Behind the Mask von namu ================================================================================ Kapitel 3: Macarons und Inspiration ----------------------------------- Macarons und Inspiration Entspannt saß Marinette am Montagmorgen in der Schule und wartete auf den Beginn des Unterrichts. Das Wochenende war ruhig gewesen, es hatte keinen Akuma Zwischenfall gegeben und sie hatte einige Entwürfe zustande gebracht von denen sie zwar nicht begeistert war, aber die sie zumindest als brauchbar einstufte. Chat hatte sie natürlich auch wieder gesehen und sie musste zugeben, nun, da sie tatsächlich Zeit mit ihm verbrachte in der sie einfach nur redeten hatte sie festgestellt, dass er gar nicht so ein großer Casanova war wie sie immer gedacht hatte. Er konnte durchaus besonnen sein und wohl überlegt. Manchmal geradezu tiefsinnig. Summend kritzelte sie planlos auf einem Blatt Papier rum bis sie die Form eines Körpers erkennen konnte, fügte einen langen Rock hinzu, eine Korsage, ein paar leichte Ärmel… „Wow, was wird das denn?“, fragte sie jemand. „Ich arbeite an einer Präsentationsmappe für ein Praktikum bei Chanel.“, antwortete sie abwesend und entschied sich das Kleid trägerlos zu machen. „Das sieht absolut klasse aus Marinette!“ „Danke!“, sagte sie und sah lächelnd auf. Vor ihr stand Adrien und blickte auf ihren Entwurf. „A-A-Adrien!“, stotterte sie und wurde augenblicklich knallrot. „Sie hat Talent, nicht wahr?“, kam ihr in diesem Moment Gott sei Dank schon Alya zu Hilfe. „Absolut!“, sagte Adrien. „Aber das wusste ich ja schon!“ Er sah sie direkt an als würde er auf eine Antwort warten. „Ich- eh- ich—Danke?“, brachte sie irgendwie hervor und schrumpfte langsam hinter ihrem Tisch zusammen. „Marinette, hast du die Macarons von deinem Dad dabei?“, fragte Alya sie und Marinette, froh um den Themenwechsel wäre fast von der Bank gefallen so überhastet bückte sie sich nach ihrer Tasche. „Natürlich, hier, Alya, zwei Pakete, wie bestellt! Schokolade, Erdbeere, Pistazie, Carmen und Haselnuss!“ Sie stellte die Zwei Pakete auf Alyas Tisch. „Super!“, Alya öffnete schon das erste. „Oh mein Gott, sind die noch ganz frisch?“, seufzte sie auf als ihr der Geruch der Backwaren in die Nase stieg. „Erst seit einer Stunde aus dem Ofen!“, zwinkerte Marinette. „Du bist ein Schatz!“ Alya hielt ihr die gerade geöffnete Packung entgegen. „Das ist einfach perfekt. Du weißt wie sehr meine Mutter die Macarons deines Vaters liebt!“ Marinette lächelte und nahm sich einen mit Caramel in der Mitte. Auffordernd hielt Alya auch Adrien die Packung entgegen. „Danke!“, sagte er und nahm sich einen mit Schokolade. Schüchtern knabberte Marinette an ihren Macaron und beobachtete wie Adrien herzhaft hinein biss. Ob sie ihm schmecken würden? Sie beobachtete gespannt wie er einen Bissen nahm, und dann inne hielt. Adrien hätte schwören können, dass er genau diese Macarons schon einmal gegessen hatte. Er konnte sogar ganz genau sagen wo und wann. „Hey, Marinette, das sind die Macarons von deinem Dad?“, fragte er möglichst leger. Marinette nickte schüchtern, da war noch immer dieser süße rosa Schimmer auf ihre Wangen. „Die sind absolut fantastisch!“, sagte er hastig bevor sie noch denken konnte, dass sie ihm vielleicht nicht schmeckten und lächelte sie an. Ladybug mochte also die Macarons von Marinettes Dad, vielleicht sollte er auch mal ein paar holen bevor sie sich trafen und sie einfach zu ihren Treffen mitbringen. Zufrieden setzte er sich auf seinen Platz und aß seinen Macaron, ohne zu merken, wie Marientte hinter ihm beinahe dahin schmolz und Alya krampfhaft damit beschäftigt war, ihre beste Freundin wieder zu beruhigen. Die Woche verlief ruhig. Es waren keine Akumas aufgetaucht und allmählich wurde Marinette aufgrund der verdächtigen Ruhe nervös. Was, wenn es nur die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm war? Andererseits konnte sie auch nicht sagen, dass es sie wirklich störte. Sie hatte ununterbrochen an ihrer Mappe für das Praktikum gearbeitet, doch sie war noch immer nicht zufrieden, noch immer fehlte ihr die richtige Inspiration. Ihre Entwürfe waren nicht schlecht, doch ihnen allen fehlte das gewisse etwas und ein Motto für ihre Entwürfe hatte sie auch noch nicht gefunden, dabei sollte sie die Mappe schon morgen ihrer Lehrerin geben. Sie seufzte und massierte sich die Schläfen. Sie war frustriert, übermüdet, unter Zeitdruck und hatte kein Ideen. „Prrrrobleme, My Lady?“, fragte in diesem Moment Chat Noir, der an einen Kamin gelehnt neben ihr aufgetaucht war und ihr dabei zusah wie sie wie ein Tiger im Käfig auf dem Dach auf und ab lief. „Mhm? Oh, hallo Chat.“, sagte sie und ließ sich an der dachkante nieder. Chat hockte mit einem Satz neben ihr. „Ich bin nur frustriert.“, grummelte sie und wollte die Sache damit eigentlich auf sich beruhen lassen, denn Chat würde ihr dabei bestimmt nicht helfen können, doch er hatte sich anscheinend in den Kopf gesetzt sie heute zu nerven, denn er hakte nach. Immerhin hatte er einmal nicht versucht ihr einen Handkuss zur Begrüßung zu geben. „Ich glaube nicht wirklich, dass ich dir das erzählen kann.“, wich sie ihm aus. „Versuch es doch einfach, drück es vage aus. Vielleicht kann ich ja helfen.“, sagte er und zuckte die Schultern. „Na schön!“, stöhnte sie. „Ich bin…. Kreativ veranlagt.“, sagte sie. „Und ich arbeite gerade an diesem….Projekt. Und es ist wirklich super wichtig für mich weil das eine riesen Chance sein könnte, aber ich bin vollkommen blockiert. Da ist einfach nichts! Allem was ich mache fehlt das gewisse etwas, ich habe einfach keine Inspiration! Und jetzt läuft mir die Zeit davon aber ich will das unbedingt!“, sagte sie und vergrub das Gesicht in den Händen. „Mhm, hört sich ernst an.“, murmelte Chat. „Heitert dich das hier denn vielleicht etwas auf?“, sagte er und hielt ihr eine Box mit Macarons entgegen. Marinette erstarrte. Ihr brach der kalte Schweiß aus. Auf der Seiter der Box war das Symbol ihrer Familienbäckerei, das Symbol, dass sie selbst designend hatte. Wusste Chat etwas? „Oh, wo hast du die denn her?“, fragte sie gespielt neugierig um ihre Panik zu verbergen. Am Wochenende hatte er noch eigesehen, dass es besser war wenn ihre Identitäten geheim blieben, hatte er seine Meinung etwa jetzt schon geändert? Chat bemerkte ihre verspannte Reaktion natürlich, wie hätte sie ihm auch mit seinen katzensinnen entgehen können? Irritiert fragte er: „Magst du keine Macarons? Ich dachte du würdest sie mögen, weil du am Wochenende welche dabei hattest und da ist diese kleine Bäckerei an der ich vorhin vorbei gekommen bin und die Macarons sahen so verdammt gut aus und sie rochen so himmlisch, da konnte ich einfach nicht wiederstehen.“, erfand er hastig eine Geschichte, sie musste ja nicht wissen, dass er bewusst zu dieser Bäckerei gegangen war. In Marinettes Kopf begann sich automatisch die Vorstellung zu bilden wie Chat Noir in seinem schwarzen Lederkostüm in die Bäckerei ihrer Eltern spazierte, selbstgefällig eine Box Macarons kaufte und dabei vermutlich ungeniert ihre Mutter an flirtete. Und prompt wurde ihr schlecht von der Vorstellung. „In meiner zivilen Form natürlich.“, schob Chat schnell nach, da ihm auch diese Reaktion Ladybugs nicht verborgen blieb. „Achso.“, murmelte sie und nahm sich einen der Macarons, die er ihr entgegen hielt. Caramel, Schokolade und Pistazie. Hatte er etwa genau die gleichen gekauft, die sie beim letzten Mal selber mitgebracht hatte? „Heitert dich das zumindest ein wenig auf, My Lady?“, fragte Chat. „Ein wenig.“, gab sie zu, denn immerhin war es eine süße Geste von ihm. „Auch wenn es irgendwie mehr Frustessen ist. Ich weiß wirklich nicht wo ich bis morgen noch die richtige Inspiration her bekommen soll.“, murmelte sie und fand sich im nächsten Moment Chat gegenüber. Sehr dicht gegenüber, ihre Gesichter Berührten sich schon fast. „Ich habe da eine Idee.“, sagte er und hab sie hoch. „Was-Chat! Was machst du!“, kiekste sie und hielt sich reflexartig an ihm fest. „Lass dich überraschen, My Lady.“, sagte er mit seinem altbekannten Lächeln im Gesicht, dass sie nur allzu gut kannte. „Chat, lass mich runter!“, verlangte sie. „Vertraut mir, My Lady, Schließ die Augen, ich will dich überraschen!“, sagte er. „Chat!-“ „Bitte! Vertrau mir!“, unterbrach er sie und sah ihr in die Augen. „Na schön!“, grummelte sie und schloss die Augen. „Danke, My Lady.“ So leise, dass sie es kaum hörte obwohl sie ihm so nah war sagte er das, und sie entspannte sich in seinen Armen. Im nächsten Moment rannte er auch schon los. Sie hielt sich an ihm fest, und konnte seinen Herzschlag spüren. Schnell und kräftig. Sie musste aus irgendeinem Grund lächeln, sie hätte nicht sagen können warum, doch sein Herzschlag beruhigte sie. Sie brauchten nicht lange, schon nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht, Chat stellte sie vorsichtig auf die Füße und sie hielt sich an ihm fest, ohne die Augen zu öffnen konnte sie sich immerhin kaum sicher bewegen. „Chat, kann ich jetzt die Augen auf machen!“, fragte sie. „Sofort.“, antwortete er und legte seine Hände über ihre Augen, vorsichtig damit seine Klauen nicht an ihre Haut kamen. Sanft drehte er sie in die richtige Richtung, und flüsterte in ihr Ohr: „Jetzt, My Lady.“ Und sie öffnete die Augen. „Ich lege dir Paris zu Füßen!“ „Wow.“, flüsterte Marinette nachdem sie den ersten Moment der Sprachlosigkeit überwunden hatte. „Chat, das ist… unglaublich!“, sagte sie und blickte in seine grünen Augen. Sie standen auf dem höchsten Punkt der Kuppel von Sacre Coeur, auf Montmartre. Die kleine Säule mit der Kugel auf der sie gerade standen bot kaum Platz für sie beide und unbewusst lehnte sie sich an Chat Noir an, doch der Ausblick war überwältigend! Unter ihnen breitete sich Paris in einem Lichtermeer aus, in der Ferne waren der Eifelturm und Notre Dame in der Nacht angestrahlt, es war geradezu magisch. Tief saugte sie diesen Moment und die Aussicht in sich auf. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, sie prägte sich jede Kleinigkeit dieses Augenblicks tief ein, das leuchten der lebendigen Stadt unter ihnen, den Wind, der mit ihren Haaren spielte und die Wolken, die er vor sich her trieb über den ansonsten klaren Sternenhimmel, das schnelle schlagen ihres Herzens und das Gefühl von Chat Noir neben ihr, seine Hand auf ihrer Hüfte, die sie dieses Mal tatsächlich nicht wegschob, da sie es auf dem kleinen Podest nicht verhindern konnte, dass sie sich berührten und sie so bedeutend stabiler standen. Sie drehte sich zu Chat um und umarmte ihn. „Danke!“, flüsterte sie in sein Katzenohr. Sie konnte seine Überraschung fühlen, in dem kurzen Moment den er nicht reagierte bevor er seine Arme um sie legte und die Umarmung erwiderte. „Du bist genial, Kitty! Wenn ich jetzt nicht inspiriert bin, dann bin ich wirklich nicht mehr zu retten!“, sie strahlte ihn an. „Und ich hab auch schon eine ziemlich genaue Vorstellung! Wir sehen uns morgen!“ Und schon im nächsten Moment sprang sie über die Dächer davon. Chat blieb stehen. „Nun gut, dass ist nicht ganz so verlaufen wie ich mir das vorgestellt habe, aber ich freue mich, wenn ich zu Diensten sein kann, My Lady.“, flüsterte er ihr hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)