Urlaub auf göttliche Art von Yalene (Kapitel 16 Up) ================================================================================ Kapitel 7: Der erste Tag an der Uni ----------------------------------- "Urlaub auf göttliche Art" Eine Ranma ½ Fanfiction von Yalene Disclaimer: Die Figuren gehören bekanntermaßen Rumiko Takahashi und Kosuke Fujishima. Eventuelle Ähnlichkeiten mit anderen FFs sind reiner Zufall. Kommentare der Autorin sind am Ende des Kapitels zu finden. "...gesprochen..." *...gedacht...* '...betont...' LAUTE GERÄUSCHE ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Kapitel 7: Der erste Tag an der Uni ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Belldandy wandte sich nach dem leisen Klacken des Telefonhörers, welcher wieder zurück in die Fassung glitt, vom Telefon ab und machte sich auf die Suche nach ihrem neuen Gast, obwohl sie bereits ahnte, wo sie ihn finden konnte. Doch zuvor hielt sie noch kurz in der Küche und füllte summend ein Glas mit kaltem Wasser. Dabei legte sie ein für sie eher untypisches, verschmitztes Lächeln auf. Mit dem Glas in der Hand ging sie in Richtung des neuen "Dojos". Sie war gespannt, wie Ranma und vor allem wie Akane reagieren würde. Als sie den kürzlich entstandenen Trainingsraum betrat bot sich ihr ein interessantes Bild. Ihre kleine Schwester Skuld lehnte, die Beine angewinkelt, an einer Wand, ihre Augen auf das Geschehen vor sich gerichtet. Dieses spielte sich wie folgt ab: Akane versuchte mit Tritten und Schlägen ihren Verlobten zu erwischen, doch da dieser aufgrund seiner höheren Kampferfahrung sehr viel agiler war als sie, konnte er jedem Angriff mit Leichtigkeit ausweichen. Man spürte regelrecht die Anspannung im Raum und fühlte die wachsende Wut Akanes, welche in fast sichtbaren Wellen von ihr auszugingen schien. Scheinbar jedoch erkannte sie, dass sie mit dieser Verfolgung außer Luft nichts vor die Füße und Fäuste bekommen würde und hielt kurz inne. Diese Pause hatte ihr Opfer nicht wahrgenommen, hüpfte er doch noch Liedchen pfeifend einige Meter vor ihr, sicher ihrem nächsten durch einen sicheren Kampfschrei angekündigten Schrei ausweichen zu können. Da jedoch zückte Akane urplötzlich einen Hammer, der scheinbar aus dem Nichts aufzutauchen schien. *Höchst sonderbar!* dachte sich Belldandy, als sie die neuerlichen Jagdaufnahme – nunmehr mit schlagbereiter Waffe – verfolgte. *Ob sie wohl auch über magische Kräfte verfügt?* Doch auch mit dem Hammer erzielte Akane keinen Treffer. Ranma war einfach zu schnell und hatte sichtlich Spaß daran, sie mit dieser Tatsache zu ärgern. Belldandy beobachtete die Szene eine Weile von der Tür aus, entschied sich aber nicht einzugreifen. Wenn sie sich jetzt einmischen würde, wäre Ranma vermutlich kurz abgelenkt und wer weiß, was Akane mit ihm anstellen würde, wenn sie ihn erst in die Finger bekäme. Also tat es Belldandy ihrer Schwester gleich und setzt sich mit auf den Boden, dieses Schauspiel weiter seinen natürlich Gang lassend. Skuld schaute kurz zu ihr und wies mit dem ausgestreckten Finger leicht in die Richtung der Verlobten. "Wenn das ihr Normalverhalten ist, wovon man in Anbetracht der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit hier ausgehen kann, dann sehe ich keine Probleme wegen eventuell aufkommender Langeweile. Ich frage mich, wie sie mit so einem Verhalten miteinander verlobt sein können." Wie würde dann erst ihre Ehe aussehen? Ein gutmütiges Lächeln umspielte Belldandys Lippen als sie nickte. "Es stimmt schon, was du sagst. Das ist eine recht ungewöhnliche Beziehung. Aber Liebe findet sich aller Orten und in vielen Formen. Sie muss einem nicht immer ins Gesicht springen." "Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass sich diese zwei Raufbolde dort lieben?" Sie verwies wieder mit dem Zeigefinger auf die Dimensionsreisenden, welche immer noch lebhaft dem Katz-und-Maus Spiel frönten. Der Ausdruck in Belldandys Augen verriet eine Weisheit weit jenseits der Jahre ihrer kleinen Schwester. "Gefühle sind sehr kompliziert, Skuld. Selbst wenn man sich ihrer sicher ist, braucht es einiges an Überwindung sie dem geliebten Menschen zu sagen, denn man hat immer die Angst vor Ablehnung. Und im Falle von Ranma und Akane ist es weitaus komplizierter." "Wie meinst du das?", fragte die Angesprochene stirnrunzelnd. "Sie sind beide Kämpfer und sehr stolz, vielleicht zu stolz sich selbst oder dem anderen ihre wahren Gefühle füreinander zu gestehen. Und dabei beweisen sie einen ausgeprägten Starrsinn." Es war doch immer wieder erstaunlich, was dieses göttliche Mädchen in kürzester Zeit über einen Menschen herausfinden konnte. Skuld sah von ihrer Schwester wieder auf Akane und Ranma. *Zu stolz um Gefühle zu zeigen... Also ich sehe 'ne Menge negativer Gefühle.* Wie als hätte sie den analytischen Blick ihrer Schwester nicht gesehen fuhr Belldandy fort. "Und außerdem hat Akane gesagt, ihre Väter hätten diese Verlobung arrangiert. Kein Wunder also, dass sich die beiden nicht näher gekommen sind. Wie soll man auch Gefühle zeigen können, wenn bei jedem kleinsten Zeichen dieser eine Hochzeit bevorstehen kann?" Eine zeitlang herrschte Schweigen, nur Akanes frustrierte Ausrufe und Ranmas neckendes Lachen war zu hören. Dann jedoch nickte Skuld leicht. Offenbar verstand sie die Situation ein wenig. "Komplizierter geht es nicht. Aber nun, da sie eine Weile hier sind, sollte es doch möglich sein, dass die beiden sich zumindest besser verstehen. Ich meine, wenn die Väter nicht hier sind und mit Hochzeit drohen..." Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. „Allerdings müssen wir dafür Urd von ihnen fernhalten.“ Belldandy lachte. Ja, ihre große Schwester konnte in Sachen Liebesdingen schon ein wenig über die Strenge schlagen. Doch Skuld hatte auch das ausgesprochen, was Belldandy selbst schon vermutete. *Ein neues Kennen lernen für die beiden.* Mittlerweile war Akane so außer Atem, dass sie ihre Verfolgung für ein paar Minuten unterbrechen musste. Diese nutzte Ranma um sich Belldandy zuzuwenden, die ihm hoffentlich gute Neuigkeiten überbringen konnte. Schon als er sie hat hereinkommen sehen, brannte ihm die Frage auf der Zunge, doch konnte er sich dem nicht widmen, solange Akane ihm nach dem Leben trachtete. Sicher, es war für ihn ein Leichtes, ihr auszuweichen, nur ab und an hatte seine Verlobte die für ihn immer noch uneinschätzbare Angewohnheit, in einem plötzlichen Kraftakt ungeahntes Potential zu entfalten und ihn dann, sofern in Reichweite, in ein Krankenbett zu prügeln. Denn was ihr an Schnelligkeit und Technik fehlte, machte sie durch brutale Stärke wieder wett. "Und, wie siehts aus? Bin ich den Fluch los? Na sag schon!" Er hüpfte wie ein aufgeputschter Laubfrosch um die am Boden sitzenden Göttinnen herum, so aufgeregt war er. Fast wie ein kleines Kind an Weihnachten beim Geschenke auspacken erwartete und fürchtete er die Antwort zugleich, konnte es sich doch auch um etwas handeln, was ihm nicht gefallen würde. Belldandy musste darüber lächeln. "Nun beruhig dich doch bitte. Hier, probier es aus." Und unter den erstaunten Augen von Skuld überreichte Belldandy Ranma ein einfaches Glas mit kaltem Wasser. Selbst Akane, die jetzt die günstige Gelegenheit hatte, Ranma seinen wohlverdienten Schmerz zuzuführen, schaute angespannt, ob er denn nun wirklich erlöst war. Mit zitternden Händen hob er das Glas hoch, hielt es sich über den Kopf und kippte es in einer schnellen Bewegung aus. Sekunden der Stille folgten. Dann, als würde die Zeit wieder laufen, gab Akane einen erleichterten Seufzer von sich. "Ranma, du kannst die Augen wieder aufmachen. Du bist nicht verwandelt!" Langsam, immer noch ungläubig, tat er was sie sagte, sich selbst davon überzeugend, dass sie nicht träumte. Und tatsächlich! Er war immer noch ein Junge. Etwas durchnässt, aber trotz allem immer noch ein Junge! Nie war er begossen so glücklich gewesen. Ranmas Augen begannen zu strahlen. Er stellte das Glas behutsam auf den Boden nur um im nächsten Moment wie ein Irrer durch die Gegend zu springen und dabei immer zu rufen: "Ich bin geheilt! Ich bin geheilt!" Er überschüttete Belldandy mit Danksagungen worauf sie sich nur erhob und gutgelaunt verkündete, dass sie nun etwas Tee ansetzen würde. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Montagmorgen, 7.30 Uhr, Chiba-Ken Tempel, Tarikihongan 3-4-106 Nekomi, Nekomi-Shi. Eine engelsgleiche Stimme ertönte durch das Haus und ein köstlicher Duft wie aus der Küche eines Fünf-Sterne-Restaurants lag in der Luft. "Frühstück ist fertig! Alle aufstehen!" In Akanes Zimmer murmelte nur etwas verschlafen unter der Decke hervor: "Nur noch fünf Minuten...Bitte, dafür weck ich sogar Ranma...freiwillig..." Als hätte Belldandy das gehört erschien ihr Kopf nach exakt fünf Minuten in der Tür. "Akane, es gibt Frühstück. Komm, steh auf!" Ein ziemlich zerzauster Haarschopf erhob sich aus dem zerwühlten Kissen und halbgeschlossene, schlaftrunkene Augen sahen sie an. "Ist ja schon gut, Belldandy. Ich bin gleich unten." Der Kopf verschwand lächelnd aus der Tür und man hörte sie, wie sie andere Mitglieder des Hauses aus ihren Betten holte. Akane stand nach dieser Aufforderung auf und während sie in ihren neuen Sachen suchte, was sie heute anziehen würde, dachte sie über eben nach. *Als Belldandy mich zum Frühstück rief hatte ich das Gefühl als wäre ich zu Hause. Sie ist wie Kasumi. Genauso lieb und freundlich. Vielleicht wird die Zeit hier doch nicht so unangenehm wie ich zuerst dachte. Mit so einem guten Geist im Haus wie sie es ist wird es vielleicht wirklich ein wenig wie zu Hause.* Schon bald hatte sie auch etwas Passendes zum Anziehen gefunden. Es war sommerlich warm draußen und der Tag versprach sehr schön zu werden. Akane entschied sich für ein hellblaues Kleid. Es reichte ihr bis zu den Knien und verlief mit Schnüren um den Hals, sodass ihre Schultern frei waren. Feine Stickereien verzierten die Säume. Immer noch etwas müde tapste sie aus ihrem neunen Zimmer und fand fast auf Anhieb die Stube, wo bereits dampfende Schüsseln mit Reis auf ihren hungrigen Magen warteten. Doch irgendetwas fehlte in diesem Bild... irgendjemand fehlte... jemand mit äußerst schlechten Tischmanieren, der seit dem gestrigen Abend ein Problem weniger hatte. Belldandy sah zu ihr auf, während sie eine weitere Schüssel mit Reis füllte. "Ranma scheint noch zu schlafen. Ich habe ihn schon dreimal gerufen, aber er will wohl nicht aufstehen." Akane zog ein mürrisches Gesicht. So wie es aussah würde der allmorgendliche Ranma-Weckprozess wohl auch hier in ihren Aufgabenbereich fallen. "Aufstehen will er schon, aber dazu muss man ihn vorher erst einmal munter bekommen, was jedes Mal in einem Kampf mit ihm und seiner Verschlafenheit endet." Sie seufzte leise während Belldandy nur verständnisvoll lächelte. "Ich weiß, was du meinst. Wenn Keiichi für Prüfungen lernt oder an einem Projekt für den Motorclub arbeitet, dann nimmt er oft keine Rücksicht auf sich und arbeitet bis spät in die Nacht. Wenn ich dann versuche, ihn am nächsten Morgen zu wecken, ist das oft etwas schwieriger als sonst." Akane musste jetzt auch lächeln. *Wenigstens habe nicht nur ich Probleme meinen angedichteten Freund zu wecken.* "Ok. Ich versuch' mein Glück!" Mit diesem Entschluss ging sie in die Richtung von Ranmas neuem Zimmer, das nicht allzu weit von ihrem entfernt war. Sie streckte die Hand zur Tür aus, bereit, diese aufzuschieben, doch hielt sie kurz inne. Gleich würde sie wieder Ranma in seinem einfachen Unterhemd und den Boxershorts sehen, was seinen muskelbepackten Körper nicht unbedingt versteckte. Vor ihren Augen erschien das schlafende Gesicht Ranmas, das sie energisch aus ihrem Kopf verbannte. *Er ist ein egoistischer, unsensibler Trottel. Ich bin absolut nicht an ihm interessiert!* So schob sie denn die Tür mit einer schnellen und lauten Bewegung auf, ihren Gedanken damit Nachruck verleihend. Doch auf sie wartete eine Überraschung... und zwar in Form einer gewissen Göttin... die neben Ranmas Futon kniete und sich gerade über ihn beugen wollte als Akane in das Zimmer ihres Verlobten hineinplatzte. Wie nicht anders zu erwarten erstarrte Akane augenblicklich angesichts dem sich ihr bietenden Szenario. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, die ihr Gegenüber mit Blicken zu erdolchen suchten. Ihre Stimme durchfuhr ein leichtes Zittern, was von innerem Zorn zeugte. "Was machst du in diesem Zimmer? Noch viel besser, was hattest du eben vor?" Urd wurde etwas verlegen und suchte ein wenig nervös nach der richtigen Antwort. "Ups, ich äh... na ja... hehe... Ich wollte Ranma einen kleinen guten Morgen Kuss geben. Das ist hier so Sitte und wird von der Hausgemeinschaft streng bestraft, wenn es nicht befolgt wird." Es war eine glatte Lüge. Urd wusste das nur zu gut und Akanes Gesichtsausdruck verriet, dass sie nicht einmal für einen Sekundenbruchteil versucht war, dass auch nur als wahre Aussage in betracht zu ziehen. "Ich glaube dir kein Wort!" Bei den letzten Worten hatte Akane wieder ihre schlechte Angewohnheit, mit ihrer Stimme lauter zu werden sobald sie wütend war. Urd kichere vergnügt. "Oho, wir sind doch nicht etwa eifersüchtig?" Sie wollte Akane eigentlich nur damit aufziehen, doch diese reagierte in ihrer einmaligen Art: Sie ballte ihre Fäuste, sodass die Knöchel weiß hervortraten, verzog ihr Gesicht in grenzenloser Wut, stampfte laut auf und brüllte wie ein wild gewordener Löwe. "Ich bin nicht eifersüchtig wegen so einem Trottel! Meinetwegen kann er mit wem auch immer bleiben wo der Pfeffer wächst!" Sie dreht sich auf der Stelle um 180° und zog geräuschlos wie eine Herde Elefanten von dannen. Urd sah ihr verdutzt und doch amüsiert hinterher. *Interessant... äußerst interessant!* Und wieder, wie könnte es auch anders sein, bildete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht. *Das verspricht noch sehr lustig zu werden!* Doch jetzt wollte sie sich wieder Ranma zuwenden. Zu ihrem Verwundern war der Futon leer. Ranma war durch Akanes Geschrei erwacht und hatte sofort bemerkt, wer da vor ihm stand: Urd höchstpersönlich. In seinem Inneren begannen Alarmglocken zu Schellen und er erkannte augenblicklich die Gefahr, in der er hier schwebte. Daher zog er sich so schnell es ging – man mochte auch an Amagurikengeschwindigkeit glauben, hätte man ihm zusehen können - an, wobei er sich die erstbesten Sachen schnappte, die er zu fassen bekam; ein weißes chinesisches Hemd und eine schwarze Hose. Dann sprang er an die Decke als hätte er eine Katze gesichtet und in dem Moment, in dem Urd sich ihm wieder zuwenden wollte und ihre Augen von der Tür nahm, kletterte er zu dieser und floh in das Wohnzimmer zu dem gedeckten Frühstückstisch. Ranma seufzte. *Wozu brauche ich ein Dojo? Sich diese Frau vom Leibe zu halten ist härter und anspruchsvoller als jedes Training.* ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Als Ranma die Stube betrat saß Akane bereits am Tisch. Sie hörte ihn eintreten, schenkte ihm jedoch nur einen missbilligenden Blick der soviel aussagte, dass sie Unschuldsbeteuerungen seinerseits keinen Glauben schenken würde, während Belldandy, Keiichi und Skuld ihn mit einem fröhlichen "Guten Morgen" begrüßten. Dem jungen Saotome entging der Blick seiner Verlobten nicht, woraufhin er die Stirn runzelte und ihr nonverbal zu verstehen gab, dass sie mal wieder alles falsch verstanden hatte. Akane hmpfte daraufhin, wandte sich wieder ihrem Frühstück zu und Ranma wusste, sie würde ihm dennoch nicht glauben. Es war als würden sie ein Spiel nach ungeschriebenen, aber dennoch wohlbekannten Regeln spielen. Sie machte ihm Vorwürfe ob seiner Untreue, er war sich keiner Schuld bewusst und versuchte daher auch nicht, sich zu entschuldigen. Warum sie ihm nicht glauben wollte lag außerhalb von Ranmas Begriffsvermögen. Nach einiger Zeit gesellte sich Urd zu ihnen, mit einem amüsierten Seitenblick auf die sich anschweigenden Verlobten, wohl wissend, dass sie der Grund für diese erneute lautlose Auseinandersetzung war. Aber das würde sie wieder richten, wenn der passende Moment da war. Die jüngste Tendo war als erstes mit dem Frühstück fertig und konnte die Fragen nicht länger für sich behalten. "Belldandy, Keiichi, was machen wir heute? Geht ihr zur Uni? Erzählt bitte davon." Belldandy sah kurz zu Keiichi hinüber, dieser verstand, setzte seine Schüssel kurz ab und begann zu erzählen. "Die Universität, auf die wir gehen, ist das Nekomi Institut für Technologie (NIT). Es gibt zahlreiche Studentenvereine. Belldandy und ich sind im NIT Auto-Club (NIT MCC), aber da muss man schon eine gewisse Leidenschaft für alle motorisierbaren Vehikel aufweisen um dort dabei sein zu können." *Nicht zu vergessen, verdammt gute Nerven haben!* Er dachte dabei an zwei gewisse Clubführer, die ein unschlagbares Talent dafür besaßen, den Club, seine Mitglieder und vor allem Keiichi in Schwierigkeiten zu bringen. Ranma hatte, welch Wunder, sein Frühstück bereits nach der vierten Schüssel beendet und konnte somit dank eines leeren Mundes an dem Gespräch teilnehmen. "Ich glaube nicht, dass das etwas für mich ist. Ich bin Kampfsportler und interessiere mich nicht für technischen Krimskram." Als Skuld dies vernahm, blickte sie ihn fast schon schockiert an. Das konnte Skuld nun absolut nicht verstehen. Wie konnte man nicht von Maschinen fasziniert sein? Von ihren komplexen Funktionen, ihrem Design, ihrer variablen Konstruktion, ihrem leisen oder lauten harmonischen Summen.... Sie blickte nur verständnislos zu Ranma und Akane herüber. *Aber wenn ich es mir genau überlege, interessiere ich mich nicht die Bohne für Sport und für die beiden scheint es sehr wichtig zu sein. Na gut, ich interessiere mich für Biking, aber das ist nur wegen...* Und hier unterbrach sie ihre Gedanken. Das Bild eines Jungen auf seinem Bike erschien in ihren Gedanken und darüber wurde sie leicht rot. Sie schaute sich schnell in der Runde um. Zu ihrem Glück bemerkte niemand ihren momentanen Zustand, da das Gespräch noch in vollem Gang war. Akane nickte. "Ich bin ausnahmsweise Ranmas Meinung. Aber ich denke, wir können es uns mal ansehen." Belldandy schlug begeistert die Hände zusammen. "Das ist wunderbar.", flötete sie. "Dann sollten wir bald losgehen damit wir euch noch etwas herumführen können." ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Wenig später hatten sich alle bereit gemacht. Selbst Skuld wollte nicht daheim bleiben, wenn die neuen Gäste ihren ersten Besuch in der Universität vor sich hatten. Schließlich kannte Skuld die Uni auch recht gut und würde vielleicht ab und zu etwas zum Besten geben. Und auch Urd, wie sie ja bereits angekündigt hatte, stand abmarschbereit neben ihren Schwestern. Die Sonne schien warm und angenehm als sich die kleine Gruppe auf den Weg machte, vorbei an blühenden Gärten und durch die Siedlungen Nekomis. Normalerweise wären Keiichi und Belldandy mit dem Motorrad gefahren, doch dies ging mit sechs Person schlecht, selbst mit dem Beiwagen. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ranma sah sich nervös um, als würde er etwas ganz bestimmtes erwarten. Da er diesmal nicht auf einem Zaun oder einer Mauer balancierte sondern ganz brav neben seiner Verlobten lief, entging ihr das natürlich nicht. "Was schaust du dich denn immer um?" Ranma schien ihre Frage gar nicht wahrgenommen zu haben. Wie nicht anders zu erwarten war wurde Akane daraufhin etwas ungehalten. In einem geringfügig kraftvollerem und leicht gereizten Ton setzte sie zu einem erneuten Versuch an, die Aufmerksamkeit ihres Verlobten auf sich zu ziehen. "Ranma! Ich rede mit dir!" Jetzt bemerkte er sie. "Was ist?" "Ich habe dich gefragt warum du dich so suchend umsiehst. Hör mir doch einmal zu." *Warum sollte ich, wenn du immer gleich so reagierst. Das ist viel lustiger.*, dachte er amüsiert, wollte dies aber ob eines sicher daraufhin aufziehenden Streites nicht kundtun. "Sag mal, ist dir denn nichts aufgefallen?" Akane schien nicht ganz zu verstehen, was er meinte. Das konnte er an ihrem ratlosen Gesicht ganz deutlich erkennen. "Na ich meine, dass ich bis jetzt noch nicht einmal mit kaltem Wasser in Berührung gekommen bin. In unserer Welt wäre mittlerweile ein kurzer Regenschauer vorbeigezogen, ein Auto hätte mich mit Hilfe einer Pfütze erwischt oder Frau Watanabe hätte mich mit ihrer morgendlichen Wasserprozedur besprengt. Jetzt suche ich hier für mögliches, plötzliches Eintreten von Wassergefahren." Akane verstand nun, was er meinte. Stimmt, seltsam war es schon, als ob der Fluch nicht nur eine Verwandlung ermöglichte, sondern auch so eine Art Wassermagnet war. Aber das sollte jetzt erst mal nicht sein und vor allem nicht ihr Problem sein. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Sie waren ja so gut wie auf alles vorbereitet, aber nicht auf DAS. Kaum betraten Belldandy und Urd das Gelände, drehten sich so gut wie alle Köpfe, die zu einem männlichen Körper gehörten, nach den beiden um. Laute Zurufe und Begrüßungen folgten, sehr zur Missgunst von Keiichi. Doch er wusste, dass er seiner Belldandy vertrauen konnte. Das bewies ihm vor allem sie selbst, indem sie, als die Zurufe begannen, seinen Arm nahm und sich gemütlich einhakte. Selbst nach der langen Zeit, in der die beiden jetzt schon zusammen waren, wurde Keiichi wegen dieser recht normalen Geste rot. Doch etwas war anders an diesem Morgen als an den vorangegangen. Die Zurufe erstarben nicht. Im Gegenteil, sie wurden lauter und diesmal nicht nur an Urd und Belldandy gerichtet – Skuld wurde ob ihrer kindlichen Erscheinung noch nicht als Objekt der Begierde wahrgenommen, worüber die beiden älteren Schwester sehr erleichtert waren - sondern auch an das unbekannte Mädchen, welches die beliebten jungen Damen begleitete. Und es dauerte auch nicht lange, da waren die ersten Mutigen an sie herangetreten und bombardierten sie mit Fragen. Entgegen dem, was Ranma ihr immer bekundete, sprich das sie hässlich sei und aufgrund ihres nicht vorhanden weiblichen Charmes wohl niemals einen Mann für sich interessieren könne, hatte sich nun schon eine Menge junger Herren um Akane gesammelt. Dies blieb auch von einer bestimmten Person nicht ganz unbemerkt blieb. Doch das neben Akane ein junger Mann stand, der angesichts der Horde Freier verärgert dreinblickte, wurde vollkommen ignoriert. Akane versuchte sich so gut es ging zu wehren, versuchte sich durch die Menge zu kämpfen und zu Belldandy zu gelangen, aber irgendwie wollte es nicht gelingen. Oder aber die Jungs wollten sie nicht ohne ein paar Informationen gehen lassen. "Eh... bitte, meine Herren... lassen sie mich durch... Mein Name? Ich heiße Akane Tendo. Jetzt lassen sie mich bitte durch!" Langsam wurde sie ungehalten. Sie schob die sie Bedrängenden sanft - für ihre Verhältnisse sanft - aber bestimmt zur Seite und gelangte somit zu ihrer Gruppe, wo sie allerdings feststellen musste, dass Ranma von einigen gutaussehenden Damen umringt wurde. *Werden Neuankömmlinge hier immer so begrüßt? An ihm ist ja nun wirklich nichts Begehrenswertes.* Akane runzelte ungehalten die Stirn. Wie es eben immer Akanes Art war, wenn sie potentielle Rivalinnen in der Nähe ihres Verlobten ausmachte, bekam sie schlechte Laune. Sie baute sich vor der Menge auf, stemmte die Fäuste in die Seite, setzte einen zornerfüllten Gesichtsausdruck auf – was ihr angesichts der Situation und des sich ihr bietenden Bildes nicht schwer fiel - und rief: "Ranma! Was soll das hier werden?" Das aufgeregte Schnattern der Ranma umringenden Mädchen erstarb urplötzlich und eine gespenstische Stille trat ein. Alle Augen waren auf sie und den Angeschrieenen gerichtet, der sich bis jetzt tapfer gegen die Annäherungsversuche seiner weiblichen Anhängsel gewehrt hatte. Dieser fand als erstes das Wort wieder, da er solchen Situationen durch langjähriges Training mit zwei Festverlobten, zwei selbsternannten Verlobten und sporadisch auftretenden anderen weiblichen Nachstellern gegenüber abgehärtet war. Er schob sich vorsichtig aus der Menge. "Das ist ja alles sehr nett, meine Damen, aber ich bin bereits verlobt.", worauf er mit einer Handbewegung zu Akane wies. *Lasst mich deshalb besser in Ruhe. Schon wegen eurer eigenen Sicherheit.* Die letzten Worte hatte er recht laut ausgesprochen und ein gekonnt versteckter Seitenblick verriet Ranma zu seiner Genugtuung, dass dies auch von Akanes Verehrern aufgenommen wurde. Unsere Göttinnen, der Student und die Dimensionsreisenden sammelten sich nach diesem kurzen Zwischenfall wieder und setzten unter den Augen des halben Campus ihren Weg fort. Langsam setzten auch wieder die normalen Geräusche der Uni ein. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Vor einem kleinen Häuschen angekommen, welches äußerlich ebenso gut eine Gartenlaube hätte sein können, machte die Gruppe ihren nächsten Halt auf der Campustour. Keiichi dreht sich zu Ranma und Akane um und wies mit dem Daumen auf das zierliche Häuschen. "Und hier kommen wir zu unserem Clubhaus des NIT MCC. Ich muss euch aber vorwarnen. Hier hängen zwei etwas... sagen wir mal etwas exzentrische Typen rum. Sie haben die Angewohnheit manchmal...eh...ein wenig zu übertreiben. Vor allem wenn neue potenzielle Opf...Mitglieder für den Club auftauchen." Kaum hatte er seinen Satz beendet, warf etwas sehr großes einen Schatten auf die Gruppe. Sie konnte gar nicht so schnell reagieren, da wurde Akane schon stürmisch von hinten umarmt. Dieser Lebensmüde war niemand anderes als Tamiya, einer der Chefs des MCC und ein älterer Kommilitone von Keiichi und Belldandy. Er war sehr groß und hatte eine stämmige Figur, womit er mehr einem Preisboxer oder Türsteher gleichkam als einem Mechaniker. Dicke Tränen kullerten aus seinen Augen. "Oh Keiichi, ich wusste du würdest uns wieder neue Mitglieder bringen. Das ist einfach wunderbar, ich..." Seinen Satz konnte er leider nicht mehr beenden, da ihm ein Ellenbogen in der Magengegend ein wenig die Luft wegnahm. Augenblicklich ließ er Akane wieder los und stützte sich tief einatmend auf seine Knie, wobei ein leises Keuchen vernehmbar war. Akane wollte nicht so fest zustoßen, doch als sie dieser kräftige Mann von hinten umarmte und ihr damit fast die Luft abschnitt, hatte sie mit einem Reflex darauf reagiert. "Oh, es tut mir leid. Das wollte ich nicht." Sie sah beschämt auf den Mechaniker. Dieser richtete sich eben wieder auf und brachte ein Lächeln zu Stande, was bei ihm aber eher wie ein breites Grinsen aussah. "Ist schon gut, kleine Lady. Ich war wohl etwas zu stürmisch. Mein Name ist Tamiya und ich bin der Chef dieses einzigartigen Motorclubs." Jetzt verstanden Akane und Ranma, wovor Keiichi sie warnen wollte. Hinter ihm stand noch ein weiterer Mann. Auch er war sehr groß. Er trug trotz des warmen Wetters eine Lederjacke, hatte Zündkerzen als Ohrringe, balancierte auf seiner Nase eine Sonnenbrille und seine Haare sahen aus, als wäre er gerade durch einen Windkanal gegangen. Er stellte sich breitbeinig vor die Gruppe, verschränkte die Arme vor der Brust, lachte laut auf und rief: "Und ich bin Otaki. Ebenfalls Chef des Motorclubs." In seine Euphorie stimmte sein Kumpel Tamiya mit ein. Sie hakten sich in den Arm des anderen ein und vollführten eine Art Tanz, wobei sie die ganze Zeit ein wohl selbstgedichtetes Lied über ihren Club sangen. Ranma schüttelte staunend den Kopf. "Schräge Vögel." "Ja, aber bis auf diese Macke sind sie ganz in Ordnung.", meinte Keiichi gutmütig. Ranma und Akane sahen sich kurz an. Offenbar dachten sie das gleiche. *Und ich dachte, der Direktor wäre ein gutes Beispiel für ausgeflippte Personen in unserer Welt. Im Vergleich zu den beiden schneidet er aber noch gut ab. Hoffentlich sind hier nicht alle so.* Nein, hier sollten nicht alle so wie Tamiya und Otaki sein. Doch es gab genug Wesen in dieser Welt, die für Aufregung sorgen konnten. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ende ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ich merke langsam, wie ich wieder in diese Story reinkomme. ^^ Noch drei Kapitel zur Überarbeitung, dann geht es weiter mit dem lange überfälligen dreizehnten Kapitel. Danksagung für Kommentare geht an: - vegetto4ssj: Oh! My Goddess ist vom Unterhaltungscharakter her mit eine der angeseheneren Geschichten, daher lohnt es sich auf jeden Fall, mal einen Blick in den Manga zu werfen. Und ich arbeite an der Länge der Kapitel. ^^" - mitsuki11: Kennen wir ihn denn anders? :3 Der arme Junge ist einfach viel zu unerfahren, um mit dem anderen Geschlecht richtig umgehen zu können. Nicht, dass es bei Akane anders wäre... Genau daraus entsteht ja das ganze Chaos erst. - GU4RDI4N: Meinen Dank hatte ich bereits am Ende vom vorherigen Kapitel bekundet, daher sei hier noch einmal darauf verwiesen. ^^ Ich bin jeden Formen der konstruktiven Kritk, schwärmenden wie scheltenden Kommentaren und sonstigen Meinungsäußerungen nicht abgeneigt. Sie werden meinerseits auch sicher nicht negativ aufgefasst. So far, Yalene. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)