A live as a Vampire von Amiella ================================================================================ Kapitel 15: ------------ "Sag mal. Weißt du, was ganz genau passiert ist, wo ich den Unfall hatte?", fragte ich schließlich nach einer Weile des Schweigens. Ich konnte mich zwar etwas erinnern, doch das war nur der Abschnitt, wo ich von dem grellen Licht des Autos geblendet wurde. Was davor passiert ist, war alles verblasst und verschwommen. "Hm?", kam es nur fragend von Shin, der nun zu mir hoch blickte. "Kim meinte, er sei daran Schuld, dass ich zu dem gemacht wurde, was ich jetzt bin." Die Wörter von Kim spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab. Ich konnte keine Antwort auf diesen Satz geben. Das war nun das erste mal, wo ich mich überhaupt fragte, was vorher passiert ist. Ich hoffte, dass Shin mir helfen konnte, da ich dachte, er sei dabei gewesen, doch dies war nicht so. "Sorry, ich hab keine Ahnung. Ich war nicht bei deinem Geburtstag dabei.", murmelte Shin und senkte etwas seinen Blick. "Eigentlich war ich nicht mal wirklich daran interessiert dich zu besuchen, da wir kein gutes Verhältnis zueinander hatten. Mich hat damals nur Haiji gefragt, wenn du aufwachst, ob ich nicht mitkommen wolle dich zu besuchen. Ja, wir hingen immer miteinander zusammen in der Schule ab. Wir haben uns nie gestritten oder geprügelt, eigentlich hätte man denken können, dass wir gute Freunde sein könnten, doch das war nur in der Schule. Zwar hatten wir manchmal auch Kontakt gehabt, aber das war eher, wenn du was nicht verstanden hast bei den Hausaufgaben, oder was vergessen hast dir zu notieren. Sonst haben wir nicht wirklich was miteinander zu tun gehabt. Als damals dann die Nachricht von deinen Großeltern kam, dass du wach geworden bist und es dir eigentlich gut gehen würde, hat Haiji mich einfach mitgezogen. Wir sind dann mit Kim zusammen ins Krankenhaus gegangen. Ich hatte da schon eine schwache Aura gespürt. Da sie aber so schwach war, dachte ich, es sei nur Einbildung. Doch je mehr wir deinem Zimmer näher kamen, desto deutlicher wurde doch die Aura. Schließlich bin ich dann doch mit in deinem Zimmer rein gekommen, was ich als erstes nicht wollte, und da hatte ich das erste mal wirklich Interesse an dir." Stimmt. Ich habe mich früher auch so nicht wirklich mit Shin unterhalten. Zwar hat er nach einiger Zeit versucht mir näher zu kommen, was ich als erstes komisch fand, doch das war ja alles nur, um sicher zu gehen, ob ich ein Vampir war. Erst wo er es richtig herausgefunden hatte und ich auch wusste, dass er ein Vampir ist, wurde unsere Beziehung deutlich besser. Damals hätte ich nicht mal im Traum gedacht, dass Shin und ich so eine Beziehung eingehen würden. Ich wusste nicht wirklich, wie es dazu gekommen ist. Hatte ich die Gefühle für ihn schon länger gehabt und wusste nichts davon? Doch eins war klar. Mir wurde bewusst, als Shin diese tödliche Wunde gehabt hatte, dass ich Angst hatte. Angst ihn zu verlieren. Das ich ihn beschützen wollte. Ihn für mich haben wollte. Diese Gefühle kamen hoch. Gerade, als ich das dachte, ließ Shin mein Handgelenk los und drehte sich zu mir. Er legte seine Arme um meinen Nacken und schon merkte ich, wie sein Kopf auf meiner Schulter ruhte. "Frag ihn doch am besten selber, wenn ihr euch das nächste Mal begegnet. Er weiß es bestimmt am besten. Oder wenn du ihn nicht fragen willst, dann frag mal Haiji. Vielleicht wüsste er ja was." Ein kleines Lachen kam von mir, da Shins Atem mein Ohr kitzelte. Klar, werden wir uns wieder gegenüber stehen, das war klar. Schließlich meinte er doch, dass er mich erledigen wolle. Doch ob ich ihn da irgendwie fragen werde oder fragen kann, ist ein anderes Thema. "Mhh…" Als ich plötzlich Shins Lippen auf meinen Hals spürte, kam, ohne dass ich es wollte, ein kleines Stöhnen von mir, wodurch mich Shin fragend an blickte und ich dadurch etwas beschämt meinen Kopf zur Seite drehte und meinen Hand vor meinen Mund tat, um erstens meine Röte etwas zu verstecken und zweitens ich selber etwas überrascht bin. "Was… war das?", fragte schließlich Shin. "Nichts!" "Haha! Ich hätte nicht gedacht, dass du so sensibel bist!", kam es lachend von Shin, der sich nun mehr an mich drückte. "Ich weiß nicht, wovon du da redest…!", zischte ich, während ich meinen Mund immer noch leicht mit meiner Hand verdeckte und leicht zur Seite blickte. "Ich Rede von dem hier." Schon platzierte er wieder seine Lippen auf meinen Hals. Ich musste mich schon etwas bemühen, dass nichts raus kam. "Wenn du so weiter machst, kann ich nicht versprechen, ob ich mich beherrschen kann…", meinte ich leicht lachend und schob Shin etwas von mir, so dass er von meinen Hals los lassen musste und er seine Hände auf meine Brust platzierte, da ich ihn jetzt in meinen Armen hielt. "Huh? Wie meinst du das?", fragte Shin und legte den Kopf leicht schief. "Das weißt du ganz genau." "Nein, echt jetzt… Keine Ahnung, wovon du da redest.", meinte Shin, guckt leicht zur Seite und macht einen kleinen Schmollmund. "Das machst du jetzt mit Absicht, oder?" Ich wusste ganz genau, dass das eine kleine Anspielung auf mein voriges Verhalten war und er den Satz deshalb kopiert hatte. Bei den Gedanken spiegelt sich auf meinen Lippen ein kleines Lächeln. Eigentlich war er voll und ganz noch ein kleines Kind, was sich aber wegen seinen Umständen früh verstecken musste, um erwachsen zu werden. "Nein, wirklich… Ich bin auch nicht grad der Schlauste, also lass mich auch mal dumm sein…" "Soll das etwa heißen, ich bin dumm?" "Das hab ich nie behauptet.", kam es leicht lachend von Shin, der sich wieder an mich schmiegte. "Du legst es wirklich darauf an?", murmelte ich, während ich meinen Kinn auf Shins Kopf legte. "Kann sein?" "Hm…", lachte ich leicht, nahm Shin schließlich am Handgelenk und zog ihn mit. Eh sich Shin versah, lag er schon auf dem Sofa. "Wenn das so ist, dann musst du bestraft werden.", sagte ich etwas neckisch, während ich auf Shin herunter schaute. Als Shin jedoch etwas sagen wollte, ließ ich ihn nicht dazu kommen, da ich meine Lippen auf seine legte. "Mhh…" Schließlich ließ Shin auch ein kleines Stöhnen raus, als meine Zunge in seinen Mund rein kam und meine Hände zur gleichen Zeit unter Shin T-Shirt glitten. Während meine Hände sich über Shins nackte Haut tasten, ließ ich vom Kuss los und ging runter zu seinem Hals und Schlüsselbein, um diese nun zu küssen. Je mehr kleine, feine Stöhne von Shin kamen, desto weiter runter ging ich bis ich schließlich an seinem Bauchnabel ankam. Als ich einen kurzen Blick zu Shin warf, sah ich, dass er seine Augen geschlossen hatte und sein Mund mit seinem Handgelenk verdeckte, was mich kurz auf lächeln ließ und ich sein T-Shirt hoch zog. Nun begann ich bei seinem Bauch, wodurch Shin ihn etwas leicht nach oben streckte und ich weiter nach oben ging. Als ich an seiner Brust ankam und ich mit einer seiner Brustwarzen spielte wanderten meine Finger zu seiner Hose, bis sie schließlich am Reißverschluss ankamen, um ihn zu öffnen. Doch weiter kam ich nicht, da wir von einem Geräusch unterbrochen worden, was von dem Tisch kam. Dieses Geräusch war das Vibrieren eines Handys. Ich schaute etwas hoch und sah, dass es Shins war. "Es ist dein Handy.", brummte ich etwas. "Wer ist es?", kam es von Shin, der sich nun etwas aufsetzte. Ich nahm das Handy und sah, dass es Haiji war. "Haiji. Willst du ran gehen?" Als Shin mit einem Seufzen seine Hand ausstreckte, damit ich ihm das Handy gebe, reichte ich es ihm. "Wenn man bei Haiji nicht ran geht, dann ruft er mindestens dreimal an.", seufzte er und nahm den Anruf an. "Was gibt's?", fragte Shin, welcher zu der Richtung schaute, in welcher das Handy war. Ich hörte, dass Haiji nun redet, doch was konnte ich nicht verstehen. Plötzlich schaute Shin zu mir, wodurch ich ihn kurz fragend anguckte. "Ja, ist er. Wieso?" Schon schaute er wieder zur Richtung, wo er das Handy hielt. Seine Miene blieb unverändert, weshalb ich nicht ablesen konnte, worum es ging, bis plötzlich sich kurz seine Augen weiteten. "Mit Kim?... Huh? Nein, ist kein Problem. Ich frag ihn." Er legte nun das Handy neben sich und seufzte kurz. "Haiji fragt, ob wir Zeit haben. Er will mal wieder was zu viert unternehmen. Kim ist auch dabei." Ich schaute ihn für’s erste nur stumm an. "Es wird sicher zu Probleme kommen, oder?" "Nein. Ich habe Kim gesagt, dass er Haiji aus dem Spiel lassen soll. So wie ich ihn kenne, wird er es auch tun." Nun bin ich derjenige, der seufzte. "Wann will er sich denn treffen?" Shin zuckte leicht mit den Schultern. "Ich frag nach." Schon nahm er wieder sein Handy in die Hand und hielt es an sein Ohr. "Nein, wäre soweit okay. Wann sollen wir wo sein?" Plötzlich verändert sich Shins leicht genervte Miene, zu einer überraschten Miene. "Halt, warte Haiji! Jetzt sofort ist etwas…. plötzlich..." "Aufgelegt?", fragte ich leicht lachend, als ich es selber hören konnte und Shin das Handy zur Seite legte. "Sieht so aus.", meinte Shin, der nun sein T-Shirt richtet und sein Reißverschluss zu machte. "Ist nicht das erste mal. Er ruft mich immer zum Schluss an, weil wir uns sonst eigentlich an euch richten mussten. Bei dir, weil du mit dem Bus fahren müsstest und bei Kim ist es seine Arbeit." "Ist Kim nicht bei seiner Arbeit?" "Wie es aussieht, hat er zur Zeit keinen Auftrag. Dich hat er nicht erreicht.", brummte Shin, während er aufstand. "Ach, wegen Bus. Wann müsstest du los?", fragte Shin. "Ich kann meine Mutter fragen, ob sie mich abholen könnte.", meinte ich nur und Shin nickte nur als Bestätigung. Als Shin und ich am abgemachten Treffpunkt ankamen, war das erste, was wir sahen Haiji, der zu uns winkte und hinter ihm ein genervter Kim. "Da seit ihr ja endlich!", meinte Haiji, als wir bei den Beiden ankamen. "Naja, immerhin hast du auch wirklich pünktlich uns Bescheid gegeben, dass du dich treffen willst.", murmelte Shin leicht genervt. "Na, komm Shin. Es ist wirklich selten, dass wir zu viert wieder was zusammen unternehmen können.", lachte Haiji. "Ach, bevor ich es vergesse. Können wir kurz zu meinem Verein gehen? Ich muss noch was abgeben." "Von mir aus. Aber wag es dir, wenn es nur der Grund war, weshalb du dich treffen wolltest…", meinte Shin. Eigentlich waren nur Haiji und Shin, die redeten. Kim und ich waren eher damit beschäftigt, uns feindliche Blicke auszutauschen. "Ich kann auch morgen hingehen und es abgeben. Also, wenn ihr jetzt irgendwelche Probleme damit habt." "Ach, nein, nein. Wir haben keine Probleme damit. Oder hast du was dagegen, Kim? Du guckst die ganze Zeit so grimmig.", meinte schließlich Shin mit einem kleinen Lächeln. "Huh?", kam es nur überraschend von Kim, der verwirrt zu Shin und Haiji schaute. "Haiji hat gefragt, ob wir einen kurzen Abstecher zu seinem Verein machen könnten." "Mir egal. Hab damit kein Problem." "Okay! Dann mal los." Als Haiji und Kim sich fortbewegen, wollte ich ihnen folgen, doch ich prallte mit meinen Bauch an Shins Arm, der ihn ausgestreckt hatte, um mich aufzuhalten. "Man, man… ihr kriegt das ja wirklich toll hin…", seufzte Shin leicht genervt. "Ich dachte, ihr wolltet Haiji daraus lassen? Dann spielt vor, noch Freunde zu sein und tut so, als ob das gestern nicht passiert ist.", brummte er und schaut mich an. "Hey! Shin, Ryu! Kommt ihr?", ruft plötzlich Haiji. "Sorry, ich musste kurz Ryu was fragen.", antwortet Shin und setzte sich in Bewegung. Leichter gesagt als getan. Shin war ja schließlich ein Meister im Schauspielen. Ich zeige jemanden deutlich, wenn ich ihn nicht mag. Doch jetzt musste ich vor Haiji einen guten Freund von Kim schauspielern, was nicht so leicht werden wird. Während wir auf dem Weg zu Haijis Verein waren, liefen Shin und ich hinten und lauschten das Gespräch zwischen Haiji und Kim. "So. Ihr wartet hier, oder? Dauert nicht lange." "Geht klar." Als Haiji weg war, spürte ich, wie mich jemand anguckte. Ein Blick zur Seite reicht, um zu wissen, dass dieses Gefühl von Kim kam und schon fing das gleiche Spiel von vorne an. "Uff… Ich hätte da mal eine Bitte an euch Beiden…", kam es von Shin, der zwischen stand. "Könntet ihr euren Blickkrieg eventuell führen, wenn ich nicht zwischen euch stehe!" Kaum hatte er den Satz beendet, streckte er seine Arme aus, so dass eine Hand auf unserer Wange lag und er unsere Köpfe so drehte, dass wir uns nicht mehr anschauen konnten. "Ich wäre euch sehr dankbar." "Lass mich los, Vampir!", zischte Kim und schlug Shins Hand weg. "Ouw, habe ich da etwa einen empfindlichen Punkt getroffen, Mister Vampirehunter?" "Spar' dir deine Reden und beantworte mir etwas." "Soweit ich die Frage weiß, immer doch.", kam es belustigt von Shin, der nun auch von mir los ließ. "Seit ich gegen dich gekämpft habe, habe ich so ein Gefühl, dass ich mich an etwas wichtiges nicht mehr erinnern kann…!", zischte Kim. "Ach, sag bloß?" "Was hast du gemacht?!" "Woher soll ich das wissen. Vielleicht bist du zu sehr aufgeprallt und hast es dadurch vergessen." "Verarschen kann ich mich auch selber. Ich habe von Rose erfahren, dass du auch zwei Fähigkeiten hast!" "Hmm… zu Schade.", murmelt Shin, während er ein Lächeln auf seinen Lippen hatte. "Egal, was es auch war, gib sie gefälligst wieder!" "Sorry, doch ich nehme mir nur und gebe nicht. Diese Fähigkeit hab ich nicht. Doch ich kann dir ruhig alles nehmen, wenn es dir lieb ist." "Wag es dir und du bist tot." "Ha! Das will ich sehen!" Jetzt bin ich es nicht, der sich mit Kim stritt, sondern Shin. Mehr, als kurz zu seufzen konnte ich nicht. Jetzt wusste ich ungefair, wie sich Shin gefühlt hatte, nur, dass wir kein Wort miteinander geredet hatten. "So, bin wieder da!", hörte ich von Haiji, der gerade aus dem Gebäude raus kam. "Ach, schon?", kam es fragend von Shin, der sofort freundlich zu Haiji lächelt. "Ging schneller als gedacht.", sprach auch Kim, so, als wäre nichts passiert. Ich könnte nicht anders, als die Beiden nur leicht verblüfft an zu gucken. Im Gegensatz zu mir konnten sie ihren Kampf gut zur Seite schieben. "So, was wollen wir jetzt machen?", fragte Haiji schließlich und guckte fragend zu Kim, als wir durch die Stadt liefen. "Was? Wieso guckst du mich jetzt an?!" "Vielleicht hast du ja 'ne Idee?" "Hab ich nicht." "Ryu? Du vielleicht?" "Ne, sorry. Du hast uns doch zusammen getrommelt." Als ich dies genervt brummte, blieb plötzlich Shin stehen, so dass ich an ihm vorbei ging. Wo ich nach ihm sah, merkte ich, dass er hinter sich in die Menschenmenge blickte. "Shin? Ist was?", fragte ich schließlich, als er keinerlei Anstalt macht sich zu Bewegen. "Huh? Ah, nein. Es ist nichts. Ich hatte nur ein komisches Gefühl. Aber ich habe es mir bestimmt nur eingebildet.", meinte Shin nur und setzte sich nun in Bewegung. Ich hatte zwar keine Ahnung, was Shin gespürt haben könnte, doch nun blickte ich auch nochmal zur Sicherheit in die Menschenmenge, bevor ich weiter ging. Denn ich wusste, dass man Shins Gefühl nicht unterschätzen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)