Different from You and Me von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 6: Old paths, new ways ------------------------------ Auch wenn die wichtigste Prüfung seines Lebens schon eine Woche zurücklag, spürte Kakarott noch immer die Aufregung und das Adrenalin, das durch seine Adern floss. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass seine offizielle Ausbildungsphase endgültig vorbei war und sozusagen erwachsen war. Die Prüfung selbst hatte für ihn kein großes Problem dargestellt. Man konnte es fast als Zuckerschlecken bezeichnen, so glatt war es über die Bühne gegangen. Nicht so wie damals bei seinem Bruder, der einen ziemlich Horrortrip durchlebt hatte. In der Tat war einiges passiert. Sein Leben und das von Radditz hatten sich ziemlich verändert. „Zappel nicht so“, zischte ein männlicher Saiyajin aus seiner Gruppe und stupste ihn ganz unauffällig an. „Es geht gleich los und du wirkst ziemlich nervös. Dabei hast du als Jahrgangsbester das Wenigste zu befürchten.“ In der Tat, seine Ergebnisse waren die Besten und heute würden alle hier Anwesenden geehrt werden. Dass er als Mid-Level-Krieger eingestuft würde, stand so gut wie fest. Es fehlte nur mehr der feierliche Akt, der seit diesem Jahr am königlichen Hofe abgehalten wurde. Somit würde auch König Vegeta anwesend sein, obwohl gerade dieser bis jetzt nie großes Interesse daran gezeigt hatte. Meist ging es nur die Kampfausbilder und die Leiter der jeweiligen Sektionen etwas an. Manchmal fragte sich der junge Saiyajin, ob er selbst vielleicht ein Grund war, dass dies geändert wurde. Doch er versuchte sich solch törichte Gedanken aus dem Kopf zu schlagen. Vermutlich dachte er einfach zu weit. Vegeta hatte er seit zwei Jahren, seit jenem Gespräch, nicht mehr gesehen. Der geforderte Gefallen wurde, zu Kakarotts Missfallen, nie eingelöst. Hatte der Saiyajin no Ousho diesen völlig vergessen? Oder war dieser als nichtig erachtet, nachdem Vegeta nie eingreifen musste?  Höchstwahrscheinlich würde er dem König als Mid-Level-Krieger hin und wieder über dem Weg laufen. Der junge Kämpfer wusste, dass nur High-Level-Krieger dem König direkt unterstellt waren und somit das Privileg hatten das Oberhaupt fast täglich zu sehen. Kakarott seufzte. „Na gut, etwas nervös bin ich schon. Ich .... hoffe, dass ich nicht … direkt erwähnt werde. Das ist mir einfach unangenehm“, gab er sich bescheiden und blickte leicht nach rechts oben, wo er seinen Vater und seinen Bruder in der Reihe der High-Level-Krieger stehen sah. Sein älterer Bruder hatte es ziemlich schnell nach oben geschafft. Vor etwa sechs Monaten war er nach oben befördert worden und wie ihr Vater, dem König direkt zugeteilt. Ob es da wieder an Kakarott lag oder an der Leistung des Langhaarigen, wusste er nicht. Nichtsdestotrotz fand er, dass er sich diese Ehre allemal verdient hatte. „Sei mal nicht so“, kicherte eine andere Saiyajin neben Bardocks Sohn. „Du hast mehr erreicht, als wir alle zusammen. Nicht nur kämpferisch. Ha!“ Dabei unterdrückte sie einen lauten Lacher, damit niemand auf sie aufmerksam wurde. Kakarott verzog leicht das Gesicht, als er daran dachte, worauf sie anspielte. Er war nämlich der Einzige, der bereits.... Vater war. ~*~       „Kakarott, hast du gehört, was ich dir gesagt habe? Oder soll ich es noch mal wiederholen? Du siehst drein, als hättest du einen Geist gesehen.“ Noch immer starrte der naive Saiyajin auf Chichi, die ihm gerade etwas eröffnet hatte, mit dem er alles andere als gerechnet hatte. Er nickte bloß stumm, um ihr so mitzuteilen, dass er jedes einzelne Wort, das sie gesagt hatte, auch wirklich verstanden hatte. „Wie ...?“, kam es dann doch stammelnd aus seinem Mund. Er wusste nicht einmal, wie er die Frage formulieren sollte. „Wie das passiert ist? Also wirklich! Du weißt doch was passiert, wenn Saiyajins ...“ „Ich weiß, wie DAS funktioniert“, unterbrach er sie mit hochrotem Kopf. Sie musste wirklich nicht erklären, wie sich ihre Rasse fortpflanzte. „Ich frage mich eher ... wie ... warum hast du nichts dagegen gemacht?“  „Ich habe in der Hitze des Moments nicht daran gedacht... ich dachte, nur ... wie oft passiert das denn schon. Eine Freundin von mir hat es auch getan und ... nichts ist passiert. Du hättest auch daran denken können, nur so nebenbei erwähnt!“ Bilder kamen hoch in seinem Kopf, wie er auf der schwarzen Schönheit gelegen hatte. Wie er sich gemächlich in und auf ihr bewegt hatte, während ihre Hände über seine Oberarme wanderten und ihre Schweife im Rausch zueinanderfanden und sich verbanden. Kein Wunder, dass er nicht an die Konsequenzen gedacht hatte. Zu sehr war er in diesem Rausch verfallen, dieses neue Gefühl zu genießen, das er bis jetzt noch nie erlebt hatte. Wie sollte er auch in so einem Moment des Glücks daran denken, dass daraus mehr entstehen könnte, so etwas wie ein neues Leben? Kakarott beschloss, dass er ihr keine Vorwürfe machen konnte, beziehungsweise durfte. Er war selbst schuld, dass er sich darauf eingelassen hatte.  „Ich wollte es dir jedenfalls als Erster mitteilen. Wir müssen es noch deinen Eltern sagen.“ „Mei ... meinen Eltern?“ Bei dem Gedanken das überraschte Gesicht seiner Eltern zu sehen, wenn sie diese Neuigkeit erfuhren, machte sich nackte Panik in seinem Gesicht breit. Sein Vater würde bestimmt durchdrehen und seine Mutter...? Vielleicht würde die sich sogar freuen. „Natürlich, immerhin sind wir jetzt miteinander auf ewig verbunden. Du weißt, dass ich das nicht einfach so ‚wegmachen‘ darf. Oder willst du, dass ich es alleine großziehe?!“ Chichi sprach einen nicht sehr unwesentlichen Punkt an. An dieses kleine Detail hatte nicht gedacht, somit hatte er keine andere Wahl mehr. Immerhin war er mitverantwortlich, also würde er klarerweise bei ihr bleiben. Im Grunde hatte Kakarott die Schwarzhaarige gern und nichts gegen ein Zusammensein einzuwenden. Aber heiraten? Kinder kriegen? Doch was blieb ihm schon anderes übrig? Vegeta war König und ebenfalls verheiratet. Es war naiv sich in dieser Angelegenheit noch irgendeine Hoffnung zu machen. Die ganze Sache sollte er sich ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen. Mit dem stolzen Saiyajin no Ousho gab es einfach keine Zukunft, nicht in diesem Leben jedenfalls. „Nein ...“, antwortete er nur kleinlaut und senkte dabei leicht seinen Kopf. „Na also. Gehen wir gleich zu ihnen? Aber vielleicht sollte ich sie mal erst ... kennenlernen?“ Das war nämlich die nächste unschöne Überraschung. Sie kannten Chichi nicht einmal. Bisher hatte er seinen Eltern nur sporadisch von einer Freundin erzählt, die an ihm interessiert war. Jedoch hatte er nie den Anschein erweckt, dass dieses anfängliche Anhimmeln weiter gehen könnte. Die Frage, die sich ihm stellte, war nun, ob ihnen Chichi als Schwiegertochter in spe überhaupt zusagte. „Gib mir...“, atmete er schwer aus. „... noch fünf Minuten.“ Kakarott machte ein paar gleichmäßige Atemzüge, um sich selbst zu beruhigen. Unangenehme oder unerwartete Neuigkeiten teilte er immer auf den letzten Drücker mit. Somit hätte er, wenn es nach ihm ginge, ganze neun Monate gewartet, bevor er seinen Eltern von dieser ‚freudigen‘ Nachricht berichtet hätte. Gemächlich hob er seinen Kopf und sah in die entschlossenen Augen von Chichi, die es jedoch ziemlich eilig zu haben schien, jeden diesbezüglich zu informieren. „Dann ... gehen wir.“ ~*~ „Wie alt ist denn dein Kleiner jetzt?“, flüsterte die Saiyajin neben ihm neugierig. „18 Monate ist er“, antwortete er stolz und ein freudiges Lächeln huschte über sein Gesicht. Auch wenn er selbst noch ziemlich jung und anfangs alles andere als begeistert war, war er nun doch froh seinen kleinen Gohan zu haben. Die wenige freie Zeit, die er neben seiner Kampfausbildung hatte, verbrachte er hauptsächlich mit ihm und Chichi, die in ihrer Mutterrolle mehr als aufging. Der Tag, an dem er diese Neuigkeit seinen Eltern mitteilen musste, war der Schlimmste seines Lebens gewesen. Eigentlich nicht einmal deswegen, was danach passierte, sondern eher wegen der Angst und Anspannung, die er zuvor gefühlt hatte. Zunächst war sein Vater nicht besonders euphorisch gewesen, hatte sich jedoch für seine Verhältnisse ziemlich schnell mit den Umständen arrangiert. Anfangs hatte Gine Chichi ein wenig skeptisch begutachtet. Doch irgendwann hatte sie die junge Saiyajin mit Freunden in ihrer Familie willkommen geheißen und war mehr als überglücklich sogar, dass sie Familienzuwachs bekamen. Nichtsdestotrotz konnte er sich einen Vortrag von seiner Mutter anhören. Dass er Glück hatte so eine schöne Saiyajin abbekommen zu haben und dass man nicht leichtfertig mit anderen Frauen ins Bett ging. Die Standpauke war Kakarott mehr als peinlich, denn es ging immerhin um sein Sexualleben, was für seine Mutter eigentlich tabu sein sollte. Für Gine war klar, dass Chichi und Kakarott unter einem Dach leben mussten und somit offerierte sie der jungen Frau bei ihnen zu wohnen. Radditz war sowieso gerade dabei gewesen, sich eine neue Bleibe zu suchen, da er nun doch eine passende Frau gefunden hatte. Diese war keine andere als Lunch. Jedes Mal, wenn Kakarott seinen Bruder in der Notversorgungsstelle besuchte, war sie auch anwesend. Sie brachte ihm etwas zu essen, unterhielt sich einfach mit ihm und ... Er hatte das Gefühl, dass Radditz nicht einfach nur die zweite Wahl war. Diese Sorge hatte er um seinen Bruder zunächst gehabt. Denn seiner Meinung nach verdiente Radditz nur die beste Frau und Lunch schien diejenige zu sein. Kakarott verstand sich gut mit ihr auch wenn sie manchmal etwas forsch war. Selbst mit Gine kam sie gut klar, wenn diese zu Besuch war. Die Mutter der beiden Brüder hatte ebenfalls früh erkannt, dass sich zwischen Radditz und Lunch ein zartes Band entwickelte. Nach den negativen Ereignissen war es in gewisser Weise positiv so etwas zu sehen. Auch Nappa gab sein Okay, denn er konnte sich keinen besseren Mann für seine Tochter vorstellen. Ein echter Krieger, der einen harten Kampf nur knapp überlebt und wahrlich seine Stärke bewiesen hatte. Doch selbst wenn er nicht einverstanden gewesen wäre, hätte Lunch Radditz zum Mann genommen, da die Blondine auf seine Meinung nichts mehr gab. Nach den offiziellen Feierlichkeiten, wo Radditz und sie zu Mid-Level-Krieger aufstiegen, brach sie jeglichen Kontakt zu ihm ab. Sie hatte ihm bis heute nicht verziehen, dass er indirekt an Tiens Tod Schuld war und sie wollte, dass er sich aus ihrem neuen Leben wenigstens raushielt. „Das ist ja so süß“, sagte die Saiyajin neben Kakarott und war richtig rührselig. „Deinen Kleinen würde ich zu gern mal sehen. Deine Frau ist ja heute nicht hier, oder?“ „Wir ... nein. Sie musste ihre Ausbildung unterbrechen und vermutlich wird sie diese nicht weiter fortführen, wenn ich dementsprechend hochgestuft werde. Übrigens bin ich nicht verheiratet. Noch nicht“, stelle Kakarott die Situation richtig. „Bist du nicht?“, fragte sie völlig erstaunt. Der andere Saiyajin neben Kakarott mischte sich auch wieder ins Gespräch ein. „Ihr Frauen seid doch alle gleich. Wenn es um Kinder geht, bekommt ihr so einen seltsamen Ausdruck im Gesicht. Außerdem seid ihr völlig verrückt nach Männern die Väter sind. Was ist daran bitte so besonders?“ „Könnt ihr gefälligst einmal die Klappe halten?!“, platzte einem in der Reihe davor der Kragen und forderte die drei Saiyajin, alles andere als höflich, auf ruhig zu sein. Der König würde immerhin gleich eintreten. Kakarott senkte seine Stimme ein wenig und ging auf die Frage von vorhin ein. „Nein ... ich bin nicht verheiratet. Wir wollten warten, bis nach meiner Prüfung. Also nächsten Monat wäre die Hochzeit vorgesehen.“ „Na ja, eine Sache, die du nicht vor deinem Bruder gemacht hast“, kicherte sie wissend. Ja, da hatte sie wieder ins Schwarze getroffen. Radditz war längst verheiratet und ebenfalls Vater. Jedoch fanden diese Ereignisse in richtiger Reihenfolge statt, falls man das so formulieren konnte. Lunch brachte vor einem Monat Zwillinge auf die Welt. Somit war Gine mit Kakarotts Sohn dreifache Großmutter. „Könnt ihr ENDLICH einmal die Klappe halten?!“, kam es nun etwas lauter von der Reihe davor und ein etwas größerer Hüne spuckte vor den beiden auf den Boden. „Nur weil du Schlaumeister der Beste in unserem Jahrgang bist, kannst du nicht tun und lassen, was du willst, dämlicher Wichtigtuer.“ „Halt du doch deine Klappe! Was hast du schon zu melden? So ein mickriger Low-Level-Saiyajin wie du? Du solltest eher mit jemanden Deinesgleichen reden“, konterte die weibliche Saiyajin und der Hüne drehte sich zähneknirschend daraufhin wieder um. „So ein Arschloch.“ Kakarott war dieser Streit unangenehm und er fand es ziemlich unpassend, wie sich beide Seiten verhielten. Dass Saiyajins höherer Klassen die Niedrigen als weniger würdig betrachteten, gefiel ihm überhaupt nicht. Jeder hatte seine Aufgabe und jeder hatte sein Bestes getan. Jeder war ein Teil der Gesellschaft und nicht weniger wert, weil er niedriger eingestuft war. Im nächsten Augenblick hörte jegliches Getuschel auf und Kakarott blickte zum Thron, wo ein Redner sich gemächlich positionierte. Der oben stehende Saiyajin kündigte den Beginn der Feierlichkeiten an und auch, dass König Vegeta den Thronsaal nun betreten würde. Alle anwesenden Saiyajins verbeugten sich gleichzeitig auf dieselbe Weise - leicht gebeugt, mit der rechten Hand zur Brust und der anderen Hand hintern den Rücken. Kurz darauf konnten sie sich wieder erheben und der Ansprache des Königs lauschen. Kakarott blickte mehr als gefangen zu Vegeta, der in seinen königlichen Gewändern sehr majestätisch aussah. Ihm fiel auch auf, dass der ehemalige Prinz sogar gewachsen war. Ja, er war eindeutig in die Höhe geschossen. Es lag definitiv nicht an irgendwelchen Kleidungsstücken, die ihn größer wirken ließen. Dennoch war er kleiner als Kakarott. „Wir haben uns heute zu Ehren der Absolventen versammelt und es ist mir eine Freude, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal diesem feierlichen Akt beiwohnen darf“, begann Vegeta seine Ansprache und Kakarott folgte dieser sehr gespannt. Hätte jemand anderer gesprochen, hätte er nicht derart aufmerksam zugehört. Waren es wirklich ganze zwei Jahre schon gewesen, in denen er den gutaussehenden Saiyajin nicht gesehen hatte? Mit aufeinander gepressten Lippen beobachtete er jede Bewegung des Königs. Alles schien einstudiert und makellos zu sein. Oder er war einfach makellos. Ein Klatschen der anwesenden Saiyajins riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Scheinbar hatte er doch nicht so interessiert zugehört, wie er zunächst dachte. Nun wurden nacheinander die Saiyajins nach oben gerufen, beginnend mit den Low-Level-Kriegern. Jeder bekam ein Abzeichen und einen persönlichen Händedruck des Königs, nachdem dieser einen aufforderte die Treue zu geloben. Kakarott schluckte, als er daran dachte, bald Vegeta wieder gegenüber zu stehen und ihn sogar zu berühren. Als alle Low-Level-Krieger aufgerufen worden waren, kamen die Mid-Level-Krieger dran. Einer nach dem anderen ging nach oben und der Platz rund um Kakarott wurde immer leerer. Alle, die bereits namentlich genannt waren, standen auf der anderen Seite des Raumes. Der Sohn Bardocks hatte die Befürchtung, dass er der Letzte sein würde, nachdem er wohl der Beste dieses Jahrgangs war. Genau das, was er nicht wollte - zu viel Aufmerksamkeit. „... und zu guter Letzt. Kakarott, Sohn von Bardock und Gine.“ Wie erwartet, schritt er als Letztes zum König hinauf. Dieser grinste ihn vielsagend an, so als ob er es kaum erwarten konnte, ihm die Hand zu schütteln. Nervös blieb er vor Vegeta stehen und wartete darauf, dass dieser die Übergabe des Abzeichens mit einer Standardfloskel einleitete. „Wirst du, Kakarott, geloben dich in den Dienst des Königs zu stellen, deine Treue zu schwören bis an dein Lebensende?“ „Ich gelobe“, antwortete er klar und deutlich, während sein pochendes Herz seine Brust zum Zerbersten brachte. Wahrlich, er war mehr als nervös. Kakarott konnte den Geruch von Vegeta regelrecht einatmen, so nahe stand er bei ihm. Er duftete noch genauso wie damals.  Vegeta kramte in einer Schale nach dem entsprechenden Abzeichen und heftete es dem anderen an die Brust. Als der König seine Hände wieder von ihm nahm, fiel Kakarott auf, dass einige Leute hinter dem Saiyajin no Ousho seltsam dreinblickten. Waren sie erstaunt oder schockiert? War etwas mit seinem Abzeichen nicht in Ordnung? Oder hatte er irgendwas im Gesicht? Doch mit Vegetas nächstem Satz, wusste er, wieso er so entgeistert angestarrt wurde. Mit ihm war alles in Ordnung, auch mit dem Abzeichen. Es war eher die Art des Abzeichens, das manche Anwesende schockierte. „Hiermit ernenne ich dich offiziell zum High-Level-Krieger in meinem Dienste. Du wirst mir persönlich unterteilt. Gratulation.“ ~*~ „Wie kommt Kakarott zu der Ehre als High-Level-Krieger ausgezeichnet zu werden? Das hat es bisher noch nie gegeben. Ich meine … ich will mich nicht darüber aufregen, im Gegenteil – ich freue mich! Es ist nur … ich finde es sonderbar. Gibt es dafür irgendwelche besonderen Gründe dafür?“, fragte Bardock mit gemischten Gefühlen seinen König.  „Das liegt daran, dass es sich bis jetzt niemand verdient hatte“, rechtfertigte Vegeta seine Entscheidung und nahm ein Häppchen von einem Tablet, das ihm gereicht wurde. Alle High-Level-Krieger wurden zu seiner geschlossenen Veranstaltung geladen, um Kakarotts Beitritt zu zelebrieren, während die Mid- und Low-Level Krieger außerhalb feierten. Vegeta und Bardock unterhielten sich ungestört in einer Ecke des Saals, während seine Söhne sich unter die anderen Krieger mischten. Bestimmt machte Radditz seinen Bruder bei den anderen High-Level-Kriegern bekannt. „Man hat auch noch nie den feierlichen Akt hier abgehalten, geschweige denn, den König in sowas eingebunden. Kann es dafür nicht auch ein erstes Mal geben?“ „Natürlich kann es das“, stimmte der Saiyajin mit der Narbe im Gesicht zu. Bardock hatte den größten Respekt von dem Saiyajin no Ousho, doch manchmal verstand er die Beweggründe des amtierenden Oberhauptes nicht. Dessen Vater hatte er besser einschätzen können. Teilweise war Vegeta unberechenbar und nutzte diverse Kompetenzen, die der vorherige König Vegeta eher anderen Leuten überlassen hatte. Bardock fragte sich ob der jetzige König wenig Vertrauen in seine Leute hatte, oder ob er einfach die Zügel selbst in die Hand nehmen wollte. „Gut, dass wir uns da einig sind. Denn ich habe bereits eine vakante Position für deinen jüngsten Sohn, die geradezu perfekt wäre.“ „Glaubt mir, eure Majestät. Ich bin Euch mehr als dankbar, was die Auszeichnung meines Sohnes angeht. Ich möchte nur nicht, dass ihr Ihn aufgrund meiner Dienste oder der seines Bruders, bevorzugt behandelt“, redete er sich heraus. „Bardock, mein Lieber. Du kennst mich schlecht, wenn du meinst, dass ich jemanden einfach so bevorzuge. Ich gehe da strikt objektiv vor. Dein Sohn ist einfach der Beste seines Jahrgangs gewesen und das nicht ohne Grund. In ihm steckt ein ungeahntes Potenzial, das ich persönlich gerne ergründen würde.“ „Ihr seid zu gütig“, gab Bardock sich bescheiden, wie es sich in der Gegenwart des Königs gehörte. Dass sein Sohn Talent hatte, bezweifelte er nicht. Doch irgendwie beunruhigte ihn die Tatsache, dass Vegeta selbst sich mit seinem Sohn beschäftigen wollte. Es ließ ihm das Gefühl nicht los, dass der König nur eine billige Show abzog und damit einfach so davonkam, weil Bardock keinerlei stichhaltige Beweise hatte. Er fragte sich, was die wahren Motive des Flammenhaarigen waren. „Was die vakante Position angeht ...“ „Natürlich. Offiziell wird er direkt mir und meiner direkten Familie zugeteilt, als eine Art Leibwächter.“ „Eine Leibwächter ... ? Majestät, ihr habt genug Männer, die sich darum ...“ „Ich weiß, dass ich genug fähige Männer habe, die jederzeit ihr Leben für mich riskieren würden. Mir ist auch bekannt, dass mir keinerlei Gefahr droht, da mich jeder respektiert und fürchtet. Aber wie bereits erwähnt, eigentlich habe ich mit Kakarott was anderes vor. Das sollte nur seine offizielle Stelle sein, damit niemand unnötige Fragen stellt. Jedoch wollte ich dich in Kenntnis setzen, da ich großes Vertrauen in dich, als meinen ehemaligen Lehrer, habe.“ „Ich verstehe nicht ganz, wieso …“ „Ich habe dir bereits genug gesagt. Außerdem kann mich nicht erinnern, dir Rechenschaft schuldig zu sein.“ Bardock schluckte, als er den giftigen Blick des Königs zu spüren bekam. Er durfte nicht vergessen, dass er der Saiyajin no Ousho war. Vegeta war nicht mehr der junge Prinz, den er unter anderem vor Jahren trainiert hatte. Damals konnte er ihn noch zurechtweisen, doch nun musste er sich fügen, wenn es sein König so wünschte. Warum dieser ihm sein Vorhaben erzählte, wusste er auch nicht so genau. Irgendwie ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er etwas vorhatte. „Natürlich nicht, eure Majestät.“ Kakarotts Vater presste angespannt die Lippen aufeinander und schluckte seine Zweifel einfach hinunter. „Es ist eine große Chance für ihn … wenn er mit euch unter anderem trainieren darf. Jedoch … wenn Kakarott ... sagen wir, euer Leibwächter ist, wird er wohl im Schloss leben müssen. Was wird aus seiner zukünftigen Frau und seinem Sohn?“ „Ach stimmt, ich vergaß. Du bist ja bereits Großvater. Ich werde mir diesbezüglich noch etwas einfallen lassen. Keine Sorge, Bardock. Deiner Schwiegertochter in spe und deinem Enkel wird es an nichts fehlen.“ Die Art wie er seine Worte formulierte, beruhigte Bardock überhaupt nicht. Dass es seiner Schwiegertochter und seinem Enkel an nichts fehlen würde, offenbarte nicht, wie deren Schicksal weitergehen würde. Ob Kakarott die Möglichkeit bekam ein halbwegs normales Familienleben zu führen. So eines, wie er es selbst genoss. Er selbst war auch im Palast tätig, konnte jedoch öfter zu seiner geliebten Frau nach Hause und dem königlichen Alltag entfliehen. Nicht, dass es schlecht war hier zu sein. Jedoch war ab und an etwas Abstand ganz gut. „Ich werde Kakarott natürlich persönlich diesbezüglich informieren und alles genauer durchgehen. Keine Angst, er ist bei mir in guten Händen“, versicherte Vegeta und nahm ein weiteres Häppchen von dem Tablett. „Das bezweifle ich auch nicht“, antwortete er nur monoton und sah dabei zu, wie sein Gegenüber die Snacks der Feierlichkeiten aß. Dieses ungute Gefühl wollte ihn einfach nicht loslassen. Doch was sollte schon passieren? Kakarott würde nun ständig im Palast sein, wo er bestimmt ab und zu ein Auge auf seinen Sohn werfen konnte. Nachdenklich blickte er zu seinen beiden Söhnen, die sich gerade mit anderen Kriegern unterhielten. Inständig hoffte er, dass er falsch lag und sich alles zum Positiven wenden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)