Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 46: Sechsundvierzig --------------------------- Auf dem Weg zum Heim war Natsuki wieder ganz die Alte und Kyo zerbrach sich wirklich den Kopf, was denn plötzlich in die Kleine gefahren war. Aber auf eine ordentliche Erklärung kam er nicht wirklich. Bevor der Sänger das Mädchen wieder zurück ließ, zeigte sie ihm stolz, dass sie brav die Tage immer abgestrichen hatte und Kyo holte seine Karte ebenfalls aus seiner Brieftasche und sie freute sich danach total, als sie sah, dass auch er immer die Kreuze setzte. Mit einer ganz festen Umarmung und einem Schmatzer auf die Stirn, verabschiedete er sich noch, dann machte Kyo sich wieder auf den Heimweg. Erneut überlegte er, was Natsuki für ein Problem hatte oder ob zwischen Yuna und ihr etwas vorgefallen war, aber das glaubte er eigentlich nicht, da ja weder Yuna, noch Natsuki irgendwelche Anzeichen dafür gegeben hatten. Trotzdem zermarderte er sich das Hirn darüber, bis er schließlich bei seinem Wohnhaus angelangt war und nach dem Öffnen der Haustür die Stufen erklomm und kurz drauf seine Wohnungstür aufschloss. Sofort vernahm er leises Geklapper und ein angenehmer Duft zog sich durch seine Wohnung. Scheinbar war das von Yuna wirklich eine Angewohnheit in anderen Wohnungen zu kochen oder anderweitig Essen zuzubereiten. Aber da das Obst nicht sonderlich viel gesättigt hatte, war er diesmal nicht mal böse, stattdessen folgte er dem Duft und fand sich wenig später in seiner Küche wieder, wo er beobachtete, wie sie summend in einem Topf rührte und ihn scheinbar noch gar nicht bemerkt hatte. Kurz blitze etwas in seinen Augen auf, dann schlich er sich auf nackten Sohlen – seine Hausschuhe lagen schließlich wieder sonst wo herum – an sie heran. „‘Wie zu Hause‘ nimmst du wirklich immer wörtlich, ne?“, fragte er frech und ließ seine Lippen über ihre Ohrmuschel streichen, was ihm selbst einen Blitz durch seine Lippen jagen ließ. Yuna selbst schrie spitz auf und sprang einen Schritt zur Seite. Wie beim letzten Mal wich ihr die Farbe aus dem Gesicht, bis sie Kyo richtig wahr nahm. Dann kehrte die Farbe mit voller Wucht zurück und ihr Gesicht erstrahlte krebsrot. „Oh mein Gott!“, japste sie und eine Hand ruhte auf ihrer Brust, wo Kyo förmlich ihr Herz schlagen hörte. „Bist du lebensmüde?“, fragte sie und schoss dem Sänger einen vernichtenden Blick an den Kopf, was diesen aber nur zum Lachen brachte. „Sorry, aber das war einfach zu verlockend gewesen, als dass ich es hätte ignorieren können“, lachte er sich immer noch ins Fäustchen. „Na herzlichen Dank, das merke ich mir fürs nächste Mal“, schmollte sie dann und Yuna drehte sich wieder zum Herd, damit sie erneut im Topf rühren konnte. „Ach komm schon, das war doch lustig“, sagte er nun sanfter und stellte sich wieder neben sie. „Tse…“, reagierte sie nicht weiter und Kyo strengte sich wirklich an, nicht seine Augen zu verdrehen. Also musste er härtere Maßnahmen ergreifen und mit einem gezielten Griff nahm er ihr den Löffel aus der Hand und drehte ihr Gesicht zu sich. Ohne Worte drückte er sanft seine Lippen auf ihre und das schien auch schon zu reichen, denn sie seufzte leise und drehte sich dann bereitwillig zu ihm herum, so dass er sie ganz umfassen konnte. „Das ist unfair“, murmelte sie leise, hatte ihre Lippen aber nicht von seinen weggenommen, sondern bei jedem Wort berührten sie sich. „Besondere Momente benötigen eben besondere Maßnahmen“, flüsterte er, bevor er sie richtig am Nacken packte und sie leidenschaftlich küsste. Sein Herz hämmerte wie verrückt dabei in seinen Ohren und das Kribbeln in seinem Bauch war mal wieder so stark, dass seine Knie schon wieder weich wurden. Ihre Lippen schienen perfekt für den anderen gemacht worden zu sein und sie wurden immer wieder wie zwei Magnete zueinander angezogen. Das Gleiche galt für ihre Zungen, die immer wieder spielend umeinander tanzten und den jeweils anderen herausforderten. Himmel, die Hitze nahm seinen Körper wieder in Besitz und wäre das nicht schon genug, wanderte sämtliches Blut langsam in seine untere Region. Das konnte doch nicht schon wieder wahr sein. Dennoch wollte Kyo noch nicht aufhören und da Yuna ebenfalls keine Anstalten machte, hielt er den Kuss noch so lange aufrecht, bis sie keine Luft mehr bekamen und sich keuchend trennen mussten. Nur ganz langsam flatterten seine Augenlider wieder auf und ein schiefes Grinsen schlich sich auf seine Züge, als er sah, das Yuna auch ziemlich neben der Spur war. Und es beruhigte den Sänger ungemein, dass es nicht nur ihm so ging. „Ich glaube die Suppe ist jetzt auch fertig“, murmelte Yuna mit geschwollenen Lippen, als sie nach einigen Minuten immer noch so nah beieinander standen und sich einfach nur angesehen hatten. Das erinnerte Kyo erst mal wieder an seinen Hunger und er löste seine Arme von ihr. „Ich… decke den Tisch“, murmelte er und mit gezielten Handgriffen öffnete er seinen Schrank und holte zwei Suppenschüsseln heraus und legte danach zwei Löffel dazu, drapierte so alles ordentlich auf seinem Tisch. Yuna schnappte sich dann den Topf und stellte ihn mittig auf den Tisch, damit sich jeder so viel nehmen konnte, wie er wollte. Kyo füllte noch zwei Gläser mit Tee, dann saßen sie sich schon gegenüber und löffelten schweigend die Suppe, da keiner so richtig wusste, was er nun sagen sollte. „Ist eigentlich etwas zwischen dir und Natuski vor gefallen?“, kam ihm dann aber doch etwas in den Sinn und der Sänger sah seine Tischnachbarin an, die erst schluckte, bevor sie anfing mit sprechen. „Nein, nicht dass ich wüsste“, runzelte sie die Stirn und schien noch einmal genau zu überlegen. „Wirklich? Ich meine, ich will dir nichts unterstellen, aber es war schon seltsam, wie sie dich angesehen hat“, sprach Kyo seine Sorgen aus und er kaute sich nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. „Zudem sie auf dem Weg vorhin wieder ganz die Alte war.“ „Mir fällt im Moment wirklich nichts Passendes ein“, entschuldigte Yuna sich und sie sah ehrlich betreten aus. „Aber ihr Blick war wirklich beängstigend. Als ob sie mir gedroht hätte.“ „Ja, das fand ich auch“, nickte der Sänger und er fand es gar nicht lustig, da er nicht wollte, das Natsuki irgendwelche Sorgen hatte. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht leiden kann“, murmelte Yuna dann und sie rührte unglücklich mit dem Löffel in ihrer Suppe herum. „Meinst du?“, sah Kyo sofort auf und er wollte das gar nicht wirklich glauben. „Ja“, nickte die junge Frau ernst. „Ich meine, als ich in die Küche kam, da guckte sie schon bisschen komisch, als ob es ihr gar nicht passen würde. Die Ignoranz daraufhin war ja auch sehr deutlich und von dem letzten Blick…, Kyo, die Kleine kann mich nicht ausstehen“, seufzte sie dann und sie schob ihren Teller von sich. Überfordert fuhr der Sänger sich durch den Nacken und sah dann zu seiner…, ja, was war Yuna eigentlich von ihm? Bekannte? Freundin? Partnerin? Okay, Bekannte konnte er eigentlich schon ausschließen, denn Bekannte küssten sich nicht einfach so. Für eine einfache Freundin war ihr Verhältnis dann schon wieder zu intim, aber als Partnerin… konnte er sie schon als seine Partnerin ansehen? Sein Herz schrie ihn schon förmlich mit einem ‚JAAA‘ an, aber sein Kopf klöppelte noch etwas dagegen, obwohl der sich die ganze Zeit ja eh nur um diese Frau drehte, also war der so gesehen auch dafür. Oh man, da war er scheinbar einfach so in eine Beziehung hinein gerutscht und Kyo hatte es noch nicht einmal bemerkt. Allerdings kam ihm dabei noch ein ganz anderer Gedanke und nachdenklich schaute er Yuna an. „Was ist? Wieso schaust du so?“, blieb die Sache der jungen Frau natürlich nicht verborgen und Kyo musterte sie, bevor er selbst seine Suppenschüssel auch etwas mehr gen Tischmitte schob und sich mit seinen Armen auf dem dunklen Holz abstützte. „Könnte es sein, dass Natsuki vielleicht eifersüchtig auf dich ist?“, sprach er seine Gedanken dann einfach aus. „Wie… was… meinst du das ernst?“, stotterte Yuna und sie sah ihn mit großen Augen an. „Auf was sollte sie denn eifersüchtig sein?“ „Vielleicht auf unsere … Beziehung?“, hatte er es tatsächlich ausgesprochen und sich somit selbst direkt eingestanden. Yunas Mine änderte sich daraufhin sekündlich und von überrascht, bis peinlich berührt und absoluter Freude konnte er alles lesen. „Du meinst wir haben… du und ich… also wir…?“, deutete sie immer wieder auf ihn und sich und Yunas Mund klappte auf und wieder zu. Das war dann doch ziemlich amüsant und Kyo lachte. „Genau das meine ich“, nickte er und irgendwie fühlte er sich gleich viel besser und befreiter und er war glücklich. „Aber um aufs Thema zurück zu kommen. Als ich sie kennen gelernt habe, war sie sozusagen die einzige Frau in meinem Leben und scheinbar kann sie es gar nicht haben, dass du nun auch immer mehr dazu gehörst, verstehst du, was ich meine?“, erklärte er und Kyo gestikulierte ein bisschen wild mit seinen Händen. Langsam nickte Yuna und sie seufzte. „Sie will dich nicht teilen“, war es nun auch für sie klar und die junge Frau sah den Sänger an. „Genau so sieht es aus“, bestätigte es Kyo und er fuhr sich durch sein Gesicht. „Das nächste Mal werde ich mich mit Natsuki mal zusammen setzen und mit ihr darüber reden“, entschied er dann, denn er wollte die Sache nicht lange im Raum stehen haben, zudem es für alle drei sicherlich eine Belastung war. „Das wird wohl das Beste sein“, stimmte Yuna dem auch zu und sie schenkte Kyo auf kleines Lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)