Master and Slave - Ein Leben für ein Leben von CeBe13 (Was uns daran hindert einfach aufzugeben) ================================================================================ Kapitel 35: Chance ------------------ Sein Freund kniet sich zwischen seine Beine und legt den Kopf auf die Oberschenkel. Angelus streicht ihm über den Kopf und beginnt zu erzählen. "Ich habe gehofft, dass er noch eine Chance hat. In den ersten Tagen und Nächten war es so schlimm wie nie. Er hatte Schmerzen und konnte sich kaum bewegen. Das Fieber hat in seinem Körper gewütet und sein Wille zu Leben bezog sich nur darauf mir zu Diensten zu sein. Er hat sich ins Bett gekniet und mit der Hand in die frische Wunde gegriffen um sich mir zu präsentieren. Ich wollte ihm nicht noch mehr wehtun und sagte ihm das auch. Da fing er bitterlich an zu weinen und bat mich darum, dass er seinen Lebenszweck erfüllen dürfe. Ich fragte ihn, was sein Lebenszweck sei und er sagte: 'Euch zu dienen, mich von euch füllen lassen.' Ich kämpfte mit den Tränen als ich ihm seinen Wunsch erfüllte. Jeden Abend wieder. Ansonsten ließ er keine Nähe zu. Er schlief auf dem Boden vor dem Bett und in der Wanne reizte er mich nicht mehr. Anfangs habe ich Taras Rat befolgt und ihm befohlen zu mir zu kommen. Er folgte jedem Befehl, doch er war leer. Da war kein Gefühl in ihm, weder Liebe, noch Hass, nur Ergebenheit in sein Schicksal. Nach einigen Tagen hörte ich auf ihn zu rufen. Abends, wenn ich aus dem Bad kam präsentierte er sich mir. Ich nahm ihn jeden Abend, immer lag er auf Schultern und Knien vor mir und jeden Abend liefen mir die Tränen übers Gesicht. Mit der Zeit änderte sich sein Verhalten. Ganz langsam und fast unmerklich kam er näher. Es fing damit an, dass ich morgens das Gefühl hatte, dass das Bett am Fußende warm war. Dann lag er eines Tages in meinem Bett, als ich wach wurde. Ich habe mich so gefreut, dass kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich habe ihn nur ganz kurz angelächelt und schon war er wieder weg. Am nächsten Morgen war er wieder da und ich lächelte wieder. Wieder war er weg nach einer Woche ist er geblieben. Immer noch vergrub ich mich Abend für Abend in seinem Körper und ich fühlte mich dabei als würde ich seinen Geist vergewaltigen, aber ich wusste, dass die Änderung von ihm ausgehen muss. Das tat sie auch, später. Was sich erst mal änderte war sein Schlafplatz. Er ging nicht mehr auf den Boden, sondern blieb bei mir im Bett. Heute Morgen bin ich wieder mal vor ihm wach geworden und er lag, wie er früher gelegen hat. Er hat mich gefragt, ob er an meiner Seite aufwachen darf und ich habe ihn gefragt ob er das möchte. Er sagte, dass er das gerne möchte. Nach einem halben Jahr war er so weit, dass er neben mir aufwachen will. Das war heute Morgen. Jetzt geh nach oben und sieh ihn dir an." Djoser erhebt sich und geht ins Schlafzimmer von seinem Freund. William hockt in einer Ecke die Knie bis zum Kinn gezogen auf den Hacken wippend. Die Leine liegt im Raum auf dem Boden. Der Weg zurück ins Wohnzimmer führt ihn am Gästezimmer vorbei und er schickt Penn zu William. Dieser soll einfach nur da sein, damit William nicht allein ist. Dann geht er wieder zu Liam und neben ihm auf die Knie. Liam spielt mit den Haaren des Mannes zu seinen Füßen, als er das Gespräch wieder aufnimmt. "Hast du gesehen, was ich ihm angetan habe. Er ist wieder da wo er am Anfang war und ich bin schuld daran." Djoser bezweifelt, dass Liam seinen Sklaven dorthin gebracht hat, aber er will hören wie dieser auf die Idee kommt. "Was hast du getan?" "Ich habe dir gesagt, dass er sich Abend für Abend präsentiert hat. Das hat vor vier Wochen aufgehört. An dem Abend, an dem Penn von seiner Frau und seinem Sohn Ray erzählt hat, kam ich aus dem Bad und er hockte in der Ecke. Ich habe gelächelt und mich ins Bett gelegt. Seit dem hatten wir keinen Sex mehr. Über eine Woche später erwartete er mich korrekt. Er kniete in Grundstellung nackt in der Mitte des Raumes. Das war einer der schönsten Momente im letzten halben Jahr. Ich ging ins Bett und fragte ihn ob er kommen will, doch er kam nicht. Er ist immer erst in der Nacht gekommen, meistens wenn ich schlief. Es ging ihm jeden Tag ein bisschen besser. Wir schliefen jede Nacht nackt nebeneinander in meinem Bett doch hatten wir keinen Sex. Bis heute Morgen. Wir waren in der Wanne und ich hatte das Gefühl, dass er es auch wollte. Doch ich habe alles was er an Vertrauen aufgebaut hat kaputt gemacht. Vielleicht sollte ich doch auf Taras Vorschlag eingehen und ihm seine Vergangenheit nehmen." Djoser schmiegt sich weiter in die Hand die ihn krault, er ist noch gefangen in dem was Liam eben in seinem Kopf angestellt hat, doch er schiebt die Empfindungen beiseite um seinem Freund zuzuhören und zu helfen. "Angel, das ist deine Entscheidung, doch ich bitte dich dabei etwas zu bedenken." "Was - ich kann nicht mehr denken, ich kann nicht mehr." "Ich weiß. Als ich damals Penn gekauft habe hast du mir geholfen sein Vertrauen zu gewinnen und ich mache dir jetzt das gleiche Angebot." "Du meinst, dass ich es weiter versuchen soll?" "Nein, ich biete dir meine Hilfe es zu tun. Nicht es zu versuchen." Liam nimmt seine Hände zusammen und stütz die Ellbogen auf die Knie, er starrt ins Leere. "Ich weiß nicht, ob ich das noch einmal kann." "Du hast mich damals gefragt ob ich eine Sklaven oder einen Partner will. Ich habe zwar einen Partnern gesagt, aber einen Sklaven aus ihm gemacht. Du hast es gemerkt, du wusstest immer was die anderen denken und fühlen, deshalb bist du so gut. Du wusstest, dass ich ihn belügen würde. Du warst der einzige der erkannt hat, dass ich nicht nur auf das Bereiten von Schmerzen stehe, sondern auch auf das Erleiden." "Ja, ich wusste es. Ich konnte es sehen, an der Art mit der du die Sklaven beobachtet hast. Ich konnte es fühlen an deinen Bewegung wenn ich bei dir war." "Ja, aber es geht nicht um mich, es geht um dich und es geht um ihn. Was sagt dein Herz dir?" "Ich weiß es nicht mehr." Immer noch starrt Liam nur in die Leere. Sein Geist ist weit weg, doch Djoser erreicht ihn. "Du hast Darla und mir versucht zu erklären, warum du nicht weiß was er braucht, aber du hast auch gesagt, dass du weiß was du ändern musst. Tue es - für ihn." "Ich muss aufhören es zu wollen ich muss aufhören mein Denken zu zwingen. Ich muss schwach werden. Ich muss es zulassen." Liams Stimme ist mechanisch und klingt fremd in Djoseres Ohren. Er versucht seinem Freund den letzten Anstoß zu geben. "Angel, dann tue es. Für ihn. Fühlen - nicht denken, was sagt dir dein Herz in Bezug auf ihn?" "Bis heute Morgen hat es mir gesagt, dass es richtig ist wie ich handle. Das es einfach Zeit braucht und ich Vertrauen nicht erzwingen kann. Schon gar nicht von ihm." "Warum nicht von ihm?" "Willst du das wirklich wissen?" "Ich glaube, dass es dir hilft es auszusprechen." "Vertrauen muss wachsen. Die einfachste Möglichkeit ist es die Person, deren Vertrauen du gewinnen willst an ihre Grenzen zu führen dort zu halten und sie mit einer guten Erfahrung zurück zu bringen. Das haben wir zusammen bei Penn gemacht. Du hast ihn gefragt, was er möchte und hast es mit ihm gemeinsam erlebt. Das war der erste Schritt in Richtung Vertrauen. Bei uns beiden war das etwas komplizierter. Dir war es peinlich zu sagen, was du willst, was du brauchst. Doch ich habe dich beobachtet. Dann habe ich dir den Schmerz gegeben. In dieser Nacht habe ich dein *Nein* ignoriert und mich über das was du gesagt hast hinweg gesetzt. Ich habe dich über die Grenze dessen was du wolltest zu dem geführt von dem ich der Meinung war, dass du es brauchtest. Ich habe dein Vertrauen in deine Entscheidung enttäuscht und dir gezeigt, dass du mir Vertrauen solltest. Die Erfahrung die du gemacht hast war positiv. Seit dem traust du deinen Entscheidungen weniger als meinen. Das ist meine Schuld." Djoser versteht zwar nicht alles, was sein Freund ihm sagen will, dazu ist ihm die Gedankenwelt von Liam doch sehr fremd, doch es geht auch nicht darum, dass er es versteht, es geht darum, dass Liam sich wieder selber versteht, deshalb hinterfragt er nicht, sondern fordert ihn auf weiter zu reden. "Du solltest von ihm reden und nicht von mir." "Aber das mache ich doch, es gehört zusammen. Er ist mir ergeben. Er hat sich selbst verloren. Er hat kaum noch etwas, dass er sich traut zu wünschen. Darin ist er wie Penn als er zu dir kam. Er hat kein Vertrauen mehr in sich selbst. Darin ist er dir ähnlich. Das Problem ist aber, dass er alles tun würde was ich sage. Wenn ich ihm bitte sich in der Wanne zu ertränken würde er 'Ja Herr' sagen und es tun. Du hast es doch erlebt. Er bietet mir an ihn körperlich und geistig zu misshandeln nur weil er glaubt, dass ich es brauche. Er hat am meisten darunter gelitten wozu ich fähig bin. Doch er ergibt sich mir. Er ist kaum noch Person. Seit dem ich ihn gebrandmarkt habe ist das sogar noch schlimmer geworden. Ich habe ihm diesen Schmerz zugefügt heute hat er erkannt, dass ich ihn wie ein Tier behandelt habe." "War es jemals zuvor ein Thema, dass er ein Brandzeichen trägt?" "Ja, aber anders." "Wie?" "Ich kann es nicht fassen, ich bin mir sicher, dass er etwas gesagt hat, aber das war an dem Tag, an dem Vini ihn beschuldigt hat. Ich weiß nicht was es war. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob es wirklich etwas war. Oder ob es nur ein Wunsch, ein Traum war." Djoser sieht das Liam schon wieder anfängt sich unter Druck zu setzen, er ergreift die Hand seins Freundes und legt sie sich an den Kopf um sich da darin einzuschmiegen und beschließt einfach weiter zu fragen. "Angelus, lass mich deine Hände spüren und lass es gut sein. War das Brandmal sonst noch ein Thema, schließlich war es sein Wunsch?" "Ich habe ihn ganz oft beobachtet, wie er mit der Hand drüber gestrichen ist. Ich habe es zuerst registriert, als ich seine Stute gestreichelt habe. Er schien ... Aber das kann nicht sein." "Du kannst es mir sagen." "Er murmelte 'Ich bin sein. ' und er schien glücklich. Ich glaubte, dass er seitdem nicht mehr ständig die Angst, dass ich ihn verkaufe." Djoser merkt, wie schwer es seinem Freund gefallen ist das auszusprechen. Er bewegt seinen Kopf und fordert Liam damit auf ihn weiter zu kraulen und gleichzeitig auch weiter zu reden. Wie von Ferne klingt dessen Stimme. "In den letzten Monaten war er immer bei mir ich habe ihn überall mit hin genommen sogar als ich bei MacGuires war. Er war immer der perfekte Sklave. Hier im Haus ist er mir auf Schritt und Tritt gefolgt. Ich habe ihn bestimmen lassen wie nah er mir sein wollte. Ähnlich wie bei einem wilden Tier. Du stellst Futter hin und gehst. Nach ein paar Tage gehst du ein paar Schritte weniger weit weg. Irgendwann legst du Futter auf deine Hand. Die Entscheidung liegt bei ihm aber er muss immer gute Erfahrungen machen." "Ich glaube, dass du ganz genau weiß, was seine Verhaltensänderung bewirkt hat." Angelus sieht den Mann zu seinen Füßen an und beginnt zu begreifen was Djoser grade für ich tut. Er Lächelt ihn an. "Du traust mir eine Menge zu." "Du hast es selbst gesagt, ich traue dir mehr als mir." "Es war nicht der Sex in der Wanne. Das hat sich gut angefühlt. Ich habe ihn heute das erste Mal alleine gelassen. Das war anfangs gut, doch dann war es mir, als hörte ich ihn ... Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass er mich braucht und dann war ich nicht da. Ich gehe jetzt zu ihm, danke fürs zuhören." Ohne weitere Worte geht Liam ins Schlafzimmer. Penn erwartet ihn in korrekter Position, doch William hockt immer noch in der Ecke. Angelus bleibt an der Tür stehen und geht noch einmal wieder raus. Dann kommt er ganz langsam wieder in den Raum und William geht wie an Fäden gezogen auf seinen Platz in der Mitte des Raumes. Als Liam ganz im Raum ist kniet er neben Penn. "Penn, danke; dass du hier warst, aber jetzt geh, dein Herr erwartet dich." Penn steht auf und geht, die Türe fällt ins Schloss und Angelus ist mit William allein. "William, möchtest du deinen Herrn entkleiden? Dann komm." William steht auf und geht auf Liam zu, sein Blick ist immer noch unstet und es wirkt als kämpfe er gegen den Drang sich in die Ecke zu flüchten. Doch dann beginnt er seinen Herrn auszuziehen und seine Bewegungen sind sicher und zeugen von jahrelanger Routine. Angelus legt sich ins Bett und überlässt es William wo er schlafen will. Kurz gehen ihm die Worte von Tara durch den Kopf. 'Er ist weggelaufen, du musst ihm zeigen, dass du das nicht tolerierst. Bestrafe ihn hart. Du lässt ihm zu viele Freiheit. Freiheit in den Entscheidungen ist für Sklaven eine Überforderung.' Doch sein Herz sagt, dass es richtig ist was er tut. Er steht noch einmal auf und stellt sich vor den Kamin. William kniet jetzt ganz dicht bei ihm. Ganz Langsam nimmt er seinen Armreif ab und stellt ihn auf den Sims. "Ich habe dir vor langer Zeit versprochen der Herr zu sein, den du verdienst und den du brauchst. Dieses Versprechen habe ich heute gebrochen. Ich habe dich allein gelassen, als du mich brauchtest. Ich war nicht da um dich zu beschützen. Du wolltest zu mir kommen, aber ich war nicht da. Heute habe ich den Fehler gemacht. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen." William berührt das nackte Bein von Liam. "William, was möchtest du?" "Herr, ich bitte um die Erlaubnis frei sprechen zu dürfen." "Du darfst sagen oder fragen, was immer du möchtest." "Herr, ihr habt das Recht alles mit mir zu tun, was euch beliebt. Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen." "Ich habe das Recht dir alles anzutun. Das stimmt, aber ich habe auch die Pflicht auf dich zu achten. Das habe ich dir versprochen. Gibt es etwas, das du dir von mir wünschst?" "Herr, ich habe alles was ich brauche, alles was ich will, dann ich bin euer und ihr seid mein Herr." "Gibt es denn gar nichts, das du dir wünschst?" "Herr, es gibt etwas, aber das kann ich nicht verlangen." "Aber du darfst es dir wünschen und die Entscheidung ob du es bekommst mir überlassen." "Ja, Master. Ich wünsche mir euer Sklave zu sein. Auf immer." "Ich weiß nicht wie ich es dir so sagen kann, dass du es mir glaubst. Ich habe mich in dich verliebt und ich werde dich nicht verkaufen. Wenn es nach mir geht bleiben wir zusammen, bis das der Tod uns scheidet. Du bist mein." Er geht mit einem Knie auf den Boden und küsst William auf die Stirn. Dieser hebt leicht seinen Kopf und bietet Angelus seinen Mund zum Küssen an. Angelus gibt ihm mit geschlossen Lippen einen Kuss auf den Mund. William öffnet seine Lippen und überlässt seinem Herrn seinen Mund. Angelus gleitet nur einmal ganz vorsichtig mit seiner Zunge über die Zähne von William. Als dieser seine Zunge unbeteiligt lässt und sich seinem Herrn nur ergibt zieht Liam sich aus dem Mund seines Geliebten zurück. Als William wieder sprechen kann antwortet wie schon so oft: "Auf immer. Herr." Dann geht Liam wieder ins Bett. William bleibt unschlüssig auf seinen Knien vor dem Kamin liegen. "William, ich würde niemals mit einem Tier tun, was ich gerade mit dir getan habe. Du bist mein William und wenn du möchtest darfst du neben mir aufwachen." Liam löscht die Kerze und nur noch das Feuer erhellt den Raum. Als William die tiefen Atemzüge von Angelus hört bewegt er sich ganz langsam und klettert zu ihm ins Bett. Er nimmt seine Lieblingsposition ein und bettet seinen Kopf in der Armbeuge seines Herrn. Als dieser im Schlaf den Arm um ihn legt schließt er die Augen und schläft behütet und beschützt ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)