Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 107: Einhundertsieben ----------------------------- Vorsichtig klopfte er seinem Sohn auf den Rücken und half ihm die Luft auszustoßen, die er bei seinem gierigen Trinken verschluckt hatte. Gemächlich lief Kyo dabei durch sein Wohnzimmer und hielt Sano so fest, dass dessen Köpfchen an seiner Schulter lag. Eigentlich wollte er ja jetzt unter der Dusche stehen, aber da ihr Zwerg heute ein bisschen länger zum Essen gebraucht hatte, hatte Yuna ihm kurzerhand aus dem Bad geschmissen und das satte Baby in die Hand gedrückt und war stattdessen mit den Mädchen ins Badezimmer verschwunden und setzte mit ihnen ihre Nasszelle unter Wasser, da für die beiden auch langsam Schlafenszeit war. Gut, da würde er eben danach duschen gehen, auch egal, aber sein T-Shirt hätte er trotzdem gerne noch gehabt, aber nicht mal da hatte seine Frau Erbarmen gezeigt. „Die Weiber wieder“, murmelte Kyo seinem Sohn ins Ohr, der leise gluckste und danach ein kleines Bäuerchen ausstieß. Voraussichtlich zog der Sänger das Molontuch noch ein wenig weiter über seine Schulter, als sein Handy klingelte und er sich ein Seufzen nicht verkneifen konnte. „Wer ist das denn jetzt?“, brummte er, beugte sich nach unten, griff sich das Teil vom Wohnzimmertisch, kam wieder hoch und gerade als er das Telefon an sein Ohr hielt, spürte er etwas Warmes seinen Rücken runter laufen. „Nee, oder?“, fragte er angewidert und vergaß für einen Moment, dass da noch jemand am Telefon war. „Was für eine Begrüßung“, schallte es ihm auch gleich entgegen und Kyo blinzelte, während er versuchte auszublenden, dass der warme Schwall immer kälter wurde, sich allerdings auch immer weiter seinem Hosenbund näherte. „Was? Nein, nicht du Toshi“, hatte er endlich begriffen, wer ihn da überhaupt anrief. „Sano hat mich nur gerade in dem Moment vollgekotzt, als ich deinen Anruf entgegen genommen habe und nun läuft mir der Schnotter wahrscheinlich gleich in die Hose, so wie es sich anfühlt“, verzog er das Gesicht und wurde gleichzeitig mit einem heiteren Lachen belohnt, welches eindeutig von dem Bassisten kam und viel besser klang, als die niedergeschlagenen Worte, die er vor zwei Wochen noch von ihm erhalten hatte. „Aber genug von mir, weswegen ruft du an? Gibt’s was Neues?“, war Kyo mehr als neugierig. „Ehm ja… gibt es“, hatte der Bassist es drauf sich alles aus der Nase ziehen zu lassen. „Und was?“, fragte er brav weiter nach und schielte zu seinem Sohn, der gerade wieder spuckte, dieses Mal aber wenigstens das Molontuch traf. „Das Baby ist heute Früh geboren und, oh mein Gott, Kyo, der Kleine sieht genauso aus wie ich. Okay, nicht ganz, seine Haare sind heller, dafür aber rötlicher, seine Augen haben in dem Braun noch grüne Sprenkel, er hat winzige Locken, noch winzigere Sommersprossen auf der Nase, die wohl noch deutlicher werden und… er ist einfach perfekt. Zwar wird trotzdem noch ein Vaterschaftstest gemacht, aber es besteht kein Zweifel, das Kind ist meins“, platzte es aus dem Bassisten heraus und der Sänger traute sich gar nicht den Redeschwall zu unterbrechen. Toshiya schien wie ausgewechselt zu sein und so begeistert wie er von dem neuen Erdenbürger sprach, hatte er schon lange nicht mehr von etwas gesprochen. „Also ist es ein Junge?“, fragte er und schaukelte selbst seinen Sohn leicht hin und her. „Ja, ein praller kleiner Kerl. Der wiegt fast vier Kilo und ist ordentlich lang. 56 Zentimeter um genau zu sein“, triefte der Stolz beinahe durchs Telefon und selbst Kyo bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. „Hast du denn auch ein Foto gemacht?“, schließlich war er ebenfalls neugierig. „Selbstverständlich, das schicke ich dir dann gleich noch, muss den anderen ja auch noch Bescheid sagen.“ „Das heißt dann wohl auch, dass du das Baby nicht zur Adoption frei gibst?“, wollte er noch wissen, obwohl er die Antwort schon kannte. „Bist du bescheuert? Ich geb mein eigen Fleisch und Blut doch nicht weg. Außerdem habe ich den Fehler begangen und hab ihn mir angeguckt und glaub mir, wenn du den Kleinen siehst, willst du ihn nicht mehr hergeben.“ So konnte wirklich nur ein stolzer Vater reden und der Sänger war irgendwie erleichtert, dass das Kind wirklich von ihrem Bassisten war, denn sonst hätte er sich die letzten vier Wochen umsonst herum gequält und so hatte die Sache wenigstens ein gutes Ende. „Und wie geht das da jetzt weiter? Du wirst den Kleinen doch nicht einfach so mit nach Japan nehmen dürfen, oder?“ „Nein, Noi und ich waren schon bei den Behörden wegen dem alleinigen Sorgerecht, aber dafür muss erst mal der Vaterschaftstest sagen, dass ich auch wirklich der Vater bin. Den haben wir vorhin auch gleich mit gemacht und die versuchen sich wirklich zu beeilen, aber es wird wohl noch eine Woche dauern. Oh Gott Kyo, ich bin so glücklich“, quietschte es und der Sänger musste lachen. „Ich merk's, aber ich freu mich für dich“, war er wirklich ehrlich und selig lächelte der Sänger vor sich hin. „Hoffentlich krieg ich auch wirklich alles hin. Ein wenig Angst habe ich ja schon, dass ich das nicht auf die Reihe bekomme. Schließlich bin ich in Japan alleine und hab keinen der auf das Baby aufpasst“, seufzte es dann. „Da mach dir mal keine Sorgen, alleine bist du auf gar keinen Fall. Lass alles auf dich zukommen, irgendwie findest du schon eine Lösung“, murmelte Kyo und stöhnte auf, als Sanos ausgespuckte Muttermilch nun wirklich an seiner Hose angekommen und sogar schon soweit durchgesickert war, dass sie tatsächlich bis unter seine Unterwäsche lief. Boah, war das eklig. „Alles in Ordnung?“, fragte daraufhin der Bassist und der Sänger konnte nicht anders, als stöhnend zu verneinen. „Sanos Kotze hat nun offiziell meinen Arsch erreicht. Hoffentlich sind die Mädels bald mal fertig, ich brauche nun wirklich ganz dringend eine Dusche“, ekelte es ihn wirklich. „Ich schätze, so etwas wird mir dann wohl auch bald blühen, hm?“, gluckste es am anderen Ende der Leitung, was Kyo nun doch wieder zum Lachen brachte. „Ich denke, du wirst so schlau sein und dein Baby nicht mit freiem Oberkörper zum Bäuerchen bringen. Schließlich bin ich gerade das perfekte Beispiel, dass man es tunlichst vermeiden sollte.“ „Papa, Baby haben“, wurde Kyo dann aber abgelenkt. „Toshi, wir müssen erst mal Schluss machen, ein nacktes Monster steht hier vor mir und muss erst mal eingefangen werden“, grinste der Sänger zu Erina nach unten, die ihre Hände nach dem Baby ausstreckte und einfach ignorierte, dass sie komplett nackt vor ihm stand und noch nicht mal richtig abgetrocknet war. „Okay. Dann würde ich sagen wir sehen uns bald wieder.“ „Auf jeden Fall, kommt gut nach Hause, ja?“, fragte er noch und legte dann auf, als er eine zustimmende Antwort erhalten hatte. „Und nun zu dir“, murmelte er zu seiner Tochter, legte dann aber zunächst seinen Sohn in den Laufstall, der im Wohnzimmer herum stand. Mit dem Tuch wischte er dem Kleinen noch den Mund ab, bevor er sich selbst etwas verrenkte und zumindest das gröbste der Muttermilch von seinem Rücken beseitigte. „Papa, ich will Baby haben“, sagte sie wieder und drückte sich eng an ihn heran, da sie von allein noch nicht in den Laufstall langen konnte. „Erst einmal trocknen wir dich ab und ziehen dich an, danach kannst du noch eine Runde mit Sano kuscheln, eher nicht“, ließ er sich nicht von den Bambiaugen seiner jüngsten Tochter bestechen. Schnell hatte er sie hoch gehoben und wieder ins Bad gebracht, wo Yuna ihn seufzend dankte. Da Natsuki das mit dem Anziehen schon alleine auf die Reihe bekam, ließen sie die Große machen und kümmerten sich da eher um die Kleine. Als Kyo die Handtücher über die Heizung hing, spürte er wie Yuna ihm über den Rücken strich. „Was hast du denn gemacht?“, fragte sie verwundert und der Sänger schielte auf seinen Rücken. „Sano hat mich vollgekotzt, frag nicht bis wohin der Mist gelaufen ist“, brummte er und erntete nur ein fröhliches Lachen seiner Frau. War ja klar, dass die das wieder zum Schießen komisch fand. „Dann spring mal schnell unter die Dusche, ich halte die Kuschelrunde im Auge“, zwinkerte sie und wollte schon abhauen, doch Kyo hielt sie noch am Handgelenk zurück. „Nicht so schnell, junge Frau“, murmelte er, bevor er ihr Gesicht an seines heran zog und genüsslich seine Lippen auf Yunas drückte. Beide seufzen wohlig auf und schmiegten sich aneinander. Sie gönnten sich für wenige Momente den Luxus und genossen ihre Zweisamkeit, auch wenn sie dafür im Bad herum stehen mussten. Ein leises Poltern veranlasste sie aber zur Trennung und mit einem entschuldigenden Lächeln war Yuna kurz darauf aus dem Bad verschwunden und Kyo konnte sich endlich die Muttermilch vom Körper waschen. Während das Wasser so auf ihn niederprasselte, wurde dem Sänger erst mal bewusst, was Toshiya ihm da vorhin überhaupt erzählt hatte. Tatsächlich hatten sie innerhalb von zwei Monaten drei neue Babys in ihrem Kreis begrüßen dürfen und alle hatten sich darauf perfekt vorbereiten können, außer ihr Bassist. Kyo wurde klar, dass der Mann nicht mal die Mindestausstattung hatte. Der Sänger musste dringend mit den anderen Reden und wie sie ihm am besten helfen konnten, wobei das außer Frage stand, denn es ging eher um das Wann, damit er gleich als liebevoller Vater durchstarten konnte und nicht erst alles besorgen musste. Und da er wusste, dass sie im Studio, versteckt natürlich, immer einen Ersatzschlüssel zu den jeweiligen Wohnungen und Häusern hatten, würde sie das einfach für ihren Kollegen und Freund übernehmen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)