Familyproject von myamemo ================================================================================ Kapitel 10: Zehn ---------------- Noch keine fünf Minuten waren sie dabei Kyos Wohnung für die kleine Party morgen zu dekorieren, da würde er am liebsten die Hälfte seiner Band vor die Tür setzen. „Wieso räumst du meine Kommode aus?“, fragte der blonde Sänger sichtlich genervt und sein Geduldsfaden wurde immer dünner, als er sah, dass Toshiya nacheinander seine Unterlagen und andere Sachen aus der Kommode räumte, die unschuldig in seinem Wohnzimmer stand. „Weil das nicht passt“, sagte der große Bassist und ließ sich nicht weiter stören. „Die steht seit Jahren da, wieso passt das auf einmal nicht mehr?“, fragte er und Kyo atmete tief durch, um nicht gleich auszurasten. „Schon mal genauer hingesehen? Du hast überall rosa Girlanden und Luftballons mit weißen Akzenten, da kannst du doch nicht einfach die schwarze Kommode hier hin stellen, das sieht doch scheiße aus.“ „Toshiya, noch ein Wort und du wirst gleich scheiße aussehen“, sagte Kyo ruhig, aber mit einer gewissen Schärfe. „Selbst wenn die Kommode orange oder olivgrün wäre, es hätte dich nicht zu interessieren und jetzt pack die Sachen wieder da rein“, wies der Sänger ihn an. Kopfschüttelnd machte er sich auf die Suche nach Shinya, der sich um das Verpacken der Geschenke kümmern wollte. Er war mehr als froh, dass er es nicht selbst machen musste, da er dafür kein Talent hatte. Kyo konnte ja wirklich vieles. Singen, Texten, Fotografieren,… aber Geschenke verpacken gehörte definitiv nicht dazu. „Wie sieht es aus?“, fragte Kyo, als er den schmalen Drummer in seiner Küche gefunden hatte. Es lagen etliche bunte Rollen Geschenkpapier herum, Unmengen von Schleifenband und eine ordentliche Rolle Klebeband. „Es ist gut, dass du kommst, du kannst das hier gleich mal festhalten“, ging ihr Jüngster gar nicht darauf ein, sondern er zitierte Kyo gleich zu sich und bedeutete ihn die eine Ecke Geschenkpapier fest zu halten. Kyo wuselte gleich durch seine Küchenstühle hindurch, um eine Sekunde später neben ihm zu stehen, um das Stück auf ein weiteres Stück Geschenkpapier zu drücken. So wie es aussah war es die Puppe, denn es war eindeutig ein Karton, der nun eingewickelt war und er hatte so eine Ahnung, dass das Ding wohl das einfachste von allen war. Schnell klebte Shinya einen Streifen Klebeband auf die Stelle und hätte dabei fast Kyos Daumen mit erwischt, wenn er den nicht noch schnell weggezogen hätte. „Reicht das Zeug, oder brauchst du noch etwas?“, fragte er dann, als er die komplizierte Mission ihres Drummers sah, der aber scheinbar richtig Spaß dran hatte, denn er lächelte zufrieden, schüttelte aber den Kopf. „Im Moment nicht, es dürfte alles reichen und wenn doch nicht, dann sag ich dir Bescheid“, berichtete er und zog eine Spur Schleifenband um das Päckchen und zauberte eine wunderbare Schleife, die Kyo nicht mal nach zehn Jahren Übung hinbekommen hätte. „Alles klar, wenn ich dir helfen kann, ruf einfach, ich geh mal schauen ob die anderen meine Bude auch eingerichtet lassen, Toshi wollte schon meine Kommode raus räumen. Scheinbar passte es nicht ganz in sein Feng Shui“, brummelte der Sänger und er konnte Shinya ganz genau lachen hören. Als er wieder ins Wohnzimmer kam durchströmte ihn aber dann doch die Erleichterung, da alle Möbelstücke noch an ihren Plätzen standen, zudem hingen überall rosa und pinke Girlanden herum, die glitzerten und funkelten. Kyo kam sich ein bisschen fremd in seiner eigenen Wohnung vor, aber was tat man nicht alles für ein kleines Mädchen? Scheinbar wirklich alles, wie er sarkastisch dachte. Eine weitere Stunde später waren sie fertig und seine Bude glänzte wirklich in allen Pinkvariationen und Kyo freute sich schon darauf, wenn er alles wieder abreißen konnte, da er sich nicht mehr wie ein Mann fühlte, sondern eher wie ein Flamingo, nur das er noch auf beiden Beinen stand… „Was gibt’s eigentlich zu essen?“, fragte Daisuke, während sie die Verpackungen zusammen räumten und somit den Boden wieder betretbar machten, ohne dass man Angst haben musste sich die Knochen zu brechen, da man an irgendeiner Packung oder Girlande hängen geblieben war. „Dachte mir, das wir Pizza selber machen und vielleicht auch ein paar Burger. Wollte etwas Westliches machen, da die im Kinderheim sehr viel Traditionelles machen und es soll ja was Besonderes für Natsuki sein“, erklärte er. „Zutaten habe ich schon alle da, muss nur noch das Fleisch morgen holen, aber das mache ich nach dem Interview, die Erdbeertörtchen muss ich ebenfalls noch abholen.“ „Erdbeertörtchen? Du hast wohl keine Lust auf die leckere Torte, die ich für Natsuki bestellt habe?“, fragte der Bassist wieder und Kyo verdrehte die Augen. „Das nicht, aber bisschen Auswahl kann ja nicht verkehrt sein“, meinte er, zudem so ein Stückchen Torte sicherlich schwer im Magen lag und dann zwei erst… nein, da hatte Kyo lieber noch etwas fruchtig Frisches bestellt. „Okay, hast mich überzeugt“, grinste der Bassist. Dann rief Shinya nach Hilfe und sie eilten in die Küche, wo er arg mit dem Puppenwagen zu kämpfen hatte. Das wunderte Kyo allerdings nicht, da der Drummer wirklich alles eingepackt hatte. Jedes Rad, den Griff und dann allgemein die Tragefläche. „Wow, wie kannst du dabei nicht durchdrehen?“, fragte Daisuke und Kyo musste nicken. Er hätte schon beim Griff aufgegeben. „Macht halt Spaß“, zuckte Shinya mit den Schultern und spannte sie dann ein, damit sie noch ordentlich das Schleifenband umwickeln konnten. Die Schleife selbst überließen sie wieder Shinya, der damit auch bald durch war und sich betrachtend vor den Geschenkeberg stellte. „Du hast dich selbst übertroffen“, klopfte Kaoru ihm auf die Schulter und sie anderen nickten, das hätte so wohl kein anderer hin bekommen. „Danke, ich habe mir auch alle Mühe gegeben“, grinste Shinya und er räumte dann die restlichen Schnipsel vom Geschenkpapier zusammen, um sie kurz darauf in den Papierkorb zu schmeißen. „Ich glaube, da sind wir jetzt durch, oder?“, fragte Kaoru und Kyo ging noch einmal kurz alles durch, bis er nickte. „Ja, den Rest können wir ja erst Morgen machen“, nickte der Sänger und streckte sich dann. „Dann danke ich euch und wir sehen uns dann morgen Nachmittag.“ „Wann sollen wir hier aufschlagen?“, fragte Daisuke noch. „Gegen 14 Uhr. Ich werde Natsuki um die Zeit abholen und ihr könnt in der Zeit ja den Kuchen und die Geschenke vorbereiten, damit auch ja alles klappt“, schlug er vor und die anderen waren auch einverstanden. „Alles klar, dann bis morgen“, verabschiedeten sie sich noch und als alle durch die Tür getreten waren und die Tür knackend ins Schloss gefallen, war Kyo endlich wieder allein und er begab sich zurück in seine pinke Hölle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)