Blutrote Nacht im stillen Wasser von King_of_Sharks (Bakami) ================================================================================ Kapitel 1: Akaya Yamazaki ------------------------- Dies ist die Geschichte von einem vertrottelten, aber liebevollem Jungen, der blind für die Gefühle anderer, sowie für seine eigenen ist und Jahre dafür gebraucht hat, um zu erkennen, dass er verliebt ist. Man könnte sich nun vorstellen, dass der Protagonist dieser Person ein Geständnis macht, doch so einfach funktioniert das nicht, da er sich selbst im Weg steht. Es ist aber auch nicht ganz einfach, wenn man sich in das eigene Geschlecht verliebt, wo man sich doch jahrelang dagegen gewehrt hat, sich diese Tatsache einzugestehen. Die zweite Person, von der diese Geschichte handelt, heißt Akaya Yamazaki. Eigentlich Akaya Matsuoka-Yamazaki, da seine Eltern nicht standesgemäß verheiratet sind und sie wollten, dass er beide Namen trägt, doch dazu später mehr. Er geht ebenfalls in die erste Klasse der Hochschule in Tokyo, die auch Mizuki besucht, doch nimmt er diese anders wahr als sein bester Freund. Ihm gegenüber sind die Menschen sehr zugetan und er konnte sich, so wie die Jahre zuvor, kaum vor Mädchen retten und wenn jemand eine Party veranstaltete, lud man ihn selbstverständlich auch ein. Jedoch machte er klar, dass er nur kommen würde, wenn Mizuki auch mit durfte, denn er musste schließlich auf den Kleinen aufpassen - das sagte er jedoch nie. Für Akayas Beliebtheit gab es viele Gründe, doch der Entschiedenste war wohl sein gutes Aussehen, da Menschen doch am meisten darauf achteten und hereinfielen. Er war groß, athletisch gebaut und durchtrainiert, zumal seine Augen von einer seltenen Farbe waren, wie seine dunkelroten Haare. Die Vorliebe für Piercings merkte man ihm an, da er an jeder Seite vier Ohrringe trug, obwohl das eigentlich gegen die Schulordnung verstieß. Jedoch versuchte schon lange keiner mehr, ihn dazu zu bringen, sie abzulegen, da er allseits wegen der Schlägereien und anderen Dingen in der Mittelschule bekannt war. Zwar prügelte er sich nicht mehr, aber das auch nur, weil es niemand mehr wagte, Mizuki zu beleidigen. Ansonsten sähe die Lage wohl anders aus, aber in den letzten beiden Jahren, war der Rothaarige ruhiger geworden, auch wenn er sich oft noch durch Regelverstöße bemerkbar machte. Man hätte meinen können, seine Eltern würden deswegen etwas unternehmen, doch das war nicht der Fall. Sein Vater musste schließlich viel arbeiten und hatte eine Firma zu leisten, seine Mutter beschäftigte sich lieber mit shoppen und hatte außerdem dauernd Training und Wettkämpfe. Da blieb nicht viel Zeit, um sich um die Vergehen des Sohnes zu kümmern, wenn diese seinen Abschluss nicht gefährdeten. Denn Akaya war sehr faul, schrieb aber trotzdem relativ gute Noten, auch wenn sie nicht herausragend waren. Dafür konnte er in Sport und Englisch richtig punkten, denn er war nicht nur im Schwimmteam der Schule tätig, sondern ging privat auch mehrmals in der Woche Joggen oder Schwimmen. Seine Sprachkenntnisse hatte er wohl von seinen Eltern mitbekommen, da diese Englisch auch sehr gut beherrschten, was für ihre auch Jobs lebensnotwenig war. Woran Akayas Desinteresse an Schule, Hausaufgaben und Noten lag, war schwer zu sagen. Er war wahrscheinlich einfach nicht der Mensch, der gerne stundenlang saß und sich etwas anhörte. Für ihn waren aktive Stunden besser geeignet, da er einen hohen Bewegungsdrang besaß. Wenn er Hunger hatte, ihm langweilig war, oder er sich nicht bewegen konnte, wurde er schnell schlecht gelaunt und niemand möchte einen schlecht gelaunten Akaya ertragen müssen. Wäre Mizuki nicht neben ihm gesessen, hätte er wohl sehr oft schlechte Laune, doch dank dem Kleinen wurde diese ausgebremst, da der der Rothaarige ihn einfach immer beobachtete, wenn ihm langweilig wurde. Er hätte Mizuki stundenlang beobachten können - und meist tat er das auch – sofern er nicht von anderen Dingen, wie der Pausenglocke oder einem genervten Lehrer gestört wurde. Man merkte deutlich, wie fasziniert Akaya von seinem besten Freund war und das weitaus mehr, als für eine Freundschaft gesund war. Das ging schon seit Jahren so, aber entweder bemerkte der Kleine es nicht, oder er tat es als eine von Akayas Angewohnheiten ab. Das war sie irgendwie auch, bloß rührte sie von einem gewissen Gefühl her, das der eine nicht zugeben wollte und der andere zu verstecken versuchte. Doch auch so, fühlte sich Akayas sehr wohl in seiner Haut, auch wenn das eine Zeit lang nicht so gewesen war. Jeder hatte irgendetwas an seinem Körper auszusetzen und er war da keine Ausnahme, nur hatte er sich inzwischen damit abgefunden und das Beste daraus gemacht. Akayas Körper wurde nämlich von vielen, hellen Flecken übersät, die an das Muster eines Tigerhais erinnerten. Das hatte schon in jungen Jahren begonnen und breitete sich von den Rippen aus immer weiter aus. Wie er damit zu Recht kommt und wie andere auf diese Besonderheit reagieren, wird im folgenden Text behandelt. Dass viele Ursachen von Problemen, in der Kindheit lagen oder begonnen haben, ist wohl bekannt und Akaya bildet da keine Ausnahme. Auch wenn er eine Lösung – oder vielmehr eine Weise – gefunden hat, damit umzugehen, belastete es ihn doch sehr und seine Sorgen sind bis zum heutigen Tage nicht verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)