Bisher kein Titel von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Prolog: Der Sturm ----------------- Für den Bruchteil einer Sekunde erhellte das Licht eines riesigen Blitzes den ansonsten pechschwarzen Himmel, dicht gefolgt vom antwortenden Donner. Der Regen fiel wie eine Wand aus Wasser hernieder, peitschte wie der Schwanz eines aggressiven riesenhaften Alptraum, bereit anzugreifen. Das ansonsten so flache Meer hatte sich in wilde Berge und Täler verwandelt, schwappte umher wie die Buckel eines Schwarms Seedrachen, die einen Schwarm Fische jagten. Es war fast so, als wäre dem Meer Klauen gewachsen die nun gierig in die Luft schlugen, gewillt, alles, was sie in den Griff bekamen zu umschlingen und hinab zu ziehen in ihre kalte, tödliche Umarmung. Keine einzige Möwe hatte sich in diesen Sturm hinaus getraut. Der Himmel zuckte nur so vor Blitzen und zwischendrin war es pechschwarz wie in dem Magen eines riesigen Monsters. Und doch. Eine Kreatur trotze dem Sturm, bemüht, ihm zu trotzen. Ein einzelner Drache flog durch den Sturm. Der Wind schien immer wieder die Richtung zu ändern. Böen von der Kraft eines Klauenschlages eines Alphas wirbelten den schlanken Drachen gehörig umher. Ohnezahn war es eigentlich gewohnt, in Stürmen zu fliegen und normalerweise machte es ihm nichts aus. Doch dieser Sturm war abnormal andern. Fast so, als würden alle Stürme der Welt gleichzeitig fegen. Der junge Mann auf seinem Rücken hielt sich mit aller Kraft auf dem Rücken seines Partners fest. Ohnezahn Sattel war durch den Regen so schlüpfrig und rutschig geworden, dass Hicks drohte, jeden Moment hinaus zu rutschen und in den gierigen Schlund des Meeresmonsters zu fallen. Ohnezahn unter ihm wurde von den Windböen hin und her geworfen, während der Nachtschatten mit aller Kraft gegen den Sturm anzukämpfen versuchte. „Wir müssen landen!“ schrie Hicks gegen das Gebrüll des Sturmes. Sein Partner reagierte nicht. Hatte er ihn nicht gehört? War der Sturm zu laut? „Ohnezahn! Wir müssen landen!“ Aber wo? Überall um sie herum war wildes Wasser, das mit Klauen aus weißem Schaum nach ihnen griff, sie hinabziehen wollte. Egal, wie hoch Ohnezahn stieg, der Wind drückte ihn immer wieder hinab, hin und her, auf das tosende Meer zu. >Wenn wir da drin landen sind wir geliefert!< war Hicks Gedanke. Der Sturm war urplötzlich aus dem Nichts gekommen. Die Wolken am Himmel, die sie noch eine Stunde zuvor gesehen hatten, waren schnell schwarz wie die Nacht geworden und ehe sie sich versahen, hatte der Sturm sie im Griff. Vor ihnen sah Hicks das Auge des Sturmes. Eine riesige, ambossförmige Wolke, die all das Unheil ohne Halt auszuspeien schien, wie ein Wahnsinniger Zipper sein Gas, auf den Funken wartend, der es entzündete um den Sturm in ein Hölleninferno zu verwandeln. Hatten sie Thor verärgert und war das nun ihre Strafe? war Hicks Gedanke. So wie Mehltau es einmal behauptet hatte, obwohl er wusste, es stimmte nicht? Haarscharf kippte Ohnezahn zur Seite weg. Ohne Warnung und kurz danach, nach dem Bruchteil einer Sekunde, fuhr ein gigantischer Blitz neben ihnen herab, verfehlte sie haarscharf. Ohnezahns Sinne hatten ihnen das Leben gerettet, aber im Angesicht dieses Sturmes war sein sonst so agiler, wendiger und schlauer Partner nur ein Blatt im Wind. Sie waren der Spielball des Windes geworden. Der Himmel, der sonst ihr Element war, hatte sich gegen sie verschworen, war ihr Feind geworden, darauf begierig, sie zu zerreißen und nieder zu drücken in das hungrige Maul des Monsters unter ihnen, dass einst so ruhig und flach war. Wie waren sie überhaupt in diese Situation geraten? Sie wollten andere Nachtschatten finden. Ohnezahn war als einziger Nachtschatten so alleine auf Berk, dass manche schon befürchteten, der Drache wäre der letzte seiner Rasse. Aber das wollte Hicks nicht wahr haben. So war der Häuptling Berks eines Nachts aufgebrochen, hatte nur seine Mutter eingeweiht und sie gebeten, ihn während seiner Abwesenheit zu vertreten. Er war in der Nacht verschwunden. Ohne jemandem Bescheid zu geben, da er nicht wollte, dass ihm all seine Freunde folgten. Abrupt wurde Hicks aus seinen Gedanken gerissen. Vor ihnen braute sich ein neues Unheil zusammen. Er und Ohnezahn konnten nahezu zusehen, wie vor ihnen ein riesiger Tornado entstand. Der wirbelnde Wind tat sich zusammen und unmittelbar zusätzlich zu dem ansonst schon furchtbaren Sturm wurde der Sog stärker und stärker. Direkt unter der Ambosswolke wirkte der Tornado wie eine groteske Verbindung aus Himmel, Boden und Meer. Der Windstrudel sog das Meerwasser unter sich ein, wie eine durstige Kreatur der Apokalypse. Das Gemisch aus wirbelndem Wind und Wasser sendete ihren Sog aus, wirkte so groß und bedrohlich wie ein Portal zur Unterwelt, aus dem jeden Moment Tausende, wenn nicht sogar Millionen an Dämonen, Monstern und anderen Kreaturen schwärmen konnte. Unter dem Tornado, dort, wo er das Wasser einsog, war ein wahrlich gigantischer Strudel entstanden. Alle Ängste der Seefahrer kamen an diesem Tag zusammen, als hätten die Götter beschlossen, alles Leben auf der Erde auszulöschen. Ohnezahn, der bisher tapfer gegen den Sturm angekämpft hatte, wurden die Flügel müde. Immer weniger schlug er sie, keuchte und hechelte mit heraushängender Zunge. An seinen Lefzen hatte sich durch die Anstrengung weißer Schaum gesammelt. Ein leichtes Geräusch im Schreien des Sturmes erweckte Hicks Aufmerksamkeit und aufgrund Ohnezahn urplötzlichem Trudeln wusste er auch, was sich dort verabschiedet hatte. Dass der Drache die Kontrolle verlor konnte nur bedeuten, dass seine künstliche Schwanzflossenhälfte dem Sturm nicht länger standgehalten hatte und in der Wucht des Sturmes abgeflogen war. „Oh neeeiiinnn!“ kam ein letzter Schrei aus Hicks Kehle, gepaart mit dem panischen Schrei seines Partners, der klang, als habe Ohnezahn akzeptiert, dass das sein Tod war. Trudelnd und schreiend, hin und her geworfen vom Wind fielen sie vom Himmel. Eine unnatürlich riesige Monsterwelle türmte sich auf, beugte sich über sie und brach, sie verschluckend. Reiter und Drache kämpften nun gegen die Gewalt des Meeres an, versuchten nur irgendwie ihre Köpfe über Wasser zu halten. Manchmal gelang es, aber ein stetiger Sog zog sie stetig näher an den Strudel und als dieser sie erfasst hatte, wurden sie in der Gewalt des Strudels kreisend immer näher zum Fuß des Tornados gezogen, ehe dieser sie verschlang wie ein hungriger Drache einen Fisch, zog sie hinauf in seine Wand aus Luft und Wasser, schleuderte sie mit einer Kraft umher, die noch nie ein Mensch oder Drache gespürt hatte. Hicks wollte schreien, wollte rufen, aber da war nur Wasser und Luft in seinem Mund, erstickte jeglichen Versuch. Die Wucht des Tornados nahm ihm sein künstliches Bein, wirbelte es herum wie Drache und Reiter. Der nun einbeinige Hicks versuchte nur irgendwie bei seinem Drachen zu bleiben um wenigstens mit ihm zusammen zu sterben. Er bekam die Sattelriemen zu fassen und versuchte, nur irgendwie gegen die Macht des Tornados ankämpfend sich festzuketten. Zum Teil gelang es ihm, doch urplötzlich spürte er einen unglaublich harten Schlag gegen den Kopf als sein künstliches Bein durch den Tornado gegen seine Kopf geschleudert wurde. Unmittelbar wurde alles schwarz. Er hörte nur noch einen letzten besorgten Schrei Ohnezahn und das letzte das er sah, waren die großen, grünen Augen des Drachen, ehe er das Bewusstsein verlor. „Ich verstehe das nicht.“ beschwerte sich Astrid. „Warum hat er uns nicht Bescheid gegeben?“ Die Wikingerfrau ärgerte sich fast schwarz über den Sturkopf ihres Häuptlings. „Du kennst ihn doch.“ kam es von Rotzbakke zurück. „Der ist doch immer so stur.“ „Ja, leider. Manchmal würde ich ihm die Vernunft gerne brutal in den Kopf prügeln.“ Astrid knirschte mit den Zähnen. Die scherzhaften Einwürfe der Zwillinge konnte sie nun gar nichts gebrauchen und ignorierte sie gekonnte. Das Schlusslicht der Formation bildete Fischbein auf Fleischklops. Wenn einer flog, dann flogen alle. Sie waren über dem Meer. Weit und breit keine Insel, nur hier und da vereinzelte Felszacken, die aus dem Meer ragten. „Wartet! Da!“ Fischbein deutete panisch auf eine der Felszacken und nun sah Astrid es auch. Etwas rotes wartete, aufgespießt auf die Felszacke darauf, beachtet zu werden. Etwas bekanntes rotes. Astrid wurde leichenblass. „Oh nein... Sag mir nicht, dass...“ Sogleich tauchte Sturmpfeil hinab und angelte das bekannte, rote Segel von der Felszacke. Mit zitternden Fingern bestätigte sich Astrids Befürchtung, als sie die künstliche Schwanzspitze Ohnezahns in Händen hielt. Die Metallkonstruktion war unnatürlich verbogen und das rote Tuch bis aufs äußerste zerfetzt. Nur eine unglaubliche Kraft hätte das zustande gebracht. „Ich will ja nichts sagen...“ begann Raffnuss „... aber ich denke, wir brauchen einen neuen Häuptling.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)