The untold Story of the uncrowned kings von anja-san (Side Store - The miracle of Teiko) ================================================================================ Kapitel 5: Erinnerungen werden wach - Teil I -------------------------------------------- Auch für Chihiro ging ein anstrengender Tag zu Ende. Seinen Heimweg konnte er zu Fuß gehen, denn es wäre nicht weit weg gewesen. Das Schulgebäude verlassen, ging er durch den Hof, wo sich einige Schulkammeraden von ihm verabschiedeten. Er selbst, sprach kein Wort zurück und ging durch das Tor und machte sich auf dem Weg in seine Wohnung.   Seine Wohnung, die er dank seiner Großeltern finanzieren konnte, war nicht sehr groß. Viel brauchte er nicht, da er sowieso die meiste Zeit in der Akademie oder in seinem Teilzeitjob, verbrachte. Chihiro war froh, endlich einen ruhigen Abend verbringen zu können. Er betrat das Gebäude und ging die Stufen hinauf, bis in den dritten Stock. Dort zückte er seinen Schlüssel und sperrte seine Türe auf. Draußen war es bereits dunkel geworden – kein Wunder – er musste diesmal bis um sieben Uhr abends Nachsitzen, da er einiges an Problemen angestellt hatte. In seiner Wohnung angekommen schaltete er das Vorzimmer-Licht ein und sperrte hinter sich die Tür ab. Sporttasche und Schuhe wurden am Boden gelassen und während er sich in die Küche begab, streckte er sich aus. Das Küchenfenster war gekippt, das er nach Eintritt, sofort schloss. Anschließend nahm er sich ein Glas und füllte es mit Leitungswasser. Danach ging es ins Wohnzimmer, wo er an seinem Festnetztelefon, seine Nachrichten abhörte. Er betätigte den Knopf und erkannte sofort die Stimme seiner Großmutter, die sich Sorgen um ihn machte. „Chihiro, Schätzchen – du hast dich seit einigen Tagen nicht mehr gemeldet. Ich wollte nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Dein Großvater und ich werden dir demnächst das Geld für das bevorstehende Semester schicken. Ach, und deine Schwester, Megumi war vor kurzem bei uns. Auch sie macht sich Sorgen um dich. Wir würden uns freuen, wenn du dich melden würdest…“ plötzlich war die Nachricht zu Ende.   Chihiro saß auf seiner Couch und hatte das leere Glas in seiner rechten Hand. Dabei hatte er seinen Augen geschlossen und würde sich demnächst bei seinen Großeltern melden. Dies wäre er ihnen schuldig. Folgend suchte er sein Handy, das sich in seiner Hosentasche befand. Er hatte weder verpasste Anrufe noch ungelesene Nachrichten. Auf seinem Handy war er einen Blick auf seinen Kalender. Dabei konnte er einen Eintrag für den 10.Juli sehen und  musste feststellen, dass dies Shuzo´s Geburtstag wäre. „Shuzo´s Geburtstag…wieso der hier drinnen steht?“ fragte er sich leise und verkrampfte dabei sein Gesicht. Er öffnete den Eintrag und hatte vor ihn zu löschen, jedoch bevor er dies tat, gingen ihm viele Momente seiner Vergangenheit, durch den Kopf. Einer davon war der Tag an dem Shuzo ihm zum ersten Mal angesprochen hatte…. Einige Zeit davor - Nagoya´s Kindergarten / GROW Chihiro war gerade erst einmal 4 Jahre alt – seine Motivation in diesen Kindergarten zu gehen, war nicht gerade die Beste. Er war in Begleitung seiner Schwester, die zu dieser Zeit auf ihn aufpasste. Deren Mutter war schwer Herzkrank und konnte diesen Pflichten nicht nachgehen. Ihr Vater war viel zu sehr, mit der Gesundheit seiner Frau beschäftigt, dass er weder für Chihiro noch für Megumi Zeit hatte. Somit hatte Megumi den Entschluss gefasst, ihren kleinen Bruder zu unterstützen. Im Kindergarten angekommen, zog sie ihm die Hausschlapfen an und zeigte ihm auf seiner Uhr, die er hatte, dass sie, wenn der Zeiger bei fünf wäre, wieder kommen würde. Chihiro hatte ein ernstes Gesicht und verschränkte die Arme dabei. „Solange? – Bis der Zeiger dort ist – dauert es…“ stellte er fest, worüber Megumi lachen musste. Jetzt sei nicht so – deine Freunde warten bestimmt schon in der Klasse.“ erwähnte sie und hing seine Jacke auf. „Ich habe keine Freunde – die laufen vor mir weg…“ erklärte er, worauf Megumi dies gut verstehen konnte. „Kein Wunder – bei diesem Gesicht, das du ziehst, läuft jeder weg. Versuch doch einmal zu lachen…“ schlug sie vor und übergab Chihiro der Kindergärtnerin, die aus der Klasse kam. Sie begrüßte Chihiro freundlich und erwähnte, dass sie bestimmt einen schönen Tag haben würden. Megumi war zuversichtlich und winkte ihrem kleinen Bruder. Dabei zeigte sie auf seine Uhr und versprach um fünf Uhr wieder hier zu sein. Chihiro sagte nicht viel dazu und betrat gemeinsam mit der Kindergarten-Tante, das Klassenzimmer. Er blickte jedes Kind an und hatte dabei seine Augenbrauen verkrampft. Die Kinder ignorierten ihn und spielten mit ihren Sachen. Einige malten Bilder und versuchten jede Farbe auf ihr Bild zu bekommen. Andere wiederum befanden sich in der Puppenecke und spielten mit Puppen und Plüschtieren. Die Kindergärtnerin richtete einige Sachen auf dem großen Tisch, um Gemeinschaftsspiele durchzugehen. Chihiro blieb auf seinem Fleck stehen und fühlte sich komplett alleine. Am liebsten würde er zurück zu Megumi gehen. Wieso dies einfach nicht möglich war – hatte er bis jetzt nicht begriffen. Plötzlich hörte er, wie eine Stimme seinen Namen rief, das ihn ein wenig wunderte. Eigentlich merkte sich keiner dieser Kinder seinen Namen. Viele sagten, es wäre ein Mädchenname, worauf Chihiro nicht immer ganz glücklich darüber war. „Du bist Chihiro habe ich recht?“ fragte ein kleiner Junge mit dunklen Haaren und einem Lächeln im Gesicht. Er hatte eine rote Schleife in der Hand und hielt diese auch fest. Chihiro blickte ihn an und nickte. Damit bestätigte er seinen Namen, worüber der kleine Junge sich folgend vorstellte. „Ich bin Shuzo – Shuzo Nijimura. Wieso stehst du hier ganz alleine?“ fragte Shuzo und erhob dabei die Augenbrauen. Chihiro seufzte leicht und wollte nicht zugeben, dass die Kinder vor ihm Angst hatten und er sich deshalb zu niemanden dazugesellte. Sein Gesicht blieb dabei weiter verkrampft. „I-Ich – warte hier auf meine Schwester…“ erwähnte er und kam sich ein bisschen doof vor. „Du wartest hier bis deine Schwester dich abholt?  - solange möchtest du auf den Beinen stehen? – wir können doch raus in den Garten gehen und mit dem Ball spielen…“ schlug er vor, womit Chihiro nicht gerechnet hatte. Verwundert blickte ihn Chihiro an und fühlt sich gerührt. „Du würdest mit mir spielen?“ fragte er verwundert, worauf Shuzo nickte. „Aber na klar  - komm wir gehen hinaus…“ sagte er. Chihiro folgte ihm und konnte zum ersten Mal im Kindergarten lachen. Als die Beiden draußen spielten bemerkte Shuzo, dass Chihiro ständig ein ernstes und verkrampftes Gesicht hatte. Als er den Ball in den Händen hatte näherte er sich dem weißhaarigen Jungen. Dabei näherte er sich so, dass er ihm etwas ins Ohr flüsterte. „Versuch doch mal ein wenig lockerer zu sein…“ erwähne er, was Chihiro anfangs nicht verstand. Für Shuzo kein Problem ihm das noch einmal zu erklären. „Etwa so…“ setzte Shuzo fort und griff mit seinen Fingern auf Chihiros Augenbrauen, um sie hochzuheben. „Ist das nicht angenehmer?“ fragte Shuzo, worauf Chihiro leicht nickte. Shuzo lachte und fand Chihiro sehr lustig und doch seltsam. „Gut – dann können wir weiterspielen…“ beschloss Shuzo und Beide fingen erneut an Spaß zu haben. Chihiro fing, ab diesem Augenblick, zu lachen an. Er hatte viel Spaß mit Shuzo, der immer wieder für gute Laune und Spaß sorgte. An einem Tag, als Chihiro auf seine Schwester wartete, regnete es. Chihiro, Shuzo und zwei weitere Kinder befanden sich noch im Klassenraum. Die Zeit an dem sie abgeholt wurden, war gekommen. Shuzo ging zu Chihiro hin, der aus dem Fenster blickte. Die Regentropfen prallten zu Boden und es dauerte nicht lange bis Lacken entstanden. „Kommt deine Schwester heute später?“ fragte Shuzo und setzte sich zu seinem Freund hin. Chihiro zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht – vielleicht hat sie mich ja vergessen…“ erwähnte er, worauf Shuzo den Kopf schüttelte. „Ganz bestimmt nicht – vielleicht hat sie nur ihren Regenschirm vergessen. Aber ich bleibe hier, bis sie kommt, einverstanden?“ schlug Shuzo vor, worauf Chihiro ein wenig verwundert war. „Aber deine Eltern kommen dich doch bestimmt auch gleich abholen?“ erwähnte Chihiro, worüber Shuzo grinste. „Meine Mutter muss heute länger arbeiten und danach meinen älteren Bruder abholen – erst dann kommt sie mich abholen. Daher wird es noch ein wenig brauchen, bis sie kommt. Aber mach dir keine Sorgen – hier…“ Shuzo streckte seine Hand aus und nahm dabei Chihiros Hand. Er übergab ihm seine rote Schleife, die er jeden Tag bei sich trug. Chihiro sah diese Schleife an und blickte danach zu Shuzo. „Aber das ist doch deine Schleife…“ erwähnte er, worauf Shuzo ihm erklärte, dass diese Schleife Wünsche erfüllte. „Du musst sie immer bei dir tragen, denn sie erfüllt dir deinen tiefsten Wunsch…“ erklärte er, worauf Chihiro nicht verstand, wieso Shuzo ihm diese gab. „Aber hast du etwa keinen Wunsch?“ fragt Chihiro ein wenig überrascht. Shuzo lächelte ihn an. „Mein Wunsch wurde bereits erfüllt. Ich habe dich gefunden.“ erwähnte er, worüber sich Chihiro über diese Aussage innerlich sehr freute. „Du musst mir versprechen, dass wir immer Freunde bleiben…“ begann Shuzo, worauf Chihiro nickte. „Ich verspreche es dir, Shuzo. Ich werde immer dein Freund bleiben….“ setzte Chihiro fort und konnte zum ersten Mal fühlen, wie es ist einen Freund zu haben. Es dauerte nicht lange, bis Megumi total durchnässt ins Klassenzimmer kam. „Chihiro? – bist du hier?“ fragte sie und war außer Atem. Chihiro freute sich und musste feststellen, dass Shuzo´s Schleife wirkte. „One-chan!!!!! Wieso hast du so lange gebraucht? – der Zeiger ist schon fast beim Sechser…“ erwähnte er und zeigte ihr die Uhr. Megumi war außer Puste und erklärte ihren kleinen Bruder, dass ihr etwas dazwischen gekommen war. Danach ging sie mit ihm in die Garderobe und zog ihn an. In dieser Zeit wurden Chihiro und Shuzo sehr gute Freunde. Die Freundschaft blieb aufrecht, denn sie gingen in dieselbe Grundschule. In der Zwischenzeit wurde die Krankheit von Chihiros Mutter immer schlimmer. Tag für Tag quälte sie sich durch Schmerzen. Chihiro besuchte sie jeden Tag im Krankenhaus und erzählte ihr von Shuzo, der ein wichtiger Bestandteil seines Lebens geworden ist. „Dieser Shuzo scheint dir sehr ans Herz gewachsen zu sein?“ stelle sie fest und blickte zu ihren Sohn, der in Schuluniform auf ihrem Bett saß. „Du musst ihn unbedingt kennenlernen. Ich habe ihn schon viel über dich erzählt. Und weißt du, Shuzo und ich haben uns für Basketball angemeldet – wir beide sind ein tolles Team…“ erklärte er, worüber sich seine Mutter freute. „Das ist schön, dass du jemanden gefunden hast, der die gleichen Interessen wie du teilst…“ auf diese Aussage nickte Chihiro und musste zugeben, dass Shuzo für ihn von Zeit zu Zeit immer mehr, als nur ein Freund war. „Ist es eigentlich schlimm, wenn ich einen jungen mehr mag, als einen guten Freund?“ fragte er und hielt dabei die Hand seiner Mutter. Sie kicherte anfangs und hatte solche Gespräche gar nicht erwartet. „Wieso sollte es schlimm sein? Wichtig ist doch nur, dass du damit glücklich bist. Hast du es ihm denn schon gesagt?“ fragte sie neugierig, worauf Chihiro den Kopf schüttelte. „Natürlich nicht – aber wir verbringen viel Zeit miteinander. Jedes Mal, wenn wir etwas unternehmen kommt es mir so vor, als würde ich ihn einen Ewigkeit kennen. Letztes Mal, als uns im Basketballplatz, jemand verprügeln wollte, fühlte ich mich verantwortlich für ihn. Ich nahm ihn sofort in Schutz und hätte mir niemals verzeihen können, wenn ihm was zugestoßen wäre…“ erklärte er. Seine Mutter streichelte ihren Sohn und fand diese Entscheidung richtig. „Das ist wichtig. Wenn Shuzo, dir so wichtig ist, solltest du es ihm wissen lassen…“ fuhr sie fort, worauf Chihiro noch ein wenig skeptisch war. „Ich weiß nicht so recht – was ist wenn, er nicht gleich so fühlt, wie ich? – was ist, wenn deswegen unsere Freundschaft kaputt geht?“ fragte er. „Wenn er dein Freund ist – wird das alles nicht der Fall sein. Er wird dir bestimmt nicht wehtun. Aber wenn du es ihm nicht sagst, wirst du es nie erfahren…“ klärte sie ihn auf, womit sie nicht falsch lag. „Du hast recht – ich werde es ihm bei der nächsten Gelegenheit sagen. Und danach stelle ich ihn dir vor….“ erklärte er, worüber sich seine Mutter schon bereits freute. Während seine Mutter noch im Spital bleiben musste, begab sich Chihiro zum Sportplatz, wo er sich in Kürze mit Shuzo treffen würde. „Diesmal werde ich es ihm sagen… - ich muss es ihm sagen…“ sagte Chihiro zu sich und freute sich bereits darauf ihm diese Nachricht zu übermitteln.   Ende Kapitel 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)