Find your own way von Kokoro-Tamashi ================================================================================ Kapitel 19: Bahnbrechende Veränderungen --------------------------------------- Nur die unumstößliche Akzeptanz einer notwendigen Veränderung wird uns verändern. Birgit Grow   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Hikari*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Verzweiflung brannte ihr auf der Seele, als sie immer und immer wieder den Streifen begutachtete. Nicht schon wieder. Bitte. Diesmal ein anderes Ergebnis. Ein anderes Resultat. Irgendwas Anderes. Sie wollte sich gar nicht erst vorstellen, welche Konsequenzen sie mit einem entsprechenden Ergebnis ereilen würden. Aufgeregt, nervös, vollkommen der Panik verfallen, lief sie in ihrem Zimmer auf und ab. Das Tippen der Füße von Miyako war zu hören, doch dies blendete sie gänzlich aus. Hikari lief nur weiter hin und her, bis ein genervtes Schnauben von ihrer Freundin zu hören war. „Gib das her!“, forderte sie die Jüngere auf und nahm ihr das Stäbchen aus der Hand. Mit schüttelnden Bewegungen versuchte sie das Ergebnis zu beschleunigen. „Ich schwöre dir, wenn der jetzt das gleiche Ergebnis zeigt, wirst du mit ihm sprechen! Du kannst dir nicht wochenlang die Seele aus dem Leib kotzen und glauben, dass er nicht irgendwann misstrauisch wird!“, kam es streng von Miyako.   Punkt für Miyako. Sie hatte Recht. Selbst Takeru hatte sie bereits gefragt, ob die Möglichkeit bestand, schwanger zu sein. Beinahe hätte Hikari erwidert, dass es durchaus möglich war, hätte sie dabei nicht das Gesicht ihres Freundes gesehen. Er schien panisch zu sein und inständig zu hoffen, dass sie nicht schwanger war. Also verneinte sie direkt und erklärte ihm, dass sie doch die Pille nahm und sich womöglich nur den Magen verdorben hatte. Und das war nicht einmal eine Lüge. Sie nahm die Pille, gewissenhaft und verantwortungsvoll. Schließlich war sie erst am Ende ihrer Schulzeit und wollte nächstes Jahr ein Studium beginnen. Ein Kind war da nun wirklich nicht mit eingeplant und würde nicht nur ihr Leben, sondern auch das von Takeru auf den Kopf stellen. Gott. Wo war sie hier nur reingeraten? Natürlich wollte sie irgendwann Kinder haben. Natürlich auch mit Takeru. Doch nicht so früh. Nicht in einer Umgebung, die noch gar nicht darauf vorbereitet war und schon gar nicht mit Eltern, die nicht bereit für ein Kind waren. Sie verstand gar nicht, wie es sein konnte, dass sie trotz ihrer Pille schwanger sein sollte. Dieses verdammte Verhütungsmittel war doch zu 99% sicher. Wie konnte es da sein, dass sie die Ausnahme von 1% Prozent demonstrierte. Ausnahmen bestätigten die Regel oder was?   Ihre Gedanken fanden ein jähes Ende, als erneut die Stimme ihrer besten Freundin erklang. „Du solltest mit Takeru-kun sprechen…“, hauchte Miyako einfühlsam und reichte der Kleineren den Teststreifen. Erneut musste sie feststellen, dass er positiv war. Der dritte Streifen in Folge. Es stand außer Frage. Sie war schwanger.   Mit einem Plumpsen ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Verzweifelt umklammerte sie den Streifen und sah zu Boden. „Das kann doch nicht sein… Ich bin erst achtzehn! Wie soll ich ein Kind großziehen?“, fragte sie verzweifelt. Miyako ließ sich neben ihrer Freundin nieder und legte ihr eine Hand auf den Oberschenkel. „Das haben schon ganz andere geschafft. Lass deswegen nicht den Kopf hängen. Ihr liebt euch doch und damit ist schon mal die Hauptvoraussetzung für ein Kind getroffen.“ „Miyako! Ein Kind kann doch nicht nur von Luft und Liebe ernährt werden!“, mahnte Hikari an. Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Hat auch keiner gesagt. Aber ihr seid doch nicht alleine. Eure Familien und Freunde werden euch sicher unterstützen!“, kam es aufmunternd von der Älteren. „Ich glaube nicht, dass Takeru bereit für Kinder ist… Gott… Miyako… Ich bin ja nicht einmal bereit dazu!“, flüsterte sie verzweifelt. Die Violetthaarige seufze. „Ich weiß. Aber ihr müsst miteinandersprechen und gemeinsam entscheiden, wie ihr damit umgehen wollt. Es ist nun einmal passiert und keiner von euch kann die Zeit zurückdrehen. Also könnt ihr es schon Mal nicht rückgängig machen, sondern müsst das Beste aus der Situation machen!“, erklärte sie. Hikari nickte traurig. „Ich weiß…aber…aber…was ist…wenn er nicht mehr mit mir zusammen sein will?“ Miyako hob die Augenbrauen, bevor sie Hikari einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf gab. „Jetzt hör schon auf! Takeru-kun ist nicht so ein Typ und das weißt du ganz genau!“ „Ja…schon…Aber…aber…ich war auch noch nie schwanger! Außerdem hat er so komisch reagiert das letzte Mal…“ Hikari rieb sich die Oberarme. Miyako konnte nur seufzen. „Hör auf dir so viele Gedanken zu machen. Das ändert nichts daran, dass du es ihm sagen musst. Er hat ihn schließlich auch mit reingesteckt. Also sollte er genauso die Konsequenzen mittragen.“ „Miyako!“ „Was denn? Ich muss das nicht immer beschönigen. Sind nur die Fakten. Deutlich KLARE Fakten! Also sollte er rum zicken, schmeißt du ihm die Fakten einfach um die Ohren!“, lachte Miyako. Auch Hikari musste leicht schmunzeln. Auch wenn ihr dazu nicht unbedingt zu Mute war. Aber was sollte sie schon machen? Weinen brachte sie auch nicht weiter. Miyako hatte schon Recht. Sie mussten zunächst einmal miteinander reden und dann gemeinsam eine Lösung finden.   „Oh Mist! Ich muss nochmal nach Hause! Meine Schwester hat keinen Schlüssel für den Laden!“, fiel es dann der Brillenträgerin ein, während sie aufgeregt vom Bett aufsprang und schnell ihre Jacke holte. Hikari folgte ihrer Freundin noch bis zur Türe und sah ihr dabei zu, wie sie ihre Schuhe zumachte. „Sehen wir uns später beim Konzert?“, fragte sie noch. Hikari zuckte mit den Schultern. „Ich möchte erst mal das Gespräch mit Takeru abwarten.“ „Ihr redet heute noch?“ Die Braunhaarige nickte. „Ja. Er holt mich eh ab und meistens planen wir ein wenig mehr Zeit ein…“ „Ahaaaa~? So So…mehr Zeit, also?“, kicherte Miyako. Hikari wurde prompt rot. „Nicht für sowas! Mensch! Verschwinde!“, fluchte die Jüngere aufgebracht. Ihre Freundin kicherte nur amüsiert, kurz bevor sie aus dem Hausflur verschwand.     *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*15 Minuten später*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Es dauerte kaum fünfzehn Minuten, bis es erneut an der Türe der Yagami klingelte. Ihre Hände fühlten sich ganz nass an, so nervös war sie bereits. Aufgescheucht wie ein Huhn eilte sie zur Türe und riss diese förmlich auf, nur um wenige Minuten später ihren Freund begrüßen zu können. „Hallo Hikari-chan…“, lächelte er sanft und gab ihr einen lieben Kuss auf die Lippen, den sie gleich darauf erwiderte. Gemeinsam mit ihm ging sie in die Küche, als sie fragte: „Möchtest du auch was zu trinken?“ „Wenn es kein hausgemachter Saft ist?“, lachte er vergnügt. Hikari schüttelte nur den Kopf. „Nein! Normaler Saft. Obwohl ihren neuen Rezepturen gar nicht so schlecht sind!“, gestand die Jüngere und konnte dabei kaum glauben, was sie gerade von sich gelassen hatte. Tatsache. Die letzten zwei Wochen hatte sie die Drinks ihrer Mutter förmlich verschlungen. Obwohl man deren Geschmack durchaus auch mit Erbrochenen vergleichen konnte. Einmal raus und wieder rein. Wenn sie wirklich schwanger war, dann waren Schwangerschaften wirklich zum Kotzen!   „Wie geht es dir?“, fragte er sie eindringlich. Nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass ihre Gesundheit ein Auf und Ab Spiel mit ihr die letzten Wochen trieb. Sie umgriff nervös ihr Glas, starrte gar auf dieses und knirschte leise mit den Zähnen. „Es könnte besser sein…“ „Du solltest wirklich zum Arzt gehen… Ich begleite dich auch, wenn du möchtest!“, bot er ihr aufmunternd und sah sie lächelnd an. Doch Hikari konnte seinen Blick diesmal nicht mit einem Lächeln erwidern. Tatsächlich sah sie sogar etwas traurig und besorgt aus. Sofort verwandelte sich auch die Miene von Takeru in eine Ernste. Da Hikari schon immer auf einiges anfällig war, machte er sich natürlich gleich Sorgen um sie. „Was hast du? Sollen wir direkt zum Arzt fahren?!“, fragte er schnell, fast schon panisch. „Nein! Das ist es nicht! Ich…ich… Vielleicht solltest du dich setzen?“ Unsicherheit zeigte sich auf der Mimik ihres Freundes. Schnell stellte er sein Glas beiseite und ging auf die Jüngere zu. Sanft wie immer strich er ihr einige Haarsträhnen aus den Gesicht. „Was ist los?“, fragte er ganz direkt.   Hikari seufze. Sie wusste nicht, wie sie es sagen sollte. Doch sie musste endlich diese verdammten Worte über ihre Lippen bringen. Denn wenn sie schweig, würde das alles nur noch schwerer werden. „Ich glaube, ich bin schwanger…“, flüsterte sie daher. Sie bemerkte, wie ein Zucken durch Takerus Körper ging. Besorgt hob sie den Blick und versuchte etwas aus seinen blauen Augen herauslesen zu können. Doch alles, was sie sah, war blankes Entsetzen. Das entsetzte sie selbst und sie wich gar ein wenig zurück. „Takeru-kun…?“, fragte sie zaghaft nach.   „Wie kann das sein? Ich dachte, du nimmst die Pille?“, platzte es nach geschlagenen fünf Minuten aus ihm heraus. Hikari fühlte sich ein wenig bedrängt, sah ihn aber trotzdem unentwegt in die Augen. „Ich nehme die Pille auch“ „Hast du sie etwa vergessen?“ „Nein! Natürlich nicht. Aber es kann immer was schief gehen…!“ Takeru schnaubte gestresst und fuhr dich seine blonden Haare. „Wir sind viel zu jung für ein Kind…“, flüsterte er verzweifelt und lehnte sich an den Türrahmen der Küchentüre. Die Yagami zitterte ein wenig und ging auf ihren Freund zu. „A-Aber…aber ich kann nicht… Ich meine…wir werden sicher einen Weg finden, das zu meistern…“, hauchte sie aufmunternd. Sie hatte zwar mit einer heftigen Reaktion gerechnet, doch das Entsetzen in seinen Augen verletzte sie. Natürlich wollte sie Kinder. Nur mit ihm. Aber für sie beide war es zu früh. Trotzdem würde sie sicherlich keine Abtreibung in Erwägung ziehen. Aus moralischen Gründen konnte sie diese nämlich nicht befürworten. Nein, sie wollte das nicht. Sie beide hatten sich auf die Pille verlassen und waren beide von dieser enttäuscht worden. Jetzt mussten sie einen Weg finden, dieses Problem auch zu lösen.   „Hikari-chan…“, flüsterte er. „Hast du vielleicht über eine…“ „Nein! Wag es ja nicht, mir eine Abtreibung vorzuschlagen!“, fuhr sie ihn an. Takeru ließ den Kopf sinken. „Aber wie stellst du dir das vor? Ich kann kein Kind versorgen! Ich bin…bin doch erst achtzehn!“ „Ich werde das Kind sicher nicht abtreiben. Wenn es dir zu anstrengend ist, dann kümmere ich mich eben alleine darum! Aber eine Abtreibung kommt nicht in Frage!“, erklärte sie aufgebracht. Bitte… Sie würden das sicher irgendwie schaffen. Sowas hatten doch schon Andere gemeistert.   „I-Ich…ich kann das nicht!“, sprach er dann zu ihrem Entsetzen aus. „Was meinst du?“ Verzweiflung zeichnete sich erneut in ihrem Gesicht ab. Sie sah zu ihrem Freund. Sanft legte sie eine Hand auf seine Schulter, doch er zog seinen Körper weg. Noch nie hatte er sie abgelehnt, dementsprechend verletzt sah sie ihn an. „T-Takeru…“, flüsterte sie traurig. Dieser sah sie wehleidig an, sah dann aber auch wieder zu Boden. „Bitte lass mir ein wenig Zeit… Ich muss…muss das irgendwie verarbeiten…“, erklärte er. Hikari nickte nur. Was sollte sie auch anderes machen? Auch er benötigte die Zeit, um mit den neu erworbenen Informationen fertig zu werden. Noch bevor sie ihn weiter etwas sagen oder fragen konnte, hatte er auch schon seine Jacke und den Rest seiner Klamotten geschnappt und angezogen. Er verließ die Wohnung diesmal ohne ihr einen Kuss zu geben. Ein Schlag, der ihr Gesicht direkt striff. Es verletzte sie, mit einer solch abweisenden Art konfrontiert zu werden. Besonders wenn man darüber nachdachte, dass sie doch nichts dafürkonnte, dass es so weit gekommen war. Sie hatte sich das Ende des Gesprächs wirklich anderes vorgestellt. Trotzdem sah sie mit traurigen Blick aus dem Fenster und beobachtete ihn, wie er mit den Händen in den Hosentaschen den Fußweg entlangging. Sein Blick ging verzweifelt auf den Boden, während er einen Fuß vor den anderen setzte.   Traurig lehnte sie ihre Stirn an die Glasscheibe. Kleine Tränchen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen, bis sie zu Boden tropften. Sie schrieb ihrer besten Freundin die Nachricht, dass sie dem Konzert diesmal nicht beiwohnen würde. Ein Schluchzen entrang ihrer Kehle, kurz bevor sie auch auf ihr Bett schmiss und ihr Gesicht in ihrem Kissen vergrub. Noch immer roch ihr Bett nach ihrem Freund. Schließlich war er vorgestern bei ihr gewesen. Sie wusste einfach nicht weiter. Deprimiert ließ sie sich ihren Tränen hin, bis sie über ihre Erschöpfung hinweg zur Ruhe fand und einschlief. Nicht aber, ohne ihren letzten Gedanken ihrem Freund und ihrer großen Liebe – Takeru – zu schenken.   *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*Yamato*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Da stand er nun mit seiner Band auf der Bühne und tat das war er am liebsten machte, er sang aus vollem Herzen und legte jedes seiner Worte mit Bedacht ins Mikrofon. Yamato war nicht der Typ Mann der sein Herz stets auf der Zunge trug, er ließ durch seine Musik seine Gefühle zum Ausdruck bringen und dies kam erstaunlicherweise mehr als gut an. Er hatte dieses Mal mit seinen Bandkollegen wirklich Glück gehabt, denn auf musikalischer Ebene lagen sie alle auf einem Level. Besonders mit seinem Bandkollegen Jiro verstand er sich ohne Worte. Meist schrieb der Blonde die Texte, während der Gitarrist die Kompositionen lieferte. Heute spielten sie in einem der beliebtesten Clubs in Tokio, dem sogenannten Feria. Die Einrichtung war edel und imposant. Blaue Lichter luden zum Tanzen ein und die Meute vor der Bühne applaudierten stimmungsvoll dazu. Der blonde Musiker freute sich, dass viele seiner Freunde heute Abend dabei waren, auch wenn der Grund einer war den ihn zunächst erschütterte, denn Mimi, ausgerechnet Mimi würde in zwei Tagen eine Entzugsklinik beziehen um gegen ihre Drogenabhängigkeit zu kämpfen. Alle Freunde auch Yamato wollten die Brünette unterstützen. Es war viel zwischen den Freunden vorgefallen und es waren viele Dinge gesagt worden, über die man nur den Kopf schütteln konnte. Für den Blonden war alles was in der letzten Zeit geschehen war alles andere als leicht zu ertragen. Die Geschichte mit Sora seiner Exfreundin die sehr viel länger und früher was für Taichi empfand als er gedacht hatte, setzte ihm ziemlich zu. Unweigerlich fragte Yamato sich, ob er nichts weiter als ihre zweite Wahl war und das machte ihn vollkommen fertig, weil Sora zu diesem Zeitpunkt sein Ein und Alles war und er lange brauchte um über sie hinwegzukommen. Taichi und Koushiro sprachen wenigstens wieder etwas mehr miteinander und gingen sich nicht mehr bewusst aus dem Weg. Das es Mimi schlecht ging und sie plötzlich im Krankenhaus lag, rüttelte alle wach.   Unbeirrt ließ der blonde Musiker vom Mikrofonständer ab, nahm es in die Hand und ging über die Bühne, sprang zu den schnelleren Drums im Beat mit, ließ seinen Charme versprühen und flirtete offensiv mit den Mädchen in der ersten Reihe, die kreischend ihre Hände nachdem Sänger ausstreckten. Er fühlte sich wohl, auf der Bühne zu stehen und zu musizieren war alles für ihn, dann fühlte er sich lebendig, genau dann wusste er wieder warum er einst sein Mädchen für seinen Traum aufgab. Natürlich blieb er an manchen Nächten einsam und allein zurück, dann fragte er sich nicht nur einmal ob dies die richtige Entscheidung war, doch genau in diesen Nächten griff er nach Papier und Stift und schrieb seine Gedanken auf. Manchmal war Mist, absoluter Müll dabei, aber manchmal bildete sich ein Text aus dem anschließend ein Lied wurde, so wie der aktuelle Song, den der Blonde gerade mit ruhigeren Tönen anstimmte. Yamato nahm dieses Mal selbst die Gitarre in die Hand, setzte sich auf einen Hocker und interpretierte den Song alleine. Er schloss seine Augen, das Spotlicht auf ihn gerichtet und ließ sein Herz und seine Seele sprechen.   Was sollst du denken, wenn man Dinge sagt, die man eigentlich nicht meint? Was sollst du sagen, wenn man Dinge denkt, die man besser so verschweigt? Was sollst du träumen, wenn dein Traum dich aus dem Leben reißt? Wie sollst du lieben, wenn dein Leben sich mit andern Träumen beißt? Ich weiß es nicht. Und darum frage ich dich. Wie sollst du suchen, wenn um zu finden, du dich in dir selbst verläufst? Was sollst du finden, wenn du weißt, dass du den Rest der Welt enttäuschst? Wie sollst du wissen, wo dein Schatz liegt und ob du ihn verfällst, wenn du dich immer nur an dem, was du nicht selbst verstehst, festhältst? Ich weiß es nicht. Und darum frage ich dich. Kannst du dich ertragen? Schau dich an. Kannst du dich lieben wie du bist? Ich hab gelernt, dass es das wichtigste ist, dass man sein Abbild irgendwann im Spiegel noch erkennen kann. Die Augen schließt und dann sich selbst genauso noch zeichnen kann. Wie sollst du fliegen ohne Leichtsinn, ohne Gegenwind und Mond? Wie sollst du landen, wenn dein Heimweh, wenn die Schwerkraft dich verschont? Wie sollst du frei sein, wenn die Freiheit als Bestimmung uns regiert? Kannst du bestimmen über dich und wirst du wollen, wenns passiert?   Ich weiß es nicht. Und darum frage ich dich. Die Freunde sahen verträumt zur Bühne. Mira hat sich in den Armen von Daisuke verkrochen und lauschte den Akustiktönen, während Ken hinter Miyako stand und sie von hinten hielt „Wuuuuh....Das Konzert ist total super“, flötete die Brillenträgerin aufgeregt. „Ja...sie spielen live wirklich unglaublich gut“, erwiderte Mira verträumt und blickte zur Bühne „Pfff... ach bitte das bisschen Singen kann doch jeder“, gab der brünette Igelkopf überheblich an. Mira blickte herausfordernd zu ihrem Freund „Ja, weil du auch so talentiert bist und singen kannst“ bluffte diese den Größeren an. „Aber du“, erwiderte er unbeeindruckt. „Ja und? Ich behaupte aber immerhin nicht, dass ich das genauso gut kann“, entgegnete sie provokant und streckte ihm die Zunge raus. Über den entgleisten Gesichtszügen des jungen Motomiya musste auch Mimi kichern. Sora nahm Mimi immer mal wieder in die Arme und tätschelte ihr den Rücken, während Koushiro und Taichi gerade Getränke für alle holten. Takeru war noch nirgends zu entdecken, obwohl dieser mit Hikari fest zugesagt hatte, auch Joe und Yuri mussten arbeiten und ließen sich entschuldigen. Mit diesem Lied endete das Konzert der Band.  Respektvoll bedankten sich die vier Bandmitglieder bei ihrem tobenden Publikum. Stolz und zufrieden verließen die vier Bandmitglieder die Bühne, während die Band nochmal kurz zum Umkleideraum verschwand um sich nach dem Auftritt zu sammeln. Yamato schritt als erstes in den Proberaum, während seine Bandkollegen zunächst die Bar aufsuchten.   Dort angekommen, fand der Blonde seinen jüngeren Bruder vor, der in seiner Hand eine Wodkaflasche hielt und auf einem der bequemen schwarzen Barhocker saß. Erneut wollte der Jüngere ansetzten zu trinken, als Yamato auch schon direkt auf ihn zusteuerte und ihm die Flasche entzog. „Was soll der Mist? Warum trinkst du hochprozentiges aus der Flasche?“, fragte der Musiker bei seinem Bruder verärgert nach. Dieser Begriff in diesem Moment erst, dass er nicht mehr allein im Backstageraum war „T-toller Au..tritt“ lallte dieser und wollte aufstehen, doch weit kam er nicht, da er Mühe hatte sein Gleichgewicht zu bewahren. Yamato verstand überhaupt nichts mehr, was war los? So kannte er seinen Bruder nicht. Natürlich trank er Alkohol und auch er blickte von Zeit zu Zeit mal zu tief ins Glas, aber das war etwas vollkommen Anderes „Takeru-kun, was ist los?“, hakte er bestimmend nach. „M-mir geht’s guuut“, beteuerte der Jüngere weiter und wand sich ungeschickt an die Türe des Hinterzimmers. Yamato folgte ihm „Nein das stimmt nicht. Was ist denn?“, fragte er direkt nach. „Ich will nicht drüber reden“, murmelte der Jüngere. „Hey...du kannst es mir aber sagen...“, pflichtige er seinen Bruder zu und legte seine Hand an die Schulter des Jüngeren ab. Er wusste nicht was auf einmal geschehen war, dass der Jüngere so fertig war, aber es musste etwas Gravierendes passiert sein, dass ihm ziemlich zusetzte. Er hoffte, dass Hikari sich nicht von dem Blonden getrennt hatte, denn das war etwas was ihn sicher so aus der Bahn werfen würde. „Ich bin dein Bruder und du kannst mir Vertrauen und was immer es ist, wir finden schon ein Weg.“ Takeru hielt kurz einen Moment inne, während er zu seinem Bruder sah „Hika...“, versuchte der Jüngere, doch schaffte es kaum die Worte auszusprechen „Hat sie Schluss gemacht?“, hakte der Ältere behutsam nach, doch prompt bekam er als Antwort ein Kopfschütteln „Nein...Yama...Hikari-chan ist schwanger...“, gab er letztendlich zu. Geschockt riss der blonde Musiker seine Augen auf „Ohh....Takeru...Scheiße...und was jetzt?“ Takeru zuckte mit seinen Schultern. „Abtreiben will sie nicht, das hat sie gleich klar gestellt...“ Yamato verzog das Gesicht zu einer Fratze. „Das war ja wohl auch klar, dass hast du auch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen oder?“, hakte er erneut und streng nach.   Mit diesem Satz hielt es der Jüngere nicht mehr aus und konnte sich nicht mehr auf seinen Beinen halten. „I-ich hab Angst Yama...Es ist doch noch viel zu früh für uns. Ich kann ihr und dem Kind nichts, absolut nichts bieten. Verdammt wir haben nicht mal unseren Abschluss in der Tasche“, sprach die komplette Verzweiflung aus ihm heraus. „Außerdem wird Taichi-kun mich umbringen!“ Yamato lachte „Also da muss er erst mal an mir vorbei und so einfach werde ich es ihm sicher nicht machen und Takeru, ihr seid jung ja, aber das heißt doch nicht, dass ihr deshalb keine guten Eltern sein werdet“, versuchte der Musiker seinen jüngeren Bruder Mut zuzusprechen. Takeru ließ den Kopf hängen. „Alles wird sich ändern...“ „Ja, das stimmt natürlich wird euer Leben sich komplett auf den Kopf stellen, aber ihr seid nicht alleine, ihr habt uns“, stellte der Musiker klar. „Okay, seit wann haben wir eigentlich unsere Rollen getauscht? Du sprichst ja so furchtbar positiv.“ „Ja, wenn du die ganze Zeit so ein Mist redest, muss ja wenigstens einer von uns die Fassung bewahren. Du liebst doch Hikari-chan oder?“, fragte er gezielt nach. „Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich liebe sie über alles!“, stellte Takeru mit Nachdruck klar und wirkte wieder etwas gefasster und zurechnungsfähiger. „Na also...und alles andere wird sich klären.“ Erneut ließ der Jüngere seinen Kopf hängen. „Was ist denn noch?“ „Ich hab irgendwie blöd auf die Nachricht reagiert...und hab sie einfach alleine gelassen...“, seufzte der Jüngere. Ungläubig sah der Ältere zu seinem Bruder, dieses Verhalten passte so gar nicht zu dem sanftmütigen Blondschopf. „Warum das denn?“ „Weil ich einfach kurz die Nerven verloren hatte, das war ein Schock für mich verstehst du?“, suchte der Jüngere nach einer Erklärung für sein dämliches Verhalten, doch selbst sein Bruder fand die Antwort nicht gerde plausibel. „Dann gehst du gefälligst gleich morgen zu ihr und stellst das klar, bevor Taichi das erfährt und wirklich nicht an sich halten kann, denn dann kann selbst ich nichts mehr machen, um dich vor dem durchgedrehten Irren zu beschützen“, entgegnete der Musiker amüsiert und streckte seinem Bruder die Hand entgegen, dieser erwiderte die Hand und ließ sich von dem Älteren hochhelfen. „Danke, auch, dass du mich nicht verurteilst“, nuschelte der Jüngere und rieb sich die Augen. „Klar, dafür sind wir Brüder und eine Familie. So und jetzt kommst du mit raus, vergisst für heute, dass du ein Arsch warst und morgen wirst du wieder zu dem Kerl den wir alle kennen und lieben, kapiert!?“, stellte der Ältere klar und wuselte mit seiner Hand durch die Haare seines Bruders, dieser nickte „Würdest du es bitte noch keinem sagen?“, bat er seinen großen Bruder sein Geheimnis erst mal für sich zu behalten. „Klar, ihr sollt entscheiden wann es die Anderen erfahren und nicht ich.“     *.: 。✿*゚‘゚・✿.。.:*20 Minuten später*.:。✿*゚’゚・✿.。.:*   Nachdem der Jüngere wieder etwas gefasster wirkte, gingen die Beiden zurück zur belebten Tanzfläche. „Da bist du, Glückwunsch zum Auftritt“, begrüßte der Braunhaarige seinen besten Freund und reichte ihm gleich ein Bier zum Anstoßen. Dann richtete er seinen Blick auf den Jüngeren. „Ihr seid doch gekommen, wo ist denn Hikari-chan?“, hakte er besorgt nach. „Ihr ging es heute nicht so gut...“ fuhr die Violetthaarige dazwischen „Sie hat mir vorhin geschrieben und sich entschuldigt.“ „Hmm....schon wieder? Ihr geht es in letzter Zeit aber oft nicht gut, seid ihr mal zum Arzt gegangen?“, wand sich der Ältere an den Freund seiner Schwester. „Sie wollte nicht, aber Versprochen wenn es ihr nicht bessergeht, zerre ich sie persönlich zum Arzt“, beteuerte der Blonde mit noch immer glasigen Augen. „Alles okay bei dir?“, fragte der Braunhaarige bei dem Jüngeren nach und blickte kurz darauf zu Yamato. „Ja, der Kleine wollte seine Grenzen testen“, gluckste der Blonde amüsiert. „Keine gute Idee, lass das lieber sein. Du siehst ja wo das hin führt!“, mischte sich nun auch Mimi in das Gespräch ein. Kurz blickten alle zur Jüngeren, ehe sie beschämend abwinkte, Sora und Mira mit sich zog und zur Damentoilette flüchtete. „Das wird nicht leicht für sie“, murmelte Koushiro betrübt. Taichi schüttelte seinen Kopf „Nein, sicher nicht.“ „Aber sie wird das schaffen, Mimi-chan ist stark“, beschwichtige Takeru zu seinen besorgten Freunden. Anerkennend ließ der Ältere erneut seine Hand auf die Schulter des Jüngeren sinken. „Wir werden es alle schaffen, solange wir nur zusammenhalten und füreinander da sind.“  Dankbar drehte sich der Jüngere zu seinem Bruder um und ein Lächeln schlich sich zurück auf seine Lippen, dies beruhigte den Älteren und er war sich sicher, dass sein Bruder wieder zu seiner bekannten Hoffnung zurückfinden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)