Armdrücken von szymzickeonee-sama (SasuXSaku) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Vorstellung eines ruhigen Abends für Ninjas (besonders die einer bestimmten Altersklasse) war, sich zum Essen in einem Restaurant zu treffen, dass in neunzig Prozent der Fälle genau das war, in welchem sie sich gerade befanden. Erst nach dem Krieg hatten sich diese Abende von Team 7 auf die Rookie Nine und schließlich auch auf die Konoha 11 – pardon, Konoha 13 ausgeweitet. Speziell an diesem Abend war die Stimmung allerdings nicht ganz so ausgelassen, denn es war einer der wenigen Tage, die Uchiha Sasuke in Konoha verbrachte – und bei denen wurde er gnadenlos von Naruto gezwungen, mitzukommen. Ein lautes 'Bumm' und das Klappern von Geschirr ließen Teuchi, den Inhaber des Ichiraku zusammenzucken. Tenten fluchte. »Noch mal!«, forderte sie verärgert. »Tenten, glaubst du wirklich, beim zehnten Mal schaffst du es?« »Zehn ist meine Zahl! Sakura, los!« Mit einem Seufzen setzte Sakura erneut ihren rechten Ellenbogen auf der Tischmitte auf, die Hand erhoben. Tenten schlug mit einem grimmigen Blick ein, die Zähne in die Unterlippe gegraben. Ino beugte sich vor und legte ihre Hand auf die ihrer beiden Freundinnen. »Fertig?« Sakura nickte nur, während Tenten grunzte. »Los!« Ino hob die Hand schnell weg und Tenten fing an zu drücken. Sakuras Hand bewegte sich keinen Millimeter. Eine Schweißperle bildete sich auf Tentens Stirn, die eine krampfhafte Grimasse zog. Die Muskeln und Sehnen an ihrem nackten Arm – den Ärmel hatte sie hochgekrempelt – traten deutlich hervor. Genau wie bei Sakura, die allerdings überhaupt nicht angestrengt aussah. Ganz langsam, fast gemächlich drückte sie Tentens Hand nach unten, bis diese mit einem dumpfen Krachen aufschlug und die Suppenschüsseln ihrer Freunde zum klirren brachte. »Zehn zu Null für Sakura«, erklärte Ino und verdrehte die Augen. Tenten funkelte Sakura an und wandte sich dann zu ihrem Sitznachbarn um. »Neji! Verteidige die Ehre unseres Teams, los!« Stoisch sah Neji von seiner Schüssel auf und warf einen kurzen Blick auf Sakura. »Nur, wenn ich ihr vorher die Tenketsu verstopfen darf.« »Das wäre ja unfair«, empörte sich Sakura. »Stell dich nicht so an, Tenten, keiner kann sie schlagen.« »LEE!«, brüllte die Brünette und ihr zweiter Teamkamerad, der sich gerade an der Theke mit Ayame, der Bedienung unterhielt, sah auf. »Was ist?« »Du musst gegen Sakura Armdrücken!« »Yosh! Bei dieser jugendlichen Herausforderung werde ich nicht Nein sagen!«, strahlte er und hüpfte zurück zum Tisch, setzte sich auf den Stuhl, den Tenten ihm frei machte. Kiba, der sich selbst noch den Arm rieb, sowie Sai und Naruto, die schlau genug waren, Sakura niemals beim Armdrücken herauszufordern, grinsten. »Und wehe du verlierst absichtlich, nur weil es Sakura ist!«, ermahnte Tenten mit zusammengepressten Zähnen. Das konnte man ja schließlich nicht auf sich sitzen lassen, dass Sakura, die immerhin fast zwei Jahre jünger war, sie im Armdrücken schlug! Mit feurigem Blick schlug Lee in Sakuras Hand ein. »Ich werde nicht ruhen, bis ich dich mit meiner Stärke beeindrucken kann, Sakura-chan!« Sakura unterdrückte ein Seufzen. »Okay. Fertig? Los!« Man könnte sagen, dass Sakuras Arm etwas, so ganz minimal gezittert hätte. Könnte man. Aber obwohl sie sich bei Lee etwas mehr anstrengen musste, so erforderte es doch keine ihrer eisernen Reserven, auch seine Hand auf den Tisch krachen zu lassen. Tenten stöhnte auf. »Sakura-san«, stöhnte Teuchi besorgt, der Naruto eine weitere Schüssel Ramen servierte. »Bitte mach den Tisch nicht kaputt.« Sakura lief rot an. »Tut mir Leid, ich werde vorsichtig sein, versprochen! Wenn etwas kaputt geht, bezahle ich es selbstverständlich.« Lee ihr gegenüber starrte fassungslos auf seine geschlagene Hand. Tränen bildeten sich in seinen Augen und für einen Moment fühlte Sakura sich irgendwie schuldig. Aber nur, bis er aufsprang und sie über den Tisch hinweg umarmen wollte. »Sakura-chan! Du bist so unglaublich stark und auch noch wunderschön!« Die gesamte Tischrunde verdrehte genervt die Augen und stöhnte, aber trotzdem war das abwertende »Tze« vom Kopfende zu hören. Lee wirbelte zu dem Verursacher des Geräusches herum. »Was? Willst du etwa bestreiten, dass Sakura wunderschön ist?«, fragte er herausfordernd, schon halb in Kampfstellung. Sasuke, der das Ganze gelangweilt verfolgt hatte, zuckte nicht mal mit der Wimper. Sakura wurde wieder rot, als sie zu ihm sah und er ihren Blick auffing. »Ich finde nur, ihr strengt euch nicht genug an«, sagte er monoton. »Was soll das denn heißen?«, blaffte Tenten. Nur Sasukes Augen bewegten sich und fixierten jetzt die Brünette. Eines musste man ihr lassen, sie zuckte zumindest nicht zusammen. »Willst du damit sagen, dass wir Sakura-chan gewinnen lassen, oder so?«, fragte Naruto mit einem Kopfschütteln. »So stark kann sie ja nicht sein«, machte Sasuke. Das hätte er wohl besser nicht gesagt. Sakuras Wangenröte rührte jetzt nicht mehr nur von seinem puren Anblick, sondern auch von aufsteigender Wut. Wie bitte?! Er hielt sie immer noch für schwach? Nachdem sie jahrelang trainiert, im Krieg an seiner Seite gekämpft und verdammt noch mal deutlich gezeigt hatte, dass sie nie wieder hinter ihren beiden (ursprünglichen) Teamkameraden zurückstehen würde?! Mit einem Blick, den Sasuke zwar schon oft bei ihr gesehen, in dessen Fokus er aber noch nie gestanden hatte, setzte sie ihren Ellenbogen wieder auf und reckte herausfordernd das Kinn. Sein Gesicht blieb stoisch. »Traust du dich nicht?«, fauchte sie. Er schloss genervt die Augen, bevor er aufstand und Lee von seinem Platz verscheuchte. Der ganze Tisch war still geworden und wenn man genau hinguckte, konnte man nicht nur auf Kibas und Narutos, sondern auch auf Shikamarus und Nejis Gesicht ein Grinsen ausmachen. Mal ganz abgesehen von Tenten, die sich die Hände rieb. »Aber Sakura, lass du ihn jetzt nicht gewinnen, nur weil du ihn magst!«, zischelte Ino, die erneut ihre Hand über die verschränkten Hände der Kontrahenten hielt. Sakuras Wangenröte verdunkelte sich und sie grummelte etwas Unverständliches. Sasuke sah sie mit einem kühlen, uninteressierten Blick an. Er dachte also immer noch sie wäre schwach? Oh, sie würde es ihm zeigen, hier und jetzt! »Los!«, kommandierte Ino und augenblicklich ertönte ein lautes Krachen und Knacken, bei dem Teuchi hektisch hinter der Theke hervorsprang. »Sakura-san, der Tisch!« Ungläubig starrten alle auf die Arme der beiden, die auf einem makellosen Tisch lagen. Sakuras war oben. Und Sasukes hatte einen merkwürdigen Knick. »Du hast mir den Arm gebrochen«, stellte er emotionslos fest. »Oh Gott, Sasuke!« Sakura war erschrocken aufgesprungen. »Das tut mir so Leid, das wollte ich wirklich nicht! Lass mich das schnell heilen!« Hektisch, beinahe panisch und feuerrot im Gesicht richtete sie unter dem johlenden Gelächter ihrer Freunde den Arm ihres Teamkollegens und fing an, mit vor Chakra grün leuchtender Hand über den Unterarm zu streichen. »Na, das geschieht dir ganz Recht, Teme!«, feixte Naruto und kassierte einen eiskalten Blick. Den Rest des Abends wurde er gnadenlos damit aufgezogen, Sakura so maßlos unterschätzt zu haben. Die Gesellschaft löste sich schließlich nach und nach auf, und Team 7 machte sich zusammen auf dem Weg. Naruto und Sai, die immer noch über Sasukes Niederlage witzelten verabschiedeten sich zuerst von einer nach wie vor erröteten Sakura. Sasuke hielt nicht mal an, ging aber langsamer, so dass Sakura wieder zu ihm aufschließen konnte. »Es tut mir wirklich Leid, Sasuke, ich-« Er warf ihr einen Blick zu, der sie verstummen ließ. »Beim nächsten Mal will ich eine Revanche«, sagte er dann und hob die Hand, stupste ihr mit zwei Fingern gegen die Stirn, genau da, wo ihr Juin war. Mit flatterndem Herzen und einer sehr ungesunden Gesichtsfarbe starrte sie ihn an. Bildete sie es sich nur ein, oder hatten sich seine Mundwinkel für einen kurzen Moment nach oben gebogen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)