Urlaub auf göttliche Art von Yalene (Kapitel 16 Up) ================================================================================ Kapitel 12: Der Morgen danach ----------------------------- "Urlaub auf göttliche Art" Eine Ranma ½ Fanfiction von Yalene Disclaimer: Die Figuren gehören bekanntermaßen Takahashi-sama und Fujishima-sama. Eventuelle Ähnlichkeiten mit anderen FFs sind reiner Zufall. Kommentare der Autorin sind am Ende des Kapitels zu finden. "...gesprochen..." *...gedacht...* '...betont...' LAUTE GERÄUSCHE ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Kapitel 12: Der Morgen danach ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Es war warm. Es war gemütlich. Es war bequem. Und es war ungemein angenehm. Noch nie im Leben hatte sich Akane so wohl gefühlt wie in jenem Augenblick. Ihren Aufenthaltsort vergessend dämmerte sie in jenem Bewusstseinszustand, in dem man sich am Morgen befindet. Dieses Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit mit der Welt und allen Ärger vergessend, einfach aus der Tatsache heraus, dass man sich selbst in diesem einen Augenblick so rundum wohl fühlte. Es war auch jener Zustand, in dem man schon spürbar die Welt der Träume verlassen hatte. Man kam langsam zu der Erkenntnis, dass man aufwachte, aber man wollte so gut es nur ging versuchen, sich in diesem zwischen Wachen und Schlafen befindlichen Zustand so lange wie es nur ging festzuhalten, sich darin treiben zu lassen und es zu genießen. Es war der Tag nachdem die magische, unfreiwillige Bindung mit Ranma etabliert wurde, der Tag nach der Nacht in der sie und Ranma beschlossen hatten, ihre Auseinandersetzungen zum Wohle der übrigen Tempelbewohner im Zaum zu halten. Sie nahm ihre Umgebung noch nicht mit vollem Bewusstsein wahr, denn noch immer wollte sie diese angenehme Ruhe nicht loslassen. Sie kuschelte sich bäuchlings tiefer in ihre Deckengefilde, näher an ihr Wärme spendendes Kissen, ließ sich von diesem und seiner Ausstrahlung weiter einnehmen. Doch schon bald störte etwas ihre Harmonie. Sie spürte die Anwesenheit einer weiteren Person. Nein, keiner Person im eigentlichen Sinne, sondern einer Präsenz, welche von einer ungewöhnlichen Kraft gespeist wurde. Diese näherte sich nicht nur dem von Akane okkupierten Raum, sondern drang auch in die gemütliche Atmosphäre ein. Mit diesem Eindringen und den von der Person geflüsterten Worten wurde Akane vollkommen aus ihrem wohligen Dämmerzustand gerissen. Ihr erster Blick fiel auf die Quelle der Worte. Sie sah mit verschwommener Sicht und unter einigem Blinzeln Belldandys Kopf zur Tür hereinragen. "Ist es denn schon Zeit zum Aufstehen?", murmelte Akane leicht unverständlich unter ihrem Deckensaum hervor. Belldandy blickte noch verwundert drein und der jüngsten Tendo entging die Veränderung in ihrem sonst so strahlenden Gesicht nicht. "Was ist denn?" Die mittlere Göttin des Hauses schüttelte auf diese Frage leicht ihren Kopf, wohl um Akane von der Nichtigkeit der Angelegenheit zu überzeugen als auch sich selbst ins Gedächtnis zu rufen, dass sie die betreffende Materie ja eigentlich nichts anging. Das typische Lächeln zeichnete nun wieder die Züge der Gegenwart symbolisierenden Göttin. "Es ist nichts. Bitte wecke noch Ranma - er scheint einen sehr festen Schlaf zu haben, wenn er bisher nicht aufgewacht ist - und kommt dann zum Frühstück hinunter." Damit schob sie die Tür wieder zu und machte sich erneut auf den Weg zu den Räumlichkeiten ihrer göttlichen Schwestern. Akane verfiel schon fast zeitgleich wie Belldandy die Tür zuschob wieder in den wohligen, leicht dösigen Schlummer, doch mit Willenskraft und dem Hintergedanken, dass heute Arbeit anstand, nötigte sie ihre Augen wieder auf und riss sich aus der Schläfrigkeit. Zwei Dinge geschahen nun beinahe zur selben Zeit: Zum einen versuchte sich Akane aufzurichten und unter der Decke hervor zu kriechen, wobei ein Hindernis, welches unter der Decke über ihren Rücken verlief, sie in ihrem Aufwärtsbestreben hinderte. Zum anderen schien sich die Wärmequelle, an die sich die jüngste Tendo noch einige Momente zuvor mit solch wohliger Wonne geschmiegt hatte, unter ihr zu bewegen. Akane war innerhalb eines Atemzugs hellwach. Sie versuchte das sich in ihrem Kopf formierende Bild, welches sie vor einigen Augenblicken der verdutzten Belldandy dargeboten haben musste, trotz einer sich entwickelnden unterbewussten Sicherheit über die Möglichkeit der Situation, zu verdrängen. Halb aufgerichtet, die Augen aufgerissen, blickte sie nach unten zu der sich bewegenden Wärmequelle. Wie vermutet gehörte diese zu einer Person. Und da in dieser Nacht niemand anderer als Akanes Fastangetrauter mit ihr das Zimmer zwangsweise zu teilen genötigt war, konnte das warme, sich bewegende Kissen eigentlich nichts anderes sein als eben jener Verlobte. So kam es denn auch, dass sich Akanes Nasenspitze nur einige Zentimeter von dem Gesicht eines schlafenden, der Situation gänzlich unbewussten Ranmas entfernt befand, als sie sich nach einigem Ringen mit ihrem aufschreienden Wunschgedanken, dass dies alles nur ein Traum sei, dazu überwunden hatte dem bewegenden Heizkissen auf den Grund zu gehen. Vermutlich hätte die jüngste Tendo jetzt laut aufgeschrieen als hätte sie jemand dazu aufgefordert Tatewaki Kuno zu küssen, oder sie hätte mit einer jeden bekannten Rotfärbung sprengenden gefärbtem Gesicht den nächst besten harten Gegenstand ergriffen und dem unschuldig schlafenden, seiner gefährliche Lage unbewussten jungen Mann ihre Meinung zu dieser Schlafarrangierung mehr als deutlich verinnerlicht. Doch nichts von beidem geschah. Gerade als Akane sich vom ersten Schock erholt hatte, sich ihr Gesicht bereits tomatenrot verfärbte und sie den Mund aufmachte um vermutlich ein paar unschöne, ihren Verlobten betreffende und ihn in diesem Prozess weckende Worte zu formulieren, eignete sich nun ein sonderbarer Zufall zu. Oder vielleicht geschah es auch nur durch die natürliche durchtriebene Neugier einer gewissen Person. Denn mit einem Mal wurde die Tür zu dem von den Verlobten okkupierten Zimmer aufgeschoben und eine mehr als deutlich grinsende Urd preisgegeben. Durch die in die Szenerie hereinplatzende älteste Göttin wurde Akane so aus der Bahn geworfen, dass sie nicht dazu kam ihre bereits gedanklich gut platzierten, lautstarken Beschimpfungen zu verbalisieren. Stattdessen verfiel sie ob der die Situation genießenden Urd in eine Art von Starre, in der sie unglücklicherweise vergaß sich von ihrem Verlobten zu trennen. Die weißhaarige Göttin nahm diese Regungslosigkeit und das sich ihr zeigende Bild zum Anlass für wilde Spekulationen, wie die beiden Dimensionsreisenden denn wohl über Nacht in eine solche Position gekommen sind. "Und ich dachte schon, mit euch hätte ich echte Arbeit. Aber wenn ich mir das so ansehe", dabei legte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite um einen besseren Blick auf den Akane umfassenden Ranma zu erhalten, "scheint ihr zwei euch ja schon sehr nahe zu sein. Hätte ich das gewusst..." Sie schüttelte spielerisch schockiert den Kopf. Wie nicht anders zu erwarten war ging Akane, noch immer nicht Herrin ihrer klaren Gedanken, auf diese Provokation ein. Dies gestaltete sich in der Art, dass sich ihr Gesicht diesmal vor Zornesröte verfärbte, sie die zuvor gegen ihren Verlobten angesammelte verbale Lautstärke wieder mobilisierte und diese nun gegen die älteste Göttin des Hauses entfesselte. "Ich würde nicht mal im Traum daran denken mit diesem unsensiblen Trottel auch nur freiwillig eine Nacht in einem Zimmer zu verbringen, geschweige denn irgendetwas anderes geschehen zu lassen. Hörst du mich? Nicht einmal im Traum!!" Es war für Urd doch immer wieder erstaunlich anzusehen und amüsant unterhaltend zugleich, die Auswirkungen des hitzigen Temperamentes der jüngsten Tendo live zu erleben, obwohl es diesmal nicht so sehr genießbar war als wenn es an einen anderen und nicht gegen sie selbst gerichtet wurde. Vor sich her kichernd machte sich die weißhaarige Göttin nicht mal den Ansatz einer Mühe auf diese Deklaration zu antworten, denn es bot sich bereits eine neue Gelegenheit für eine unterhaltende Szene. Durch Akanes lautstarke Äußerung ihres Standpunktes wurde selbst der zum Tiefschlaf verurteilte Sprössling der Saotomes aus seinem komatösen Schlaf gerissen. Im ersten Moment glaubte er noch zu träumen, denn eine einen relativ einsehbaren Ausschnitt offerierende Akane, welche für eine reale Situation ein wenig zu nah an ihm anlag, bot sich ihm nicht jeden Morgen, auch wenn er manchmal im Geheimen seiner Gedanken eine kleine Änderung nicht ganz abgeneigt gegenüber stünde. Doch schon bald wurde dem Erben der Saotome Kampfschule auf fast schockierende Art und Weise bewusst, dass er keineswegs einer traumbedingten Halluzination unterlegen war, sondern hier ernstlich mit einer wütenden, die Situation anscheinend ganz und gar nicht akzeptabel findenden Akane konfrontiert wurde. Diese war natürlich durch einen Wink Urds auf den wachen Zustand ihres Verlobten aufmerksam gemacht worden und demzufolge nicht darüber erfreut, dass Ranma sie noch immer nicht losgelassen hatte. Kleine, schnell pochende Äderchen tanzten über die Stirn der jüngsten Tendo, nachdem Ranma noch immer nicht auf den Gedanken kam, sie doch endlich mal loszulassen, damit sie der für sie schon fast unerträglich peinlich gewordenen Situation entfliehen konnte. Nun schien auch noch ein leises Knurren von ihr auszugehen. "Ranma, lass mich endlich los!" Nun ja, zumindest das wütende Knurren und die Aufforderung Akanes wiesen Ranma darauf hin, dass er etwas getan hatte. Bis zu dem von einer grollenden Stimme Akanes unterlegten letzten Satz war dem jungen Mann gar nicht bewusst gewesen, dass er Akane überhaupt umfasst hatte. Doch kaum wurde ihm die Bedeutung der Worte bewusst registrierte er, dass sein Arm tatsächlich der Grund für Akanes Position war. Die Schnelligkeit des Lichtes ist ein Schneckentempo im Vergleich zu der Geschwindigkeit, die der Sohn der Saotomes an den Tag legte, als er sich mit hochrotem Kopf von seiner Verlobten löste und sich so weit wie es die momentane Situation erlaubte von dieser entfernte. Ein paar Sekunden vergingen und es herrschte absolute Stille. Offenbar waren die Verlobten zu sehr von den vorangegangenen Eindrücken eingenommen, alsdass sie sich in jenen folgenden Momenten hätten angiften können. Urd sah amüsiert zwischen den beiden hundertfünfzig Zentimeter auseinander sitzenden, sich anstarrenden Verlobten hin und her. Doch nach einer kurzen Weile langweilte sie diese Ereignislosigkeit zwischen den beiden und sie seufzte merklich enttäuscht. "Also wirklich ihr beiden... Da hoffe ich mal auf ein wenig Action und ihr sitzt da wie Steinstatuen. Naja. Macht doch, was ihr wollt. Ich geh jetzt frühstücken." Damit trat sie einen Schritt zurück und schob mit gesenktem Kopf die Schiebetür wieder zu. Auf ihrem Weg zum Wohnzimmer begegnete sie ihrer jüngsten Schwester Skuld. Diese blickte sie mit halboffenen, aus einem müden Gesicht schauenden Augen an. "Was ist", an dieser Stelle musste sie kurz Gähnen, "denn mit dir los?" Damit wollte die jüngste Göttin wohl auf den leicht enttäuschten Gesichtsausdruck Urds aufmerksam machen. Diese jedoch zuckte ob der gestellten Frage nur die Schultern. "Die zwei da drinnen kommen sich einfach nicht näher. Es ist wirklich frustrierend, das mit anzusehen." Sie deutete mit einem kurzen Kopfnicken auf die im Gang weiter zurückliegende Tür zu dem von den Verlobten okkupierten Zimmer. Mit einem theatralischen Seufzer unterstrich sie ihren Unwillen über die sich offensichtlich nicht nach ihrer Vorstellung entwickelnde Situation. Skuld jedoch zog ihre über den halboffenen Schlafaugen thronenden Augenbrauen zusammen. "Du solltest die beiden lieber in Ruhe lassen, Urd. Wenn du dich einmischst wird das garantiert nie was." Ohne die mit Sicherheit negativ ausfallende Antwort ihrer ältesten Schwester abzuwarten schlurfte sie den Gang entlang um sich in der Stube ihr wohlverdientes Frühstück zuzuführen. Noch während sie sich auf ihrem Weg befand hörte sie aus der Richtung, aus der sie gerade kam und in der das Zimmer der Dimensionsreisenden lag, dumpfes Klirren und Poltern, gefolgt von einigen wüsten Ausdrücken, die wohl selbst Urd nicht aufbringen würde. *Keine Ahnung was Urd sich davon erhofft, die beiden zusammen bringen zu wollen. Bei der Mischung wird das doch nie was...* Auch Urd hatte den kleinen ,Disput' zwischen Ranma und Akane von ihrer Position aus dem Gang mit angehört und bedauerte schon, vorzeitig gegangen zu sein. *Ach was soll's. Geh ich halt frühstücken. Ranma wird das Ganze schon irgendwie überleben.* ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Überlebt hatte er es, wenn auch nur knapp. Zumindest saß am morgendlichen Frühstückstisch ein blau, grün und gelb und braun gefärbter Ranma, den obendrein einige Beulen zierten. "Du meine Güte, hattest du etwa einen Unfall, Ranma?" Diese Frage wurde von der mittleren Göttin des Hauses gestellt, die die lautstarke und vor allem handgreifliche Aussprache der Verlobten nicht mitbekommen hatte. Der Angesprochene sah missmutig in die Runde. "Wenn man Unfälle einen Namen geben könnte, dann würde meiner Akane heißen." Diese doch recht aussagekräftige Antwort bescherte ihm nicht nur mitleidige Blicke, sondern auch einen Ellenbogen in der Magengegend. "Halt du bloß deine Klappe", zischte ihn eine noch immer deutlich ungehaltene Akane an. "Ziehst du noch mal so eine Nummer ab, wirst du mir nicht so einfach davon kommen." "Ach komm schon, Akane. Als ob ich kontrollieren könnte, was ich im Schlaf mache. Du schlägst ja selbst beim Schlafen um dich und ich hab dazu nichts gesagt." Seine Beschwerde war nicht ganz unbegründet. Akane jedoch entwickelte dabei noch nicht wirklich ein schlechtes Gewissen, sondern horchte eher auf. "Aha, und wie willst du wissen ob ich im Schlaf um mich schlage, wenn du doch selber immer wie ein Stein schläfst, mh? Perversling." Langsam überspannte sich nun auch Ranmas Geduldsfaden. "Zu deiner Information: Das wusste ich auch schon bei uns zu Hause. P-chan ist darüber immer sehr gesprächig gewesen." "Erzähl doch nicht so einen Blödsinn. Wie könnte dir ein Schwein so etwas erzählen?" *Na klasse*, grummelte es in Ranmas Kopf. *Am liebsten würde ich ihr sagen, dass Ryoga P-chan ist, aber das würde sie mir niemals abkaufen.* "Lassen wir die Sache…", meinte er abwinkend und widmete sich wieder seinem Frühstück. Seine Verlobte hmpfte und ließ es dabei bewenden. Noch immer versuchte sie sich daran zu halten, ihr Temperament zu zügeln, aber es war weiß Gott nicht einfach. Die anderen Bewohner des Tempels hatten der Diskussion mit nicht unbedingt geringem Interesse zugehört, doch hatten sie die zwei Dimensionsreisenden gut genug kennen gelernt um zu wissen, dass sich eine Einmischung in einen laufenden Streit nicht lohnen würde. Irgendwie legten sie auf ihre ureigenste spezielle Art und Weise die Differenzen bei. Einmal friedlich, das andere Mal mit einigen Handgemengen, wobei Ranma meist der Leidtragende war, wenn nicht sogar immer. So warteten sie auch diesmal geduldig ab, bis sich der Disput gelegt hatte und wieder relativer Frieden herrschte. Erstaunlicherweise wurde das Frühstück auch ohne weitere Zwischenfälle zu Ende geführt und während Belldandy sich anschickte den Tisch abzudecken, wobei ihr Keiichi bereitwillig zur Hand ging, flitzte Skuld in ihr Zimmer, oder auch Werkstatt genannt, um die beiden Dimensionsreisenden für den Tag auszustatten. Freudestrahlend kam sie wieder ins Wohnzimmer hineingepoltert und präsentierte Ranma und Akane ihre neueste Erfindung. "Seht mal, ihr beiden.", frohlockte sie als sie zwei Handgelenkbänder, die nach nichts Besonderem aussahen, vorzeigte. "Eh, Skuld, das ist ja alles sehr schön... Aber was soll das?", fragte Akane irritiert. Die jüngste Göttin konnte den Mangel an Enthusiasmus nicht verstehen. "Habt ihr es etwa schon vergessen? Ich habe doch gestern versprochen ein paar Geräte zu entwickeln, die euch ein wenig mehr Bewegungsraum gewähren sollen. Das sind sie." Mit ihren Erklärungen fortfahrend drehte sie die Innenseite der Bänder nach außen. Einige kleine metallene Stellen waren zu erkennen. "Seht ihr diese hier?" Damit deutete sie auf besagte Punkte. "Mit dem leicht grünlich schimmernden aktiviert ihr die Schwerkraftfelder. Der leicht rötlich schimmernde stellt sie wieder ab. Und dieser hier", hierbei wies sie auf eine verhältnismäßig große Stelle, "reguliert die Intensität der Schwerkraftfelder. Dreht ihr ihn nach rechts nimmt sie zu und wenn ihr ihn nach links dreht, nimmt sie wieder ab. Die normale Einstellung ist bei drei Metern, kann aber bis zu zehn Metern ausgedehnt werden, was ich aber wegen des erhöhten Energieverbrauchs nicht über längere Zeit empfehlen würde." Damit überreichte sie ihre zwei neuesten Meisterwerke den beiden Verlobten. "Habt ihr noch Fragen?" Akane hatte das Gerät bereits angelegt. Es fühlte sich seltsam an. Obwohl sie wusste, dass sich darin eine hochkomplizierte technische Apparatur befand, schien es ihr nichts weiter als ein einfaches Armband zu sein. "Wird es denn nicht kaputt gehen, wenn ich im Training blocke?", fragte sie neugierig. Skuld lachte. "Aber nein. Ich benutze für meine Arbeit nur Materialien von allerbester Qualität und Widerstandskraft. Da müssten schon größere Kräfte auftreten als ein einfacher Mensch aufbringen kann um dieses Wunderwerk der Technik zu zerstören." "Das kann ja wohl nicht so schwer sein", erklang es vom anderen Ende des Tisches, wo Urd Skulds Ausführungen mit mildem Interesse zugehört hatte. Dies ließ die junge Technikspezialistin aus ihrer Euphorie über ihre eigene Genialität aufschrecken und sie zu ihrer ältesten Schwester herumfahren. "Jetzt tue nicht so, als ob du davon eine Ahnung hättest. Du sitzt doch tagelang in deiner Hexenküche und brütest über irgendwelchen Fehlschlägen von Tränken. Wie könntest du mir dann schon etwas über Technik beibringen?" Ouch. Das war nicht nur eine normal schlagkräftige Retour Skulds wie in jeder anderen Diskussion der beiden Schwestern, dies kratzte zudem Urds Ego mächtig an. Glücklicherweise hatten nicht nur die Göttinnen und der Student etwas über die Streitbeziehung zwischen Ranma und Akane gelernt, nein, auch die beiden dimensionsreisenden Verlobten hatten die ungeschriebenen Regeln dieses Haushaltes schnell begriffen. Eine von ihnen lautete, dass man sich, sollte man nicht zufällig Belldandy heißen und über magische Abwehrzauber verfügen, schnellstmöglich aus dem Staub machen sollte, wenn eine der nicht nur auf verbalen Verwünschungen beruhenden Auseinandersetzungen aufzog. Eben dieser Moment, da Urd einige größer werdende Blitze in ihrer Hand spielen ließ und Skuld scheinbar inspizierend zwei ihrer selbst gebastelten, explosionsstarken Bomben besah, schien ein solcher Augenblick zu sein, da man als Normalsterblicher die Flucht ergriff. Nicht nur Keiichi, der dem Lärm aus sicherer Entfernung zugehört hatte, sondern auch Ranma und Akane waren zu dem Zeitpunkt, da die ersten nonverbalen Argumente ausgeteilt wurden, nicht mehr physisch anwesend. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Zu ihrem leiblichen Wohl hatten sich die Verlobten samt Trainingssachen und nach ein paar kurz gerufenen Abschiedsworten vom künftigen Schauplatz des Kampfes entfernt und sich auf den Weg zu ihrer Arbeit gemacht. Diesen Weg legten sie bis zur nächst größeren Bushaltestelle zurück. Wenn sie von dort aus weiter fuhren, gelangten sie etwa nach einer halben Stunde Fahrt in die Nähe des Zentrums des nächsten Bezirkes. Stiegen sie dort aus, dann war es nur noch ein Katzensprung bis zum Trainingscenter. Ranma und Akane hatten vor einer Woche mit der Arbeit als Co-Trainer begonnen und sich, dank ihrer Erfahrung, schnell in diese Art von Tätigkeit eingefunden. Ranma hatte sich die erste Zeit schwer damit getan, die weiblichen Schüler zu unterweisen, doch nach der eindringlichen Erinnerung Akanes, dass dies zu ihrem Lebensunterhalt gehöre und einem tiefgehenden Gespräch mit Hironishi blieb dem Erben der Saotome Kampfschule gar keine andere Wahl als widerwillig zuzustimmen. Zumal er nicht wirklich neue Techniken beibrachte, sondern eher nur darauf achtete, dass die vom Meister gelehrten Handgriffe, Schlag- und Trittarten, sowie die diversen Ausweichvarianten bis hin zu den Hebelgriffen richtig im Training ausgeführt wurden. Ranma mochte sich weigern einem Mädchen Techniken beizubringen, doch er konnte sie beaufsichtigen und etwaige Fehler in der Ausführung aufzeigen. Die elektrische Tür des Sportcenters glitt geräuschlos zur Seite und Ranma und Akane gingen, ihre Ausweise zur Bestätigung ihres Trainerstatus in der Hand bereit, zur Rezeption, wo sie nach einem kurzen Blick der Empfangsdame und einem eher mechanisch erwähnten "Guten Tag." hindurch gelassen wurden. Glücklicherweise lagen die Umkleideräume der Damen und Herren, in denen sich unsere Verlobten umzuziehen pflegten, Wand an Wand. Es wäre wohl doch ein wenig problematisch gewesen, selbst wenn sie ihre kleinen technischen Hilfsapparaturen auf maximale Ausdehnung stellen würden, sich zur selben Zeit umziehen zu wollen, wäre dies nicht der Fall gewesen. Die einzige Alternative wäre es gewesen, vor dem jeweiligen Umkleideraum des anderen zu warten, dicht am Eingang oder einer angrenzenden Wand. Doch auch wenn Ranma und Akane in der kurzen Zeit hier noch niemand so recht kannte wäre es wohl mehr als peinlich gewesen, würde man dabei gesehen werden, vor der Umkleidekabine des anderen Geschlechts herumzulungern. Doch zum Glück der beiden Verlobten war dies nicht der Fall und die Räume befanden sich nebeneinander. Schweigsam gingen sie nebeneinander, mit ihren Taschen in den Händen, von der pflanzengesäumten Empfangshalle in einen Vorsaal. Dieser mündete zur einen Seite in einen Korridor, welcher zu den Umkleideräumen und den Toiletten führte. Zur anderen Seite führte er in eine größere Halle, welche in einzelne Parzellen und Abschnitte unterteilt war und in denen die unterschiedlichen Räume für die vielen Sportarten ihren Platz fanden. Ranma und Akane schlugen zunächst den Weg in den Korridor ein. Vor den Türen der beiden Räume blieben sie jedoch stehen. Unsicher sahen sie sich an, wandten sich dann jedoch ihren Armbändern zu. Sie vorsichtig abnehmend inspizierten sie sie bevor sie etwas unschlüssig aber einstimmig die grünen, metallenen Stellen drückten. Akane besah sich das Band skeptisch. Es schien sich, trotz da das Gerät aktiv sein sollte, an diesem noch nicht viel geändert zu haben. "Probieren wir am besten erst einmal, ob sie überhaupt funktionieren." Wäre Skuld in diesem Moment anwesend gewesen, hätte sie ob dieser Ketzerei an ihrer Arbeit, da Akane dem technischen Können der jüngsten Göttin ohne großes Sinnen vertrauen könne, wohl eine ihrer mehr oder weniger ausführliche Reden über ihr junges Genie in technischen Belangen in mehrmaliger Wiederholung zum Besten gegeben. Ranma nickte nur zustimmend und ohne weitere Worte ging er einige Schritte rückwärts. Sie standen bereits mindestens zwei Meter voneinander entfernt als er noch mehr Distanz zwischen sie brachte. Dann jedoch, bei etwa vier oder viereinhalb Metern, wurde es für den jungen Kampfsportler schwierig, sich weiter rückwärts zu bewegen. Es schien, als ob eine unsichtbare elastische Mauer ihn an seiner Bewegung immer intensiver stören würde. Mit einem Mal wurde die Expansion des Raumes zwischen Ranma und Akane zu groß und wie an einem Gummiband wurden Ranma und Akane wieder zusammen gezogen. Doch die Strecke zwischen ihnen war groß genug, dass sie diesen Impuls durch ein paar Stolperschritte abdämpfen konnten und keine Wiederholung der gestrigen Flugaktion durchgeführt werden musste. "Ich würd sagen, sie funktionieren", brummte Ranma sichtlich unzufrieden mit seiner Situation. "Wir sollten sie schon jetzt auf maximale Distanz einstellen. Nicht, dass wir da drinnen plötzlich nicht mehr vom Fleck kommen." Er wies mit einem kurzen Nicken des Kopfes auf die vor ihnen liegenden Räume. Akane musste dem zustimmen. Wenn sich noch andere Menschen in den Umkleidekabinen befanden, wäre es für sie mit Sicherheit ein seltsamer Anblick gewesen, wenn einer von ihnen plötzlich ohne ersichtlichen Grund umfiel oder mit großer Anstrengung versuchte, einige Schritte in die gewünschte Richtung zu tun, oder aber wenn man plötzlich gegen eine Wand flog, weil die Raumspannung zu groß geworden war und das unsichtbare Gummiband seine Arbeit tat. Die Regler schnell nach rechts gedreht und die Bänder wieder übergestreift schritten sie in die Umkleideräume. Bevor jedoch Ranma seine Tür geschlossen hatte, rief er Akane mit einem deutlichen Ton von Amüsement etwas zu, wofür sie ihn gerne eins mit dem allseits beliebten und schnell hervorgezauberten Hammer übergebraten hätte, es aber nicht mehr konnte, da er kurz nach seinem Kommentar die Tür hinter sich schloss. "Und beeil dich ein bisschen beim Umziehen, Pummelchen!" ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ranma hatte nicht damit gerechnet, dass Akane diesen Schlag, nachdem er aus der sicheren Umkleide herausgekommen war, nachholen würde. Kreiselnd rieb er sich die sich leicht vom Kopf abhebende Beule. "Du hättest nicht so doll zuhauen müssen", jammerte er. "Und du könntest lernen, deine Klappe zu halten. Dann hätte ich auch weniger Gründe, zuzuschlagen." Ranma beäugte sie misstrauisch. "Du bist Machoweib genug auch ohne Grund jemanden zu verprügeln." Er wusste natürlich, dass das nicht stimmte, aber gerade durchschritten sie die Haupthalle des Trainingscenters auf dem Weg zu der Kampfsportschule und Akane sah man es ob der sich bildenden kleinen Zornwolken über ihr, ihrem hochroten Kopf und den leicht an ihrer Seite zitternden Fäusten an, dass sie sichtlich mit der Selbstbeherrschung kämpfte. Für Ranma war dies eine willkommene Retourmöglichkeit und ein kleiner Ausgleich für die Beule. "Ranma!", knurrte ihn seine Verlobte neben ihn an. "Ich schwöre, Leute oder nicht, dass du solch einen weiteren Kommentar bitter bereuen wirst." Das wiederum fing die Aufmerksamkeit des sonst so drohungsresistenten Kampfsportlers. Ein Seitenblick auf das wütende Mädchen neben ihm verriet ihm, dass dies durchaus keine leeren Versprechungen waren und Ranma hatte mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt, wann Akane an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt war. Ob er sich daran hielt, war natürlich eine andere Frage. Aber für den Moment, so entschied er sich, wäre es wohl das Beste, wenn er sich auf die folgenden drei Stunden Unterricht konzentrieren würde. ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Ende ~+~+~+~+~+~+~+~+~ Endlich, endlich alles überarbeitet! Ich könnte singen und tanzen vor Freude, wäre ich grad nicht zu faul dafür. Nun aber kann ich mich vollends auf die Fortsetzung konzentrieren. Danksagung für Kommentare gehen an: - Nex_Caedes: Vielen Dank. ^^ Freut mich, dass du dich darüber gefreut hast, was dich vermutlich auch freuen wird. Verwirrend, aber zumindest sind alle glücklich. - Deepdream: Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob ich deinen Erwartungen mit dem Kapitel hier gerecht geworden bin, denn das mit dem Training kommt dann erst im nächsten Kapitel. Doch ich denke, dieses hier ist auch einigermaßen akzeptabel. Und glaub mir, Urd wird noch ihren Spaß haben. Die Ideen, die Ideen die mir allein bei diesem Satz kommen... - Dax: xD Jap, ich hab mich wieder drüber gefreut. Und du hast noch unheimlich viele Emoticons offen. - unbekannt (Denoel): Das waren einige nette Vermutungen. Leider hatte ich mir den weiteren Verlauf schon gedanklich zusammengestrickt, sonst hätte ich mich sicherlich von der ein oder anderen inspirieren lassen. Und was das angeht, was Urd gesagt hat... Tjaaa, das kann natürlich auch noch seine Bedeutung haben. ^^ *nixverratenhat* - unbekannt (SquibOL): Du kannst dich mit meiner besten Freundin in eine Reihe stellen. Sie hat diese ewig langen 'Monstersätze' auch bemängelt. Ich habe versucht, sie so weit wie es ging zu kürzen und verständlicher zu machen. Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen. - Mikanchi: Hehe, wo wäre denn dann der Spaß, wenn man den Leser nicht ein wenig zappeln lassen würde. ^^ - kingmb: Hui, ein neuer Kommentator. Und das mit den Figuren... Wer O!MG nicht mag oder nicht kennt, ja, dem sind die Charaktere vielleicht nicht ganz so symphatisch, auch wenn ich natürlich versuche, sie so originalgetreu wie möglich darzustellen. Ich hoffe trotzdem, dass tut dem Genuss der Geschichte keinen Abbruch. - mitsuki11: Ja, die Szene mit Welsper zu schreiben hat mir auch richtig Spaß gemacht. Es ist schwer sich auf die einzelne Wortfolge zu konzentrieren, wenn man unentwegt über den in Gedanken bereits fertigen Ablauf der Szene grinsen muss. - Hentaifreak: Es sei dir verziehen. ^^ Du magst meinen Schreibstil? *riesigfreu* Ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass ich so etwas wie Zynismus verwende. Aber hey, der Leser wird es besser wissen, nicht? ^^ Mein Dank geht auch an die Leute, die diese FF lesen, für gut befinden und nicht kommentieren. Ich weiß, dass es da draußen viele gibt - ich mach es ja zuweilen auch so - die nur Lesen und sich nicht dazu zwingen möchten, unter jedem Kapitel einen Kommentar zu schreiben. Der Zweck dieser Geschichte ist und bleibt ja doch, dem Leser Freude zu bereiten und nicht um irgendwelche Antworten zu erhaschen. Dennoch freut es mich natürlich, wenn mir jemand seinen positiven oder auch vielleicht negativen Eindruck - auch das ist eine Reaktion, die durchaus dem Lernprozess beipflichten kann - mitteilt. Daher wünsche ich allen Lesern auch weiterhin viel Spaß! Ich bin jeden Formen der konstruktiven Kritk, schwärmenden wie scheltenden Kommentaren und sonstigen Meinungsäußerungen nicht abgeneigt. Sie werden meinerseits auch sicher nicht negativ aufgefasst. So far, Yalene. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)