Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 71: Einundsiebzig - Special ----------------------------------- Angespannt schlürfte Kyo einen Schluck des Beruhigungstees, den Kaoru ihm vor wenigen Minuten vor die Nase gestellt hatte. Der Geruch des Getränkes war nicht sehr berauschend und der Geschmack… es gab wirklich besseres. Der Sänger beschaute sich die grünliche Flüssigkeit und wie sie durch das Zittern seiner Hände in der Tasse vibrierte. Ihm war schlecht und Schweiß stand auf seiner Stirn, wenn er es nicht besser wüsste, dann würde Kyo meinen er würde eine Erkältung oder ähnliches ausbrüten, aber nein, er hatte einfach nur verdammt großes Lampenfieber. „Es ist Zeit zum Fertigmachen“, tauchte der Leader dann auch schon neben ihm auf und Kyo zwang sich noch einen Schluck vom Tee zu nehmen, auch wenn er ihn daraufhin am liebsten sofort wieder ausgespuckt hätte. Den Rest goss er in den Abfluss in Kaorus Spüle und er ließ die Tasse dann auch gleich in dem Spülbecken stehen. Tief durchatmend folgte er seinem Leader ins Wohnzimmer, wo sein Anzug fein säuberlich aufbewahrt worden war. Am besten er dachte nicht weiter darüber nach, sondern zog sich einfach nur noch an, wobei das Nachdenken unweigerlich wieder einsetzte, sobald er auf den dunkelgrauen Stoff sah. „Siehst ein bisschen blass aus, ist alles okay?“, fragte nun Kaoru und ein wenig Besorgnis lag in seinem Blick. „Soll ich ehrlich sein? Mir ist kotzübel“, murmelte Kyo und er rieb sich gleichzeitig seinen Bauch, da sein Magen wie zur Bestätigung laut gluckerte. „Das wird schon, ich glaube das ist ganz normal so“, klopfte der Größere dem Sänger auf die Schulter und wollte ihn damit wahrscheinlich ein bisschen aufmuntern, allerdings schlug das bei dem Blonden so richtig fehl. „Kao, ich mein’s ernst, mir ist wirklich schlecht“, presste Kyo hervor, bevor er den Leader einfach stehen ließ und ins angrenzende Bad rannte, wo er gerade so die Toilettenschüssel erreichte und sich dann schon jämmerlich übergab. Mehr als Magensäure und Tee beförderte er allerdings nicht zu Tage, so dass sein Hals brannte und er angeekelt das Gesicht verzog, als er sich sicher war, das nichts mehr an die Tagesoberfläche wollte. „Kyo, mach jetzt nicht schlapp“, hievte der Gitarrist ihn nach einigen Minuten auf die Beine und hielt ihm einen nassen Waschlappen hin, womit er sich sein Gesicht abwischen konnte. Dankend nahm der Sänger den Waschlappen an. Da ihm das aber nicht wirklich reichte, spritzte er sich noch einige Hände Wasser ins Gesicht und spülte sich nebenbei noch den Mund aus, um den widerwärtigen Geschmack los zu werden. Allerdings ging es ihm jetzt wirklich ein bisschen besser und das flaue Gefühl war beinahe komplett verschwunden. „Geht’s wieder?“, stand immer noch Besorgnis in Kaorus Augen, doch Kyo nickte langsam und atmete noch einmal tief durch. „Ich glaube das war der Tee…“, sprach der Sänger seine Vermutung aus und Kaoru plusterte kurz seine Wangen auf. „Na hör mal, da will ich dir mal was Gutes tun und was machst du? Beschwerst dich und kotzt mir die halbe Bude voll“, schmollte der Leader. Lange konnte er es allerdings nicht durchhalten, denn ein sanftes Lächeln breitete sich dann auf dessen Gesicht aus. Kyo zuckte mit den Schultern, erwiderte es aber vorsichtig. Dennoch ging es ihm ein bisschen besser und nun war er nur noch aufgeregt. Nun mussten sie sich aber ein wenig beeilen und der Sänger richtete zunächst seine Frisur. Seine blonden Haare gelte er diesmal nicht ganz so wirr, sondern sie hatten zumindest ein bissen Struktur und wirkten für seine Verhältnisse schon beinahe zahm. Danach machte er sich daran den Anzug anzuziehen. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal so förmlich herum gelaufen war, aber für dieses heutige Ereignis musste es einfach sein. Also stieg er in die dunkelgraue Hose und zog sie über seinen Po, behielt sie aber erst mal offen, auch wenn der schwere Gürtel sie immer wieder nach unten ziehen wollte. Der Sänger schaffte es irgendwie sie auf seiner Hüfte zu behalten, während er sich das strahlend weiße Hemd überstreifte. Sorgfältig knöpfte er jeden Knopf ins richtige Loch und stopfte es anschließend in seine Hose, die er erst dann schloss. Den Gürtel surrte er ebenfalls fest, damit die Hose an Ort und Stelle blieb. Bevor er sein Jackett anzog, band er sich noch eine dunkelrote Krawatte um den Hals und mit Sorgfalt rückte er sie perfekt in die Mitte. Dank dem aufgestellten Spiegel, in Kaorus Wohnzimmer, fiel ihm das nicht sonderlich schwer und den Kragen konnte er auch noch glatt streichen. Erst dann zog er sich das passende dunkelgraue Jackett über und richtete auch dieses. Zu guter Letzt fand noch die dunkelrote Rose ihren Platz an seinem Jackett, die das Gesamtbild vervollständigte. Selbst seine schwarzen Lederschuhe durfte er schon anziehen, aber sicherlich nur, weil sie noch nie getragen worden und er somit keinen Dreck in Kaorus Wohnung verbreiten konnte. Prüfend betrachtete er sich ein letztes Mal im Spiegel, bevor er sich umdrehte und da auch schon Kaoru gegenüberstand. Der Leader trug ebenfalls einen Anzug, allerdings in einem etwas helleren Farbton. Für Kyo war dieses Bild sehr ungewohnt, aber er musste zugeben, Kaoru wirkte in diesem Gewand richtig edel und er sollte das wirklich öfters tragen. „Was ist?“, schaute Kaoru unsicher an sich hinab, da Kyo scheinbar ein bisschen musternd vor ihm stand. „Nichts, ich bin nur erstaunt, wie gut dir so ein Anzug steht“, schmunzelte Kyo und begann zu grinsen, als Kaoru zu lachen begann. „Dann genieß den Anblick, denn bis zum nächsten Mal wird es ganz sicher wieder etwas dauern.“ Ein letztes Mal schaute Kyo nach, ob er auch ja wirklich alles bei sich hatte, dann fuhr er mit Kaoru schon zum Rathaus und dem darin befindlichen Standesamt. Mit jedem Meter begann sein Herz schneller zu schlagen und seine Hände waren nicht mehr feucht vor Aufregung, nein sie waren schon nass. Unauffällig strich er damit immer wieder über Kaorus Autositz und versuchte sie zu trocknen, aber es wollte einfach nicht gelingen. Kyo erkannte schon Daisuke, der Tian an der Hand hielt und auf ihn einredete. Scheinbar war der Kleine wieder voller Energie und ihr Rhythmusgitarrist musste ihn bremsen. Automatisch musste er schmunzeln, als er sah, dass Vater und Sohn die gleichen, maßgeschneiderten Anzüge anhatten. Daisuke sah natürlich wie ein stattlicher Mann aus, auch wenn die roten Haare ein bisschen von seiner Autorität nahmen. Und Tian sah einfach nur süß aus. Ja, süß. Der Lausbub wirkte wie ein Engel und so wie er grinste – ganz wie der Papa – konnte man es ihm auch beinahe abkaufen, aber nur beinahe. Keinen Meter neben den Beiden stand Natsuki, die zwei kleine Körbe in den Händen hielt. Eines für sie und eines für Tian, denn die beiden sollen nach der Trauung mit Reis werfen. Seine kleine Prinzessin sah wunderschön in dem cremefarbenen Kleid aus. Der Rock war mit Rüschen benetzt und um ihre Taille war ein dunkelrotes Band geschlungen, woran eine große dunkelrote Rose befestigt war. Natsuki hatten einen Blumenkranz im Haar, ebenfalls mit weißen und roten Rosen und in seinen Augen war sie einfach nur bezaubernd und Kyo fragte sich sofort, wie atemberaubend dann seine Braut aussehen würde? „Wie lange willst du noch aus dem Fenster starren? Wir müssen los, in zehn Minuten bist du dran, mein Freund“, stupste Kaoru ihn leicht an und holte Kyo damit aus seinen Träumen. Der brummte darauf nur und löste den Sicherheitsgurt. Die Autotür war dann schnell aufgeschwungen und Kyo atmete noch einmal tief durch, bevor er seine Beine auf den Kiesweg schwang und ausstieg. Eine angenehme Brise umschwirrte seine Nase und im Stillen dankte er, dass es heute nur bis zu fünfundzwanzig Grad werden sollte. Die letzten Tage hatten sie immer über dreißig Grad gehabt und es wäre eine Qual geworden, wenn es ihnen heute ebenfalls so ergangen wäre. Somit zerfloss er zumindest nicht gleich in seinem Anzug, sondern erst später, wenn die Feierlichkeiten so richtig begonnen hatten. Der Sänger tastete zum wiederholten Male seine Hosentaschen ab, ob er auch ja alles hatte, dann wartete er noch kurz auf Kaoru, dann ging er mit seinem Leader auch schon Richtung Rathaus. Kaum hatte Natsuki ihn entdeckt, kam sie auf ihn zu gerannt und umarmte ihn. „Hey Tsuki-chan. Wie war die Nacht bei Dai?“, fragte er gleich und drückte sie an sich. So viel Zeit musste noch sein. „Toll, wir haben ganz viel gespielt“, sagte sie strahlend und Kyo grinste in das fast zahnlose Gesicht. In den letzten Wochen war dem Mädchen ein Milchzahn nach dem anderen rausgefallen und ein bisschen schräg sah es schon aus, aber die nachfolgenden Zähne kamen nun auch langsam an die Oberfläche und zeigten sich. „Das ist schön“, schmunzelte er und er unterdrückte erneut den Drang seine Hände an seinen Hosenbeinen abzuwischen. „Gehst du bitte wieder zu Dai und Tian, wir sehen uns dann drin“, deutete er auf den zweiten Gitarristen, der winkend in ihre Richtung schaute. Kyo hob ebenfalls seine Hand, ging aber dann ins Rathaus. Die Übelkeit, die ihn vorhin verlassen hatte, kam nun langsam wieder und so richtig bemerkte der Sänger gar nicht, wie sie ins Innere und den passenden Raum betraten. Der Raum war mit mehreren Stuhlreihen ausgestattet, von denen er aber wusste, dass nicht alle Plätze besetzt werden würden. Zwar war seine Band dabei, aber neben diesen nur eine Handvoll anderer Leute, die anderen würden alle erst am Nachmittag auf der Hochzeitsfeier aufkreuzen und das war auch ganz gut so, denn auch wenn es ihn nicht störte vor tausenden Fans auf der Bühne zu stehen, er bekam richtig Muffensausen, wenn er im Mittelpunkt eines Ereignisses stand, wo die Zuschauer alles Freunde oder Verwandte oder Bekannte waren. Beinahe schon wie in Trance übergab der Sänger dem Standesbeamten die Ringe, der sie fein säuberlich auf ein kleines, rotes Samtkissen legte und dieses sorgfältig neben seinem Pult ablegte. Langsam traten auch die Gäste ein. Somit versammelten sich seine Band in diesem Raum, sowie seine Eltern, Yunas Freundin und natürlich ihre Kinder. Wie erwartet waren damit nur die vordersten Stühle belegt, aber das reichte ihm aus, denn seine Familie war vollständig und das war alles, was zählte. Langsam wurde das Gemurmel auch immer leiser und bevor Kyo komplett vor Nervosität zusammenbrechen konnte, ertönte die altbekannte Orgelmusik und die Tür zum Raum ging auf. Das Licht schien so in den Saal, das Kyo erst nur Umrisse zweier Personen sah, die langsam in den Raum geschritten kamen. Sofort erkannte er die Statur seines Vaters, der den Platz von Yunas Vater eingenommen hatte. Die hatten auf die Einladung zur Hochzeit überhaupt nicht reagiert. Stattdessen hatte sich sein Vater dazu bereit erklärt, denn auch wenn sie viele Jahre nicht wirklich viel Kontakt gehalten hatten, Yuna hatten sie sofort in ihr Herz geschlossen, als sie sie das erste Mal gesehen hatten. Somit war in den letzten Monaten auch ihr Verhältnis wieder sehr gut geworden und sie hielten nun regelmäßig Kontakt. Allerdings blieb sein Augenmerk nicht lange auf seinem Vater hängen, denn die junge Frau, in dessen Armen verlangte dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit und ihm stockte regelrech der Atem, als er Yuna immer näher kommen sah. Ihr weißes Kleid war Schulterfrei, und passte sich perfekt ihrer schmalen Figur an. Ab der Taille fiel der Rock weit nach unten und ging bis zum Boden. Dunkelrote Rosen zogen sich in einer Spur von ihrer Taille hinab zum Rocksaum, der am Ende zur Hälfte mit den Blüten bedeckt war. Beim genaueren Hinsehen funkelte der Rock in dem seichen Licht und Kyo bekam einen regelrechten Kloß im Hals, da ihm einfach nur die Worte fehlten. Sein Vater führte die schönste Braut, die er je gesehen hatte, bis zum Altar und übergab sie ihm. Mit zitternden Händen nahm er Yunas Hand an und sah ihr ins Gesicht. Zwar verdeckte ein Schleier sie noch, dennoch erkannte er, dass sie wohl die Schönste hier war und ganz automatisch begann er zu strahlen. Yuna lachte kurz auf, bekam die Mundwinkel aber auch nicht mehr nach unten. Ein Räuspern ließ sie nach vorn schauen und die sie drehten sich zu dem Standesbeamten, der sie wissend, aber auch verstehend anlächelte. „Meine Damen und Herren, wir haben uns hier heute versammelt...“, begann er zu sprechen und Kyo hing förmlich an den Lippen des Mannes, auch wenn er kein Wort verstand, was dieser sagte. Seine Gedanken spielten total verrückt und er kam sich vor wie in einem Traum. Nicht mal vorm Traualtar konnte er glauben, dass er heute wirklich heiraten würden, nein das er es sogar genau in diesem Moment tat! „Bitte, Ihre Worte“, richtete der Standesbeamte plötzlich seine Aufmerksamkeit auf ihn und Kyo brauchte eine Sekunde, um zu checken, dass nun er an der Reihe war. Zwar hatten Yuna und er im Vorfeld ausgemacht, dass sie keine großen Reden schwingen würden, aber in den letzten Tagen hatte er den Drang verspürt doch etwas nieder zu schreiben und genau das würde er ihr jetzt vortragen. Da es seine eigenen Worte waren, hatte er sie sich nach einigem lesen auch schon merken können. Nun war wieder der dicke Kloß im Hals und Kyo räusperte sich, drehte sich gleichzeitig zu der schönen Frau herum und lächelte sie ehrlich, aber auch etwas schüchtern an. Vorsichtig hob er ihren Schleier zurück, da er ihr die Worte direkt ins Gesicht sagen wollte. Seine zitternden Hände fanden ihre und drückten sie sanft, dann kurz atmete er durch, bevor er seinen Blick hob und in Yunas rehbraune Augen sah. „Liebe Yuna. Ich habe viel darüber gedacht, was ich dir heute sagen würde, auch wenn wir eigentlich nicht viel sagen wollten. Doch als ich meine Augen öffnete, sah ich dich. Du hast mich inspiriert, mich in schlechten Tagen motiviert, und je mehr ich an dich denke, desto deutlicher wird klar, dass – seitdem ich dich kenne – nichts mehr ist wie es mal war. Ich könnte versprechen, dich zu lieben und zu ehren. Ich könnte versprechen, in Gesundheit und in Krankheit für dich da zu sein. Ich könnte sagen, bis das der Tod uns scheidet. Aber das werde ich nicht. Das wäre ein Versprechen für optimistische Paare. Für Menschen, die voller Hoffnung sind. Aber ich stehe hier an meinem Hochzeitstag. Nicht optimistisch und auch nicht voller Hoffnung. Ich sage dir, warum: Ich brauche keinen Optimismus, weil ich hier neben dir stehe. Ich brauche auch keine Hoffnung, weil alles, was ich mir je erhofft habe durch dich wahr geworden ist. Ich bin mir sicher – ich bin bereit. Ich weiß es, denn ich bin ein Mann mit Herz. Es ist wie ein Puzzle – erst sind alle Teilchen verstreut. und dann fügt man es zu einem Ganzen. Du warst das fehlende Teilchen in meinem Leben, denn nur durch dich wurde ich zu einem Ganzen. Ich bin ein ein Mann mit Herz, der mit dir fühlt, mit dir leidet, der mit dir teilt und mit dir schenkt, und der mit dir und nur mit dir bis an das Ende dieser Welt reisen würde. Daher weiß ich ganz genau: Du bist meine Partnerin. Meine Geliebte und meine allerbeste Freundin. Mein Herz schlägt nur für dich. Und an diesem Tag, am Tag unserer Hochzeit, verspreche ich dir Folgendes: Ich verspreche dir, mein Herz in deine Hände zu legen. Ich verspreche dir ewige Liebe, Ehrlichkeit und Treue. Ich verspreche dir MICH. Als Ganzes und als deine andere Hälfte.“ Der kleine Saal war Mucksmäuschen still und nur sein Herz dröhnte in seinen Ohren. Über Yunas Gesicht flossen dicke Tränen und sie brachte kein Wort heraus, denn immer wenn sie ihre Lippen öffnete, um etwas zu sagen, entwich ihr ein Schluchzen. Dadurch verschwamm selbst dem Sänger langsam die Sicht. „Ich glaube wir alle sind uns einig und es gibt nichts mehr dem hinzuzufügen, deswegen frage ich Sie Nakahara Yuna, wollen sie den hier anwesenden Niimura Tooru zum Mann nehmen, so antworten Sie mit Ja.“ „Ja“, antwortete sie tränenerstickt und Kyo biss sich fest auf die Unterlippe, da es immer schwerer wurde seine eigenen Tränen weg zu blinzeln. „Wollen auch Sie, Niimura Tooru, die hier anwesende Nakahara Yuna zur Frau nehmen, so antworten sie mit Ja.“ „Ja“, sagte er fest und gab es nun auf den Tränen stand halten zu wollen. „Dann bitte ich Sie, die Ringe anzustecken“, hielt der Standesbeamte ihnen das rote, samtige Kissen hin. Da seine Finger zitterten wie Espenlaub, benötige Kyo zwei Anläufe, bis er den passenden Ring endlich zwischen seinen Fingern hatte und er steckte ihn vorsichtig an Yunas rechten Ringfinger. Kurz strich er über das filigrane Stück, bevor sie an der Reihe war und auch Yuna ihm seinen Ring ansteckte. „Hiermit erkläre ich sie für Mann und Frau, sie dürfen die Braut jetzt küssen“, erlöste er sie nun endlich und während der kleine Saal von tosendem Applaus beschallt wurde, zog Kyo seine Braut an sich heran und gab ihr den schönsten Kuss, den sie jemals geteilt hatten. „Ich liebe dich“, murmelte er an ihren Lippen, bevor er sie noch einmal miteinander verschloss und Yuna ihre Arme um ihn legte. Nach den ersten innigen Momenten als Ehepaar, lösten sie sich so weit voneinander, dass sie nur noch die Hand des jeweils anderen hielten und langsam gingen sie aus dem Rathaus. Vor dem Gebäude warteten die Hochzeitsgäste schon und kaum waren sie über die Schwelle getreten, wurden sie schon kräftig mit Reis und Blumen beschmissen. Lachend versuchten sie nicht alles ins Gesicht zu bekommen, doch die Kinder waren ziemlich treffsicher und bald waren sie über und über mit dem Zeug bestreut. Sie konnten nur von Glück reden, dass die Körbchen ziemlich schnell leer waren. Erneut wurde applaudiert, bis Natsuki vor sie geschoben wurde. Kaoru hatte eine hochwertige Kamera in den Händen und forderte die kleine Familie auf, sich für einige Fotos zueinander zu stellen. Das wurde auch gemacht und nachdem das Brautpaar ein paar schöne Schnappschüsse erzeugt hatte, gesellten sich Kyos Eltern auch dazu, die ebenfalls für ein paar Bilder bereit standen. So ging es dann Reih um, bis wirklich jeder auf mindestens einem Bild verewigt war. Zwischendurch wurden Yuna und Kyo noch mit Glückwünschen überhäuft, bis die erste Euphorie abgeklungen war und sie sich alle gesittet zu dem Hotelrestaurant aufmachten, welches sie gemietet hatten. Alle ihrer Hochzeitsgäste hatten ein Zimmer bekommen, damit niemand auf etwas verzichten musste und sie nach der Feier einfach nur noch ins Bett fallen konnten, ohne noch viele Kilometer fahren zu müssen. Mit einer Limousine wurden sie nun vor gefahren und Kyo gefiel es immer mehr, dass sie sich für eine westliche Hochzeitszeremonie entschieden hatten, obwohl er eigentlich viel lieber die traditionell Japanische gehabt hätte. Doch Yuna hatte ihn so lange bearbeitet, bis er letzten Endes nachgegeben und einer westlichen Hochzeit zugestimmt hatte. Auf der Fahrt fielen so gut wie keine Worte, denn alle beide waren noch viel zu gefangen, von der Trauung und sie mussten es zunächst jeder für sich verarbeiten. Die Fahrt an sich war aber recht schnell zurück gelegt und Kyo half seiner Frau aus dem Auto. Mit erneutem Beifall wurden sie im Hotel empfangen und dem Sänger war es schon ein bisschen unangenehm, wie sie alle bereit standen und auf sie gewartet hatten. Nun waren nicht nur seine Eltern und Band da. Nein, andere Künstler waren dabei, die sie mittlerweile auch zu ihren Freunden zählten und sogar ihr Manager Inoue und auch Nora standen dabei. Selbst Boo war ihrer Einladung nachgekommen und somit war die Bude brechend voll, aber die Stimmung war fantastisch. Selbst die Hotelangestellten überraschten sie noch mit Glückwünschen vom Haus und der Sänger bekam das Grinsen schon gar nicht mehr aus dem Gesicht. Langsam gingen sie nun hinein und der vorbereitete Saal sah sogar beeindruckender aus, als der Sänger es sich vorgestellt hatte. Überall konnte man die dunkelroten Rosen ausmachen, die auch auf Yunas Kleid zu finden waren, die sehr gut mit dem Weiß harmonierten, welches ebenfalls sehr stark vertreten war. Es wirkte nicht zu viel, auch nicht zu wenig, es war einfach perfekt. In der Mitte stand sogar eine riesige Eisskulptur, die sie als Brautpaar darstellte, und Kyo klappte beinahe der Unterkiefer nach unten, als er die Ähnlichkeiten erkannte, da die Skulptur wirklich sehr detailgenau war. „Die sind doch total verrückt“, murmelte er und auch Yuna starrte das Monsterteil an. Aber da hier drin auch eine sehr wohlige Raumtemperatur war, war das mit der Eisskulptur wahrscheinlich nicht mal die dümmste Idee, auch wenn diese nicht lange so aussehen würde. Nach ihnen stürmten nun auch die anderen Gäste in den Saal und überall redeten die Leute durcheinander. Es gab Momente, da wollte Kyo fliehen, da ihm davon der Kopf schwirrte, doch er erinnerte sich, warum sie denn hier waren und er kniff seine Arschbacken zusammen. Stattdessen strahlte er in die Runde und nahm immer noch Glückwünsche entgegen, die von verspäteten Gästen kamen. Es dauerte ein bisschen, bis alle ihren Platz gefunden hatten und so langsam verstummten die Gespräche, aber die richtige Stille setzte erst ein, als eine vierstöckige Torte in den Raum geschoben wurde. Die Reaktionen waren überall gleich, aber doch verschieden. Die eine Hälfte hielt den Atem an, die andere stieß anerkennende Pfiffe aus. Viele hatten bestimmt mit einer einfachen weißen Torte gerechnet, die mit ein paar essbaren Blüten verziert worden war, aber das wollten beide von Anfang an nicht. Nein, ihre Torte war ganz anders und Kyo selbst befand sie sogar noch gelungener, als er sich vorstellen hatte können. Ihre Torte sah aus wie mehrere Baumstämme übereinander gelegt. Man konnte jede Faser des Stammes erkennen und an einer Seite waren ihre Initialen eingeritzt, mit einem Herz verziert, so dass es wirklich aussah, als hätten sie ein Stück Holz auf dem Tortenteller. Sogar ‚Erde‘ befand sich drum herum und kleine Pilze wuchsen heran. Die Torte selbst war noch mit Blüten verziert, was sie noch mehr wie ein Stück Wald wirken ließen. Und auch wenn sie nicht zu hundert Prozent in ihr Konzept passte, sie hatten das erreicht, was sie wollten, nämlich einen Wow-Effekt und bei den offenen Mündern war ihnen das definitiv gelungen. Nun war es aber an der Zeit, dass das Brautpaar ein paar Worte sprach und Kyo erhob sich, mit einem Glas Sekt in der Hand. Sofort erkannte er, dass sich die Köpfe zusammen steckten, da außer den Kindern auch Yuna ein Glas Orangensaft in den Händen hielt, an Stelle von Sekt. „Liebe Gäste“, fing er dann einfach an. „Wir bedanken uns, dass ihr so zahlreich hier erschienen seid und wir freuen uns wirklich, dass ihr den wunderbaren Tag mit uns verbringen wollt… Eigentlich wollte ich euch auch noch so viel mehr sagen, aber irgendwie habe ich gerade alles vergessen...“, fuhr er sich ein wenig verlegen durch den Nacken. „… deswegen lasst uns nicht lange quatschen, sondern den Tag genießen und anstoßen“, sagte er und hob schon mal sein Glas in die Höhe. „Ach und bevor Gerüchte aufkommen“, grinste er ein bisschen verlegen und deutete auf das Glas Orangensaft, welches seine Frau in den Händen hielt. „Es stimmt.“ Verblüffende Stille trat wieder ein und Kyo konnte nicht anders als breit grinsend zu Yuna zu schauen, die genauso breit grinste. Der Sänger sagte auch nicht mehr dazu, sondern er führte seine Frau, nach dem Anstoßen, stattdessen nach vorn zur Torte, wo auch schon ein Messer bereit lag. „Eigentlich ist sie viel zu schade, um sie anzuschneiden“, musste er zugeben und auch Yuna stand es ins Gesicht geschrieben. „Aber wozu haben wir sie dann bestellt, wenn sie nicht gegessen wird?“, brachte sie nun das ausschlaggebende Argument auf den Tisch. „Auch wieder wahr.“ Somit nahm Yuna das Messer zur Hand und Kyo legte seine Hand auf die ihre. „Noch nicht schneiden, guckt erst mal hier her“, rief jemand und das Brautpaar tat wie ihnen gesagt wurde und im nächsten Moment wurden sie von Blitzen überhäuft, dass dem Sänger schon Sternchen vor den Augen tanzten. Er blinzelte ein paar Mal, bis es wieder halbwegs erträglich war und unter erneutem Beifall schnitten sie zusammen die Torte an. Das Messer fuhr geschmeidig durch die süße Sünde und kaum war das erste Stückchen auf einem Teller, folgte der nächste und so schnell konnten sie gar nicht gucken, wie nur noch ein paar Teilchen von dem riesigen Teil übrig waren. Der Sänger hätte nie gedacht, dass sie so gut kalkuliert hatten. Sie setzten sich dann auch endlich hin und eine angenehme Ruhe erfüllte den Saal, der nur durch leises Geschwätz erfüllt wurde. Immer wieder sah Kyo sich um und sah zufriedene Gesichter, während immer wieder einzelne Happen der Torte in den verschiedenen Mündern verschwand. Auch Natsuki neben ihm, mümmelte in Ruhe vor sich hin und er musste schmunzeln, als er sah, wie sie sogar den Teller ableckte. So verging auch das gesamte Kaffeetrinken und die Gäste nahmen sich noch andere Kleinigkeiten, die sie ebenfalls bestellt hatten, da die Torte alleine so oder so nicht ausreichend gewesen wäre. Eine Stunde später fand sich der Sänger mit seiner Frau in den Armen auf der Tanzfläche wieder und sie warteten, bis das passende Lied für ihren Hochzeitstanz angespielt wurde. In der nächsten Sekunde ertönten dann auch schon die ersten Takte von Ed Sheerans ‚Thinking Out Loud‘ und das Brautpaar setzte sich in Bewegung. In den letzten Wochen hatten sie wirklich viel geübt, doch der Sänger musste zugeben, dass es etwas anderes war, wenn Yuna ein langes Kleid an hatte und dazu noch beinahe hunderte Leute ihnen zusahen. Taktvoll führte er sie dennoch über die Tanzfläche und sie legten eine ganz schön heiße Sohle aufs Parkett. Nachdem dieses Lied beendet war, strömten nun auch die anderen Paare auf die Tanzfläche und Kyo wurde von seinem Vater abgelöst, welcher nun mit der Braut tanzen wollte. Bereitwillig überließ er Yuna ihm und der Sänger nahm sich dann einfach seiner Mutter an, die zwar ein bisschen überrascht wirkte, sich dennoch in die Arme ihres Sohnes fallen ließ. Die ersten Takte legten sie schweigend zurück und Kyo versank ein wenig in Gedanken, bis seine Mutter ihn ansprach. „Ich weiß, die letzten Jahre waren ziemlich schwierig zwischen uns, aber du musst wissen, ich bin wirklich sehr stolz auf dich“, sagte sie milde und die ältere Dame lächelte zu ihrem Sohn hinauf. „Danke“, wusste er zunächst wirklich nichts anderes drauf zu sagen. „Ich… bin froh, dass ihr da seid. Auch für Yuna. Ihre Eltern haben leider null Interesse an ihr“, seufzte er dann und es hatte immer wieder Momente gegeben, wo er ihr Trost spenden musste, da Yuna nicht verstehen konnte, warum ihre Eltern sie einfach so aus ihrem Leben gestrichen hatten. Gut, dass warum wusste sie, nur verstehen konnte sie es nicht. Selbst als sie von der Hochzeit erfahren hatten, zeigten sie keine Regung. Und das nur, weil sie nicht in den Familienbetrieb einsteigen, sondern ihren eigenen Weg gehen wollte. „Sie ist wirklich etwas ganz Besonderes“, nickte seine Mutter. „Wir haben sie sehr gerne und vor allem dein Vater hat einen Narren an seiner Schwiegertochter gefressen“, schmunzelte sie, während Kyo sie sanft durch die anderen Paare führte und sich gleichzeitig perfekt im Takt bewegte. „Na ja, ich hab euch ja auch ganz schön lange warten lassen“, musste er zugeben. „Mag sein, aber lieber lange warten, bevor man es irgendwann bereut, da mein zu voreilig gehandelt hat.“ „Da hast du auch wieder recht.“ „Papa, ich will mit dir tanzen“, wurden sie bei dem dritten gemeinsamen Lied unterbrochen und Kyo sah seine Mutter entschuldigend an. „Dann will ich euch mal nicht im Weg stehen, ich wollte mir eh etwas zum Trinken organisieren“, zwinkerte seine Mutter. „Dann mal los“, nahm Kyo Natsukis Hände in seine und gemeinsam starteten sie ihren Tanz. Wie vor ein paar Monaten, bei ihrem Schulanfang, schaute das Mädchen dauernd auf ihre Füße und traf trotzdem immer wieder Kyos Zehen. Lachend hob er sie irgendwann auf seine Arme und wirbelte so mit ihr über die Tanzfläche. Das fröhliche Lachen ließ ihn selbst immer wieder lachen und er dachte daran, dass er es noch keinen einzigen Tag bereut hatte, dass er das Mädchen vor zwei Jahren zu sich geholt hatte. Sofort dachte er weiter und er fragte sich, wie es werden würde, wenn in einem halben Jahr ein neuer Erdenbürger mit bei ihnen wäre und ihr Leben noch mal um einiges aufwühlte. Aber egal wie sehr er sich anstrengte, er kam immer dabei heraus, dass es nur noch besser werden konnte. Irgendwann aber wurden die Kräfte weniger und Durst machte sich ebenfalls in ihm breit. Kyo hatte Natsuki schon vor einer ganzen Weile wieder runter gelassen. Diese hatte sich dann Tian angenommen und die zwei Kleinen fegten nun zusammen über die Tanzfläche, was äußerst amüsant anzusehen war. Doch die beiden hatten ihren Spaß dabei und sie versuchten zusammen immer Drehungen hinzu bekommen, die sie bei den Erwachsenen immer wieder zu Gesicht bekommen hatten. Während Kyo an einem Glas Wasser nippte beobachtete er sie also ein bisschen, bis er von Daisuke abgelenkt wurde. „Du wirst Papa“, sagte er einfach so heraus und strahlte ihren Sänger an. „Ja, so sieht’s wohl aus“, schmunzelte Kyo und ließ sein Glas gegen Daisukes Bierflasche klirren, da dieser sie ihm auffordernd entgegen gehalten hatte. „Glückwunsch, wobei ich eher angenommen hab, dass ihr zumindest bis zur Hochzeitsnacht drauf wartet“, zwinkerte der große Rote, der sein Jackett, genauso wie Kyo, schon ausgezogen hatte. Die Krawatten hatten sie ebenfalls schon gelöst. „Das denkt der, der sogar schon vor der Hochzeit ein Kind bekommen hat“, grinste Kyo. „Okay, Eins zu null für dich“, hob der Gitarrist seine Hände. Sie redeten dann noch ein bisschen, bis es Zeit fürs Abendessen und ein gigantisches Buffet am Rande aufgebaut wurde. „Wer soll das bitte alles essen?“, fragte Noriko, die mit Tian auf dem Arm neben dem Sänger stand und mit großen Augen zusah, wie die Hotelangestellten immer mehr aufluden. „Ihr, wer denn sonst?“, antwortete er frech und grinste. Noriko lachte ebenfalls und zusammen gingen sie ein paar Schritte weiter, wo sie neben der Eisskulptur stehen blieben, die doch noch recht gut erhalten war. Sie tauschten noch ein paar Worte aus, bis sein Blick auf Tian fiel, der sich zu der Skulptur gebeugt hatte und mit seiner Zunge immer wieder dran herum leckte. Lachend deutete der Sänger auf den Knirps, woraufhin Noriko sich ebenfalls umdrehte. „Tian!“, ermahnte sie ihn und zog den Jungen etwas von dem Eis weg. „Hab Durst“, maulte der gleich weiter und versuchte wieder an das gefrorene Wasser zu kommen. „Dann sag doch was“, antworte Noriko daraufhin und ging mit ihrem Sohn zu ihrem Platz, wo sie ihm half etwas aus dem Glas mit Apfelsaft zu trinken. Das veranlasste Kyo dazu sich wieder seiner eigenen Familie zu widmen und er nahm seine beiden Frauen einfach in den Arm und drückte jeder ein Küsschen auf, sobald er sie erreicht hatte. Wenige Augenblicke später eröffneten sie dann auch schon das Buffet und mit einem regen Andrang stürzten die Gäste sich schon regelrecht drauf und Kyo hatte das Gefühl, als ob sie den ganzen Tag noch nichts zu essen bekommen hatten. Irgendwann saßen alle auf ihren Plätzen und man konnte die leise Musik hören, die aus den aufgestellten Lautsprechen kam, da nun alle mit essen und nicht mehr mit reden beschäftigt waren. Erneut schaute der Sänger in zufriedene Gesichter und widmete sich dann wieder selbst seinem Teller. Im Gegensatz zu den anderen Gästen wo sich fast jeder noch eine Portion holte, reichte ihm die eine und glücklich lehnte er sich zurück. Yuna schien es ähnlich zu gehen, denn sie lehnte sich wenig später an ihn und suchte seine Hand. Sanft drückte er ihre schlanken Finger und behutsam strich er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie sah ein bisschen müde und abgekämpft aus und auch Kyo spürte langsam, dass ihm die Kräfte ausgingen. Die letzte Nacht war die Hölle gewesen und der Sänger hatte einfach kein Auge zu machen können, da er so aufgeregt gewesen war. Scheinbar war es der jungen Frau ebenso ergangen, zudem sie noch mit den Hormonen der Schwangerschaft zu kämpfen hatte. Und auch wenn sie noch ganz am Anfang standen, ihr Körper spielte jetzt schon verrückt. Die beiden gönnten sich den Luxus und beobachteten nun in Ruhe das bunte Treiben, welches vor ihren Nasen abspielte. Mit dem Essen waren sie nun alle fertig und außer ein paar kleinen Häppchen stand nichts mehr auf dem Tisch. Die Zeit schritt immer weiter fort und langsam dezimierten sich die Gäste. Natsuki hatte es sich auch schon auf seinem Schoß gemütlich gemacht und die kleine Lady schlief tief und fest. Trotzdem wollten sie sich nicht so einfach verdrücken, sondern sie blieben so lange bei ihren Gästen, bis auch wirklich jeder in seinem Zimmer verschwunden war. Kyo schielte kurz auf seine Uhr und ihm fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als er erkannte, dass es schon nach halb vier am Morgen war. Vor dem Mittag würde wohl keiner aus dem Bett kriechen, das stand damit schon mal fest. „Lass uns ins Bett gehen“, gähnte er und erhob sich langsam mit Natsuki, die sich keinen Millimeter in seinem Arm rührte. „Bitte, ich glaube ich schlafe sonst auf der Stelle ein“, nickte seine Frau. Yunas Augen waren schon ganz klein und immer wieder drohten ihre Augenlider nach unten zu fallen. Somit vergeudete der Sänger keine Zeit mehr und zügig führte er seine Frau in ihre Suite. Dort erwartete sie noch eine kleine Überraschung, denn das Bett war über und über mit dunkelroten Rosen bestreut und überall standen Kerzen herum, die das Zimmer in romantisches Licht tauchten. „Wow“, staunte Yuna nicht schlecht und sie wirkte jetzt viel wacher, als sie sich dieses Gedicht ansah. „Du sagst es“, murmelte er und drückte seiner Frau einen Kuss auf die Wange, bevor er in das kleine Nebenzimmer ging und dort Natsuki für das Bett herrichtete und die kleine Maus auch gleich in ihres hinein packte. Vorsichtig deckte er sie zu und verabschiedete sich mit einem Kuss, den er ihr auf die Strin drückte, bevor er wieder in die Suite ging und die Tür hinter sich schloss. Schmunzelnd ging er auf seine Frau zu und legte seine Arme von hinten um ihren Bauch und strich zärtlich drüber. „Wie sieht es aus, wollen wir den Tag noch gebührend ausklingen lassen?“, fragte er flüsternd, während seine Lippen langsam an ihrem Hals entlang fuhren und damit eine Gänsehaut erzeugten, die er spüren durfte. „Ich bitte darum“, hauchte Yuna leise, ehe sie ihren Kopf drehte und ihre Lippen mit Kyos versiegelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)