Sturm & Drang von die-in-darkness ================================================================================ Kapitel 24: Anreise ------------------- Kapitel 24 „Hilary, brauchst du 'ne extra Einladung?“, genervt drehte er sich zu ihr und blieb stehen. Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken und rannte mit ihrem Koffer zu ihm. So schnell es eben ging mit Baby, Wickeltasche und großen Gepäckstück. Kai erbarmte sich und nahm ihr den schweren Koffer ab. Ein paar Minuten später standen sie vor einer schwarzen Limousine. Hilary konnte ihren Augen nicht trauen. War das ein Traum oder hatte sie was an den Augen? Der vornehm gekleidete Mann nahm das Gepäck und verfrachtete es im Kofferraum. Danach hielt er Kate die hintere Autotür auf, so dass sie keinen Handschlag selbst tun musste. Kai öffnete die andere Tür und hielt sie Hilary auf. Zögernd ging sie zu ihm. „Was ist das hier?“, flüsterte sie beunruhigt. Sie verstand nicht was los war. „Erklär' ich dir später. Steig ein.“, entgegnete er nur. Die Japanerin stieg vorsichtig ein und setzte sich mit Emilia auf die Rückbank. Dann stieg Kai ein und das Auto setzte sich in Gang. Verwirrt irrte Hilary mit ihren Augen durch den luxuriösen Wagen. Die Sitze waren komplett aus Leder gefertigt. An den Seiten leuchteten kleine Lämpchen, um sich in dem schwachen Licht zu erkennen. Die Scheiben des Wagens wurden abgedunkelt, so dass niemand von außen hinein schauen konnte. Kai hatte die Arme verschränkt und beobachtete die vorbeiziehenden Häuser. Sie fuhren noch eine knappe Stunde, ehe der Wagen behutsam abbog und auf ein riesiges Privatgelände fuhr. Das komplette Grundstück war umzäunt. Eine Ziegelsteinmauer, auf der Eisenstäbe andere Menschen davon abhielten, das Grundstück zu betreten. Ein einfacher Schotterweg führte durch die große Rasenfläche zum Eingang des Gebäudes. Doch es war kein kleines Einfamilienhäuschen, sondern ein großer Landsitz im Barockstil. Die Menschen die dort wohnten, mussten eindeutig Geld besitzen. Und dass, nicht zu wenig. Einmal mehr konnte Hilary sich nicht satt sehen, an dem Anblick der sich ihr bot. Die Limousine hielt vor dem Eingang. Eine weiße Quarztreppe führte nach oben zu der dunkelbraunen massiven Tür. Der Fahrer stieg aus und öffnete die hintere Autotür. Kate drängelte sich an ihrem Freund vorbei und streckte sich ausgiebig. „Endlich sind wir da! Wir waren schon ewig nicht hier und es hat sich nichts verändert.“ Nach ihr stieg Kai aus. Er atmete tief durch und half Hilary beim Aussteigen. Der Mann mittleren Alters redete mit der brünetten, doch sie verstand kein Wort. Hilflos suchte sie in Kai's Gesicht nach Hilfe. „Er hat dich gefragt, ob er dir helfen kann.“, dabei deutete er auf die Babyschale in der Emilia schlief. Darauf zog Hilary die Schale näher zu sich. Sie würde einem fremden ihr Kind nicht anvertrauen. Kai erklärte dem Mann kurz auf Russisch, was Sache war. Der lächelte die Japanerin an und holte das Gepäck aus dem Kofferraum. „Komm.“, forderte der Russe sie auf und stieg die Treppe nach oben. Kate klingelte schon. Wie immer ungeduldig. Die Tür wurde geöffnet. Heraus trat eine Dame mittleren Alters. Sie begrüßte Kate herzlich mit einer Umarmung. Sie sah sich nach Kai um, der sie aus dem Augenwinkel schon beobachtete. Auch auf ihn kam die Dame herzlich zu und wollte ihn gerade umarmen, doch er entzog sich der Berührung. „Mila...lass das.“, er trat an die Seite und gab den Blick auf Hilary frei. „Hast du noch ein Zimmer frei?“ „Huch? Natürlich! Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte sie auf Russisch, bevor sie aufgeschlossen zu der brünetten herabstieg und ihr beim Tragen der Babyschale half. „Sie versteht kein Russisch. Nur Japanisch.“ „Oh.“, war das einzige was sie entgegnete. „Da muss ich wohl mein Japanisch wieder etwas auffrischen.“, lachte sie laut los und sprach mit einem fürchterlichen Akzent auf Japanisch. Verdutzt schüttelte Hilary nur ihren Kopf. „Jetzt kommt erstmal rein! Ich habe schon Tee gekocht, euch muss doch unendlich kalt sein, nach der langen Reise. Husch husch! Los!“ Drinnen sah das Haus genauso stilvoll eingerichtet aus, wie man von außen erwarten konnte. Teure, seltene Möbelstücke wo man hinsah. Von einem Butler wurden ihnen die Jacken abgenommen, während der Fahrer mit den Koffern hereinkam. Mila zeigte ihm, wo er das Gepäck hinbringen sollte und er verschwand im ersten Obergeschoss. „So kommt ins Wohnzimmer! Los! Los!“ Wieder scheuchte Mila die jungen Leute einen Raum weiter. Die Stube strahlte eine angenehme Kaminwärme aus. Drei edle Polstermöbel standen um den Kamin herum, in dem das Feuer knisterte. „Setzt euch! Und nehmt euch Tee!“ „Ach Mila, vielen Dank.“, entgegnete Kate gespielt freundlich und nahm sich eine Tasse heißen Tee. Nachdem Hilary sich umgeschaut hatte, goss auch sie sich eine Tasse des heißen Getränks ein. „Mila, das ist Hilary.“, er sprach ganz ruhig auf Japanisch. Mila folgte seinen Worten aufmerksam und betrachtete Hilary von oben bis unten, worauf sie sie freundlich anlächelte. „Hilary, das ist Ludmila, die Schwester meines Vaters.“ „Ach, sei doch nicht so förmlich, Kai! Ich bin seine Tante! Ich freue mich dich kennenzulernen! Sag einfach Mila zu mir!“, antwortete sie überschwänglich in gebrochenem Japanisch. „Und das Baby auf deinem Arm heißt wie?“, wand sie sich weiter an Hilary. Zögernd antwortete sie. „Das ist Emilia.“, und strich ihrer Tochter über den Kopf. „Mila! Kannst du dir eigentlich vorstellen wie unsagbar schlimm der Flug hierher war?!“, platzte Kate dazwischen. Ihr passte es schon die ganze Zeit nicht, dass sich keiner für sie interessierte. „Ach Kate, es wird bestimmt nicht so schlimm gewesen sein, wie du beschreibst.“, grinste Mila sie an. Sie wollte mehr über Hilary erfahren, doch Emilia fing an zu quengeln. Ludmila stand aus ihrem Sessel auf, um die kleine abzulenken. Sie schaute in ihr Gesicht und schnitt komische Grimassen mit ihrem Mund. Einen kurzen Moment schaute Emilia sie skeptisch an. Dann streckte sie ihre Zunge heraus, worauf Ludmila laut auflachte. „Deine Tochter hat Humor!“ Hilary grinste darauf auch los. „Ich glaub, langsam wird sie müde...Kann ich sie irgendwo schlafen legen?“ „Oh natürlich! Komm ich werde dir zeigen wo! Los los!“, sie eilte zur Tür und stapfte die Treppe hinauf. Hilary sprang von der Couch, um ihr hinterher zu gehen und verschwand aus dem Raum. Das nutzte Kau um zu ihrem Freund auf der gegenüberliegenden Couch zu stiefeln. Er verfolgte sie mit den Augen, bis sie sich auf seinem Schoß niederließ. Sie legte die Arme um einen Nacken. „Endlich hab ich dich mal für mich allein.“, flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. „Ich hab jetzt keine Lust darauf.“, und schloss angestrengt die Augen. „Ich kann dich auch massieren...“ „Hör auf!“ Augen rollend ließ sie sich nach hinten auf die Couch fallen. Jetzt lagen nur noch ihre Beine auf seinem Schoss. „Stören wir euch gerade bei etwas wichtigem?“, scherzte Mila herum, als sie kurze Zeit später mit Hilary wieder zurück kam. „Nein. Schläft Emilia?“, er wandte sich an die Brünette, die mit dem Kopf nickte und auf den Boden sah. Seine Tante ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Sie setzte sich wieder auf ihren Sessel, griff nach ihrem Tee und schloss die Augen beim Trinken. „Jetzt erzählt ihr mir mal, was ihr miteinander zu tun habt.“, sie setzte die Tasse ab und schaute Kai durchdringend an. Der schob Kate's Beine von sich und winkte ab. „Nicht mehr heute. Wir haben einen langen Flug hinter uns.“ „Oh was? Ihr wollt schon ins Bett? Aber du bleibst doch sicher noch bei mir Hilary?“ „Nein...tut mir leid...ich bin auch total müde...“ Seufzend trank sie noch einen Schluck Tee. „Dann wünsche ich euch eine angenehme Nachtruhe.“ Die drei jungen Leute verließen die Wohnstube. Während Kai der brünetten noch ihr Zimmer zeigte, zog sich Kate in ihren Raum zurück. Gleich würde sie mit Kai Zeit verbringen können, ohne dass sie gestört werden würden. Schnell entledigte sie sich ihrer Kleidung und hüpfte in das weiche Bett. Kurz darauf kam ihr Freund auch ins Zimmer und legte sich müde neben sie ins Bett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)