Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 63: Dreiundsechzig -------------------------- Mit einem prüfenden Blick zupfte Kyo sich noch einige Strähnen seiner Haare zurecht. Er hatte sie sich gestern wieder blondieren und auch schneiden lassen. Die rasierten Seiten waren schon wieder ziemlich lang geworden und da ihm die Frisur nun nicht mehr so überzeugt hatte, hatte der Sänger sich kurzerhand wieder einen neuen Schnitt zugelegt. Er wusste auch nicht warum, aber immer wieder kam er auf blond zurück und jedes Mal war er von neuem begeistert. Die letzte Strähne wurde auch noch grazil in Unordnung gebracht, dann musterte der Sänger sich das letzte Mal und nahm sich dann seine schwarze Lederjacke, die schon auf ihn wartete. Der September würde sie auch morgen schon wieder verlassen und passend zum Oktober gab es einen ordentlichen Temperaturabfall und man merkte ganz deutlich, dass der Herbst schon in der Tür stand. Den Reißverschluss seiner Jacke schloss er noch und zum Schluss schnappte er sich seine Tasche, die er gepackt hatte, da er diese Nacht bei Yuna schlafen würde. Ihre Wohnung lag einfach näher an Daisukes und der Sänger hatte nicht wirklich Lust, mitten in der Nacht durch die Stadt zu tingeln. Zwar könnte er sich ein Taxi nehmen, aber irgendwie war er lieber zu Fuß unterwegs, als in einem Auto zu sitzen, wenn es nicht gerade sein eigenes war. Was ihm nun allerdings zu der Frage brachte, warum er seine Karre eigentlich nicht aus der Tiefgarage holte? „Weil mir das jetzt viel zu umständlich ist“, beantwortete er sich diese Frage sofort selbst. Seine Schlüssel schnappte der nun wieder üBlonde sich auch noch, dann nahm er sich seinen Regenschirm noch zur Hand und schon war seine Wohnungstür hinter ihm zu. Leichtfüßig sprang er die Treppenstufen nach unten und stand kurz darauf auf der Straße, wo ihm nasskalter Regen begrüßte. Schnell spannte er seinen Regenschirm auf und mit einer Hand am Griff und der anderen in der Jackentasche vergraben, machte der Sänger sich auf den Weg zu Yuna. Er freute sich schon drauf sie wieder zu sehen, da sie sich das letzte Mal vor drei Tagen gegenüber gestanden hatten. Voller Vorfreude hatte er auch einen ganz schön strammen Gang drauf und nach nicht mal zwanzig Minuten stand er schon vor ihrem Haus und vergewaltigte den kleinen Klingelknopf, der jedes Mal bedrohlicher knackte. Aus der Gegensprechanlage ertönte dann auch schon Yunas zartes Stimmchen und nach einer kurzen Begrüßung öffnete sie die Tür, gegen welche Kyo sich gleich schmiss und dabei regelrecht ins Haus flog. Wie immer machte er einen Bogen um den Fahrstuhl und er erklomm die Stufen, die dann doch etwas seiner Puste kosteten. Oben angekommen atmete er noch einmal durch und ging auf Yunas Tür zu, die schon offen stand, da sie auf ihn wartete. „Vielleicht solltest du doch wieder den Fahrstuhl nehmen, du keuchst ja ganz schön“, grinste sie breit, schlang aber gleich seine Arme um ihn, als er direkt vor ihr stand. „Vergiss es, in das Ding kriegt mich keiner mehr rein“, schüttelte Kyo seinen Kopf, und legte zumindest einen Arm um ihre Taille, da er ja noch den Schirm in der Hand hatte. Yuna sagte darauf nichts, sie lachte nur und zog den Sänger mit in ihre Wohnung. „Gib mir deinen Schirm, ich lege ihn in die Badewanne, oder willst du gleich los?“, schaute die junge Frau ihn fragend an, doch er schüttelte seinen Kopf. „Nein, bisschen Zeit haben wir noch“, fand er ihren Vorschlag gut. Sie wuselte nun also davon und er selbst zog sich seine Schuhe aus und entledigte sich auch gleich seiner Jacke. Seine Tasche nahm er sich aber wieder an und Kyo war einfach so frei und schaffte sie in Yunas Schlafzimmer. Die Tasche schaffte es aber nur bis an die Wand, neben der Tür, dann drehte der Sänger auf dem Absatz um und ging wieder in die Mitte der Wohnung, wo Yuna auch gerade aus dem Bad kam. Im Gehen schnappte der Sänger nach einem Arm von ihr und zog sie an sich heran. „Ich hab dich vermisst“, gab er zu und fuhr mit seiner Nase leicht über ihre. Es fühlte sich einfach so toll an, sie in seinen Armen halten zu können und das glückliche Lächeln, welches ihm entgegen strahlte war gleich noch viel besser. „Du bist wirklich süß. Ich hab dich auch vermisst“, murmelte sie leise und hielt seinem Blick stand. „Nenn mich nicht süß“, widersprach er schwach, da er sich schon wieder in ihren rehbraunen Augen verlor und nicht wirklich protestieren konnte. „Okay, dann denke ich es eben nur“, flüsterte sie und Kyo knurrte kurz auf, bis er es einfach nicht mehr aushielt und sie küsste. Es war beinahe wie eine Erlösung, als er den süßen Geschmack seiner Freundin – ja, seine Freundin. Es klang so ungewohnt, aber es war die Wahrheit, sie war seine Freundin – schmecken konnte und um noch mehr davon zu bekommen, schob er seine Zunge gleich in ihren Mund. Gierig umkreiste er ihre Zunge mit seiner und lockte sie immer mal etwas zu sich, nur um sie dann wieder zurück zu drängen. Die Luft zwischen ihnen wurde immer heißer und knisterte gefährlich. Gefährlich deshalb, weil sie sich gerade auf ziemlich bösen Terrain bewegten, da Kyo drohte seine Kontrolle zu verlieren. Er war kurz davor sie ins Bett zu zerren und das wollte er jetzt wirklich nicht, da sie den Abend bei Daisuke sonst wohl verpassen würden. Unter größter Anstrengung zog er zunächst seine Zunge zurück, dann löste Kyo seine Lippen gänzlich von Yunas. Das Blut rauschte in seinen Ohren und er traute sich noch gar nicht richtig seine Augen zu öffnen, da alleine ihr Blick ihn schon wieder auf dumme Gedanken bringen könnte. Da er aber nicht ewig mit geschlossenen Augen dastehen konnte, blinzelte er dann doch mal und augenblicklich musste er schlucken, als er sah, wie Yuna sich über die Lippen leckte. „Das war sehr knapp“, murmelte sie leise und Kyo konnte nur nicken. Andererseits war er auch beruhigt, dass es nicht nur ihm so ging, sondern auch sie mit sich zu kämpfen hatte. „Ich… ehm… geh mich mal fertig machen und danach gehen wir los, okay?“, löste sie sich dann auch schon und wieder nickte der Sänger nur. So machten sie es dann auch und während Yuna sich in Schale schmiss, bediente Kyo sich einfach an ihrer Wasserleitung und füllte sich ein Glas Leitungswasser ab. Auf ex kippte er das Glas Wasser hinter und die Frische der Flüssigkeit kühlte ihn auch wieder etwas ab. Brav wusch er sein Trinkglas wieder ab und stellte es danach zurück in den Schrank. Ein paar Minuten später kam Yuna dann auch wieder aus dem Bad und Kyo lächelte. Sie sah umwerfend aus. Ihre Beine steckten in einer schwarzen, enganliegenden Jeans, die ihre Beine wunderbar betonten und sie richtig lang aussehen ließen. Die dunkelrote Bluse passte perfekt dazu. Ein paar goldene Armbänder vervollständigten das Bild und seichte Wellen umrahmten ihr Gesicht. Das dezente Make-up war auch genau richtig und wirkte nicht zu aufgetragen. „Du siehst sehr gut aus“, musste er ihr einfach das Kompliment machen. „Danke, du siehst auch nicht schlecht aus“, grinste sie. „Vielen Dank“, erwiderte Kyo das Grinsen, da er sich nicht so heraus geputzt hatte, wie sie. Seine Beine steckten in einer einfachen blauen Jeans und sein Oberkörper war von einem hellen Hemd bedeckt, was aber mehr lässig als streng wirkte. „Dann lass uns mal gehen“, schob er sie sanft zur Tür. Whisky wartete da auch schon und der Hund schien diesmal sogar freiwillig die Wohnung verlassen zu wollen. Ihre Jacken waren flink übergezogen und dann waren sie schon auf den Weg zu Daisuke, der sie alle schon erwartete. 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