Blutrote Nacht im stillen Wasser von King_of_Sharks (Bakami) ================================================================================ Kapitel 5: Mizuki Tachibana --------------------------- Dies ist die Geschichte von einem wirklich sehr schüchternen, unsicheren Jungen, der schon seit Jahren in seinen besten Freund verliebt ist und so manch einer möge sich fragen, weswegen er offenbar unglücklich verliebt ist und dass die Antwort hierfür auf der Hand liegt, doch das täuscht. Auch dieser Protagonist ist der Ansicht, dass er sich eben hoffnungslos in einen Womanizer verliebt hat und dass dieser nur an Frauen und kurzen Affären interessiert ist, doch da irrt er sich. Nun wollen wir uns erst einmal denjenigen anschauen, von dem diese Geschichte handelt. Mizuki Tachibana, derzeit sechzehn Jahre alt und wohnhaft in Tokyo, geht seit einigen Wochen in die erste Klasse einer Hochschule, die auch sein bester Freund, Akaya Matsuoka besucht. Es ist allgemeinbekannt, dass diese beiden aneinander hängen und wirklich überall gemeinsam auftauchen. Wenn man Akaya einlädt, kommt Mizuki selbstverständlich auch mit. Umgekehrt würde das genauso gelten, doch niemand unterhält sich mit dem Kleineren der beiden, lädt in geschweige denn zu einer Party ein. Der Schwarzhaarige war wirklich gut in der Schule, auch wenn er zu schüchtern war, um mitzuarbeiten. Das lastete ihm jedoch niemand an, da er in allen Fächern erstklassige Leistungen ablieferte, nur in Englisch tat er sich schwer. Da bekam er manchmal Hilfe von Akaya, dem ausnahmsweise dieses Fach lag. So nahe sich die besten Freunde auch stehen, so unterschiedlicher hätten sie nicht sein können: Da hätten wir auf der einen Seite den zurückgezogenen, schüchternen Jungen mit den schwarzen Haaren, die ihm ins Gesicht fielen und den hellgrünen Katzenaugen, der kaum über 1,60 m groß war und dem man ansah, dass er leichte Gewichtsprobleme hatte. Davon merkte man jedoch erst ab der Hüfte etwas, da sich alles an dieser und unterhalb anzusetzen schien. Mizuki hatte damit Probleme, da er immerhin ein Junge war und seine weiblichen Züge dank dieser seltsamen Fettansetzung nur noch unterstützt wurden und man ihn daher fast nicht als männlich identifizieren würde. Dass es wegen seinem leichten Übergewicht schon früher zu Hänseleien der Klassenkameraden gekommen war, liegt unglücklicherweise auf der Hand. Auf der anderen Seite war da das Sport-Ass und der allseits berühmte und berüchtigte junge Mann von siebzehn Jahren, der fast 1,90 m groß war und den man mit seinem guten Aussehen, seinem durchtrainierten Körper, den ozeanblauen Augen und den roten Haaren nicht übersehen konnte. Das lag aber auch daran, dass Akaya ein hitziges Temperament besaß und sich bemerkbar machte, wenn er einen Raum betrat. Das, was Mizuki an Selbstvertrauen fehlte, hatte er im Überschuss und vielleicht lag es auch daran, dass sich viele Mädchen – und sicherlich auch einige Jungs – zu ihm hingezogen fühlten. Außerdem auffallend war seine asymmetrisch geschnittene Frisur, bei der die Haare auf der einen Seite fast bis zu den Schultern reichten, auf der anderen nicht mal die Ohren bedeckten. Abgerundet wurde diese ohnehin schon außergewöhnliche Frisur mit einem Undercut und kurzen Koteletten, da er für sein Alter schon einen beeindruckenden Bartwuchs hatte. Das hatte bei Akaya mit zwölf begonnen, so wie sich auch Mizukis Körper um die Zeit verändert hatte, doch in eine andere Richtung, als man bei einem Jungen erwartet hätte. Seine Hüften waren sehr ausladend geworden und das Fett hatte sich um diese geschmiegt, sowie um sein Hinterteil, auf das sicher einige Frauen neidisch gewesen wären. Dieses versuchte er allerdings mit allen Mitteln zu verbergen, da es ihm unangenehm war und sowieso wollte er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da er sich ohnehin viel zu dick fühlte. So kam es auch, dass sich der Schwarzhaarige meist zu große Klamotten kaufte und auch seine Schulunifrom nicht anlag, um diese lästigen Kurven zu kaschieren. Wegen dieser Kleidergrößenwahl, musste sich Mizuki oft von seinem besten Freund anhören, dass er doch etwas Figurbetonteres anziehen sollte, da das seine Vorzüge zur Geltung bringen würde. Dies lehnte der Kleinere jedoch gekonnt ab, da er dachte, Akaya würde ihn nur aufziehen wollen, was in diesem Falle aber nicht stimmte. Der Rothaarige hatte es sich zum Hobby gemacht, alle möglichen Menschen auf die Nerven zu gehen und sie zu ärgern, wo es nur ging, doch seinen besten Freund ließ er da außen vor. Das wusste dieser eigentlich auch, doch wenn es seinen Körper betraf, dann war er der festen Überzeugung, dass man ihn immer aufziehen würde, immer. Weil es schon immer so gewesen war und nur weil Akaya sein bester Freund war, hieß das nicht, dass er das nicht auch tun würde. Doch Mizuki irrte sich, so wie er sich in vielem irrte, über das er sich zu viele Gedanken machte. Er vergaß dabei völlig, dass er noch vor nicht allzu langer Zeit immer heulend neben Akaya im Bett gelegen und diesem sein Leid geklagt hatte und dass dieser ihn wirklich immer getröstet und sich nie über ihn lustig gemacht hatte. Dieses ist nur eins der vielen Probleme, mit denen der Kleine zu kämpfen hat und diesem wollen wir uns als erstes annehmen, da es sich bis in seine frühste Kindheit zurückverfolgen lässt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)