Master and Slave - Ein Leben für ein Leben von CeBe13 (Was uns daran hindert einfach aufzugeben) ================================================================================ Kapitel 48: Ray's Frage ----------------------- Die Nacht im Gasthof verläuft ereignislos und die Tage beginnen zu verschwimmen jeden Morgen ein anderer Gasthof, dann wieder die Fahrt in der Kutsche. Am nächsten Tag nach dem Mittag bittet Ray darum Liam etwas fragen zu dürfen und so sitzt er nach der Pause wieder in der Kutsche. "Mr. Dexter, darf ich Sie etwas fragen?" "Fragen darfst du alles, aber ich kann dir nicht sagen ob ich deine Frage beantworten kann." Ray legt den Kopf schief. "Mr. Dexter, gibt es Elefanten, die das Seil zerreißen?" "Ja, Ray, es gibt Elefanten die das Seil zerreißen. Doch dazu ist ein sehr starker Anreiz notwendig. Zum Beispiel ein Feuer im Stall oder etwas anderes, dass den Elefant alles vergessen lässt was er gelernt hat." Ray ist lange sehr nachdenklich. Dann fragt er weiter. "Was ist notwendig damit ein Sklave das Seil in seinem Kopf zerreißt?" "Für einen Menschen ist das im Endeffekt das Gleiche. Entweder es muss etwas passieren, dass alles erlernte unwichtig macht oder der Sklave kann es über den Geist begreifen. Nimm zum Beispiel deinen Vater..." Ray unterbricht ihn. "Mein Vater kniet zu den Füßen eines Mannes wie William zu euren. Mein Vater hat mich verstümmelt, ich wünschte er wäre nicht mein Vater." Liam bleibt ganz ruhig als er ihm antwortete. "Dein Vater hat sich gegen das Seil in seinem Kopf und gegen seinen Herrn gestellt. Drei mal." Ray sieht Liam ungläubig an. "Aber er ist Sklave. Er trägt ein offenes Halsband. Das habe ich gesehen. Doch er bleibt bei seinem Herrn. Wie könnt ihr da sagen, dass er das Seil zerrissen hat?" "Er wurde grausam dafür gestraft und doch hat er es wieder getan. Das erste Mal als er dich zeugte. Damit du eine Chance auf Leben hast hat er sich nehmen lassen jemals wieder Leben zu geben. Das zweite Mal als du zur Welt gekommen bist. Er wollte dabei sein wenn du aus deiner Mutter kommst. Dafür hat er alle Männer des Hofes in sich eindringen gespürt. Das dritte Mal als er dein Gesicht zerschnitten hat. Er hat seinem Herrn einen hübschen Jungen für sein Bett weggenommen. Dafür starb er." "Er starb? Aber er lebt doch noch. Das verstehe ich nicht." "Kennst du die Zahl des Todes?" "Ja, 100." "Sein Herr hat 3 Tage mit der Peitsche gefragt wer sein Eigentum zerstört hat. Dann erst hat dein Vater zugeben das er es war. Ich gehe davon aus, dass er die 100 mehr als nur ein Mal gezählt hat bevor er es zugegeben hat. Er wusste, dass er dich nie wieder vor ihm schützen könnte wenn er es zu gibt. Doch die Peitsche ist ein grausames Mittel zum Fragen und so hat er es schließlich doch gesagt. Weiß du was es bedeutet wenn ein Sklave an den Pfahl geht?" "Ja, er wird an Körper und Geist gebrochen." "Dich vor dem Bett des alten MacGuires zu bewahren war sein drittes Vergehen gegen seinen Herrn. Darauf steht für einen Sklaven die Todesstrafe. Deinen Vater hat es an den Pfahl gebracht. Djoser hat deinen Vater nach drei Tagen am Pfahl gekauft. Er war mehr tot als lebendig doch er hat das alles ertragen um dich zu beschützen." Ray sitzt stumm in der Kutsche. Er hat sein Gesicht in seinen Händen vergraben und weint. Dann schnieft er. "Das habe ich noch nie so gesehen. Ich habe ihn immer gehasst weil er mich verunstaltet hat und mich dann auch noch verlassen hat. Warum hat er es mir nicht so erzählt, als er bei ihnen war. Hätte Djoser es erlaubt? " "Ray, dein Vater hat alles für dich getan, damit es dir gut geht. Er wollte nicht, dass du dich schuldig fühlst für das was sein Herr ihm als Strafe für diesen Schutz angetan hat. Er hat dich auch jetzt wieder beschützt." "Aber was soll ich denn jetzt nur machen?" Liam lässt seine Hand durch die Locken von William spielen. "Ich glaube, dass er sich freuen würde wenn du lernst als freier Mann zu leben und Verantwortung für dich und dein Leben übernimmst. Zerreiß das Seil in deinem Kopf." Ray sieht Liam lange an. Dann trocknet er seine Tränen. "Ich werde lernen frei zu sein und ich werde eines Tages andere Sklave befreien und sie lehren frei zu sein. Dann wird er stolz auf mich sein." "Ja, das wird er." Ray nimmt entschlossen Liams Stock und klopft gegen die Trennwand. "Anhalten. Ich komme auf den Bock." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)