Lindseys Tagenbuch von CeBe13 (Gedanken eines Toten) ================================================================================ Kapitel 14: Tag 69 - 77 ----------------------- Tag 69 Ich hatte wohl die richtige Antwort gefunden, zumindest war er sehr zufrieden mit mir. Dass erkannte ich daran, dass wir gestern in die Stadt gefahren sind. Ich kenne London und Paris und die Stadt Galwayist ein Nest dagegen, doch nach über 2 Monaten war es aufregend wieder andere Menschen zu sehen. Ich war wohl sichtlich nervös, denn er hat mich bevor wir abgefahren sind noch einmal gefragt, ob ich mir das zutraue. Mein Herr hat mich gefragt, ob ich mir das zutraue, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich ging auf die Knie und fragte ihn, ob er denn der Meinung sei, dass ich schon soweit bin. Seine Antwort gab mir mein Vertrauen in meine Fähigkeiten als Sklave zurück, er sagte: „Sonst würde ich es nicht tun.“ Tag 70 Der Besuch in der Stadt begann damit, dass wir Kutsche gefahren sind. Ich habe auf dem Boden gesessen und mich an seine Beine gelehnt. Ich merke, dass ich inzwischen immer wenn ich mich in seine Hand gebe mit dem Ring an meinem Halsband spiele. So tat ich es auch auf dem Weg in die Stadt, mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf und ich bekam plötzlich Angst. Was wenn ich jemandem begegne der mich erkennt, was wenn mich jemand anspricht, was wenn. Er nahm mein Gesicht zärtlich zwischen seine Hände, und seine Zunge, die Einlass in meinen Mund forderte brachte mich auf andere Gedanken. Tag 71 Die Kutsche hielt für mich viel zu früh und ich merkte, dass unser Kuss auch ihn erregt hatte. Ich hoffte auf eine Weiterführung des Kusses, doch er stieg aus. Ich folgte ihm, zwei Schritte hinter seiner rechten Schulter, wie wir es zuhause geübt hatten. Wie dumm ich mir dabei vorgekommen war so durch die Wohnung zu laufen, doch jetzt verstand ich es. Hier in der Stadt musste mein Verhalten sitzen, hier gab es keine Korrektur, hier konnte jeder Fehler zu einem Problem werden. Doch ich machte keine Fehler, ich folgte ihm, mit den Augen und immer auf meine Position bedacht. Wir gingen nur ein kurzes Stück, dann betraten wir ein Büro. Tag 72 Da ich erwartete, dass er sich länger dort aufhalten würde wollte ich schon in die Knie geben, doch ich sah grade noch rechtzeitig den Fingerzeig, stehen bleiben. Dann wurden wir in das Hinterzimmer gebracht. Hier wurden wir schon erwartet. Er begrüße Wesley Wyndam-Pryce und ignorierte mich dabei völlig, also ging ich neben ihm auf die Knie und wartete. Das Gespräch drehte sich um den aktuellen Preis von Wolle und dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Was aber wahrscheinlich nicht so war, sondern mir als Unbeteiligtem nur so vorkam. Als ich seine Hand in meinem Nacken spürte war es mir egal wie lange es noch dauern würde, doch das Büro von seinem Partner hatte keinen Teppich und so meldeten sich ziemlich bald meine Knie. Ich versuchte ruhig zu bleiben und bald darauf war das Gespräch beendet. Ich folgte ihn zurück in die Kutsche und auf dem Rückweg führte er, was er auf dem Hinweg begonnen hatte weiter. Tag 73 Mein erster Ausflug in die Stadt endete mit einer Bewertung meines Verhaltens. Er war nicht so zufrieden mit mir, wie ich es war. Ihm waren all die Kleinigkeiten aufgefallen, die mein Verhalten von dem eines Sklaven untersieden. Ich hatte genickt, wenn und jemand gegrüßt hatte, ich hatte den Kopf gedreht, wenn ihn jemand von der Seite begrüßt hat, ich war selbst auf dem kurzen Stück zwischen Kutsche und Büro mehrfach stehen geblieben um mir die Fußsohlen an den Hosenbeinen abzureiben. Das Verhalten in dem Büro von Herrn Wyndam-Pryce hingegen fand er untadelig. Er meinte es sei mir erlaubt mich in seine Hand zu schmiegen und mein Zappeln auf dem Boden wär unauffällig genug gewesen. Trotzdem erhielt ich zur Belohnung meinen Herrn in der Position, wie ich ihn am liebsten mag. Tag 74 Ich habe von meinem ersten Ausflug in die Stadt recht ausführlich berichtet, weil ihm weiter folgten. Nach jedem Ausflug bekam ich meine Bewertung und er wurde immer strenger mit seinen Ansprüchen. Doch was mir wirklich zu schaffen macht ist das Barfußlaufen. Meine Fußsohlen sind weich und nicht hornig wie die eines Mannes, der noch nie Schuhe getragen hat. Ich möchte es schon als Junge nicht Barfuß zu laufen wie die anderen Kinder, ich habe meinen Vater so lange genervt, bis ich Schuhe bekam. Doch bei Liam ist das völlig unnötig er hat gesagt „Nein.“ und jeder Versuch ihn umzustimmen war nicht wirklich angenehm. Nach dem dritten war er es leid. Jetzt muss ich jeden Tag mindesten 2 Stunden Barfuß über das Anwesen laufen, damit sich meine Füße daran gewöhnen. Tag 75 Meine Füße werden sich nie daran gewöhnen und das habe ich ihm gestern gesagt. Das hätte ich besser nicht tut sollen, doch ich konnte mal wieder meine Klappe nicht halten. Doch dann habe ich sogar noch eine drauf gesetzt. Ich habe ihm gesagt, wenn er es so toll findet, kann er es ja selbst machen. Das hätte ich mal besser nicht getan. Die Strafe war doppelt schlimm. Zuerst hat e mich nur angesehen, bis ich in Tränen ausgebrochen und vor ihm auf die Knie gefallen bin. Dann hat er seine Schuhe ausgezogen und ist mit mir gelaufen. Stundenlang ohne Gnade durch den Wald, über die Koppel und durch die Felder. Er ist nicht nur gelaufen, er ist gerannt, als der Abstand zwischen uns größer wurde und ich sein Tempo nicht halten konnte hat er mich ein die Leine genommen und ist wortlos weiter gelaufen. Tag 76 Schon wieder musste ich an der Leine hinter ihm her rennen, Wie in aller Welt kann er bloß so ungehindert über jeden Untergrund gehen, wie in aller Welt schafft er es, dass er nach dem Rennen durch den Wald nicht einen Dorn im Fuß hat, während meine Füße zerstochen sind. 12 Brombeerdornen habe ich mir gestern alleine aus dem rechten Fuß gezogen. Ich habe gejammert, und gebettelt, doch er ist unerbittlich. Er hat mir versprochen solange mit mir durch den Wald du über die Koppel zu laufen, bis ich Barfuß über ein Stoppelfeld gehen kann ohne das Tempo zu verlangsamen oder auch nur mit der Wimper zu zucken. Ich befürchte, dass er sein Versprechen halten wird. Tag 77 Schon wieder Brombeerdornen in den Füßen und schon wieder an der Leine. Als ich gestern vor dem Kamin saß und meine Füße betrachtete, er war grade nicht da kam Madam Darla und sah mich leiden. Sie hat aus vollem Halse gelacht, das hat mir fast noch mehr wehgetan, als meine kaputten Füße. Ich senkte meinen Blick, damit sie nicht sehen konnte, wie es mir ging. Doch sie hat nur mein Kinn gehoben und mich angelächelt. „Du kennst ihn jetzt schon so lange und es ist dir nie aufgefallen?“ „Madam?“ „Er zieht nur Schuhe an, wenn er muss.“ Als sie es sagte viel es mir alles wieder ein. Seine Schuhe stehen an der Haustüre und nicht im Schlafzimmer, oft wenn er nur auf seinem Anwesen unterwegs ist hat er keine an. Das war mir nie aufgefallen, es gehörte einfach zu ihm. Wie das Aufsetzten seines Huts bei Regen. In London war das natürlich etwas anderes, da trug er sie immer – nein, im Hause meines Vaters auch nur, wenn wir es verlassen wollten. Warum war mir das nicht aufgefallen? „Wenn du dein Gesicht jetzt sehen könntest. Es ist herrlich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)