Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 18: Achtzehn -------------------- Aufmerksam studierte Kyo seine Termine für die nächsten drei Wochen und er war erstaunt, dass er mal zwei freie Tage am Stück haben sollte. Vor Schreck wusste er gar nicht, was er da mit seiner Zeit anfangen sollte, doch da schlich sich ein kleines Gesichtchen vor sein inneres Auge und Kyo begann breit zu grinsen. „Also wenn du so grinst, machst du mir Angst“, sprach es und Kyo schaute auf und in das verängstigte Gesicht seines Bandkollegen. Der Bassist hatte seine Augenbrauen leicht besorgt zusammen gezogen. Daraufhin grinste Kyo noch mehr, da er wusste, dass Toshiya es noch eine Spur gruseliger fand, da er ja sonst nicht einfach so grinsend da saß, also war es alles andere als normal. Aber was war denn in den letzten Wochen schon normal gewesen? Nichts, wenn man mal genau darüber nachdachte. Sein Leben war viel reicher an Erfahrungen geworden, was einzig und allein Natsuki zuzuschreiben war. „Oi Kyo, bist du noch unter uns oder schon wieder in deiner eigenen Welt? Was grinst du denn so bescheuert?“, fragte nun auch Daisuke und Kyo streckte den beiden Saiteninstrumentenzupfer einfach die Zunge raus. „Lasst mich doch auch mal grinsen, könnt doch nicht immer nur ihr sein, wo die Mundwinkel hinter den Ohren fest getackert sind.“ „Stimmt schon, aber du siehst gruselig dabei aus“, na seine Kollegen waren heute ja auch mal wieder reichlich nett zu ihm. „Da muss ich mich an Halloween wenigstens nicht verkleiden“, verdrehte er seine Augen. „So gruselig bist du dann doch wieder nicht“, lachte Daisuke aber und klopfte dem Sänger auf die Schulter. „Aber ich bin trotzdem neugierig, warum du so grinst wie ein zu gedröhntes Honigkuchenpferd?“, konnte der große Rote es einfach nicht lassen. „Oh man, was müsst ihr eure Nasen immer in andere Angelegenheiten rein stecken? Ich hab mich nur gefragt was ich an meinen zwei freien Tagen mache, mehr nicht“, zuckte er mit den Schultern und beschaute sich weiter seine Termine, in der Hoffnung Daisuke würde sich damit zufrieden geben, aber so wie er den Gitarristen kannte, würde das wohl nicht der Fall sein. „Okay“, nickte Daisuke „Und was wäre das?“, fragte er weiterhin neugierig nach. „Oh man Dai, hast du kein eigenes Privatleben?“ „Schon, aber deines ist in den letzten Wochen interessanter geworden“, grinste er, was Kyo aber zum Lachen brachte. „Was du nicht sagst. Und woran liegt das?“ „Ich weiß nicht, an einer kleinen Lady, die dir reichlich den Kopf verdreht hat?“, gab sich Daisuke unschuldig. „Tse… und wer steckt ihr immer Bonbons zu, wenn sie hier ist?“, fragte er und Kyo schaute zu ihrem Rhythmusgitarristen, der grinste, wie ein Unschuldsengel. „Keine Ahnung wovon du redest“, pfiff er nun so ganz nebenbei und der Sänger schüttelte grinsend den Kopf. „Ist klar DaiDai, ist klar…“ „Du hast aber immer noch nicht gesagt, was du nun vor hast“, ließ man ihm einfach keine Ruhe und Kyo atmete kurz durch. „Ich hab mir überlegt, ob sie vielleicht mal bei mir übernachten könnte. Das wir den Tag so klar kommen, das haben wir ja nun zur Genüge bewiesen, aber wie sieht das nun mal Abends aus?“, zuckte er mit den Schultern und rückte nun wirklich mit der Sprache raus. „Du meinst, wegen Schlafenszeit und so?“, schien Daisuke es verstanden zu haben und der blonde Japaner nickte. „Genau. Wer weiß ob sie mir die Augen auskratzt, nur weil ich sage: Jetzt geht’s ins Bett?“ „Meinst du? So macht sie mir ehrlich gesagt nicht den Eindruck“, gab Daisuke zu und Kyo lachte. „Mir auch nicht, aber das sie auch zu einer Zicke mutieren kann, das habe ich schon mitbekommen“, musste er zugeben und kratzte sich verlegen im Nacken. „Da passt ihr doch zusammen“, rief es aus einer ganz anderen Ecke und Kyo funkelte Kaoru an, der das ihnen zugerufen hatte. „Sei du mal ganz ruhig dahinten“, rief Kyo zurück und schüttelte seinen Kopf. „Keine Ahnung haben, aber sich schön rein hängen“, murmelte er vor sich hin und bekam prompt ein „Das habe ich gehört“, an den Kopf geknallt, woraufhin Kyo nur noch seine Augen verdrehte. Die Erlaubnis für seinen Plan wollte der Sänger dann auch gleich schon am Nachmittag einholen und nach seiner getanen Arbeit marschierte er, wie in letzter Zeit so oft, ins Kinderheim und klopfte gleich energisch an die Bürotür der Heimleiterin, woraufhin er auch rein gerufen wurde. Kyo begrüßte die ältere Dame sogleich und diese sah erstaunt auf, als sie erkannte, wer sie besuchen kam. „Guten Tag, was machen Sie denn hier?“, sie legte gleich ihre Unterlagen beiseite. „Hallo“, nickte er zuerst und pflanzte sich dann einfach auf den freien Stuhl vor dem Schreibtisch. „Eigentlich habe ich nur eine Frage“, sagte er sogleich. „Okay, was kann ich für Sie tun?“, schien sie heute mal sehr kooperativ zu sein und Kyo räusperte sich zuerst, bevor er mit der Sprache heraus rückte. „Na ja, ich habe in knapp drei Wochen mal zwei Tage frei und wollte fragen, ob Natsuki da mal bei mir übernachten könnte. So als Test sozusagen. Ich mein, wir kommen ja am Tag super aus, aber wie klappt das nachts?“, erzählte er gleich und sah die Heimleiterin fragend an. „Sind Sie sich da sicher, dass sie das wirklich nötig haben?“, fragte sie skeptisch und Kyo bemühte sich nicht gleich wieder die Augen zu verdrehen. „Ja, ich denke schon“, sagte er also. „Wie gesagt, ich würde gerne mal den Härtetest versuchen und wenn sie bald eh bei mir wohnen wird, kann ich mich dann ja schon mal drauf einstellen, was auf mich zukommen wird, oder eben nicht“, wollte er sich nicht von seinem Plan abbringen lassen. „In diesem Falle kann ich Sie, denke ich, beruhigen. Natsuki macht in dieser Hinsicht keine Probleme, aber wenn Sie es probieren wollen, bitte. Sagen Sie nur Bescheid wann genau und dann sollte dem eigentlich nichts mehr im Wege stehen“, sagte sie und Kyo war sichtlich erleichtert. „Cool, ich werde noch Bescheid sagen, wann genau.“ „Sie sollten aber Natsuki vorher noch fragen“, bedeutete sie ihm und der Sänger nickte, auch wenn er die Antwort von dem Mädchen eigentlich schon kannte. „Mache ich“, sagte er also und stand wieder auf. „Dann schönen Abend noch. Bis zum nächsten Mal“, hob er noch seine Hand und verschwand wieder aus dem Büro, erleichtert darüber, dass seinem Plan nichts mehr im Wege stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)