Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 30: Dreißig ------------------- Zwei Tage nach dieser erfreulichen Nachricht, saß Kyo mit seinen Jungs wieder in ihrem Studio und sie hörten sich aufmerksam die letzten Vorkehrungen für ihr nächstes Musikvideo ‚Unraveling‘, von ihrem Produzenten, an. Soweit war alles geklärt, bis auf eine Sache. Sie hatten immer noch nicht ein passendes Mädchen gefunden, welches einzelne Szenen mitspielen sollte. Sie hatten schon einige vorgestellt bekommen, doch keines hatte sie überzeugt und sie waren doch alle recht frustriert, da der Dreh morgen eigentlich schon los gehen sollte. „Und was ist mit Natsuki?“, schlug Toshiya irgendwann vor und alle sahen ihn an. Dir en grey überrascht, der Produzent eher verwirrt. „Wer ist denn Natsuki?“, wollte dieser auch gleich wissen, wirkte dann aber recht neugierig. „Das ist meine… Adoptivtochter, zumindest in fünf Wochen…“, antwortete Kyo und nun sah seine Band aus wie vom Blitz getroffen. „Wann wolltest du uns das denn erzählen?“, war das Video natürlich gleich zur Nebensache geworden und Kyo seufzte. „Keine Ahnung, in einer ruhigen Minute wahrscheinlich“, gab er zu. „Und seit wann weißt du das?“, hakten sie weiter nach und nun musste Kyo grinsen. „Seit vorgestern Nacht.“ „Geht’s vielleicht ein bisschen präziser?“, verdrehte Kaoru seine Augen, wahrscheinlich, weil er dem Sänger wieder jedes Wort aus der Nase ziehen musste. „Mein Gott, was ihr auch immer alles wissen wollt“, verdrehte er nun die Augen. „Wir sind deine Freunde, Kyo, natürlich wollen wir alles wissen“, grinste Daisuke ihn jetzt an. „Freunde? Ihr seid Hyänen, wenn es um Tratsch geht“, schüttelte er seinen Kopf, musste aber doch grinsen, da er ihre Fürsorge ja trotzdem zu schätzen wusste. Da es dem Produzenten scheinbar aber langsam zu bunt wurde, räusperte er sich etwas lauter und erhaschte somit endlich mal wieder die Aufmerksamkeit der Band, die gerade eher wie kleine Kinder wirkten und nicht wie erwachsene Männer, die hier eigentlich ein Problem zu klären hatten. „Was ist nun mit dieser Natsuki?“, fragte er und schaute zu den anderen fünf. „Moment, ich hole sie“, stand Kyo gleich auf und wuselte zu Yuna, da er sie dort geparkt hatte, weil ihr Klavierspiel nicht unbedingt passend gewesen wäre, zumindest nicht bei diesem Gespräch. Wie immer klopfte Kyo an, wartete aber auf keine Antwort. „Immer rein, du weißt, die Tür steht dir jederzeit offen“, sah Yuna nicht mal von ihrer Arbeit auf, was Kyo nun auch nicht gerade interessierte. „Ich weiß, mein Glück, sonst wäre ich schon öfters gegen die Tür gedonnert“, erwiderte der Sänger nur und hockte sich gleich zu Natsuki, die Whisky schon wieder in der Mache hatte und ihn scheinbar beibrachte, wie man Pfötchen gab. Tatsächlich war der Hund gar nicht so doof, wie er aussah, er schien einfach nur faul zu sein. „Tsuki-chan, würdest du mal kurz mir rauf kommen, wir wollen dich etwas fragen?“, sofern der Produzent einverstanden war. Daraufhin sah die Kleine auf, nickte dann aber und sie tätschelte noch schnell den Kopf des Hundes, bevor sie aufstand und Kyo an die Hand nahm. Ein bisschen bedröppelt schaute der Hund ihr hinterher und der Sänger lachte. „Du kriegst sie gleich wieder, aber ich brauch sie mal kurz“, sprach er zu dem Hund und verließ dann das Zimmer, mit Natsuki. Der Weg zum Studio war schnell zurück gelegt und wenige Minuten später betrat Kyo mit dem Mädchen das Zimmer. „So, das ist Natsuki“, sagte er sogleich und ging mit ihr zu dem großen Tisch, wo alle rings herum versammelt saßen. Schüchtern schaute sie hoch und Kyo zog sie dann einfach auf seinen Schoß, als er sich niedergelassen hatte. „Hallo Natsuki“, wurde sie von ihrem Produzenten auch gleich begrüßt und nach schweigendem Starren winkte sie dem älteren Mann dann einfach. „Vom Alter her würde sie passen“, sagte dieser nach kurzem Überlegen und beschaute sich das Mädchen, welches sich etwas mehr an Kyo drückte. „Ja“, nickte er nur und strich dem Mädchen etwas beruhigend über die Seite. „Soll ich sie mal fragen?“, wollte der Sänger dann aber wissen und bekam gleich zur Antwort ein Nicken. „Tsuki-chan?“, fragte er also und wartete ab, bis sie ihn ansah. „Hättest du Lust morgen mit uns ein Video zu drehen?“ Mit großen Augen sah sie ihn daraufhin an, wirkte aber ein bisschen unsicher. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, blieb Kyo ruhig, sah sie aber weiterhin fragend an. Doch dann nickte sie und murmelte ein leises „Ja“, was den Sänger grinsen ließ. „Da haben wir unser Mädchen“, griente er dann in die Runde und war doch schon ein bisschen stolz auf sie. Als das nun geklärt war, durfte der blonde Japaner sie wieder zu Yuna schaffen, die nun gar nichts mehr sagte, als der Sänger wieder in seiner üblichen Manier in ihr Büro geplatzt kam. Das Mädchen verkrümelte sich gleich wieder zu Whisky und Kyo sprintete wieder zurück zum Meeting, wo noch die letzten Kleinigkeiten geklärt wurden. „Ich gehe dann übrigens noch zum Friseur“, teilte er gleich mit, bevor sie sich auflösten, nicht das es am nächsten Tag wieder Theater gab, wenn er aus einer Laune heraus mal wieder seine Haarfarbe oder seinen Haarschnitt verändert hatte. Zwar passierte das nicht mehr so oft, wie noch vor zehn Jahren, aber manchmal kam diese Angewohnheit doch noch durch und da konnte Kyo auch nichts dagegen machen, außer seinen Friseur des Vertrauens besuchen. „Na das kann ja noch was werden“, murmelte ihr Produzent daraufhin wenig begeistert und war mit diesen Worten dann auch aus der Tür verschwunden, was Kyo grinsen ließ. „Ich glaube der hat jetzt Angst, wie du morgen da auftauchen wirst“, schaute Kaoru auch leicht amüsiert aus der Wäsche, ließ sich davon aber nicht weiter anheben, kannten sie ihren Sänger doch nur so. „Ach was, der tut ja gleich so, als würde ich morgen plötzlich mit Glatze ankommen“, machte Kyo eine wegwerfende Bewegung. „Ganz so unwahrscheinlich ist das ja schließlich auch nicht“, konnte der Leader ihren Produzenten da scheinbar sogar verstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)