Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 52: Zweiundfünfzig -------------------------- Ein bisschen nervös führte der Sänger Yuna ins das Kinderzimmer. Es war schon wieder ein Tag vergangen und der Abend war auch schon über sie eingebrochen. Sie wollten noch den Himmel über dem Bett befestigen, aber vorher wollte sie natürlich sehen, was er denn so tolles an die Wand gezaubert hatte. Kyo selbst fand das Bild wirklich ziemlich gut, aber nur weil er es als gelungen betrachtete, hieß das ja noch lange nicht, dass anderen es auch gefiel. Er ließ Yuna den Vortritt und die sah sich auch gleich neugierig in dem Zimmer um, wo Kyo es noch nicht geschafft hatte die Folie von den Möbeln zu nehmen. Zwar hatte er sich den Wecker wieder auf neun Uhr gestellt, aber sein Körper hatte diese Zeit nicht akzeptiert und war keine Sekunde später wieder in den Schlaf über geglitten. Scheinbar hatte er sich in den letzten Tagen doch sehr verausgabt und da musste er seine Batterien zunächst wieder aufladen. Zumindest war das Ende vom Lied: erst am frühen Nachmittag hatte er seine Augen wieder geöffnet. Natürlich war das alles andere als praktisch, da er schon viel weiter sein könnte, aber es war nun nicht mehr zu ändern. Wenigstens hatte der Sänger das Wandbild noch fertig bekommen, bevor Yuna bei ihm aufgetaucht war. Nun lagen nur noch die ganzen Utensilien herum, die er zum Malen benötigt hatte, aber die würde er in den nächsten Minuten wegräumen, er wollte nur zuerst Yunas ehrliche Meinung wissen. „Dann zeig mal her“, murmelte sie und neugierig betrat sie das Zimmer. Kyo erkannte, wie sie sich umblickte und dann mit großen Augen stockte. „Das hast du nicht wirklich selbst gemalt, oder?“, fragte sie und die junge Frau starrte, schon beinahe entsetzt, auf das riesige Einhorn, welches sich im Mondlicht von seiner besten Seite präsentierte. Bei ihrem Gesichtsausdruck wurde ihm ja schon etwas bange. „Doch, gefällt es dir etwa nicht?“, fragte er nun direkt, da sie keine Anstalten machte mal ihre Meinung zu äußern, sondern viel lieber nur auf das Bild starrte. „Nicht gefallen? Machst du Witze? Das Bild sieht wirklich fantastisch aus. Ich kann gar nicht glauben, dass du das wirklich gemalt haben sollst?!“, huschten ihre Augen immer wieder zu der Wand und diese Worte beruhigen den Sänger ungemein. „Danke. Ich dachte wirklich für den ersten Moment, dass es dir nicht gefällt“, lächelte er nun und seine Körperhaltung entspannte sich merklich, da vorher jeder Muskel unter Spannung gestanden hatte. „Wenn es mir nicht gefallen würde, dann wäre ich wirklich total dämlich und noch dazu ohne einen Funken künstlerischen Verständnisses“, lachte sie dann. „Das wird Natsuki definitiv gefallen. Spätestens, wenn sie das Bild sieht, wird sie dich vergöttern. Aber das tut sie ja eh schon, von daher wirst du dann wohl eher nie mehr einen Schritt ohne sie tun können“, plapperte sie und Kyo schmunzelte. „Wenn sie mich einfach nur gern hat, das würde mir schon reichen“, vergöttern musste es ja schließlich nicht sein, da ihm damit zu viel Ehre gezollt werden würde. „Sie liebt dich. Das ist schon längst mehr, als mögen“, schüttelte Yuna ihren Kopf und trat dann an Kyo heran. „Allerdings wäre es nicht so toll, würde sie dir ständig am Bein hängen, denn da hätte ich ja gar nichts mehr von dir“, murmelte sie dann überlegend und scheinbar war das keine so tolle Partie für Yuna. „So, du wirst doch nicht eifersüchtig auf sie sein?“, schmunzelte er und zog sie dann in seine Arme, auch wenn er noch Farbe an seinen Armen hatte, die dürfte weites gehend getrocknet sein, ansonsten würde er ihr eben ein neues Oberteil spendieren, das konnte er wahrlich verkraften. „Wenn es so kommen sollte, dann könnte es durchaus passieren“, schmunzelte sie dann und Kyo grinste. „Okay, wenn ich dann zwei kleine Zicken um mich habe, dann weiß ich ja Bescheid“, streckte er ihr leicht die Zunge heraus und Yuna schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. „Ich bin keine Zicke. Vielleicht ein bisschen Verhaltensauffällig, aber keine Zicke“, erklärte sie sofort und nun musste Kyo lachen. „So kann man es natürlich auch umschreiben, trotzdem kommt alles auf das Selbe hinaus“, schüttelte er nun amüsiert seinen Kopf. „Ach, du bist doch doof“, schob sie ihre Unterlippe nach vorn und der Sänger konnte einfach nicht anders, als sie mit seinen Zähnen vorsichtig einzufangen. Seine Zungenspitze fuhr federleicht drüber und er konnte richtig spüren, wie die junge Frau in seinen Armen erzitterte. „Wehe du sagst das noch mal...“, murmelte er, mit seiner süßen Fracht zwischen den Zähnen. „Du bist… doof“, konnte er Yuna kaum verstehen, aber das war auch egal, denn er küsste sie jetzt viel lieber richtig, da er von ihrer unglaublichen Süße gekostet hatte und nun richtig davon naschen wollte. Frech umspielte Kyo ihre Zunge mit seiner und vorsichtig fuhr er ihre Zahnreihen entlang, nur um dann ihre Zunge wieder mit seiner herauszufordern. Die berühmten Schmetterlinge waren auch wieder da, und genau diese brachten ihn dazu, dass er Yuna noch etwas mehr an sich heran zog und ihre Mundhöhle jetzt regelrecht plünderte. Ihre Süße war so unglaublich köstlich, dass er einfach nicht genug davon bekommen konnte und sie am liebsten immer auf seiner Zunge schmecken wollte. Doch ganz so ausschweifend wollte er den Kuss jetzt nicht werden lassen, denn es sollte erst die Arbeit erfolgen und dann das Vergnügen den Tag abschließen. Mit Yunas Anwesenheit bestand allerdings die Gefahr, dass sie das Vergnügen vorzogen und der Arbeit regelrecht vorschoben, nur um dieser zu entkommen. So ungern er es auch tat, aber mit einem leisen Schmatzen löste er ihre Lippen voneinander und Yuna sah ihn ganz verklärt an. Schmunzelnd strich er mit seinen beiden Daumen über ihre Wangen, da er ihr Gesicht gerade eben in beide Hände genommen hatte. Die Hitze konnte er regelrecht spüren und sie hatte eine gesunde Gesichtsfarbe. Kyo wusste gar nicht so richtig, wohin er bei ihr zuerst schauen sollte, denn ihre Augen faszinierten ihn, aber auch wie sie so an ihrer Unterlippe knabberte, dass machte ihn regelrecht an und sein Blut wanderte prompt von seinem Kopf nach unten. „Wir müssen… weiter machen“, murmelte er und damit meinte er nicht ihre Bedürfnisse zu stillen, sondern das Zimmer. „Ja…“, nickte sie und Kyo ließ vorsichtig Yunas Gesicht los, aber nicht ohne vorher noch einmal mit seinem Daumen über ihre Unterlippe zu streichen. Oh man, war die Luft vorher auch schon so stickig und heiß hier drinnen gewesen? Zumindest war sein Hals wie ausgetrocknet und er kratzte unangenehm. Räuspernd löste er sich nun vollständig von ihr und nahm sich die Wasserflasche, die auf der Kommode stand. Er konnte von Glück reden, dass er wieder seine Jogginghose an hatte, die ziemlich weit geschnitten war und seine aufkeimende Erektion so wenigstens versteckt wurde, auch wenn er sich deswegen sicherlich nicht schämen musste, aber den jetzigen Moment empfand er wirklich als ziemlich unpassend. Nach einigen Schlucken stellte er die Flasche wieder weg und dann machten sie sich wirklich daran, dass Zimmer auf Vordermann zu bringen. Kyo war froh, dass er das Kreppband von dem Fenster, der Tür und der Decke schon gelöst hatte, dass sie sich wenigsten darum nicht mehr kümmern mussten. Die Zeitung vom Boden hatte er soweit auch schon aufgeräumt, nur wo er bis zuletzt noch gemalt hatte, hatte er sie liegen lassen. Aber die konnte er jetzt auch aufheben und sie segelte zu der anderen, in den Papiermüll. Vorsichtig entfernten sie dann auch schon die Folie von den Möbeln, nur auf dem Bett ließen sie diese noch drauf, da sie so den Dreck, von der Anbringung des Himmels, auffangen konnten. Schnell holte der Sänger noch seinen Staubsauger und sie reinigten das Zimmer an den Stellen soweit, wo die Möbel stehen würden und sie rückten die Kommode und den Kleiderschrank schon mal an die vorgesehenen Stellen. Dann war das Bett an der Reihe. Sie stellten es ziemlich nah an die Wand, woran das Einhorn nun prangte, ließen aber noch sie viel Platz, dass man gemütlich rechts und links entlang gehen konnte. Als sie es als passend empfanden, suchte Kyo sich seine Bohrmaschine heraus und probierend stieg er mit dieser auf das Bett, um zu testen, ob er so überhaupt an die Decke heran reichte. Er dankte Gott im Stillen, dass es gerade so funktionierte und er nicht extra noch eine Leiter holen und das Bett wieder verrücken musste. Die Bohrmaschine wurde dann auch schon an die Steckdose gestöpselt und mit dem passenden Bohrer stieg er kurz darauf wieder aufs Bett. Yuna bewaffnete sich schon mit dem Staubsauger und dann zeigten die beiden schon ihr Handwerkliches Können. Der Sänger hätte wirklich nicht gedacht, dass sich seine Decke als so sehr widerspenstig herausstellte, aber irgendwie bekam er doch die Löcher in die Decke und kurz darauf schob er die passenden Dübel hinterher, damit auch ja nix wieder runter kam. Nun mussten sie den Himmel nur noch richtig positionieren, dann konnte er den schon festschrauben, während Yuna das Ding, so gut es ging, hoch hielt. Sie musste sich ganz schön strecken, da sie noch ein bisschen kleiner, als der Sänger war. Aber bald hatten sie es geschafft und beide ließen erleichtert ihre Arme sinken. „Gott sei Dank, das Schwierigste ist überstanden“, wischte er sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, da die ganze Aktion ziemlich anstrengend war. „Oh ja“, stimmte Yuna ihm auch gleich zu, bevor sie vom Bett stiegen und Kyo die Bohrmaschine wieder wegräumte. Danach zogen sie vorsichtig die Folie vom Bett, damit nicht noch Dreck darauf landete und Kyo knüllte sie kurzerhand zusammen, da die Folie an manchen Stellen schon nicht mehr vollständig in Takt war. Die war mit der anderen recht schnell im Müll verschwunden und seine tatkräftige Hilfe saugte das Zimmer noch einmal gründlich durch. Kurz überlegte der Sänger, doch dann gab er sich seinen Ruck und er organisierte sich einen Wischeimer und einen passenden Wischlappen dazu. Vorsichtig trug er den ins Kinderzimmer, nachdem er ordentlich Wasser eingefüllt hatte, und dann wischte er einmal gründlich durch. Er war wirklich erstaunt, dass doch so viel Schmutz und Staub noch vorhanden war und er sollte da vielleicht auch mal den Rest seiner Wohnung gründlich durchwischen. Nur würde er das an einem anderen Tag machen, da er heute garantiert nicht mehr damit anfangen würde. Zu guter Letzt richteten sie den Himmel noch richtig aus und der transparente, fliederfarbene Stoff floss über das Bett und vervollständigte das Gesamtbild. So zusammen betrachtet war das wirklich ein schönes Mädchenzimmer geworden und er hoffte wirklich, dass es Natsuki genauso gut gefiel, wie ihm. „Nun muss nur noch das Mädchen kommen“, seufzte er und am liebsten würde er gleich ins Heim stürmen und das Mädchen sich unter den Arm klemmen und wieder hier her rennen, aber das konnte er ja leider nicht bringen. „Dauert doch nicht mehr lange“, klopfte Yuna ihm aufmunternd auf die Schulter, was den Sänger aber nur wenig tröstete. „Drei Wochen sind aber immer noch zu viel“, war es nun mal seine Meinung und er schnappte sich sein Handy und die Flasche Wasser, die wieder den Weg auf die Kommode gefunden hatten, nachdem sie die Folie abgenommen hatten. Zusammen verließen sie das Zimmer und steuerten sein Wohnzimmer an. Kyo wollte eigentlich fragen, ob er was zu essen bestellen sollte, als ihm jetzt erst mal auffiel, dass nirgendswo der faule Hund herum lag. „Wo hast du eigentlich Whisky gelassen?“, kam ihm das einfach zu komisch vor und er drehte sich zu Yuna um, nachdem er seine Habseligkeiten auf den Wohnzimmertisch gelegt hatte. Diese sah ihn allerdings mit gigantischen Augen an und die Farbe wich ihr aus dem Gesicht. „Was ist los?“, fragte er besorgt, doch sie öffnete und schloss nur immer wieder ihren Mund. Im nächsten Moment klingelte dann auch noch ihr Handy und wie benommen nahm sie ab. Scheinbar lauschte Yuna der anderen Stimme und ihre Haut wurde noch ein bisschen heller, was schon kaum mehr möglich war. „Yuna, was ist denn los?“, fragte er noch einmal, nachdem sie ihr Handy hatte sinken lassen und hielt sie sanft an den Schultern fest. „Ich hab… Whisky im Büro… vergessen…“, sah sie den Sänger entsetzt an und der benötigte erst einen Moment, biss er begriff, was sie da gerade von sich gegeben hatte. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, schaute er sie fassungslos an, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. „Wie kannst du denn deinen Hund auf Arbeit vergessen?“, japste er, nachdem er sich die ersten Lachtränen aus den Augen gewischt hatte. „Du bist dran schuld“, verschränkte sie ihre Arme beleidigt vor dem Oberkörper und sah ihn schmollend an. „Wieso denn … ich?“, war Kyo noch immer mächtig außer Atem und er bekam schon langsam Seitenstechen, weswegen er einmal tief durchatmete und sich leicht die Seite massierte. Dummerweise war es die Seite, in die Natsuki erst letztens hinein gekniffen hatte und seit dem prangte ein ordentlicher blauer Fleck an dieser Stelle seines Körpers, weswegen er leicht das Gesicht verzog, da es doch ein wenig schmerzte. „Na du hast mich total von ihm abgelenkt“ „Aber ich war doch gar nicht in deiner Nähe, wie soll ich dich denn da abgelenkt haben?“ „Das ist es ja. Du hast mein Hirn scheinbar mit zu dir genommen, oder irgendwie so“, gestikulierte die junge Frau wild mit ihren Armen und Kyo hatte zu tun, dass er nicht wieder lachen musste. „… Irgendwie so, also ... Ich verstehe“, nickte er, grinste dann aber schon wieder. „Ja, du weißt doch wie ich das meine.“ „Nein, wie denn?“, gefiel ihm das Spiel gerade ein wenig, obwohl sie sich eigentlich lieber auf den Weg zu ihrem Hund machen sollte, aber daran dachte Yuna anscheinend gar nicht. „Na… ich hab halt die ganze Zeit an dich denken müssen… da war kein Platz mehr in meinem Kopf, für einen Hund…“, murmelte sie leise. „Und auch nicht für dein Gehirn?“ „Nein, dafür auch nicht“, fuhr die junge Frau sich durch die Haare und brachte sie damit mächtig durcheinander. „Dann solltest du demnächst deinen Kopf ein bisschen aufräumen, auch wenn es mir schon schmeichelt, das muss ich zugeben“, schmunzelte der Sänger und strich die aufgestellten Haare wieder glatt. „Das sagst du so einfach“, seufzte sie und der Schwarzhaarige wusste sofort, was sie meinte und er konnte es sehr gut nachvollziehen. „Ich weiß, aber deinem Hund ist echt nicht geholfen, wenn du den in deinem Büro verhungern lässt.“ Wieso ergriff er eigentlich Partei für das faule Vieh? Er konnte Whisky noch nicht mal richtig leiden. „Der verhungert schon nicht, hast du dir den mal angesehen? Der hat Reserven für die ganze Woche“, schmollte sie wieder, aber Kyo konnte genau sehen, dass ein Grinsen an ihrem Mundwinkel zupfte, was ihn auch grinsen ließ. „Was soll ich denn jetzt machen?“ „Fragst du mich das jetzt ehrlich?“, schaute er nun verwundert zu der jungen Frau, die die Frage scheinbar wirklich ernst gemeint hatte, denn sie schaute ihn ernst, vielleicht auch ein bisschen überfordert an. „Ich würde ja sagen, dass du deinen Hund abholst und zwar pronto.“ „Oh Gott, du hast recht!“, klatsche sie sich die Hand an die Stirn. „Siehst du nun, was du mit mir machst? Du machst mich zu einer hirnlosen Frau!“, war nun er wieder Schuld. „Ja, sicher“, widersprach er diesmal gar nicht, sondern Kyo schob sie an den Schultern sanft in den Flur und angelte sich schon ihre Jacke von seinem Haken, als sie sich ihre Schuhe anzog. „Ja, nur du bist daran schuld“, piekste sie ihm zuletzt noch einmal mit ihrem spitzen Zeigefinger auf die Brust und funkelte ihn an, ehe sie ihn an den Ohren packte und Kyo so nieder knutschte, dass ihm beinahe hören und sehen verging… und da behauptete sie, dass er ihr Hirn leer fegte, hatte sie eigentlich auch mal daran gedacht, was sie alles bei ihm anrichtete? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)