Sturm & Drang von die-in-darkness ================================================================================ Kapitel 7: Aufregung -------------------- Kapitel 7 Am nächsten Morgen klingelte Hilary's Wecker um 5:30 Uhr. Es war Montag und ein neuer Arbeitstag begann. Sie tastete verschlafen nach dem klingelnden Gerät, um es mit einem kräftigen Schlag zum Schweigen zu bringen. Es war wieder still. Sie raffte ihre müden Knochen auf und stieg aus dem Bett. Emilia musste sie auch noch wecken. Als erstes verschwand sie im Bad. 10 Minuten später stand die junge Frau angezogen vor dem Bettchen ihrer Tochter. Sanft weckte sie die kleine, zog sie hübsch an und aßen gemeinsam Frühstück. 06:15 Uhr. Es war an der Zeit sich auf den Weg zu machen. Emilia streifte sie eine dünne hellgrüne Sommerjacke über und setzte ihr eine Mütze auf. Die Sachen für die Arbeit hatte sie am Abend zurechtgelegt. Sie schnappte sich die Tasche und beide verließen die Wohnung. Während Hilary arbeitete, passte eine Nachbarin auf sie auf. Sie war wohl die einzige vertrauenswürdige Person in dem Wohnblock. Hilary arbeitete in einem kleinen 24-Stunden-Markt. Er war nicht weit von ihrem Zuhause entfernt, was ganz praktisch war, wenn Emilia krank wurde. Hier in dem Laden gab es alles, was das Herz begehrt. Von A, wie Antipasti bis Z, wie Zigaretten. Während ihrer Arbeit konnte Hilary keinen klaren Gedanken fassen. Das ganze Wochenende hatte sie komplett aus der Bahn geworfen. Es war so viel passiert. „Hilary!“ „Hä?“ „Sieh gefälligst hin, was du hier machst!“ „Äh...was?“ Ihr Chef hatte mitbekommen, dass die junge Frau nicht bei der Sache war und stauchte sie nun zurecht. Sie schaute vor sich ins Regal und merkte, dass sie alle Waren komplett falsch einsortiert hatte. So sehr war sie in ihren Gedanken versunken. „Ahhhh! Entschuldigen Sie! Es tut mir leid, ich werde es sofort ordentlich einsortiern!“ Sie verbeugte sich immer wieder, während sie sich entschuldigte. Ihre Arbeit zu verlieren, konnte sie sich nicht erlauben. „Ich werde mir das nicht mehr lange ansehen! Träumen kannst du in der Nacht, aber nicht hier auf der Arbeit!!“ „Ja...es tut mir leid....“ Ihr Chef konnte sehr ungemütlich werde, wenn sie die ihr aufgetragenen Aufgaben nicht zu seiner Zufriedenheit erfüllte. Sie beeilte sich die Regale auszuräumen und neu einzusortieren. „Das Pech verfolgt mich wohl...“, sie seufzte und hoffe, dass dieser Tag schnell vorbei sein würde. Es war eben ein 'typischer Montag'. Am späten Nachmittag konnte die brünette endlich Feierabend machen. In der restlichen Arbeitszeit, geschahen ihr keine Missgeschicke mehr. Sie zog sich um, schnappte ihren Rucksack und verließ das Geschäft durch den Hintereingang. Zuhause holte sie Emilia bei der Nachbarin ab. Sie wartete schon auf die braunhaarige Frau, denn sie musste noch in die Stadt fahren. „Vielen Dank fürs Aufpassen.“, Hilary bedankte sich bei ihr und reichte ihr eine kleine Pralinenschachtel zum Dank. Sie verbeugte sich höflich und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Viel Zeit für ihre Tochter hatte sie nicht. Es war schon Zeit Emilia zu füttern und danach schlafen zu legen. Die kleine tat ihr schrecklich leid, aber das Geld lag nicht auf der Straße. Und von irgendetwas mussten sie leben. Am Abend badete Hilary, um von dem anstrengenden Tag zu entspannen. Erschöpft fiel sie dann ins Bett und schlief sofort ein. Die restlichen Tage der Woche vergingen ohne große Vorkommen und Unannehmlichkeiten. Schließlich war es Freitag. Der schlimmste Tag der Woche. Normalerweise freute sie sich darauf, doch heute nicht. Kai hatte sich bei ihr angemeldet und wollte sie wiedersehen. Hilary durfte sich frei nehmen, da sie viele Überstunden angesammelt hatte. Sie stand trotz ihres freien Tages sehr früh auf, räumte die Wohnung auf, putzte alles, kaufte nochmal ein, bereitete Getränke vor und versuchte die Wohnung etwas hübscher aussehen zu lassen, als sie eigentlich war. Emilia konnte sie für einige Stunden bei der Nachbarin unterbringen. Am frühen Nachmittag holte sie Emilia ab und ging direkt mit ihr eine große Runde durch den Park spazieren. Nach fast 2 Stunden waren sie wieder zurück. Hilary's Tochter war während des Spaziergangs eingeschlafen und lag noch im Wagen. So konnte die Mutter kurz entspannen. Dann klingelte ihr Handy. Sie kramte es aus ihrer Hosentasche und sah auf das Display. '1 neue Nachricht' Sie schluckte und öffnete sie. Die Nachricht kam von Kai. Er schrieb, dass er gegen 17 Uhr ankommen würde. Hilary sah auf ihre Armbanduhr. 16:07 Uhr. „Nicht mal mehr eine Stunde!“, rief sie erschrocken. Auf einem Schlag war sie wieder da. Die ungeheure Nervosität vor ihm. Was würde passieren, wenn er ankommt? Würde Kate auch vor der Tür stehen? Hatte sie es herausgefunden? Und wie sollte Hilary dann darauf reagieren? Ein wahres Karussell aus Fragen drehte sich in ihrem Kopf. Die junge Frau malte sich oft das Schlimmste aus. Denn, wenn es so eintreffen würde, wäre es nicht mehr so überraschend für sie. Als es an ihrer Wohnungstür klingelte, unterbrach es schlagartig den Fragenkreis der jungen Mutter. Wer war das nun wieder? Sie hatte doch schon genug Stress, jetzt in der Situation. Hilary ging zur Tür und schaute durch den Spion. Doch konnte sie niemanden entdecken. Sie öffnete die Wohnungstür und lugte nach rechts und links. Ihr Blick blieb auf der linken Seite hängen. An ihm. Da stand er angelehnt an die Flurwand. Ein Bein angewinkelt und ebenfalls gegen die Wand gestützt. Er hatte eine dunkelblaue Jeans an, ein weißes lockeres Hemd und darüber trug er eine beigefarbene Sommerjacke. Sein Gesicht zeigte keine Regung, nur sein Blick war starr und zugleich fordernd auf Hilary gerichtet. „Na endlich. Ich dachte schon du bist nicht da.“ Die brünette stand wie angewurzelt da. „A-a-aber deine Nachricht...Du solltest doch erst in einer Stunde hier sein.“ „Nette Begrüßung. Soll ich vielleicht in einer Stunde nochmal klingeln?“ „Äh nein! Komm rein...“, sie wollte ihm doch keinen Vorwurf machen. Sie wedelte hastig mit ihren Armen, um sich zu entschuldigen. Wortlos trat er in die Wohnung. Auf dem Rücken trug er eine Tasche, die an der Ecke des Flurs landete. Ordentlich wie er war, zog er seine Schuhe aus und stellte sie an die Seite. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)