Blutrote Nacht im stillen Wasser von King_of_Sharks (Bakami) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 1 -------------------- Wenn es eins gab, das Akaya nicht war, dann ein Morgenmensch. Er hasste es, früh aufzustehen und war dann immer schlecht gelaunt, sowie er zu absolut nichts zu gebrauchen war. Man konnte sich nicht mi ihm unterhalten, weil er einem entweder nicht antwortete, oder anschnauzte. Wer auch immer es festgelegt hatte, dass die Schule schon so früh am Morgen begann, gehörte seiner Meinung nach geschlagen. An diesem Morgen verließ er das Haus ein bisschen spät – wie sooft – und rannte beinah zu Mizukis Haus, mit einem Toast im Mund, da er es nicht mehr geschafft hatte richtig zu frühstücken. Dass das später noch ein Problem werden würde, weil Akaya unausstehlich sein konnte, wenn er Hunger hatte, war vorprogrammiert. Innerhalb weniger Minuten, war er am Haus der Tachibanas angekommen, aus dem auch schon ein verschlafener Mizuki kam, der gerade aus der Eingangstür und dann die Treppen heruntergestiegen kam. Noch ehe der Größere etwas sagen konnte, weiteten sich seine Augen und er eilte schnell zu dem Kleineren hin, der im Begriff war zu stolpern. Mizuki war morgens auch nicht ganz frisch und sowieso sehr tollpatschig, sodass er mal wieder über seine eigenen Füße gestolpert und hingefallen wäre, hätte sein bester Freund nicht so schnell reagiert und ihn gestützt, sodass er nicht gefallen war. „…danke“, nuschelte der kleine Schwarzhaarige und beeilte sich, sich schnell wieder ordentlich hinzustellen, auch wenn die Schamesröte nicht aus seinem Gesicht weichen wollte. Er trug die weiße Schuluniform, die ihm ein bisschen zu groß war und hatte seine Tasche an sich gepresst, eine Schutzhaltung, die er oft einnahm. Vor allem wenn ihm etwas peinlich war, so wie diese Situation gerade. Er hatte sich natürlich mal wieder blamiert und das auch noch vor Akaya! Gut, dieser war inzwischen daran gewöhnt, dass Mizuki über seine eigenen Füße stolperte und Treppen nicht zu seinen Freunden gehörten, doch trotzdem war es dem Kleinen unangenehm, Akaya schon wieder zu belästigen. Diesem machte es jedoch nicht im Geringsten etwas aus, seinem besten Freund zu helfen, er genoss es sogar ein Stück weit. „Kein Problem“, grinste der Rothaarige und zwinkerte dann dem Kleineren zu, der daraufhin noch ein bisschen röter wurde, schnell zur Seite sah und sich in Bewegung setzte, schließlich mussten sie zur Schule. Außerdem waren die beiden ohnehin schon spät dran, weswegen sie nun einen Zahn zulegen mussten, um nicht zu spät zu kommen. Die Oberschule, auf die sie gingen, lag nicht weit entfernt von ihren Häusern, sodass sie zu Fuß gehen konnten. Akayas Vater war auch schon auf die Tokitsu Mittelschule gegangen, weswegen der Rothaarige dort auch hatte hin wollte. Diese Schule besaß nämlich ein eigenes Schwimmbad, das von dem Schulschwimmteam genutzt wurde, welches sich seit etlichen Jahren gegenüber anderen Schulen behaupten konnte. Inzwischen hatte sich einiges geändert, sodass auch andere Sportarten angeboten und gefördert wurden, was ideal für Akaya war. Das Schulgelände war weitläufig mit vielen Sportanlagen und mehreren Bauten, die miteinander verbunden waren. Zum Aufenthalt in den Pausen, standen den Schülern zwei Pausenhöfe und das Schuldach zur Verfügung, wobei letztes nicht groß und eher spärlich genutzt wurde. Mizuki hatte eigentlich nur aus zwei Gründen gewechselt, wobei der Hauptgrund natürlich Akaya gewesen war. Der andere war, dass er hier nicht beim Sportunterricht mitmachen musste, aber Schwimmunterricht hatte, der zusätzlich zum regulären Sportunterricht stattfand. Anstelle des Sportunterrichts hatte er zusätzliche Stunden Hauswirtschaftskunde, da sein Herz die Belastung nicht aushielt. Schwimmen ging jedoch auch nur begrenzt, sodass er dort auch oftmals aussetzte, auch wenn er ein begnadeter Schwimmer war, so wie Haruka, einer seiner Väter. Auch war Mizuki froh, dass er nicht in das Internat hatte ziehen müssen, da er es bestimmt nicht mit den anderen Jungen ausgehalten hätte. Schließlich hatte er viel zu viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, sodass er sich inzwischen beinahe komplett zurückgezogen hatte und Kontakt mied. Gerade ein paar Sekunden bevor die Glocke ertönte, hatten sie es auf ihre Plätze geschafft. Mizuki setzte sich an seinem Platz am Fenster, wobei er die Tasche ordentlich neben sich stellte und seine Sachen auspackte. Akaya ließ sich auf den Platz daneben fallen, wohin er seine Tasche zuvor geworfen und damit wieder Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Man hörte es eben, wenn ein Akaya Yamazaki den Raum betrat. Die Mädchen vor ihnen ließen auch nicht lange mit ihrem Gestarre auf sich warten, indem sie sich wie sooft umdrehten und Akaya mit ihren Blicken versuchten auszuziehen, besonders Sakura hatte es auf ihn abgesehen. Mizuki fühlte sich immer unwohl und mochte es nicht, wenn man Akaya so ansah, dieser war das jedoch gewöhnt und bemerkte es in dem Moment nicht einmal, da er sich zu seinem besten Freund umgewandt hatte. „Hatten wir was auf?“, wollte er gähnend wissen, woraufhin der Kleinere den Kopf schüttelte, aber nicht, weil sie keine Hausaufgaben hatten, sondern da er wusste, dass Akaya wieder nichts gemacht hatte und nun abschreiben wollte, wobei das ein wenig spät kam, denn der Lehrer betrat in diesem Moment den Raum. Sowieso war der Schwarzhaarige beeindruckt, wie sein bester Freund mit dieser Haltung bis jetzt in der Schule durchgekommen war. Schließlich war es eine Seltenheit, dass dieser seine Hausaufgaben erledigte oder im Unterricht aufpasste. Viel mehr beschäftigte sich der Rothaarige mit schlafen, Papierkugeln werfen, Unterhaltungen, oder auch Mizuki abzulenken, als dem Lehrer zu folgen. Seine Noten sahen nicht unbedingt gut aus, aber er kam damit locker durch. Das komplette Gegenteil dazu war Mizuki, der immer aufpasste, auch wenn er sich nicht meldete und ausnahmslos gute Noten schrieb. Er tat sich in Englisch schwer, doch da konnte er seinen besten Freund glücklicherweise fragen, weil dieser das Fach beherrschte, genau wie Sport. Ansonsten war schulisch jedoch nichts mit dem Größeren anzufangen. Dafür ging Akaya gerne feiern und hatte sich die letzten Jahre am Wochenende größtenteils in Discos und Bars herumgetrieben, was Mizuki nicht befürwortete, da er solche Orte nicht ausstehen konnte. Es war viel zu laut, zu viele Menschen und es wurde erwartete, dass man tanzte oder Alkohol trank, was beides nichts für ihn war. Tanzen lag Mizuki nicht, was auch damit zutun hatte, dass er seinen Körper nicht mochte und von Alkohol sollte er besser die Finger lassen, da er schon zu schwankte begann, wenn er auch nur ein einem Cocktail roch. Akaya konnte trinken wie ein Loch und danach immer noch nach Hause laufen, oder sogar andere nach Hause tragen. Das lag bestimmt alles an seinen Genen, weil Sousuke, sein Vater, ebenfalls so war und außerdem eine Firma leitete, die hauptsächlich Whiskey herstellte. Rin, sein Vater – oder auch Kaa-san, wie er ihn gerne nennte – war ein erfolgreicher Schwimmer, der schon einige Medaillen gewonnen hatte und bei Sportfans bekannt war. Daher hatte Akaya vielleicht auch sein Talent zum Schwimmen und sowieso trieb er gerne Sport. Sein andere Vater, Sousuke, war auch mal ein Schwimmer gewesen, bis er sich an der Schulter verletzte und diesen Traum aufgeben hatte müssen. Ähnlich sah es auch bei Mizukis Eltern aus, auch wenn sein Vater nicht aufgehört hatte zu schwimmen. Makoto war ein Schwimmlehrer und Bademeister im örtlichen Schwimmbad, Haruka hatte den gleichen Weg wie Rin eigeschlagen und war auch erfolgreich geworden. Bei ihm mangelte es nur an Disziplin, weswegen er nicht ganz so erfolgreich war. Die beiden verstanden sich aber nach wie vor ausgezeichnet, auch wenn sie sportlich nicht mehr so viel miteinander zu tun hatten wie in ihrer Jugend. Manchmal fragte sich Mizuki, wie es wohl wäre, wenn er keine Herzprobleme hätte. Wäre er dann auch so versessen aufs Schwimmen wie sein Vater? Er bezweifelte es, da er sich auch so nicht gerne bewegte, wobei er schwimmen mochte. Da spürte er sein eigenes Körpergewicht nicht so sehr und alles fühlte sich so schön leicht um ihn an. Als es zur Mittagspause klingelte, sprang Akaya sofort auf und zog Mizuki hinter sich her. Er ging mit schnellen Schritten zur Treppe, die zum Dach führte und schleifte seinen besten Freund hinter sich her, wobei er vergaß, dass dieser nicht so schnell konnte und kürzere Beine hatte. „Akaya!“, jammerte der Schwarzhaarige leise, woraufhin dieser nach hinten sah und langsamer machte, wobei er sich entschuldigte. Sie erreichten trotzdem bald das Dach, das zu dieser Jahreszeit in ein angenehmes Licht getaucht war. Später gegen Sommer, konnte man jedoch nicht mehr hier hoch, da die Sonne zu heiß brannte. Im Frühling war es angenehm warm, daher kamen sie oft hier hoch zum Essen. Ein weiterer Grund war, dass sich hier oben nicht oft jemand anderes aufhielt, was wohl daran lag, dass man so weit nach oben steigen musste. Mizuki mochte es hier, weil sie meistens alleine waren, wenn Akayas Freunde nicht auch hochkamen. Sie setzten sich an eine Wand und packten ihr Mittagessen aus. Der Größere hatte sich sowieso schon beschwert, weil er Hunger gehabt hatte und Akaya konnte wirklich unausstehlich sein wenn er hungrig war. Sein Bento war auch wesentlich größer als das von Mizuki, was daran lag, dass der Rothaarige einen ungewöhnlich großen Appetit besaß. Würde er nicht so viel Sport treiben, hätte er schon längst angesetzt, doch so glich sich sein Kalorienverbrauch den Konsum aus. Manchmal klaute Akaya dem Kleineren sogar noch etwas, wobei es diesen nichts ausmachte, da er dankbar war, wenn man ihm Essen abnahm, denn so konnte er es nicht selbst verspeisen. Mizuki war allgemein der Meinung, er wäre viel zu fett und daher gab er gerne etwas ab. Dass der Rothaarige hauptsächlich von seinem besten Freund klaute, weil er den Gedanke mochte, dessen Essen zu sich zu nehmen, war diesem nicht bewusst. Wie ihm so vieles nicht bewusst war, das Akaya tat, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Hast du Lust, am Freitag mit zu kommen?“, kaute Akaya vor sich hin und spielte damit auf seinen gewöhnlichen Wochenendvertreib an. „Ich weiß nicht…es ist doch Schule und wir bekommen bestimmt viel auf“, redete Mizuki um die Tatsache herum, dass er ganz bestimmt nicht mit in eine Disco wollte. Der letzte Besuch vor drei Monaten hatte ihm gereicht, bei dem er ein bisschen zu viel getrunken hatte – was bei ihm zwei alkoholhaltige Cocktails bedeutete – und Akaya ihn hatte tragen müssen, weil er doppelt gesehen hatte. Am nächsten Tag hatte er einen gehörigen Kater gehabt und darauf konnte der Schwarzhaarige getrost verzichten. „Jetzt hab dich nicht so“, pikste der Größere seinen besten Freund in die Seite, der daraufhin zusammenzuckte und einen leisen laut der Überraschung von sich gab. „Lass das“, wedelte Mizuki die Hand weg und versuchte sein rotes Gesicht zu verbergen. Er mochte es nicht, wenn man ihn berührte, schon gar nicht am Bauch oder der näheren Region darum. Außerdem brachten ihn Berührungen von Akaya immer aus dem Konzept und sowieso mochte er es nicht, wenn man merkte, wie fett er war. Dass der Rothaarige keineswegs dachte, dass der Kleine zu dick sei und dass er das nur tat, um ihn zu ärgern und vielleicht auch ein bisschen, weil er ihn anfassen wollte, wusste Mizuki natürlich nicht, oder wollte es nicht wahrhaben. „Also kommst du nun mit?“, hakte Akaya weiter nach und schaute den Schwarzhaarigen dabei eindringlich an. „Ich glaub nicht…du weißt doch, dass ich das nicht mag“, erwiderte Mizuki leise und schaute auf seine Knie, die er näher zu seinem Körper zog. Er wollte sich am liebsten vergraben, da ihm die Situation unangenehm war, zumal Akaya ihn an einer seiner Problemzonen berührt hatte. Inzwischen sollte der Größere doch wissen, dass er das nicht mochte und auch, dass er nicht mit in die Disco wollte. „Na schön…dann komm ich eben am Samstag zu dir, okay?“, legte Akaya fest, da er sowieso noch nie Widerspruch von Mizuki erhalten hatte, wenn er gefragt hatte, ob sie sich bei ihm treffen könnten. Dass sie dort wieder nur zocken und irgendwelchen Süßkram bzw. Chips essen würden, stand jetzt schon fest, weil sie das schon seit der Grundschule taten. Das machte aber keinem der beiden etwas aus, da Akaya Essen und Videospiele liebte. Mizuki nickte einfach nur und war froh, dass die Röte von seinen Wangen langsam wich, wobei er meistens einen leichten Schimmer auf ihnen trug, jedenfalls wenn er bei Akaya war. Dessen Gegenwart erfüllte ihn immer mit einem warmen Gefühl der Zuneigung und Geborgenheit. Sobald sich aber jemand zu ihnen gesellte, fühlte der Kleine sich nicht mehr so wohl und wollte am liebsten abhauen. Das war wohl so, weil er zu viele schlechte Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht hatte, sodass der Fluchtinstinkt sofort einsetzte, wenn sich ihm auch nur jemand näherte. Selbst bei Akayas Freunden war das so, auch wenn die ihn immer gut behandelt hatten. Diese würden bestimmt mit feiern gehen und auch wenn er sie mochte, war das kein Grund, vielleicht doch mitzugehen. Vielleicht würde Mizuki es sich überlegen, das nächste Mal mitzugehen, doch dieses Wochenende ganz bestimmt nicht. Außerdem musste er noch seine Eltern – oder viel mehr Haruka – davon überzeugen, dass er mitgehen dürfte. Um ehrlich zu sein, hatte der Schwarzhaarige keine Lust auf eine weitere Auseinandersetzung mit seinem Vater, da Haru es ganz und gar nicht gerne sah wenn er feiern ging. Dieser würde ihn am liebsten gar nicht rauslassen, doch sein Vater hatte da auch noch ein Wörtchen mitzureden. So kam es, dass Mizuki ab und zu mal mitdurfte, aber auch nur wenn Akaya ihn abholte und versprach auf ihn auszupassen, sowie den Kleineren wieder nach Hause zu bringen. Daran hatte er sich auch ausnahmslos gehalten, da der Rothaarige wider Erwarten, sehr verantwortungsbewusst war, ganz besonders wenn es um Mizuki ging. Die letzten beiden Stunden, in denen sie Englisch hatten, blühte Akaya richtig auf, was verwunderlich war, besonders wenn man bedachte, dass die meisten Schüler um diese Uhrzeit aufgegeben hatten und der Rothaarige sonst nie mitarbeitete. „Wären doch nur alle Fächer so cool“, meinte Akaya nachdem der Unterricht beendet war. „Hmmm“, erwiderte der Kleinere daraufhin nur, weil er es nicht einfach fand und sowieso ziemlich erschöpft war. Das ging meistens so, da Mizuki nicht sehr bestaltbar war und Nachmittagsunterricht scheute. Nichtsdestotrotz hatte er kein einziges Mal geschwänzt, ganz im Gegensatz zu seinem besten Freund, bei dem es in der Mittelschule mal ein Wunder gewesen war, wenn er nach der Mittagspause am Unterricht teilnahm oder nichts währenddessen aß. „Soll ich dich nach Hause tragen?“, bot der Rothaarige an, als er sah, dass der Kleine erschöpft wirkte. Dieser starrte ihn daraufhin nur kurz peinlich berührt an, weil ihn das an ihren letzten Discobesuch erinnerte, an dessen Ende Akaya ihn auch nach Hause getragen hatte und schüttelte dann energisch den Kopf. „Ich kann schon selbst laufen“, nuschelte er und packte sein Heft und das Mäppchen in die Tasche, ehe er sich erhob und sie das Klassenzimmer verließen. Akaya fand Mizukis Reaktion einerseits sehr niedlich, andererseits fragte er sich, warum dieser abgelehnt hatte. Als wenn es nach ihn ginge, würde er sich nach so einem langen Tag gerne nach Hause tragen lassen. Dass es dabei um etwas ganz Anderes ging, verstand der Rothaarige natürlich nicht, weil er nicht auf die Idee kam, dass es Mizuki eventuell peinlich sein könnte, wenn er ihn durch das Schulhaus und den Weg nach Hause tragen würde, zumal sie beide schon fast erwachsene Männer waren. Wobei man das bei Akaya an dessen Verhalten und bei Mizuki an dessen Aussehen nur schwer vermuten konnte. Auf dem Heimweg drehten sich ihre Gespräche hauptsächlich darum, dass Akaya mit zu Mizuki kommen wollte, dieser aber meinte, dass sein Vater das nicht gut finden würde und dass der Größere Hausaufgaben abschreiben wollte – was er beschönigend ‚gemeinsam Hausaufgaben machen‘ nannte – und darum, dass der Tigerhai seinen besten Freund dazu überreden wollte, dass dieser am Freitag doch mitgehen würde. Als sie bei Mizuki angekommen waren, sah es so aus, dass dieser seine Meinung nicht geändert hatte, aber dem Größeren versprach, dass er ihm die Hausaufgaben schicken würde, sobald er sie erledigt hätte. Damit gab Akaya sich mehr oder weniger zufrieden und verabschiedete sich dann erstmal von dem Kleineren, indem er ihm zuwinkte und dann weiter zum Haus seiner Eltern lief. Dort angekommen, konnte er schon den Duft des Essens riechen, das Rin gekocht hatte, sein anderer Vater würde erst später nach Hause kommen. Das hieß für ihn, dass er erstmal ordentlich reinhauen konnte! Von der Vorstellung, sich bald den Magen vollschlagen zu können, angetrieben, warf Akaya seine Tasche in den Flur, zog die Schuhe von den Füßen und eilte in die Küche. „Hallo Ka-san!“, rief er und umarmte den Rothaarigen, der über zehn Zentimeter kleiner war als er, überschwänglich. Rin sah seinen Sohn dann nur entgeistert an und wies ihn an, sich die Hände zu waschen, da er ihn kannte und wusste, dass er sich sonst gleich aufs Essen stürzten würde. Bei Mizuki zu Hause sah es ein wenig anders aus: Der Schwarzhaarige stellte seine Tasche so hin, dass sie gegen die Wand lehnte, ehe er sich die Schuhe auszog und an ihren Platz räumte. Dann ging er in die Küche, in der Haru gerade Makrele anbriet und die Begrüßung ebenso leise erwiderte. Diese beiden waren keine lauten Menschen, sie liebten die Ruhe, wobei Mizukis Vater zu Zeiten auch laut werden konnte, aber nur wenn es um Akaya oder Makoto ging. Allgemein sprach Haru nicht sehr viel und drückte seine Zuneigung – wie sonst alle Gefühle und Eindrücke, die er vermitteln wollte – mit Gesten und Handlungen aus, wie er seinem Sohn nun den gefüllten Teller an dessen Tisch stellte und ihn leicht anlächelte. Mizuki bedankte sich und begann dann, langsam zu essen. Er aß nie sonderlich viel, es sei denn es ging um Süßkram jeglicher Art und das meistens auch nur, wenn er bedrückt war oder Ablenkung suchte. Makoto, Mizukis andere Vater, kam gegen 17 Uhr nach Hause und wurde von seinem Partner schon fast sehnsüchtig erwartet, auch wenn man das nur an dessen Ausdruck in den Augen erkennen konnte, als er diesen anblickte. Einen Moment später, sah Haru wieder emotionslos wie immer aus und richtete dann das Essen für seinen Mann. Das tat er immer, wenn nicht gerade eine Meisterschaft anstand und er nichts zu tun hatte, ähnlich wie bei Rin. Wobei es dort niemanden gab, der einspringen konnte, da Akaya und Sousuke im Gegensatz zu Mizuki und Makoto, nicht mal ansatzweise kochen konnte – wobei Zweiterer wenigstens noch Fertiggerichte zustande brachte, erster aber selbst diese anbrennen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)