Flucht durch die Welt von Tadayoshino (Wer zu viel weiß, verliert alles) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksalshafte Begegnung ------------------------------------ Eine Schicksalshafte Begegnung Da war nichts als der Abgrund. Nur die andere Seite. Ich sah mich bestürzt um, für eine Sekunde setzte mein Herzschlag aus. Hinter mir kam mein größter Feind aus dem Wald gestürmt. "Verdammt!", knurrte ich verzweifelt und meine Muskeln spannten sich an. Der aufkommende Wind wehte den beißenden Geruch von Metall herüber. Bevor er mich endgültig schnappen konnte, sprang ich in die gähnende Leere. Mit schweißgebadeter Stirn schreckte ich hoch. Alles war noch dran. "Es war nur ein dummer Albtraum!", redete ich mir ein und erhob mich langsam aus meinem Nachtlager. Meine Glieder schmerzten, aber das machte nichts, ich hatte mich schon daran gewöhnt. Ja, es gab weitaus schlimmeres. Zum Beispiel monatelange Folter durchgeführt von einem brutalen Monster, schrecklicher Gedanke, aber durchaus wahr. Schlaftrunken griff ich nach der kühlen Wasserflasche, nahm sie hoch und öffnete sie mit einer einfachen Bewegung der Hand. Der Deckel fiel zu Boden und ich nahm die Flüssigkeit in großen Schlucken zu mir. Hastig stellte ich das Getränk wieder ab und wischte mir über die noch schweißnasse Stirn. Dabei spürte ich die Narbe, die ich meistens unter meinem Haar verbarg. Ich seufzte leise und zog mir einen Pullover über die stinkenden Sachen. Innerhalb weniger Minuten hatte ich meine wenigen Habseligkeiten zusammengesammelt, verstaute sie in meinem Rucksack und schwang diesen über meine Schulter. Lautlos und mit wachsamen Blick marschierte ich durch die Ruinen einer Stadt, die eine Rasse von einem weit entfernten Planeten vor ein paar Tagen in Trümmer gelegt hatte. In einer demolierten Garage stieß ich auf ein ziemlich schlichtes, aber noch intaktes Motorrad. Ich wunderte mich wie das den Angriff überleben konnte, strich dann aber sanft über den ausgeblichenen Lack. Ich sah mich nach den Schlüsseln für das Gefährt um und entdeckte diese vergraben unter dem Schutt. Ich schob das Motorrad in Richtung Straße und stieg auf. Ich drehte den Schlüssel im Zündschloss um und fuhr mit enormer Geschwindigkeit in die nahegelegene Ortschaft. Dort musste ich feststellen, dass dieser ebenfalls vor kurzem attackiert wurde. Zwischen eingefallenen Häusern tummelten sich die verwundeten und zum Teil verschreckten Bewohner, die nun zu mir herübersahen. Im nu verstummte das Gefährt. Ich stieg ab und beugte mich, dreckig wie ich war, zu den verängstigten Menschen hinunter. "Keine Angst, ich tue euch nichts. Ich bin nur auf der Durchreise.", versuchte ich sie mit sanfter Stimme zu beruhigen. Dies gelang mir zwar nicht sofort, aber zumindest misstrauten sie mir nicht mehr. Ich entschloss mich, die Verwundeten zu versorgen, zum Glück hatte ich Erste-Hilfe Kenntnisse. Einen Verbandskasten hatte ich sowieso immer dabei. "Was ist hier denn eigentlich passiert?", fragte ich einen älteren Mann, dem ich einen Verband anlegte. Aus dem Schatten der Häuser trat auf einmal ein 17-jähriger Junge hervor. Sein ungewöhnlich langes Haar hing ihm zerzaust ins Gesicht und ich spürte sofort, dass er etwas Besonderes war. "Unser Dorf wurde von mehreren ungewöhnlichen Flugzeugen bombardiert...", meinte er betont lässig man merkte jedoch auch die Traurigkeit in seiner Stimme, "Ich denke, das war vor einer guten Stunde." Verwirrt zog ich eine Augenbraue nach oben, doch dann versteinerte meine Miene und ich betrachtete den Unbekannten ernst. "Es könnte sein, das sie zurückkommen um die Überlebenden ein für alle mal zum Schweigen zu bringen. Es tut mir wahnsinnig leid, aber ich kann nicht bleiben.", sprach ich zögerlich und richtete mich auf. In der Eile packte ich den Verbandskasten zusammen, vergaß aber ihn in den Rucksack zu stecken. Ich setzte mich auf das Motorrad und gerade als ich starten wollte, hielt der Junge mich auf. "Warte! Ich weiß gar nicht wie du heißt.", ein perplexer Ausdruck lag in seinem Gesicht, als er sprach. Ich sah in seine braunen Augen und flüsterte zurück: "Mein Name ist Jessica, aber alle nennen mich Jess. Da fällt mir ein, möchtest du mit mir mitkommen? Ich möchte dich zu nichts zwingen, die Entscheidung liegt ganz bei dir." Bevor ich auch nur blinzeln konnte, nickte er und stieg hinter mir auf den Sitz. Seine Hände legten sich sanft um meine Taille, im gleichen Moment durchfuhr ein angenehmes Kribbeln meinen Körper. Mit all meiner Kraft betätigte ich nun den Kickstarter, der Motor heulte sofort auf und beide rollten wir mit zunehmendem Tempo aus der Ortschaft. Kurz vor Ende erblickte ich einen Fremden, der bewusstlos schien und zwischen großen Trümmern eingeschlossen war. Da rührte sich mein Begleiter, kopfschüttelnd folgte er meinem Blick und sagte: "Du kannst ihn nicht retten." Ich kniff meine Augen zusammen und nickte kurz angebunden. Die Reifen quietschten auf und wir beide verschwanden in einer Staubwolke, dabei flossen unbemerkt ein paar Tränen meine Wange hinab. "Wie gerne hätte ich ihm geholfen.", hauchte ich in den kühlen Fahrtwind, der mir unbarmherzig ins Gesicht peitschte. Nach einiger Zeit meldete sich mein Peilsender äußerst laut, plötzlich bremst ich ab und blieb, einen schwarzen Streifen hinterlassend, stehen. Mein neu gewonnener Freund und Begleiter schreckte hoch und fragte entsetzt: "Was ist los? Wieso halten wir?" Doch ich überhörte seine Worte, denn ich realisierte, dass sich meine Befürchtung bewahrheitet hatte. "Beim Allspark! Es sind wirklich zwei...", rief ich verwundert und beobachtete geschockt, wie sich zwei tief fliegende Jets dem Ort näherten. In wenigen Sekunden stand alles in Flammen, die Luftfahrzeuge verschwanden. "Nein...", krächzte ich, "Musste das sein? Ihr elenden Feiglinge!" In meinen schreckgeweiteten Augen spiegelten sich die wütenden Flammen. Sie hatten wieder einmal gute Arbeit geleistet, denn ich würde den jungen Mann in den Trümmern sicherlich nicht mehr helfen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)