Blutrote Nacht im stillen Wasser von King_of_Sharks (Bakami) ================================================================================ Kapitel 8: Mizukis Sexleben --------------------------- Aufklärung Wie schon zuvor erwähnt, hatte sich Haruka schon immer dagegen ausgesprochen, dass Makoto oder sonst irgendjemand seinen Sohn aufklärte. Er hatte Mizuki sogar vom Sexualkundeunterricht freigestellt, mit der Begründung, dass er nicht wolle, dass seinem Sohn irgendetwas darüber von fremden Menschen erzählt werden würde und er das selbst in die Hand nehmen würde. Das hatte er gewissermaßen auch getan, indem er Mizuki immer wieder gesagt hatte, dass Sex unanständig war und dass er davon absehen sollte. Schon in frühster Kindheit hatte er ihm immer wieder zugeflüstert, dass er das nicht zu tun brauche und dass es schlecht war, wenn man es genoss. Ja, er hatte ihm sogar gesagt, dass man genauso schlimm war wie der, der das einemantat, wenn man es genoss und mochte. Daran konnte sich Mizuki nicht mehr erinnern, oder er hatte es verdrängt, jedoch waren diese Worte noch immer präsent und beeinflussten sein Denken wie sonst nichts auf der Welt. Wenn man von klein auf immer nur eine Wahrheit eingetrichtert bekam, glaubte man sie irgendwann und verschloss sich gegenüber der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit war doch, dass Sex schön war, wenn man es mit dem tat, den man liebte und dass dann daran nichts verwerflich, schlimm oder unanständig war. Nur leider war Haruka der Meinung, dass für Mizuki Sex nicht geeignet war und ihn alleine schon das Wissen darüber, verderben würde. Für ihn war der Kleine eine zarte Blume, die man mit äußerster Vorsicht behandeln musste, um sich nicht welken oder eingehen zu lassen. Inzwischen war Mizuki tatsächlich so geworden, wie Haruka es sich gewünscht hatte, nur dass dieser Akaya immer noch gerne hatte, obwohl er ihm gesagt hatte, dass dieser Kerl nichts tauge, passte ihm nicht in den Kram. Dieser war für ihn das Schlimmste und Verdorbenste, das mit seinem Sohn zutun haben konnte. Inzwischen war Mizuki immerhin so weit, dass er dank Akaya wusste, was Sex war und dass Frauen dadurch schwanger werden konnten. Er wusste auch in etwa, wie es bei Männern und Frauen funktionierte, doch Genaueres wollte er gar nicht wissen, da er es als eklig empfand. Dieser Ekel kam nicht mal unbedingt von Haru, sondern rührte daher, dass der Kleine allgemein nur Gefallen an Männern fand. Wie genau es aber zwischen zwei Männern funktionieren sollte, das wusste er nicht, aber er machte sich ohnehin keine Gedanken darum. Andere Jugendliche dachten vielleicht andauernd an Sex, doch er tat es so gut wie nie und wenn, dann verbannte er diese Gedanken schnell wieder aus seinem Kopf und lenkte sich mit Videospielen oder Büchern ab. Er hatte Akaya damals auch ausdrücklich gebeten, ihm nur das Nötigste zu sagen und dieser hatte sich auch daran gehalten, wobei man sagen musste, dass dieses Gespräch für beide sehr schwierig verlaufen war und Mizuki wäre dabei am liebsten vor Peinlichkeit gestorben. Doch es war gut, dass er es hinter sich gebracht hatte und immerhin nicht gänzlich ahnungslos war. Er war sich aber sicher, dass er niemals mit einer Frau schlafen würde und wenn er mit einem Mann schlafen würde, dann wäre das nicht in absehbarer Zukunft, also musste er sich nicht darum sorgen. Das konnte er auf später verschieben, wenn er es brauchen würde, falls das jemals der Fall sein würde. Selbstbeschreibung Einer der Gründe, weswegen Mizuki auch keinen Sex haben wollte, ja nicht einmal masturbierte, war, weil er seinen Körper einfach abstoßend fand. Das Gesicht ging eigentlich und war schön und ansehnlich, doch der Rest gefiel ihm absolut nicht. Daher verhüllte er sich auch immer so gut es ging und trug selten T-Shirts, oder gar kürzere Hosen, die nicht bis zu den Knöcheln gingen. Mizuki empfand seine Figur als plump und bei einer Größe von gerade mal 1,61 m war er immer der kleinste Junge gewesen und sogar einige Mädchen überragten ihn. Mit einem Gewicht von 63 Kilo war er auch nicht gerade leicht, was man ihm auch seiner Meinung nach ansah. Seine Arme waren ziemlich schlank für sein Gewicht, genau wie sein Oberkörper, der allerdings total weich war und er bildete sich ein, dass man sogar einen leichten Brustansatz erkennen konnte, was aber völlig normal war wenn man nicht trainierte, doch das wollte er nicht hören. Sein Bauch war nicht unbedingt dick, aber ebenfalls sehr weich und auch nicht so dünn, wie er es gerne hätte, doch nichts im Vergleich zu seinen Hüften und Oberschenkeln, wo sich der Großteil des Gewichts abgesetzt hatte. Das machte es ihm schwer, Hosen zu finden, da sie weit um die Hüften sein mussten, aber kurz, dass er nicht stolperte und außerdem durften sie unten nicht zu weit sein, da seine Waden nicht so sehr betroffen waren wie der Rest der Beine. Das Schlimmste an seinem Körper war jedoch sein Hinterteil, an dem sich der Rest des Fettes abgesetzt hatte. Mizuki traute sich schon gar nicht mehr, in den Spiegel zu sehen, da es so groß geworden war und fing jedes Mal zu weinen an, wenn er seine Hose deswegen nicht zubekam, oder sie hinten riss, was schon mehrmals vorgekommen war und weswegen er auch immer sicherstellte, dass sie ein bisschen weiter waren. Weswegen Mizuki sich keine Sorgen machte, was sein bestes Stück, wobei man hier anmerken musste, dass es wirklich sehr klein war, was ihm aber nicht bewusst war, da er keine Ahnung hatte, wie es bei anderen in seinem Alter aussah und er es ohnehin nie erigiert zu Gesicht bekam. Wenn sein Glied mal hart wurde – was äußerst selten vorkam – lief er immer rot an und rannte unter die Dusche, um die Erektion mit kaltem Wasser zu bekämpfen. Eine Besonderheit, die ihm auch nicht bewusst war, waren die fehlenden Haare an Achseln, Brust, Intimbereich und sogar den Armen und Beinen. Man konnte sagen, dass er nirgends Haare besaß, außer am Kopf. Die Hormone, die den Haarwuchs am restlichen Körper bewirkten, waren entweder nicht vorhanden, oder durch die Medikamente unterdrückt worden. Er hatte sowieso nicht die Veranlagung, sonderlich behaart zu werden, da Haruka das auch nicht war und sein Vater auch nicht wirklich. Was für ein Glück er damit hatte, war Mizuki natürlich auch nicht bewusst, aber da er keine Ahnung hatte, dass sich die anderen Jungs immer rasieren mussten, empfand er diese Abweichung der Norm nicht als schlimm, machte sich nicht einmal Gedanken darüber. Nichtdestotrotz fand er seinen Körper nicht schön und wollte auch nicht, dass ihn irgendjemand zu Gesicht bekam, nicht einmal Akaya, obwohl es ihm da weniger ausmachte als bei anderen. Beim Schwimmunterricht wartete er immer, bis sich die anderen verzogen, ehe er sich die Klamotten vom Leib streifte und umzog. So hatte er es geschafft, dass keiner ihn nackt sah, nicht einmal in der Sammelumkleide. Akaya wartete zwar immer auf ihn, aber dieser musste sich auch umdrehen, wenn der Kleine sich umzog, woran er sich aber ausnahmslos hielt. Partnerbeschreibung Im Gegensatz zu seinem Körper, empfand Mizuki den seines besten Freundes als anziehend und absolut attraktiv. Dass er damit nicht der Einzige war, war ihm auch klar, aber das ließ er außen vor. Akaya war fast 1,90 m groß, athletisch schlank gebaut und wenn er an dessen Muskeln dachte, wurde er rot und schon fast ein bisschen erregt. Dessen breite Schultern, die stramme Brust, Bauchmuskulatur und die Adern auf dessen Unterarmen, faszinierten Mizuki jedes Mal aufs Neue. Wäre er nicht so schüchtern und verklemmt, hätte er sich auch den Rest von Akayas Körper beim Umziehen für den Schwimmunterricht anschauen können, doch wenn dieser seine Hose auszog, sah er immer dezent weg. Die Pigmentflecke, die dem Größeren so ein Ärgernis gewesen waren, rundeten das perfekte Aussehen des größeren für Mizuki noch ab, da sie etwas Besonderes waren, das niemand anderes hatte, den er kannte. Die hellen Flecke hoben sich von der sonst eher dunkleren Haut ab und wurden selbst im Sommer nicht braun. Was den Schwarzhaarige ebenfalls in den Bann zog, waren die hellen, ozeanblauen Augen des Rothaarigen, die einen schönen Kontrast zu dessen Haut und den Haaren bildeten und die immer so aufgeweckt und leuchtend wirkten, manchmal auch verführerisch scharf, doch das wollte Mizuki nicht zugeben, weil es ihm zu peinlich war. Die Ohrringe standen ihm einfach total gut und Mizuki hatte auch positiv darauf reagiert, als Akaya ihm davon erzählt hatte, dass er sich bald nein paart Piercings stechen lassen wollte. Solange er nicht übersäht davon war, fand der Kleinere, dass es gut aussah und es würde ihm sicherlich stehen. Wenn Mizuki nicht so prüde gewesen wäre, hätte er sicher einen Blick auf Akayas untere Hälfte beim Umziehen riskiert und dann sicher auch daran gedacht, wenn er sich selbst angefasst hätte. Doch das tat er ohnehin nicht, woran nicht einmal Haruka die Schuld trug. Dass Mizuki seinen eigenen Körper nicht mochte, lag an den Erwartungen, die er an sich selbst setzte und auch an den Sprüchen und Spitznamen, die ihm gegeben worden waren. Sie hatten ihn geprägt und sein Selbstbild total zerstört und verzerrt. Auch die Medien, die vorgaben wie man auszusehen hatte, um als gutaussehend zu gelten, trugen ihren Teil dazu bei, dass Mizuki sich so unwohl in seiner Haut fühlte. Er fragte sich, wie Akaya ihn wohl sah und ob er ihn auch für zu dick hielt. So schlimm sollte dessen Meinung von ihm doch nicht sein, schließlich gab er sich mit ihm ab und ließ sich mit ihm blicken. Da konnte er ihn doch nicht total abstoßend finden, oder? Doch jedes Mal, wenn Mizuki sich diese Hoffnungen machte, musste er daran denken, wie gut Akaya neben all diesen Mädchen ausgesehen hatte, die beliebt und hübsch waren. Diese passten zu einem Typ wie Akaya, er aber nicht, da für war er viel zu klein und fett. Dass Akaya ganz und gar nicht so dachte, davon wusste Mizuki nichts, weil dieser es ihm nie gesagt hatte und so tappte er weiterhin im Dunkeln, was die Angelegenheit mit Akaya und seinen Gefühlen anging. Aber Mizuki wusste, dass er diesen liebte und vielleicht sogar Sex mit ihm haben würde, sofern dieser ihn überhaupt wollte, was aber ganz bestimmt nicht der Fall sein würde. Sie spielten schließlich in komplett anderen Ligen, so glaubte er. Der perfekte Frauenschwarm Akaya konnte niemals zu einem kleinen Pummelchen passen, der nicht einmal den Mund auf bekam, wenn man ihn nach dem Weg fragte. Orientierung Auch wenn sich Mizuki noch nie ausführlich Gedanken darum gemacht hatte, war er sich sicher, dass er schwul war. Er konnte mit Frauen nichts anfangen, auch wenn die meisten sehr nett waren, wenn man mal von den eifersüchtigen Mädchen absah, die ihn nicht mochten, weil er immer bei Akaya war. Mizuki fand große, muskulöse Typen mit Charisma sehr anziehend und er liebte die Vorstellung, von zwei starken Armen gehalten zu werden, die sich manchmal auch erfüllte, wenn Akaya ihn umarmte. Das war natürlich nichts im Vergleich dazu, wie er gerne gehalten werden würde. Eine freundschaftliche Umarmung, so intim sie auch war, ließ sich nicht mit der eines Geliebten vergleichen, noch ersetzte sie sie. Trotzdem genoss Der Schwarzhaarige diese Momente immer sehr und erinnerte sich auch an die Zeit zurück, in der er sich bei Akaya ausgeheult hatte, weil er frustriert wegen seinen Medikamenten gewesen war und wegen ihnen jegliche Abnehmversuche scheiterten. Da hatte der Größere immer seine Arme um ihn gelegt und ihn ganz fest an sich gedrückt. So waren sie dann auch meistens eingeschlafen. Damals war das noch nicht schlimm gewesen, weil sie noch jünger gewesen waren, doch jetzt kam das nicht mehr vor, weil es komisch kam, wenn er in Kerl einen anderen im Bett an sich drückte. Außerdem weinte Mizuki nicht mehr oft, weil man ihn nicht mehr mobbte, doch er bemerkte sehr wohl die Blicke, die man ihm zuwarf und das tat auch schon weh. Wie es wohl sein würde, wenn man mit jemandem schlief, das hatte sich Mizuki noch nie vorgestellt, weil er ja auch nicht so richtig wusste, wie das zwischen Männern überhaupt funktionieren sollte. Nichtdestotrotz war er sich sicher, dass er schwul war und dass er von (Akayas) starken Armen gehalten werden wollte. Er wollte geliebt, geküsst und begehrt werden, aber nur von dem einen, den er liebte. Das war seit Jahren – wenn nicht schon immer – Akaya gewesen und er würde es wohl auch immer sein. Welch Ironie, dass dieser ihn wohl niemals als potentiellen Partner wahrnehmen würde. Dafür sprachen aus Mizukis Sicht einfach zu viele Dinge dagegen: Sie waren schon seit sie denken konnten beste Freunde und man tat so etwas nicht mit seinem besten Freund, dann kam da noch die Tatsache dazu, dass sie beide männlich waren und Mizuki glaubte, Akaya würde nur auf Frauen stehen, da sich dieser nicht geoutet hatte, und dann noch der Hauptgrund, wie er glaubte, dass er einfach zu unattraktiv und fett für den Größeren war. Dass das alles Quatsch war, teilte nur leider niemand Mizuki mit, weil er sich keinem anvertraute, sondern seinen Kummer einfach in sich hinein fraß. Das sogar manchmal al wortwörtlich, denn er liebte Süßigkeiten und nichts half besser gegen ein gebrochenes Herz als eine Menge Schokolade, Eis und eine Runde Heulen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)