Sturm & Drang von die-in-darkness ================================================================================ Kapitel 73: Merry Christmas --------------------------- Kapitel 73 Die nächsten Tage verbrachte jeder in seiner eigenen Gefühls- und Gedankenwelt. Hilary besorgte sich einen Termin für ein Beratungsgespräch bei einem Arzt der Abtreibungen vornahm. Ohne das Wissen ihres Mannes. Sie bekam viel Infomaterial zum Lesen und die brünette musste zu einem psychologischen Gespräch. Am Nachmittag saß sie am Tisch und las gerade einer der Broschüren genauer durch als Kai dazu kam. „Hey.“, fuhr es kühl aus ihm heraus worauf Hilary gleiches erwiderte. „Ich hab für nächste Woche den Termin...“, fing sie vorsichtig an und wartete auf die Reaktion des blau-haarigen. „Aha.“, drang es an ihr Ohr. Vollkommen ohne Emotionen. „Warum so schnell?“, erkundigte er sich doch nachträglich. „...weil es nur bis zur zwölften Woche erlaubt ist...und...da ich schon in der elften Woche bin...ist nicht mehr so viel Zeit...“, Hilary starrte nur auf die Broschüre vor ihr als sie den Halbrussen darüber aufklärte. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust. Die Aufregung ließ ihre Hormone verrückt spielen. Erste Tränen rollten wieder über das Gesicht der Japanerin. Diese versuchte sie schnell zu verbergen und lief aus der Küche. Kai unternahm dagegen nichts. Sie hatten auch nicht mehr darüber gesprochen. Das schwere Seufzen hallte durch den Raum. Einen Tag vor der geplanten Abtreibung, saß Kai mit seiner Tochter beim Abendessen. Er schmierte ihr ein Brot, dass sie sich wünschte – Frischkäse, Gurke, Wurst und dazu noch Ketschup. Die klein geschnittenen Stückchen steckte sie nacheinander in den kleinen Mund. Kai ging, wie in jeder freien Minute derzeit, seinen Gedanken nach. Entschied er sich wirklich für das Richtige? Hilary war jetzt schon tot unglücklich, wie sollte es ihr erst nach dem Eingriff gehen? Im Wohnzimmer hörte die braunhaarige die Schritte ihres Mannes und Emilia's Brabbeln. Für Emilia war jetzt Schlafenszeit. Vorsichtig drückte sie ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange ehe Kai mit ihr nach oben verschwand. Als er nach knapp 30 Minuten wieder nach unten kam um für sich das Abendessen zuzubereiten, saß dort schon seine Frau am Küchentisch. „Hm?“ Vor ihr lagen zwei verschiedene dünne Stapel. Eines davon war ein kleines Buch, das andere irgendwelche Zettel zum aufklappen. Er trat näher heran. „Was soll das?“ „Kannst du dich bitte hinsetzen?“ Schweigend kam er ihrer Bitte nach. Er saß ihr gegenüber am anderen Tisches. Hilary schob ihm die zwei Stapel entgegen und stellte ihn vor die Wahl. „Ich möchte...dass du dich entscheidest...jetzt...“ Näher betrachtet erkannte der blau-haarige die Dokumente. Einer der Flyer über Abtreibungen, das andere ihr Mutterpass. Ungläubig starrte er von seiner Frau zu den Papieren. Schweigend wartete Hilary auf seine Entscheidung. Kai verharrte still in seiner abgeneigten Haltung. Er musste jetzt eine Entscheidung treffen, DIE Entscheidung. Entschied er sich falsch, wäre vielleicht alles zu Ende. Er schluckte hart. 'Gibt es denn überhaupt den richtigen Zeitpunkt?', Gregor's Frage hallte in seinem Kopf immer lauter. Gab es ihn denn eigentlich? Als er noch kein Kind hatte, hätte er sicherlich mit 'ja' geantwortet. Doch jetzt als Familienvater war er unsicher. Sein Blick senkte sich. Die Schultern schlaff und nur die linke Hand fuhr aus seinem Schoß hervor. Seine Entscheidung war gefallen. Er griff nach der Broschüre auf der linken Seite, faltete sie sorgsam auf, besah die Bilder und Artikel. Das Heft schob er ein Stück von sich weg. Hilary konnte kaum Atmen vor Aufregung, sie kämpfte erneut mit den Tränen. Einen Augenblick später fiel das Stück Papier der Broschüre mit schmackes auf den Tisch, worauf es auf den Boden rollte. Das laute Zurückfahren des Stuhls auf dem Holzboden und das anschließende Knallen der Tür ließ die brünette zusammenfahren. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie leer auf den Tisch. Hatte er das gerade wirklich getan? Vorsichtig legten sie ihre Hände auf ihren Bauch. Ihre Lippen, ihr Kinn, alles bebte vor Anspannung die mit einem Mal von ihr abfiel. Unendliche Tränen bannten sich den Weg über das Gesicht der jungen Frau. Sie konnte diesen Strom an Tränen gar nicht aufhalten, auch wenn sie es gewollt hätte. Am Morgen darauf musste Hilary schon um 07:30 Uhr im Krankenhaus sein, um sich erneut einem Gespräch zu unterziehen vor dem Eingriff. Das Gespräch verlief ok und die Braunhaarige wurde noch für einen Moment ins Wartezimmer gebracht. Um Acht Uhr war sie planmäßig an der Reihe. Zuhause wachte der blau-haarige Russe von seinem Weckerklingeln auf. Genervt tippte er auf seinem Handy um es auszuschalten. Plötzlich fuhr er hoch und sah auf die andere Bettseite. Hilary lag nicht mehr dort, war sie...? An diesen Gedanken wollte er gar nicht denken, er schnappte sein Handy und rief sie an, doch nur die Mailbox ging an. „Scheiße.“, erneut wählte er eine Nummer ins Telefon. „Ja, ich bin es.“, versuchte er nicht aufgebracht u klingen, als sein alter Freund das Gespräch annahm. „Kannst du nach Hilary sehen? Sie ist im Krankenhaus.... Ja...für die Abtreibung...“, gestand er dem Arzt der seiner Bitte gerne nachkam. Vor Arbeitsbeginn wollte er nach dem braunhaarigen sehen, doch suchen musste er sie nicht mehr. Wie ein Häufchen Elend saß die Japanerin auf einem der Stühle im Eingangsbereich. Zielgerichtet steuerte er sie an. „Guten Morgen Hilary... Wie...geht es dir?“ Hilary versuchte sich ein Lächeln abzuringen. „Es ist alles in Ordnung, Gregor. Danke, dass du da bist. Ich muss los...“ Noch ehe er etwas darauf sagen konnte, stand sie auf und verließ das Krankenhaus wieder. Der Arzt schickte dem Russen eine Kurznachricht in der er zusammenfasste was er sah. Gegen 10 Uhr traf Hilary dann wieder Zuhause ein. Gespannt vor Sorge sprang Kai auf, als er die Eingangstür klappen hörte. Seine Frau zog sich leise aus, nahm ihre Tasche hoch. Als sie Kai im Flur stehen sah, spielten ihre Gefühle erneut verrückt. Was sollte sie ihm denn nun sagen? War es falsch was sie tat? Oder nicht? Dieses furchtbare Durcheinander der Gefühle ließ einen anderen Zustand wieder hochkommen. Panisch rannte Hilary ins Bad. Kai blinzelte ein paar Mal ehe er in die Küche ging und darauf zu seiner Frau kam. Er setzte sich auf den Wannenrand, seine Frau hockte noch vor der Toilette und ließ sich dann erschöpft auf dem Boden nieder. „Ich dachte, die Symptome lassen gleich nach, aber...“, fing er an. Hilary schüttelte den Kopf, ihr Blick gesenkt. Kai rutschte zu ihr auf den Boden herunter und saß neben ihr. „Hier. Das betäubt den Schmerz...“, der Russe hielt ihr eine Flasche gekühlten Wodka hin, doch die brünette verneinte Kopf schüttelnd. „Ich...war nicht-... Ich konnte es nicht...Kai...“, sagte Hilary Stück für Stück. Ihr Partner ließ die Flasche in den Schoß sinken. „Also...trinkst du keinen mit mir...?“, stellte er fragend fest. „...mh...“ Kai's Blick schweifte durch den Raum. „Na dann...Prost.“, er nahm einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Hilary sah ihn groß an. „Auf was...trinkst du?“ „Hm...es einige Gründe...Zum Einen...dass es dir gut geht...oder dass du...nicht bei dem Termin warst...und...“, er machte eine Pause und nahm noch einen Schluck. „Vielleicht...dass ich...nochmal Vater werde.“, ein zufriedenes Lächeln huschte kurz über seine Lippen als er das sagte. Er zog seine Frau zu sich heran und schaute nachdenklich an die Zimmerdecke. „Es tut mir leid Kai...“ Der Russe seufzte. „Meinst du wir schaffen das?“, er klang verunsichert. Hilary ließ ihren Kopf an seine Brust sinken.“ „Du bist ein toller Vater... So wie du mit Emilia umgehst...wirst du sicher keine Probleme haben...“, lächelte sie. „Ich war heute trotzdem bei einem Termin.“ „Wie?!“ „Ja...aber das war ein reiner Vorsorgetermin...beim Frauenarzt. Und schau mal, ein Bild von unserem Baby...“, sie wühlte in ihrer Handtasche herum, die bei weitem nicht handlich war und zog das Heftchen hervor in dem sie die Ultraschallbilder aufbewahrte. „Schau mal...“, sie zeigte ihm das kleine schwarz-weiß Bild hin, worauf er es langsam zu sich nahm. „Hm. Was sieht man da jetzt?“, fragte der blau-haarige ahnungslos. Schließlich hatte er noch nie so ein Ultraschallbild betrachtet. Geschweige denn sich mit diesem Thema intensiv auseinandergesetzt. Seine Frau half ihm auf die Sprünge. „Schau mal, das da ist der Kopf. Und hier die kleinen Hände und Füße...und der Bauch.“, er schaute flüchtig bei den Erklärungen seiner Geliebten in ihr Gesicht und er stellte fest wie glücklich sie war. Sie lächelte so verträumt. Kai merkte wie dumm er war und erst jetzt merkte er, wie viel er damit kaputt gemacht hätte. Seine Hand wanderte von ihrer Schulter hin zu ihrem Kopf, den er fest an sich drückte und ihr einen liebevollen Kuss auf den Haarschopf gab. „Ich bin froh...dass es so ist, wie es ist.“ Das junge Paar verharrte noch eine Weile im Badezimmer dicht nebeneinander. Sie redeten nicht miteinander, sie genossen einfach nur die Zeit miteinander... Etwa zwei Wochen später stand das Weihnachtsfest unmittelbar vor der Tür. Am Weihnachtsvormittag huschte Hilary hektisch von einer Ecke des Hauses in die andere. Sie wollte jetzt alles schön dekoriert und weihnachtlich haben. Gerade auch für ihre Tochter, die dieses Weihnachten das erste Mal wirklich bewusst wahrnahm. Kai wurde Zusehens genervter von all dem Dekokram. Er versuchte immer mal etwas verschwinden zu lassen was aber gehörig nach hinten losging, da Hilary dafür einen siebten Sinn haben musste. Alles was nicht mehr an seinem Platz stand wurde wieder hingestellt. Ohne wenn und aber. Da konnte sich auf ein Kai Hiwatari nicht durchsetzen. Vielleicht auch besser so. Sollte sie sich doch den Stress machen. Schön sah es trotzdem aus, das musste auch der Weihnachtsmuffel Kai zugeben. „Kai?“ „Hm?“, Hilary kam zu ihm an die Couch und lehnte sich zu ihm über die Lehne. „Sag mal...wollen wir nicht Gregor zum Abendessen einladen? Er ist doch allein und hat sicher nichts vor.“ „Die letzten Weihnachten hat er immer Dienst im Krankenhaus geschoben. Und das freiwillig.“ „Ich frag ihn trotzdem mal.“, sie ging zum Telefon herüber und nahm den Hörer. Allerdings stellte sie ein Problem fest. „Äh...Kannst du mit seine Nummer geben?“, grinste sie verlegen. Das hatte Hilary ganz vergessen. Sie hatte Gregors Nummer ja gar nicht. Kai zog darauf selbst sein Handy und wählte die Nummer seines Freundes. „Hey Kai!“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Hey. Hilary will dich was fragen.“ „So? Dann gib sie mir mal.“, er reichte sein Handy weiter. „Hallo Gregor? Ja, wir wollten dich heute zum Abendessen einladen.“, Kai fuhr herum zu seiner Frau und fing an in Zeichensprache wild zu hantieren. Hilary wand sie an und ließ sich nicht abbringen von ihrem Vorhaben. „Hättest du Zeit?“ „Das müsste ich hinbekommen. Wann soll ich denn bei euch sein? „18 Uhr?“ „Gut. Bis später!“ Beide legten auf und Hilary wollte Kai's Handy zurückgeben, als er anfing: „'Wir' wollen ihn einladen?! Das war ja wohl deine Idee!“ „Na und? Außerdem ist er auch dein Freund also hättest du ihn einladen müssen!“, meckerte sie zurück. „Er legt doch gar keinen Wert auf solche Sachen!“ „Aber du umso mehr?“, konterte die brünette. Das bedeutete Schach. „Ach, mach doch was du willst...“, Schach und matt. Die beiden motzten sich an und gaben dann wieder Ruhe. Etwas später bereitete Hilary zusammen mit das Essen für den Abend vor. Es sollte Klöße geben, dazu ein Stück Rehbraten, Soße und Rotkraut. Das bedeutete noch einiges an Vorbereitung. Parallel dazu kochte die braunhaarige auch noch das Mittagessen. Als später alles erledigt war, merkte sie, dass sie sich etwas übernommen hatte mit der Aufgabe. Hundemüde fiel sie auf das Sofa zu ihrem Mann, der vor dem Fernseher saß. Den Kopf auf seinen Oberschenkeln sah sie fern mit ihm, bis die Müdigkeit sie überrannte. Der Russe machte es sich ebenfalls bequemer so gut es ging und legte den Kopf zurück. Am später Nachmittag beschlossen die beiden mit der Bescherung zu beginnen. Emilia war hübsch angezogen. Sie trug ein rotes Kleid das weiße Rüschen hatte. Für den Weihnachtsmann fand Hilary niemanden und Kai wollte so eine Show nicht. Also legten die beiden die Geschenke einfach unter den Weihnachtsbaum. Die Lichter erhellten den spärlich beleuchteten Raum und die Stimmung wurde richtig heimelig. Emilia staunte mit großen Augen den wunderschönen Weihnachtsbaum an. Dann entdeckte die kleine die Geschenke darunter. „Da!“, sie zeigte auf ein Päckchen, fragend ihre Mutter anschauend rief sie: „Meina?“, Hilary grinste breit. „Ja! Reiß es auf! Das ist nur für dich!“, animierte die brünette ihre Tochter, die freudestrahlend los stürzte. Kai der auf der Couch Sicherheitsabstand von allem Weihnachtstrubel nahm, lächelte zufrieden vor sich hin. Er war verdammt stolz auf seine Frau und auf seine kleine Tochter. Dass sie bald zu viert sein würden fühlte sich gar nicht mehr so verkehrt an. Als Emilia alle Geschenke ausgepackt hatte, schnappte sie sich die größeren Papierstücke und zupfte sie sorgsam in kleinere. Sehr zum Unmut ihrer Eltern. Während Hilary das größere Übel in Sicherheit zu bringen versuchte, fegte Kai die kleinen Schnipsel mit dem Besen zusammen und hielt seine Tochter davon ab die Teile noch kleiner zu rupfen. Das tat er gekonnt mit seinem Fuß auf dem Rücken der kleinen, den er leicht auf den Boden drückte damit sie nicht wieder davon lief. Nach kurzem Quengeln bis Hilary das Papier beseitigt hatte, zeigte sie Emilia ihr neues Spielzeug. Eine Puppe mit Puppenwagen. Hilary hob die Puppe auf den Arm, gab ihr die Flasche und legte sie zurück in den Wagen. Emilia deckte sie zu. Glücklich und zufrieden fuhr sie mit dem Puppenwagen quer durch das Haus. Mittlerweile war es 18 Uhr durch und von Gregor war noch keine Spur zu sehen. Um 18:17 Uhr klingelte Kai's Handy. Kaum überrascht schaute er auf das Display. „Gregor?“ „Ahhhh! Kai!! Ich schaff es nicht pünktlich! Wir haben gerade einen Notfall rein bekommen! Also fangt doch schon mal ohne mich an, ja?“ „Wie lange dauert das?“, fragte der blau-haarige nüchtern nach. „Schwer zu sagen! Aber hebt mir was vom Essen auf. Ich komme nachher sicher vorbei!“, rief er hektisch ins Telefon und legte auf. „Gregor kommt später.“, stellte der junge Mann nochmal für seine Frau fest. „Dann essen wir jetzt. Emilia ist schon müde. Solang hält sie noch nicht aus.“ „Hm.“ Die drei aßen ihr Festmahl also ohne ihren Freund. Emilia ging ohne großes Aufgebot ins Bett und schlief kurz darauf fest wie ein Stein. Kai bemühte sich derweil das schmutzige Geschirr abzuwaschen. „Komm ich helfe dir.“ „Lass mal. Ruh dich lieber aus.“ „Man, ich will aber auch helfen!“ „Du bist-“, er zögerte einen Moment, doch er sprach es aus. „-schwanger. Du brauchst Ruhe.“ „Ja, ich bin schwanger! Das heißt aber nicht, dass ich gar nichts mehr machen kann! Was glaubst du wie ich damals gelebt habe, als ich mit Emilia schwanger war? Da hat niemand gefragt ob er mir helfen kann. Also lass das!“, stauchte sie ihren Mann zusammen. Kai gewährte ihr die sauberen Teller abzutrocknen. Ob das schon die Hormone waren? Zufrieden schnaubte Hilary. Von Kai bekam sie allerdings einen mahnenden Seitenblick zugeworfen, den sie aber nicht sehr beeindruckend fand. Als endlich der letzte Teller abgewaschen war und die letzte Gabel getrocknet war, wollten sich die beiden gerade zum Ausruhen auf das Sofa fallen lassen, als es an der Haustür klingelte. Das konnte nur einer sein. Kai trottete zur Tür und öffnete dem Besuch. „Frohe Weihnachten!“, grüßte ihn ein ziemlich atemloser Arzt. Er beeilte sich sehr um nicht noch später anzukommen und räusperte sich. „Tut mir leid, dass ich es nicht früher geschafft habe.“ „Kein Problem.“ Gregor zog eilig die Schuhe aus und stellte sie zu den anderen ehe er sich an den jüngeren wand. „Wie geht es Hilary?“, nichtsahnend davon was eigentlich passiert war. „Ganz gut.“, mehr gab der blau-haarige nicht Preis. Er wies seinen Freund an in die Stube zu kommen. Langsam mit mulmigem Gefühl, wissend, dass sie junge Frau das Kind nicht mehr in sich trug, trat er ein. „Hallo Hilary.“, grüßte er sie, wie er es immer tat. Überrascht sah sie auf, da sie gerade ihre Füße auf dem Tisch abgelegt hatte. Schnell nahm sie sie wieder herunter. „Hey Gregor, schön, dass du da bist.“, lächelte die braunhaarige ihn sanft an. Gregor wirkte irritiert. War die Japanerin schon darüber hinweg? Nach zwei Wochen? Er verstand die Welt nicht mehr, aber nachfragen wollte er auch nicht. „Magst du noch was essen?“ „Ohja! Ich hab Riesenhunger! Wo ist Emilia?“ „Sie schläft, was denn sonst?“, antwortete Kai genervt. „Wärst du früher hier aufgetaucht, wäre sie noch wach.“, Hilary schlichtete zwischen den beiden Männern. „Sie war total müde und schläft jetzt.“ „Oh ach so...dabei hab ich ihr auch ein Geschenk mitgebracht.“ „Das ist lieb von dir.“, sie nahm die kleine bunte Tüte und legte sie mit unter den Weihnachtsbaum. Morgen würde sie die finden. Der kurzhaarige aß nebenbei von dem aufgewärmten Essen und schwärmte in höchsten Tönen davon. Hilary fühlte sich geschmeichelt und war glücklich, dass es ihm schmeckte. Außer Max, kannte sie niemanden, der ihr Essen nicht mochte. „Puuuh...jetzt bin ich voll...“, voll gefuttert lehnte Gregor sich zurück und legte die Hände auf seinen Bauch. Dann nahm er sie schnell wieder herunter. Vielleicht erinnerte es Hilary an das Baby...er wollte doch nicht in jedes Fettnäpfchen treten... Da fiel ihm etwas ein. „Ach! Bevor ich es vergesse, ich hab euch etwas mitgebracht! Zwar nur was kleines, aber ihr werdet es schon mögen.“, er reichte eine Papiertüte weiter in der einen kleine Pralinenschachtel verpackt war. Kai erkannte sie ohne das Geschenk zu öffnen. „Du willst uns wohl abfüllen?“, die Pralinen waren reich gefüllt an Alkohol. Von Kai wusste er, dass er gerne mal eine Schnapspraline aß, und für seine Frau dachte er ähnlich. Kai hatte nur ein müdes Seufzen übrig. „Noch mehr, was ich alleine essen muss...“, klagte der Russe und stellte die Tüte ebenfalls unter den Baum. „Isst du etwa keine Pralinen, Hilary?“ „Doch, aber ohne Schnapsfüllung.“, sie stupste ihren Mann fast unsichtbar in die Seite. Anscheinend gab sie ihm ein Zeichen. Kai verstand sofort, rollte kurz übertrieben mit den Augen und überlegte wie er am besten anfangen sollte. „Hm....Gregor...wir haben für dich jetzt kein Geschenk besorgt...ähm...“, er druckste herum. Wie sollte er das am besten formulieren? „Na und? Die Einladung zum Essen war Geschenk genug!“ Kai seufzte erneut als Hilary ihn ein weiteres mal anstupste. „Also...“, begann er nochmal und wollte es besser machen. „...wir haben da vielleicht doch ein Geschenk...“ „Aber nur ein kleines!“, mischte sich Hilary ungeduldig ein und strahlte über beide Ohren. Der Arzt verstand nun gar nichts mehr. „Ich bin schwanger!“, rief die Japanerin glücklich heraus und ihrem Gegenüber entgleisten sämtliche Gesichtszüge. „Nein! Das ist nicht euer ernst!?“, perplex über die Aussage der brünetten, konnte er gar keine Worte fassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)