Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 27: Siebenundzwanzig ---------------------------- Gerade so war Kyo eingeschlafen, da wurde er schon wieder hemmungslos von seinem Handy geweckt, welches er mal wieder auf seinen Nachtschrank abgelegt hatte. Er sollte sich wirklich dringend abgewöhnen das Handy jedes Mal mit ins Schlafzimmer zu nehmen. Man hatte ja doch nie seine Ruhe und wenn es nur dämliche Werbemittel waren. Somit drehte er sich grummelnd und äußerst genervt zur Lärmquelle und ging ohne zu gucken ran. „Wehe es ist nichts Wichtiges“, brummte er sogleich und hatte seine Augen schon wieder geschlossen. „Entschuldigen Sie die Störung“, wurde sich wenigstens entschuldigt und Kyo fragte sich, woher er eigentlich die Stimme kannte. „Hm…“, brummte er nur und unterdrückte ein Gähnen. „Hier ist Nonaka, vom Kinderheim. Könnten Sie eventuell Natsuki abholen?“, wurde nicht lange um dem heißen Brei herum geredet und daraufhin schlug der Sänger auch seine Augen auf. „Was ist denn los?“, fragte gleich nach und war sofort viel wacher. „Wir mussten die gesamte Einrichtung evakuieren, können aber nicht alle Kinder in den Notunterkünften unterbringen und es wäre wirklich hilfreich, wenn sie Natsuki so lange zu sich nehmen würden, bis das Gebäude wieder bewohnbar ist.“ „Klar, wann denn?“, kam Kyo immer noch nicht ganz mit, der er ja immer noch nicht direkt wusste, was nun eigentlich passiert war. „Am besten jetzt sofort“, wurde er schon beinahe angewiesen aufzustehen. „Alles klar, dann mach ich mich mal auf den Weg“, verwirrte ihn das Ganze weiterhin, aber die Sorge um Natsuki war dann doch größer und schnell schlug Kyo die Decke zurück und schlüpfte in seine Jeans, die quer über einen Stuhl hing. Als nächstes schnappte er sich irgendein T-Shirt aus seinem Schrank und ging danach nur mal kurz ins Bad, um sich zumindest etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen, damit er nicht komplett verpennt dort erschien. Nun griff er nur noch nach seiner Jacke, da die Nächte doch langsam schon wieder frischer wurden, nahm sich seine Schlüssel und schlüpfte aus seiner Wohnung, nachdem er sich noch schnell ein Paar Schuhe angezogen hatte. Hastig legte er den Weg zum Kinderheim zurück und von weitem sah er überall Blaulicht und etliche Feuerwehrautos stehen, die um das riesige Gebäude herum standen, aus dem es mächtig qualmte. Ein bisschen Panik überkam ihn und er hoffte wirklich, dass mit seinem Mädchen alles in Ordnung war, wobei die Heimleiterin ihn da sicherlich nicht angerufen hätte, ob er sie jetzt beherbergen konnte. Suchend schob er sich durch die vielen Schaulustigen und er konnte nicht verstehen, warum die alle gaffen mussten und sogar Fotos schossen. Kopfschüttelnd quetschte er sich zwischen zwei Jugendlichen durch, die es sich sogar wagten ihn daraufhin anzupöbeln, doch Kyo ignorierte sie, da er im Moment ganz andere Probleme hatte als pubertäre Halbstarke. Nachdem die größte Traube Menschen durchquert worden war, konnte er endlich einen Haufen kleiner Menschen ausmachen, wie sie alle auf dem Bürgersteig hockten und in Decken gehüllt waren. Die Heimleiterin stand bei ihnen, unterhielt sich aber angeregt mit anderen Erwachsenen. Allerdings sah sie auf, als hätte sie seine Anwesenheit bemerkt, und zeigte in eine Richtung, in die er anscheinend gehen sollte. Nickend zeigte er ihr, dass er verstanden hatte und machte einen Haken, genau in die angegebene Richtung. Aufmerksam schaute er sich um, bis er zusammen gekauert sein Mädchen sah. Sofort sprintete er auf Natsuki zu und hockte sich neben sie, sobald er sie erreicht hatte. „Tsuki-chan“, sagte er und drückte sie einfach an sich heran, bevor das Mädchen überhaupt hatte reagieren können. „Geht’s dir gut?“, fragte er und strich dem leicht zitternden Bündel über den Rücken. Ein zaghaftes Nicken spürte er und Kyo atmete erleichtert aus. „Gott sei Dank“, murmelte er und setzte sich mit ihr auf den Schoß auf den Bordstein. „Sie haben sie gefunden, sehr gut“, tauchte mit einem Mal die Heimleiterin vor ihnen auf. Sie sah ziemlich fertig aus und Kyo wollte jetzt wirklich nicht in ihrer Haut stecken. Er konnte sich nicht mal annähernd vorstellen, was es jetzt an Organisationstalent benötigte, um alle Kinder ordentlich unter zu bringen. „Ja. Was ist denn passiert?“, fragte der Sänger erneut nach, da er zuvor ja keine ordentliche Antwort bekommen hatte. „So wie es aussieht, ist eine Betreuerin bei einer Zigarette eingeschlafen… und was dabei raus gekommen ist, sehen Sie ja. Es scheint kein allzu großer Schaden zu sein, aber das Gebäude muss nun erst mal ordentlich wieder durchtrocknen und renoviert werden, zumindest die betroffenen Räume. Wie lange können Sie Natsuki bei sich behalten?“, fragte sie nun wieder und Kyo grinste. „Die Antwort kennen Sie doch schon“, sagte er und fuhr dem Mädchen beruhigend durch die Haare, die sich vertrauensvoll an ihn geschmiegt hatte. „Ja, aber man muss ja noch einmal nachfragen“, schmunzelte nun auch die ältere Dame und sie schien wirklich erleichtert zu sein, dass zumindest dieses Kind eine gute Übergangsunterkunft hatte, wobei Kyo innerlich hoffte, dass Zwischenzeitlich der Adoptionsbescheid kam und sie vielleicht ja gar nicht mehr von ihm weg musste. „Haben Sie denn für sie ein paar Sachen zu Hause? Im Moment können wir nämlich nichts daraus holen“, war die nächste Sorge auf ihrem Gesicht, doch da konnte der Sänger sie beruhigen. „Ja, alles da, ansonsten gehen wir eben mal Shoppen“, war das für ihn nun keine Sorge. „Alles klar. Wenn Sie möchten können Sie auch gerne wieder nach Hause gehen, wir haben ja soweit alles geklärt, wie es weiter geht, da werde ich mich bei Ihnen noch einmal melden“, verabschiedete sie sich dann ziemlich schnell von ihm und Kyo nickte. Ein paar Minuten saß er mit seiner süßen Last dann aber noch da, ehe er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich und sie anlächelte. „Wie sieht’s aus? Wir gehen jetzt zu mir, da stecken wir dich kurz in die Badewanne und danach heiße Milch mit Honig?“, schlug er vor. Langsam nickte Natsuki und sie kuschelte sich wieder an Kyo heran. Der stand mit ihr auf und legte dann seine Hände unter ihrem Po, während sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen hatte. Die Decke beließ er auf dem Mädchen, da sie nur ein dünnes Nachthemdchen trug und er wollte wirklich nicht, dass sie sich vielleicht noch eine Erkältung einfing. Diesmal ein bisschen langsamer marschierte er mit ihr nach Hause und jedes Mal wenn Kyo dachte, dass seine kleine Lady eingeschlafen war, räkelte sie sich wieder und änderte ihre Position. „Sind gleich da“, murmelte er irgendwann und nach wenigen Minuten sah er wirklich schon das Gebäude, in dem seine Wohnung versteckt war. „Halt dich mal gut fest“, sagte er, als er an der Haustür angekommen war und vorsichtig suchte er sich seinen Schlüssel aus der Hosentasche. Natürlich war der bis nach ganz unten gerutscht und Kyo war wirklich erleichtert, als er ihn endlich zwischen seinen Fingern spürte. Sofort schloss er die Haustür auf und sprintete mit dem Mädchen nach oben, wo er keine Minute später die Wohnungstür aufschloss. Zuerst wurde das Licht im Flur angeschalten, dann ließ er seine Schuhe fallen und trappte mit seinem Mädchen ins Wohnzimmer, wo er sie auf dem Sofa absetzte. „Ich lass dir bisschen Wasser in die Wanne, ja?“, berichtete er gleich und ein fragender Blick traf ihn, so dass er leicht schmunzeln musste. „Du riechst ein bisschen nach Rauch, verstehst du? Das ist kein toller Geruch“, erklärte er und Kyo nahm ein Zipfel von ihrem Nachthemd und hielt es ihr unter die Nase. Sofort verzog sie das süße Gesicht und er lachte leise. „Genau und deswegen lassen wir dir bisschen was von deinem Prinzessinnenbad ein und dann duftest du wieder ganz toll“, nickte er und auch Natsuki war sofort dabei. Sie nahm sogar Kyos Hand und sie enterten zusammen das Badezimmer, woraufhin der Sänger das Wasser aufdrehte und sie bisschen was von ihrem Schaumbad ins Wasser gab. „Dann lass uns mal ein paar neue Schlafsachen für dich zusammen suchen“, zwar hatten sie hier keine direkten Schlafsachen, aber eine kurze Hose und ein einfaches T-Shirt würde sich auch hier auftreiben lassen. Und tatsächlich hatten sie wenig später was Passendes in den Händen und als das Wasser hoch genug und die richtige Temperatur hatte, setzte er das Mädchen in die Badewanne. Dort spielte sie erst etwas mit dem Schaum herum, aber da das Bad nicht wirklich beheizt war, wurde ihr recht schnell kalt und im Eiltempo shampoonierte Kyo ihr die schwarzen Haare und spülte sie dann auch gleich wieder aus. „Und nun schnell raus mit dir und ins Handtuch“, sagte er noch, bevor er sie einfach heraus hob und auf seine geschlossene Toilette setzte, wo schon ein großes Handtuch ausgebreitet war. Schnell wickelte er sie wie in einen Kokon und ein bisschen entrüstet sah sie ihn daraufhin auch an, was Kyo lachen ließ. „Tut mir leid, das wollte ich nicht“, grinste er weiterhin und zog zunächst den Stöpsel aus der Badewanne, bevor er sie gleich trocken rubbelte. Mit einem weiteren, kleineren Handtuch rubbelte er ihre Haare auch noch trocken, dann konnte sie sich auch schon wieder anziehen. Vorsichtig bürstete er noch die feuchten Haare glatt und zog daraufhin seinen Föhn hervor und blies sie trocken. Nachdem auch das erledigt war, nahm er sie wieder hoch und nahm sie mit in die Küche, wo er, wie beim letzten Mal, das Mädchen auf seinen Tresen setzte, während er die Milch warm machte. Jeweils ein Löffel mit Honig landete in den zwei Tassen und es dauerte nicht mal lange, da war die Milch warm genug und der blonde Japaner gab sie in die Tassen. „So, dann husch, aufs Sofa, ich folge“, hob er sie mit diesen Worten wieder runter und er nahm sich die beiden Tassen und brachte sie ins Wohnzimmer, wo Natsuki schon brav auf dem Sofa kniete. Vorsichtig reichte er ihr eine und behielt seine eigene in der linken Hand. „Ist dir kalt?“, fragte er noch, bevor er einen Schluck nahm, doch Natsuki schüttelte den Kopf. Probehalber hielt er kurz seine Hand an ihre kleinen Füße und merkte schon, dass sie nicht mehr wirklich warm waren. „Aber warme Füße hast du trotzdem nicht“, stellte er also klar und musste seine Tasse nun doch erst mal auf dem Tisch abstellen. Dann nahm er sich eine Decke und legte sie zumindest über die nackten Füße der Kleinen, schließlich wollte er danach keine Beschwerden haben. Nun zufrieden nahm er sich wieder seine Tasse und lehnte sich zurück, um seine Milch zu genießen. Gleichzeitig überlegte er sich, ob er Kaoru nicht noch Bescheid sagen sollte, dass er Morgen, oder eher dann später, wohl nicht rechtzeitig im Studio sein würde. Kurzerhand stand er noch mal auf und holte sein Handy aus dem Schlafzimmer, welches er vorhin einfach nur auf sein Bett geschmissen hatte. Im Gehen schrieb er seinem Leader nun, dass er morgen nicht pünktlich sein wird und auch, dass sie die kleine Lady mit dabei haben werden, warum, dass würde er ihm morgen vor Ort erklären. Als das erledigt war, nahm er seinen Platz wieder ein und grinste, als er sah, das Natsuki einen ordentlichen Milchbart hatte und als dann noch die kleine Zunge hervorschnellte und es abschleckte, war es um ihn geschehen. Schnell zückte er sein Handy und konnte gerade noch rechtzeitig ein Foto schießen, woraufhin Natsuki ihn leicht pikiert ansah. Lachend zerwuselte er ihr die Föhnfrisur und nahm sich dann endlich wieder seine Tasse, um sie ebenfalls zu leeren, genau wie die kleine Lady es schon getan hatte. Die leeren Tassen ließ er diesmal einfach auf dem Tisch stehen und Kyo sah zu dem Mädchen. „Lass uns schlafen gehen, ich muss morgen wieder arbeiten“, seufzte er und breitete seine Arme aus um ihr zu bedeuten, dass sie auf seinen Schoß krabbeln sollte. „Und du kommst morgen mit mir mit. Wenn es klappt, kannst du da bestimmt den ganzen lieben, langen Tag am Klavier sitzen“, erzählte er weiter, während sie tatsächlich zu ihm kam und dann auch gleich kräftig nickte und ihn anstrahlte. „Sehr gut, willst du in deinem Zimmer schlafen?“, fragte er und bekam sofort ein energisches Kopfschütteln. „Na gut, aber nur noch heute, weil das eine doofe Nacht bis jetzt war“, grinste er und stand mit ihr auf. Immer wollte er sie nicht bei sich schlafen lassen, da er es nicht gut fand, auch wenn ab und an mal eine Nacht kein Problem darstellen sollte. Also lief er mit ihr in seine vier heiligen Wände und schloss hinter ihnen die Tür. Vorsichtig ließ Kyo Natsuki auf dem Bett runter und hob dann seine Decke an, unter die sie sich gleich verkroch. „Aber bisschen Platz brauche ich auch noch“, lachte er, da sie sich wirklich ganz auf seiner Seite breit gemacht hatte. Frech grinsend schüttelte sie den Kopf, krabbelte dann aber doch ein Stück zur Seite, damit er sich wenigstens an den Rand quetschen konnte. Kyo legte sich auf den Rücken und das kleine Mädchen kuschelte sich einfach auf seinem Oberkörper ein. Schnell stellte er den Wecker wenigstens auf um Neun, damit er zumindest nur zwei Stunden zu spät kam, und driftete nach einem kurzen Gähnen recht schnell in den Schlaf ab, genau wie Natsuki, die auch recht flott eingeschlafen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)