Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 10: *Einfach nur schlafen --------------------------------- Hallo, ich bin es wieder.   Endlich konnte ich das Kapitel fertig kontrollieren. Eigentlich war es ja ein Teil vom Sodom Kapitel, aber das dann ein riesen Kapitel geworden wäre habe ich sie getrennt.   Wenn ich so an eure Kommis denke, wird es euch gefallen. Ich hoffe es zumindest. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr mich eure Kommis freue, ihr seid einfach zu lieb zu mir.   Also, dann wünsch euch euch ganz viel Spass beim lesen.   Das ist das letzte Kapitel, dass Sarakisa heute kontrolliert hat. Unglaublich, wie schnell sie ist. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   *Einfach nur schlafen     Als Yugi eine Hand auf seiner Schulter spürt, die ihn leicht rüttelt, wacht er wieder auf und sieht Atemu leicht orientierungslos an. „Hey, kleiner Prof. Es ist sechs Uhr und ich hab Feierabend. Zeit nach Hause zu gehen.“ Atemu’s Stimme lässt Yugi gerade mal wach genug werden, dass er mit dessen Hilfe von dem Barhocker rutschen und auch halbwegs selbstständig aus dem Babylon laufen kann. Die kühle Morgenluft lässt ihn dann endgültig aufwachen. Verlegen löst er sich aus Atemu’s stützendem Griff, was diesen leicht schmunzeln lässt. „Also Prof, was wollen Sie jetzt machen? Kommen Sie mit zu mir nach Hause, was etwa eine halbe Stunde laufen bedeutet und schlafen ein paar Stunden bevor Sie nach Hause gehen oder soll ich Sie zur Bushaltestelle bringen? Dann müssten Sie mir aber noch sagen zu welcher Linie Sie müssen.“ Die Graffiti an der gegenüberliegenden Wand betrachtend wartet Atemu geduldig auf Yugi’s Antwort. Yugi hadert mit sich. Irgendwie will er jetzt nicht allein sein und doch will er nicht nach Hause. Da ihn dort sein Grossvater sicher fragt, was mit ihm los ist. Immerhin merkt er jedes Mal, wenn ihn etwas bedrückt. Aber er kann doch Atemu nicht noch mehr zur Last fallen. „Ich... weiss nicht was ich machen soll...“ Erst als Atemu ihm den Arm um die Schultern legt mit den Worten „Dann kommen Sie einfach mit und schlafen ein paar Stunden,“ und ihn sanft aber bestimmend durch die Gasse führt merkt Yugi, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hat. Sein Kopf sagt ihm, dass er sich von Atemu lösen soll. Doch seine verletzte Seele verlangt nach dieser halben Umarmung. Schweigend gehen sie durch die Strassen und Yugi ist froh, dass Atemu ihn nicht ausfragt was mit ihm los ist. Nie hätte er gedacht, dass dieser arrogant wirkende junge Mann so sein kann. Was Yugi nicht weiss ist, dass Atemu es geniesst seinen kleinen Prof so im Arm zu halten. Für seinen Geschmack viel zu schnell erreichen sie das Wohnhaus in dem sich seine kleine Wohnung befindet. Bedauernd nimmt er seinen Arm von den Schultern von seinem kleinen Prof um die Tür aufzuschliessen. Kurz hadert er mit sich, ob es die richtige Entscheidung ist, den anderen hier her zu bringen. Doch als dieser ohne zu zögern eintritt, schiebt er seine Zweifel wieder zur Seite. Da der Lift mal wieder kaputt ist müssen sie für die drei Stockwerke die Treppe nehmen. Leicht nervös öffnet Atemu die Tür und lässt seinem kleinen Prof den Vortritt, der auch ohne zu zögern die Wohnung betritt und sich dann auch gleich die Schuhe auszieht und seine Jacke aufhängt ehe er sich neugierig in dem kleinen Flur umsieht von dem lediglich drei Türen in andere Räume führen. „Links ist das Badezimmer, rechts die Küche und geradeaus mein Wohn-Schlafzimmer. Ich sollte noch sagen, dass ich nur einen breiten Futon habe. Wir werden ihn uns also teilen müssen. Ich hoffe das ist kein Problem. Sonst ist gleich um die Ecke die Strasse runter die nächste Bushaltestelle von der die Busse vielleicht in die richtige Richtung fahren.“ Atemu ist verwundert wie ruhig seine Stimme doch klingt. Vermutlich liegt es daran, dass er trotz allem todmüde ist und eigentlich nur noch schlafen will. Warum er seinen kleinen Prof überhaupt hierher mitgenommen hat kann er sich auch nicht mehr wirklich erklären. Ausser, dass es ihm vor einer halben Stunde noch vollkommen logisch vorgekommen ist. Yugi sieht Atemu überrascht an. Das mit dem einen Futon hätte er ihm auch früher sagen können. Aber aus irgendeinem Grund stört es ihn nicht wirklich. „Ist gut. Kann ich dann mal kurz das Bad benutzen?“ Erstaunt, dass sein kleiner Prof nicht gleich wieder verschwindet, nickt Atemu ihm zu. „Ja sicher. Tun Sie sich keinen Zwang an.“ Einen Moment lang sieht er seinem kleinen Prof nach als dieser im Bad verschwindet, aber dann geht er in den Wohnraum, wo noch der Futon darauf wartet von einer Couch in ein Bett umgebaut zu werden. Er ist gerade dabei die Decke zu dem grossen Kissen zu legen als sein kleiner Prof in den Raum kommt. „Ich habe Ihnen hier noch ein T-Shirt rausgesucht. Falls Sie nicht in ihren Sachen schlafen möchten.“ Atemu deutet auf das blaue T-Shirt auf dem niedrigen Couchtisch bevor er sich sein Schlafshirt schnappt und nun selbst ins Badezimmer geht. Es macht ihm zwar nichts aus sich vor anderen Personen auszuziehen, sonst hätte er ja den falschen Beruf, aber er weiss nicht wie es bei seinem kleinen Prof aussieht. Als er fertig umgezogen aus dem Badezimmer kommt, hört er, wie sein Gast am telefonieren ist. „Ja Grossvater, es geht mir gut ich wollte dir nur kurz bescheid geben, dass ich bei einem... Freund schlafe und erst später nach Hause komme“, kurz herrscht Stille. „Ja, bis später.“ Erst als Atemu hört wie das Handy weggelegt wird, geht er zu seinem kleinen Prof ins Zimmer. Dieser sitzt in seinen Shorts und dem etwas zu grossen blauen T-Shirt auf dem Futon und scheint nicht wirklich zu wissen, was er machen soll. „Also Prof, wollen Sie lieber an der Wand schlafen oder soll ich?“, schief grinst Atemu seinen kleinen Prof an, der ihn mit leicht gerunzelter Stirn ansieht. „Ich schlafe schon an der Wand, aber vorher will ich noch eins klarstellen.“ Der strenge Ton lässt Atemu leicht zusammenzucken. Was glaubt denn sein kleiner Prof was er ausser schlafen tun will? „Mein Name ist Yugi und ich denke, dass es angebracht wäre wenn wir uns duzen. Immerhin werden wir ja heute in einem Bett schlafen.“ Die Überraschung scheint Atemu deutlich ins Gesicht geschrieben zu sein. Denn sein kleiner Prof, nein Yugi, grinst das erste Mal seit er im Babylon aufgetaucht ist. Allerdings erreicht es seine traurigen Augen nicht. Atemu braucht einen Moment ehe er antworten kann. „Von mir aus. Aber dann rutsch endlich unter die Decke. Ich bin nämlich müde und möchte schlafen.“ „Zu Befehl“, geht Yugi auf Atemu’s Tonfall ein, während er unter die grosse Decke kriecht und sich direkt an der Wand hinlegt. Der Futon ist für eine Person zwar mehr als breit genug, wenn man aber zu zweit drin liegt wird es schon etwas eng, wie Yugi feststellt, als nun auch Atemu ins Bett kommt. Einen Moment glaubt er, dass der andere den Arm um ihn legen will, doch er irrt sich. Denn kaum hat er sich bequem hingelegt, schliesst Atemu die Augen und ist nach ein paar Sekunden auch schon eingeschlafen. Der muss ja ganz schön müde sein wenn er so schnell einschläft. Doch Yugi geht es nicht viel anders. Obwohl er ja schon im Babylon ein wenig geschlafen hat werden auch ihm die Augen immer schwerer, sodass er nur Minuten später auch im Land der Träume weilt. Eine angenehme Wärmequelle schmiegt sich an Atemu als er ein paar Stunden später wieder aufwacht. Erst ist er etwas verwirrt, doch dann bemerkt er, dass er im Schlaf den Arm um seinen kleinen Prof geschlungen hat und dass sich Yugi nun tief schlafend an ihn kuschelt und seine Brust als Kopfkissen benutzt. Was er irgendwie süss findet. So langsam wird Atemu diese Nähe aber nun doch zu viel. Darum löst er sich auch vorsichtig von seinem kleinen Prof, der das aber gar nicht zu bemerken scheint, sondern sich einfach nur umdreht und noch tiefer in die Decke kuschelt, als Atemu aufsteht. Ein Blick auf die Uhr verrät ihm, dass es kurz vor zwölf Uhr ist. Wenn er bedenkt, dass er erst so gegen sieben Uhr morgens ins Bett gekommen ist, ist es also noch relativ früh. Den Rücken durchstreckend geht er ins Bad um ausgiebig zu duschen und sich für den Tag bereit zu machen. Erst als sich Atemu wieder anziehen will fällt ihm ein, dass seine Sachen ja noch im Wohnzimmer sind, wo sein kleiner Prof schläft. Da er nicht wieder die alten Shorts anziehen möchte wickelt er sich einfach das Badetuch um die Hüfte. Für den Fall, dass sein Gast wach sein sollte. Doch Yugi schläft immer noch tief und fest, sodass Atemu einfach das Badetuch fallen lässt. Schnell zieht er sich nicht nur neue Boxer sondern auch ein paar alte Jeans und ein bequemes rotes T-Shirt an. Während Yugi immer noch schläft, geht Atemu in die kleine Küche, wo er sich erst mal einen starken Kaffee und ein Müsli zum Frühstück macht. Den ersten Kaffee und das Müsli vernichtet er noch stehend in der Küche, damit er seinen Gast nicht aufweckt. Doch ewig kann er auch nicht in der Küche bleiben. Also geht er mit seinem zweiten Kaffee zurück ins Wohn-Schlafzimmer, wo er den Kaffee auf den niedrigen Tisch stellt. Leise setzt er sich auf den Boden und nimmt eines seiner Schulbücher zur Hand. Muss er doch noch so einiges für die Uni erledigen. Der Geruch von Kaffee lässt Yugi langsam aus dem Land der Träume aufwachen. Kurz geniesst er noch die angenehme Wärme, die ihn umgibt. Doch irgendwann muss er ja die Augen aufmachen und sich dem Tag stellen. Einen Moment lang ist er verwirrt als er Atemu neben dem Futon vor dem Tisch sitzen sieht. Was macht er denn hier? Doch dann kommen die Geschehnisse der vergangenen Nacht wieder hoch. Anzu wie sie von Kaiba geküsst wird. Wie er in Atemu’s Armen weint. Anzu wie sie von Kaiba geküsst wird. Wie er bei Atemu hinter der Bar sitzt und ihm zusieht. Anzu wie sie von Kaiba geküsst wird. Atemu, der ihn mit zu sich nach Hause nimmt. Anzu wie sie von Kaiba geküsst wird. Immer wieder wiederholen sich die Bilder von Anzu und Kaiba und lassen sein Herz schreien und bluten. Am liebsten würde er wieder einschlafen und alles vergessen. Aber anscheinend hat er irgendeinen Ton von sich gegeben, denn Atemu dreht sich zu ihm um. Seine rubinroten Augen wirken kurz besorgt, doch als er sieht, dass Yugi wach ist, lächelt er freundlich. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen.“ Yugi richtet sich gähnend auf und streckt sich ausgiebig, wobei er versucht seine Erinnerungen in die hinterste Ecke zu verdrängen. Dann fällt sein Blick auf die Tasse, die dampfend dasteht. „Ist da vielleicht Kaffee drin?“ Erst scheint Atemu nicht zu wissen was er meint. Aber dann greift er nach der Tasse und gibt sie Yugi, der sie dankend annimmt. „Hat aber keine Milch drin“, warnt er ihn noch, doch Yugi ist es egal. Hauptsache Koffein. Vorsichtig nimmt er einen Schluck von dem heissen Getränk. Tut das gut. Schweigen breitet sich zwischen ihnen aus, während Yugi im Bett sitzt und den Kaffee trinkt. „Wollen Sie... willst du mir nicht sagen, was los ist?“, beendet Atemu die Stille zwischen ihnen. Zwar will er seinen kleinen Prof nicht drängen, aber so langsam möchte er doch gern wissen was passiert ist. Der Tasseninhalt scheint auf einmal unglaublich spannend zu sein. Denn Yugi fixiert sie mit seinem Blick. Eigentlich will er nicht darüber reden, aber Atemu hat eine Antwort verdient. Besonders nachdem er sich so im ihn gekümmert hat. Unbewusst Schutz suchend zieht Yugi seine Beine an, damit er die Arme um sie schlingen kann. Zum Glück ist die Tasse leer, so schief wie er sie jetzt hält. „Wie Sie... du ja weisst, habe ich eine Freundin und gestern habe ich sie gesehen, wie sie ihren Chef küsst.“ So, es ist raus. Es war gar nicht so schwer, den Satz auszusprechen. Doch der Schmerz hinter diesem Satz sitzt tief. Hoffentlich will Atemu jetzt keine weiteren Erklärungen haben. „Verstehe.“ Mehr sagt Atemu nicht dazu. Zwar würde er gern wissen was sein kleiner Prof nun machen will, doch er hält sich zurück. Nachdenklich sieht er auf das Buch in seinen Händen. „Kann ich kurz duschen?“, fragt Yugi plötzlich und steht auf. „Natürlich. Willst du vielleicht auch was essen? Ich hab zum Frühstück aber nur Müsli da.“ Kurz hält Yugi mit seinen Sachen auf dem Arm in der Tür inne. „Wenn es dir keine Umstände macht gern. Ich möchte dir aber nicht noch mehr zur Last fallen.“ Es ist ihm unangenehm, dass er Atemu so viel Arbeit macht. „Also eine Schüssel Müsli und Milch in der Küche aufzustellen sind keine Umstände und jetzt ab unter die Dusche“, grinst Atemu ihn zwinkernd an, während er ihn in den Flur schiebt. Tatsächlich steht eine Schüssel mit Müsli in der Küche bereit als er fertig geduscht in den kleinen Raum kommt. Yugi muss nur noch die Milch dazu geben. Vorsichtig trägt er die Schüssel mit seinem Milch-Müsli-Gemisch in das angrenzende Zimmer, das jetzt so ganz anders aussieht als noch vor einer Viertelstunde. Der Futon ist jetzt ein Sofa auf dem es sich Atemu gemütlich gemacht hat und in seinem Geographiebuch liest. Da er ihn nicht stören will setzt er sich mit etwas Abstand hin und beginnt schweigend zu essen. Erst als er fertig ist wendet er sich an seinen Studenten. „Ich danke dir für alles. Ich weiss gar nicht wie ich das wieder gut machen kann.“ Erstaunt hebt Atemu seinen Blick damit er seinen kleinen Prof ansehen kann. „Gern geschehen und du bist mir nichts schuldig. Immerhin weiss ich ja jetzt wie du mit Vornamen heisst.“ Nun ist es an Yugi erstaunt zu sein. Doch als er sieht, dass Atemu schelmisch grinst muss auch er anfangen zu grinsen. „Sehr witzig.“ Er will gerade nach dem kleinen Kissen greifen damit er es Atemu an den Kopf werfen kann, als sein Blick auf die Leuchtanzeige vom DVD Player fällt. „Scheisse, ist es wirklich schon nach 14 Uhr!?“ Verdutzt blickt Atemu seinen Gast an. „Ähm ja, wenn das da steht ist es auch so spät.“ Hektisch springt Yugi von dem Sofa auf. „Ich muss nach Hause! Anzu will doch heute Nachmittag noch vorbei kommen und ich kann sie doch nicht mit Grossvater und meinen Jungs allein lassen.“ Erst als Yugi merkt wie ihn Atemu’s Hände wieder auf das Sofa drücken fällt ihm auf, dass er kurz vorm hyperventilieren ist. „Jetzt hol erst mal tief Luft und beruhige dich wieder. Ich nehme mal an, dass diese Anzu deine Freundin ist.“ Die ruhige Stimme von Atemu lässt Yugi wirklich wieder etwas ruhiger werden. „Ja, sie ist meine Freundin und genau deshalb muss ich nach Hause um sie zur Rede zu stellen. Wenn ich mich beeile und Glück habe kann ich sogar noch vor ihr da sein.“ Da Atemu ihn losgelassen hat springt Yugi wieder auf. Diesmal ist er allerdings nicht mehr so hektisch. Was gut ist, denn jetzt entdeckt er auch sein Handy auf dem Couchtisch, das er vorher noch nicht finden konnte. In aller Ruhe folgt Atemu seinem kleinen Prof in den Flur, wo dieser schon in seine Schuhe schlüpft und mit den Schnürsenkeln kämpft. Er selbst zieht sich einfach seine Turnschuhe mit Klettverschluss an, die er schon seit Jahren besitzt. „Wenn du mir jetzt noch sagst wo du hin musst kann ich dich zur nächsten Bushaltestelle bringen. Oder wenn du lieber ein Taxi nehmen willst, gerade mal zehn Minuten von hier ist ein Taxistand.“ Endlich sind diese blöden Schnürsenkel gebunden. Warum muss auch immer alles gefühlt doppelt so lange dauern wenn man in Eile ist? Als sich Yugi aufrichtet und nach seiner Jacke greift sieht er wie Atemu mit verschränkten Armen an der Wand lehnt und ihn fragend ansieht. „Ich werde wohl ein Taxi nehmen müssen. Vielleicht bin ich dann noch rechtzeitig zu Hause.“ Gemeinsam verlassen sie das Wohnhaus und gehen zügig durch die Strassen. Da Yugi sich in diesem Teil der Stadt überhaupt nicht auskennt verlässt er sich voll und ganz auf Atemu, der ihn direkt zum Taxistand führt. Da es Yugi so eilig hat verzichtet Atemu darauf ihn zu fragen, was er denn jetzt mit seiner Freundin machen wird und wer seine Jungs sind. Ist ja auch nicht wichtig und es geht ihn auch nichts an. Ausserdem sollte es ihn auch nicht weiter interessieren. Erst als sie bei dem Parkplatz ankommen, wo die Taxifahrer auf Kunden warten, bricht Yugi das Schweigen. „Atemu, ich weiss nicht wie ich all das was du für mich getan hast wieder gutmachen kann.“ Unsicher schaut er zu Atemu, der neben ihm steht und sich jetzt zu ihm umdreht. „Versprich mir einfach, dass du niemandem in der Uni sagst, wo und was ich arbeite. Dann sind wir quitt.“ Atemu’s ganze Körperhaltung und sein wieder verschlossener Blick sagen Yugi deutlich, dass diese Bitte todernst gemeint ist. „Natürlich, mach dir keine Sorgen. Ich werde es niemandem sagen. Versprochen“, nickt Yugi während er fest in die rubinroten Augen blickt. „Gut, dann bis Montag Prof.“ Mit diesen Worten dreht sich Atemu abrupt um und geht ohne sich noch einmal umzusehen den Weg zurück, den sie gekommen sind. Erst als er wieder in seiner Wohnung ist kommt er wieder zur Ruhe. Was ist nur mit ihm los? Warum hat es ihm irgendwie gefallen, dass sein kleiner Prof hier war? Warum hat er sich überhaupt um seinen kleinen Prof gekümmert? Normalerweise kümmert er sich doch nur um seine eigenen Angelegenheiten. Schliesslich hilft ihm ja auch niemand wenn er Probleme hat. Seufzend stösst er sich von der Wand ab. Er braucht jetzt zuallererst einen Kaffee und die Hausaufgaben von der Uni machen sich ja auch nicht von alleine. Wenn er sich beeilt kann er sogar noch eine Runde laufen gehen, bevor er um neun Uhr wieder im Babylon sein muss. Hoffentlich hält der Prof auch sein Versprechen. Unterdessen ist Yugi zu Hause angekommen, wo er auch schon von seinem Grossvater erwartet wird. „Hallo, Yugi. Du kommst spät.“ Besorgt mustert Sugoroku seinen Enkel, der gerade dabei ist seine Schuhe auszuziehen. Was sich als schwierig erweist, da Jimmy und Scotty ihm die ganze Zeit laut miauend um die Beine streichen. Endlich hat es Yugi geschafft die Schuhe nicht nur auszuziehen sondern sie auch sturzfrei in den Schuhschrank zu verstauen. „Hallo, Grossvater. Entschuldige, dass ich nicht früher wieder da war. Aber ich hab bis etwa halb eins geschlafen und nicht auf die Uhr geschaut.“ Zerknirscht schaut er seinen Grossvater an, der ihn jetzt nachsichtig lächelnd ansieht. „Ist schon gut. Jetzt bist du ja da. Ach ja, Anzu hat angerufen. Sie kommt etwa gegen vier vorbei. Soll ich für uns alle drei etwas kochen?“ Augenblicklich verfinstert sich Yugis Gesicht als Sugoroku Anzu erwähnt. „Nein, nicht nötig. Sie wird nicht zum Essen bleiben.“ Der eisige Ton in Yugi’s Stimme verwundert den alten Mann. Kriselt es etwa immer noch zwischen den beiden? Eigentlich will er noch etwas dazu sagen, aber so wie sein Enkel gerade drauf ist wird er wohl keine Antwort bekommen. Da ist er ganz so wie seine Mutter es war. Ausserdem dauert es ja nicht mehr lange bis er seine Antworten bekommt. Immerhin ist es schon drei Uhr und diese eine Stunde kann er auch noch warten. Zusammen gehen sie in die Küche, wo sich Yugi als erstes ein Glas Mineralwasser einschenkt. „Sorry für meinen Ton vorhin. Aber ich werde mich von Anzu trennen und das werde ich ihr nachher sagen. Darum wird sie nicht mit uns zusammen essen.“ Auch wenn Yugi versucht seine Stimme neutral klingen zu lassen ist es für Sugoroku deutlich zu sehen, dass es ihm dabei nicht wirklich gut geht. Seufzend lehnt er sich an den Tisch. Er hasst solche Situationen. Wie konnte es nur so weit kommen. „Das ist sicher keine leichte Entscheidung. Ich mische mich auch nicht ein, aber ich möchte dich trotzdem fragen, ob du es dir auch gut überlegt hast. Immerhin seid ihr schon über 3 Jahre zusammen.“ Mit blitzenden Augen sieht Yugi seinen Grossvater an. „Ja, ich habe es mir gut überlegt.“ Wütend schnappt sich Yugi eine der grossen Taschen, die sie sonst im Gameshop für grossformatige Spiele benutzen und stürmt aus der Küche. Das Rufen von Sugoroku ignoriert er. Warum versteht ihn sein Grossvater einfach nicht. Er hat doch auch bemerkt, dass sie in letzter Zeit immer nur gestritten haben und auch wenn er nichts von dem Kuss weiss sollte er nicht so etwas sagen. Zum ersten Mal seit er die Kater hat schliesst Yugi seine Zimmertür hinter sich. Einen Moment lang verharrt er regungslos ehe er anfängt die Sachen von Anzu in die Tüte zu packen. Da sie ja in den letzten sechs Monaten wegen seinen Katern nicht mehr wirklich oft bei ihm übernachtet hat, sind es nicht wirklich viele Kleidungsstücke, die ohne Probleme in die Tasche passen. Eigentlich schon seltsam, dass die beiden damals plötzlich angefangen haben Anzu zu hassen. Als er sich ein letztes Mal in seinem Zimmer umsieht ob er auch nichts vergessen hat, hört er das leise Kratzen an der Tür. Augenblicklich kriegt er ein schlechtes Gewissen. Wie konnte er nur die Tür schliessen und seine beiden Lieblinge aussperren. Sie können ja nichts dafür. Langsam, um seine Jungs nicht zu erschrecken, macht er die Tür wieder auf. Davor sitzen beide Kater und sehen ihn mit grossen Augen an. Beinahe so, als würden sie ihn fragen, was denn los ist. „Ach Jungs, es tut mir leid, dass ich euch ausgesperrt habe.“ Entschuldigend streichelt er die beiden, die sich schnurrend an ihn schmiegen. Nach ein paar Minuten steht Yugi wieder auf und geht in sein Badezimmer. Auch hier sind ein paar Sachen von Anzu, die er einfach zu ihren Kleidern in die Tasche packt. Soll sie die Kleider doch waschen, wenn sie schmutzig werden. Yugi ist gerade fertig mit allem als es an der Tür klingelt. Es ist gerade mal viertel vor vier. Also macht er sich nicht die Mühe die Treppe runter zu gehen, als er hört, dass sein Grossvater schon auf dem Weg zur Tür ist. „Yugi, Anzu ist da!“, hört er ihn kurz darauf rufen. Kann sie nicht einmal um die Zeit kommen, die sie auch sagt. Genervt nimmt er die Tasche und steigt die beiden Treppen runter. Anzu ist gerade dabei ihre Schuhe auszuziehen als er die letzten Stufen runter kommt. „Die kannst du gleich anbehalten.“ Seine Stimme ist so kalt, dass die Umgebung gefrieren würde, wenn das möglich wäre. Verwirrt hält Anzu inne ehe sie ihn ansieht und nicht nur die Tasche in seiner Hand, sondern auch sein komplett gefühlloses Gesicht bemerkt. „Yugi, was ist denn los?“ In ihrer Stimme ist deutlich zu hören, dass sie verwirrt ist. „Was los ist? Ich sage nur zwei Wörter: Sodom und Kaiba.“ Yugi merkt wie langsam die Wut in ihm immer grösser wird und die Traurigkeit, die bis jetzt eher in ihm wütete, verdrängt. Anzu wird auf einen Schlag weiss wie die Wand an der sie sich abgestützt hat um die Schuhe auszuziehen. „Ich weiss nicht was du meinst, Yugi.“ Dabei flackern ihre Augen und auch die Unterlippe zittert leicht, was Yugi mehr als alles andere verrät, dass sie genau weiss, wovon er redet. „Lüg mich nicht an. Ich hab dich gestern gesehen und jetzt nimm deine Sachen und verschwinde aus meinem Leben. Ich will dich nie mehr sehen! Und bevor ich es vergesse, die paar Sachen, die ich noch bei dir zu Hause habe, kannst du wegwerfen!“ Nur mit Mühe kann er sich davon abhalten zu schreien. Die Tasche schmeisst er ihr dafür umso heftiger entgegen. Anzu ist kaum in der Lage sie aufzufangen. „Aber Yugi, es ist nicht so wie du denkst...“, verzweifelt versucht sie wieder die Kontrolle über die Situation zu bekommen. Doch diesmal lässt ihr Yugi keine Chance. „Ach ja. Das sah für mich aber sehr eindeutig aus und jetzt verschwinde endlich. Bevor ich meine gute Erziehung vergesse. RAUS!!“ Jetzt wirklich wütend drängt er sie zur Tür, die er auch gleich aufreisst und Anzu regelrecht rauswirft. Schwungvoll schliesst er sie wieder und lehnt sich schwer atmend dagegen. Leider hört er dadurch nur zu gut wie Anzu auf der anderen Seite tobt. „Weisst du was, Yugi? Seto ist viel mehr Mann als du! Du kannst froh sein, dass ich es drei Jahre mit dir ausgehalten habe! Willst du auch noch wissen seit wann ich mit ihm zusammen bin? Seit mehr als sechs Monaten und wir waren auch zusammen im Urlaub! Ich gehe und versuche nicht mich zurück zu halten!“ Als es plötzlich still wird sackt Yugi an der Tür zusammen und fängt an hemmungslos zu weinen. Er hat gedacht, dass er sich in der vergangenen Nacht bei Atemu ausgeweint hat, doch er hat sich getäuscht. Yugi weiss nicht wie lange er schon an der Tür kauert, als ihn sein Grossvater in die Arme nimmt und ihm tröstend über den Kopf streicht. So wie er es früher schon immer gemacht hat. „Lass es raus, Yugi. Dann geht es dir besser“, murmelt Sugoroku, während er seinen Enkel noch näher an sich zieht. Yugi ist froh, dass sein Grossvater da ist und klammert sich an ihm fest, während er einfach alles rauslässt und ihm stockend erzählt, was er im Sodom gesehen hat.     ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So das war's mal wieder. Ich muss gestehen, dass ich Atemu's Entscheidung Yugi mitzunehmen ganz klar auf seinen Schlafmangel zurückführe. oder was meint ihr?   Ist euch eigentlich aufgefallen, wer wohl als erstes gemerkt hat, dass Anzu Yugi betrügt? ;-)   Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen. Auf jeden Fall lernen wir den guten Atemu immer besser kennen.   LG eure mrs_ianto Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)