Der Aufstieg des Löwen von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 1: Tywin ---------------- Der Wind wehte von Westen und blies in die offenen Segel der ‚Golden Löwe’. und brachte das mitsamt dem Rest der Lennister Flotte dem Ziel entgegen. Nach langer Zeit des Krieges auf den tritt Steine und einer langen Reise durch Sommermeer waren sie schließlich ins Meer der Abenddämmerung gelangt und näherten sich jetzt ihrem Ziel. Die Mannschaft war guter Dinge man lachte, scherz, man erzählte sich Geschichten während der Arbeit. Allerdings gab es einen Mann, denen die Männer aus dem Weg ging. Er stand am Bug des Schiffes, er war achtzehn, von großer Statur, mit blonden Haaren und leichtem Bartwuchs, die grünen Augen starrten mit hartem Blick aufs Meer hinaus. Er trug eine rote Rüstung, welches zwei goldene, aufbäumende Löwen zeigte. Irgendwann hörte man vom Ausguck „Land in Sicht.“ Am Horizont konnte man erste Ausläufer eines Landstrichs erkennen und die fielen Rauchschwaden einer großen Stadt sehen. Lennishort. Ein anderer junger Mann von sechzehn Jahren gesellte sich zu ihm. „Habe ich das richtig verstanden?“ fragte Kevan seinen Bruder. „Es scheint so." meinte Tywin. Erleichterung war im Gesicht seines Bruders zu sehen: „Dann sind wir fast zu Hause.“ 'Und wieso empfinde ich kein Glückgefühl wenn ich daran denke?' dachte der achtzehnjährige. Vielleicht lag es daran, dass er die Wahrheit gesehen hat, die Sänger preisen den Krieg, große Taten vollbracht um Ruhm und Ehre zu erwerben. Doch was Ser Tywin im Krieg der Neunheller Könige erlebt war Schlamm, Kälte und Blut. Aber er hatte noch eine andere Wahrheit gesehen: diese schmerzte mehr als ein Schwerthieb. Das Schiff nahm fahrt auf und je näher sie der Küste kamen, deutlicher war der Hafen der Stadt zu erkennen aber nicht nur er. Vor ihnen ragte Casterlystein, stolze Sitz des Hauses Lennister, es war keine gewöhnliche Burg, obwohl es gekrönt war von Türmen, Wachtürmen, und Geschützt durch Eichentoren und eiserne Fallgitter, bestand der Kern aus einem riesigen Felsen an Meer der Abenddämmerung. Sänger schrieben über den Stein, dass er im abendrot wie ein schlafender Löwe aus sah. Kein Feind der Lennisters hatte es je geschafft die Burg im Sturm zu nehmen, weder Aegon der Eroberer, noch die Andalen oder die Eisenmänner. Keine Burg der Sieben Königslande war besser befestigt als Casterlystein. Was in Tywin allerdings großen Zorn verursachte war der Mangel an Kriegschiffen, die den Hafen bewachen sollten. Genauer gesagt, es waren keine vorhanden, es langen zwar einige Handelsschiffe der Weite vom Abor und Altlass und sogar aus Essos im Hafen vor Anker, aber die ganze Stadt lag offen wie ein Scheunentor, jeder dahergelaufene Pirat und Sklavenjäger konnte in Lennishort einfallen ohne behelligt zu werden. Und vor allem die Eisenmänner waren eine Bedrohung, im Moment verhielten sie sich aber ruhig aber das konnte sich ändern. 'Der Löwe war schwach, die Kraken riechen Schwäche.' dache Tywin unheilvoll. Als die Lennister Flotte in Altlass war um Essenvorräte und Wasser aufzunehmen, hatte Tywin einen Blick auf Flotte der Tyrells, Rothweyns und Hoheturms werfen. Ihre Flotten war groß genug um, als Königmund sie zu den Fahnen rief, konnte die eine Hälfte zu den Trittsteinen fahren und die andere Hälfte immer noch Altsass die Insel Arbor und die Rothweyn-Strasse bewachen. Tywin ballte zornig die Fäuste 'Wieder ein Fehler, der uns schwach aus sehen lässt, wieder ein Fehler dieser alten Narren.' Als die Lennister Flotte näher an die Küsten kam, teilte sie sich auf, ein Teil fuhr in den Hafen von Lennishort, der andere Teil fuhr in die Höhlen von Casterlystein ein. Der Stein hatte einen eigenen Hafen mit Kais und Werften, da das Meer ]auf der Westseite große Höhlen herausgewachsen, deren Tore groß genug[ waren, um Langschiffe und sogar Koggan zu beherbergen. Im falle Angriffs konnten sie bei den anderen Eingängen von Casterlystein Fallgitter herunter gelassen werden, um einen Angriff von der Seeseite zu verhindern. Als alle der Schiffe angelegt hatte, gingen Tywin, Kevan und ihre anderen zwei Brüder Tygett und Grion von Bord. Und gingen an den Kais zu der großen Treppe, die in das innere des Steins führte. Dort wurde ein großer Empfang bereitet, Dutzende von ihren Basen, Onkel, Tanten, standen an der Treppe und jubelten. Als sie ihre Helden die tapfer im Krieg gekämpft hatten, wieder zu Hause waren. Am Ende der Treppe wartete der gesamte Haushalt von Casterlystein. Darunter Maester Belden und ihr hoher Vater, Tytos Lennister, Lord von Casterlystein, Schild von Lennishort, und Wächter des Westens. In Tywins Augen hätte kein unpassender er diese Titel tragen können. Lord Tytos war dreiundvierzig, seine blonden Haare begannen bereits aus zufallen, er war übergewichtig und trug einen Vollbart um seinen Doppelkinn zu verbergen. Tywin hatte dem Eindruck, dass sein hoher Vater seinen Weggang noch fetter geworden war. „Da sind sie, da sind sie, meinen Löwenjungen, siegreich, wohl behalten aus dem Krieg zurück!“ rief er. 'Wohlbehalten, wir haben geblutet und gekämpft. Während du dich in Castelystein vergnügt hast.' Doch Tywin sprach seine Gedanken nicht laut aus, sondern behielt sie für sich und sagte respektvoll, damit alles hören konnten: „Auch wir sind froh, dass wir wieder zu Hause sind Mylord.“ Tywin sah unter den Leuten die gekommen waren um sie zu begrüßen und entdeckte seine hochschwanger Schwester Genna zusammen mit ihrem hohen Gemahl, Emmerson Frey der das Selbe Wiesel Gesicht hatte wie der Rest der Familie vom Kreutzweg . 'Du hast was besseres verdient als ihn. Und das du ihn heiraten musstest, dafür können wir uns bei unserm hohen Vater bedanken.' Neben seiner Schwester stand ihre beste Freundin, seine Base Joanna. Und sie zu sehen brachte Tywin zum lächeln. Dann wanderte sein Blick zu einer anderen Frau, die Mätresse seines Vaters, sie war nicht älter als sechzehn und die Tochter eines Kerzenziehers. Und sie trug ein Kleid das Tywins verstorbene hohen Mutter gehört hatte. Kapitel 2: Joanna ----------------- Die große Halle von Casterlystein war anlässlich der Feier über die Rückkehr der Lennister Söhne überfüllt. Joanna hatte die Ehre auf der Plattform des Lords zusammen Genna und ihrem Mann zu sitzen. Zweiundzwanzig Gänge wurden serviert. Gäste aus allen Teilen der Westlande waren eingeladen worden. Bier, Meet, Wein vom Arbor und Dorne flossen im strömen. Gebratene Wildschweine, Hirsch, Süßfrüchte aus Volantis und Pentos, Meeresfrüchte wie Hummer, Muscheln, Krabben beherrschten die Tische. Nie war ein Becher leer, sondern wurde stets von einem Diener neu gefüllt. Sänger spielten bekannte Lieder aus Westeros, Jongleure zeigten ihre Künste. Der Narr von Casterlystein begann bereits seine Gäste zum lachen zu bringen. Unter den Gästen befand sich auch Lord Roger Regn, der Rote Löwe von Castamaer und sein Bruder Reynard, und Lord Welderan Tarbeck seine Frau Lady Ellyn. Genna beugte sich zu Joanna vor und flüsterte leise: „Nach allem, was sich die Regn-Schlampe hier geleistet hat, taucht sie einfach hier auf.“ „Sie ist heißt Tarbeck, Genna“, flüsterte Joanna zurück. „Von mir aus kann sie Visenya Targaryen heißen, sie ist für immer eine Regn, wenn unser Großvater oder meine Hohe Mutter noch lebten, würde sie keinen Fuß auf Casterlystein mehr setzen.“ 'Wieder ein Beweis dafür, was für ein toller Lord der lieber Onkel doch ist' dachte Joanna. Die Rivalität zwischen Lady Jeyne Lennister, Lord Tytos verstorbene Frau, und Lady Ellyn war bereits in den Westlanden bekannt. Und selbst als man sie aus Casterlystein heraus geworfen hatte und Lady Eylln Regn zu Lady Tarbeck wurde, hörte Rivalität nicht auf. Der Geburtenkrieg war in den Westlanden schon zur Legende geworden. Joanna schaute zu Tywin, der neben seinem Vater saß, Joanna kannte Tywin schon seid sie kleine Kinder waren. Und er war schon damals sehr ernst gewesen, aber heute strahlte er eine Härte aus, die sie an ihm nicht kannte. 'Hat dich der Krieg so verändert, Tywin?' fragte sich Joanna. „Was ist das?“ fragte Genna „Schmachtest du meinen großen Bruder an?“ „Was, nein“, antwortete Joanna schnell und wurde leicht rot. Emmson nahm sein Bitterblatt aus dem Mund, auf denen er immer kaute: „Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis der Löwe am Schwanz gezogen wird“, sagte er gehässig. Dafür erntete er einen finsteren Blick seiner Ehefrau. Lord Tytos erhob sich von seinem Sitz: „Verehrte Gäste, Lords und Ladys, hiermit ist der Tanz eröffnet“, verkündete er. Daraufhin begaben sich die Gäste in der Mitte der Große Halle und begannen zu tanzen. Emmson und Genna waren ebenfalls unter den Tänzern. Auch Kevan Lennister gehörten dazu, er tanzte mit einer Verwandten aus Lennishort. „Verzeihung Mylady“, fragte eine tiefe Stimme neben ihr, sie schaute hoch und sah Tywin bei sich stehen. „Darf ich Euch um diesen Tanz bitten“, fragte er höfflich. „Aber sehr gerne doch, Mylord“, sagte Joanna und hakte sich in Tywins Arm. Die beiden tanzten ausgelassen, Joanna fühlte sich, als sie ob auf Wolken gehen würde. der Tanz endete und die Gäste gingen an ihre Plätze zurück. Allerdings setzte sich nicht Joanna auf ihren Platz neben Genna, sondern neben Tywin. Mehr als einmal war der Wein schon rumgegangen, und die meisten hatten davon rote Köpfe bekommen. Tywin und Joanna gehörten zu den wenigen, die noch nüchtern waren, da sie nur Wasser tranken. Die ersten Trinksprüche wurden heraus gebrüllt. Der Lord von Hochklipp erhob sich und rief laut: „Auf die großartigen Söhne, seine Lordschaft, die uns Westmännern auf den Trittsteinen großen Ruhm eingebracht haben!“ Die anfänglichen Trinksprüche waren harmlos und amüsant. Doch wurden sie heftiger, der Lord von Achmark rief: „Und auf unsern Hohen Lord, auf das er noch fetter wird.“ Der Lord von Silberhall stimmte mit ein: „Sein Arsch ist ja schon so fett geworden, dass er ja gar keine Kissen mehr braucht, wenn auf seinen hohen Sitz will.“ Die Gäste lachten und jeder andere König oder Lord hätte für diese Beleidigung zum Schwert gegriffen. Aber nicht Lord Tytos, nein, der saß einfach nur da auf seinem Thron und lachte darüber. Es hatte jener Brauch begonnen, den man in den Westlanden 'Den Löwen am Schwanz' ziehen nannte, was nichts anderes bedeutete als Lord Tytos zu verspotten. Dieser über sah Beleidigungen hinweg, lachte stattdessen mit ihnen. Die Beleidigungen wurden heftiger, das Gelächter noch größer, plötzlich stand Tywin wütend auf, warf seine Servierte auf den Tisch und marschierte aus der Großen Halle. Joanna wusste bis heute nicht, warum sie ihm gefolgt war. Sie fand ihn schließlich in einem der Gänge von Casterlystein, weit ab vom Fest. Und sah wie er wütend mit der Faust die Höhlenwand einschlug. Vorsichtig näherte sich Joanna ihm. „Mylord, ist alles in Ordnung?“, fragte Joanna vorsichtig. Tywin schaute sie an, Wut stand in seinen Augen, dann wurde sein Blick sanft und er nahm wieder HHaltung an. „Es geht mir gut“, sagte er. „Möchte Mylady mich auf einem Spaziergang begeleiten?“, fragte Tywin. „Aber sehr gerne doch“, sagte sie Lange Zeit schwiegen sie, als sie durch die Gänge von Casterlystein gingen, doch irgendwann brach Tywin das Schweigen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm geworden ist“, sagte Tywin. „Es bestätigt die Wahrheit, was ich auf den Trittsteinen erfahren habe.“ „Was ist das für eine Wahrheit?“ fragte die siebzehnjährige. „Das alle sieben Königslande über die Lennisters lachen, von der Mauer bis hin nach Dorne heißt es, dass die Krallen des Löwen stumpf geworden sind. Ich habe auf den Trittsteinen erlebt wie man über uns redet.“ Irgendwann führte ihr Weg in die Halle der Helden, Reihe um Reihe standen die kostbaren Rüstungen von einhundert Rittern, Königen und Lords aus den Hause Lennister. An kleinen Podesten hatten die Maester vor den Rüstungen, die über Jahrhunderte in Goldschrift auf Pergament den Namen des Helden, seine größten Taten und die Tode notiert. Während sie durch die Halle schritten, dachte Joanna über die vielen Lennisters nach, die ihnen voraus gegangen waren. Einige Könige unter den Lennisters waren berühmt für ihre Weisheit, andere für ihre Kriegskunst, allerdings gab es auch viele schwache und grausame. Irgendwann blieben Tywin und Joanna vor einer halb verkohlten Rüstung stehen, es war die Rüstung von Loren Lennister, der letzte König vom Stein, der sich Aegon Tagaryen und seinen Schwestern vor den Feldern des Feuers mit den Heer des Westens und der Weite stellte. Aber schließlich vor dem Eroberer das Knie beugte. „Ich habe immer gehofft, meine Kinder hierher zu führen, um ihnen zuzeigen, dass sie auf ihre Vorfahren Stolz sein können“, sagte Joanna, „aber dieser Stolz schwindet mit jedem Tag, den Lord Tytos auf den Thron sitzt.“ Sie blieben vor der Rüstungen stehen, auf denen Pergament stand 'Gerold der Golde Lennister Lord von Casterlystein, Schild von Lennishort und Wächter des Westens.' „Ich wünschte, unser Großvater wäre noch am Leben, er hätte nicht zu gelassen, an das unsere Haus so verkommt wie Tytos es gerade tut. Und er hätte bestimmt nicht zu gelassen, das Genna diesen schrecklichen Frey heiratet“, sagte Joanna traurig. Tywin schaute sie an, strich ihr sanft über ihre Wange: „Ich schwöre dir, Joanna, hier und jetzt ich werde ruhmreiche Zeit der Lennisters wieder zurückholen. Niemand wird es mehr wagen, über uns zu lachen. Selbst wenn ich dafür zu Feuer und Schwert greifen muss.“ Während er das sagte, blitzen Tywins grüne Augen vor Entschlossenheit. 'Ja, Tywin, ich glaube du könnest es schaffen', dachte sie. Kapitel 3: Kevan ----------------  Das erste, was Kevan fühlte, als er wach wurde, war das er in einem weichen Bett lag. Auch wenn Wochen her war, seit sie wieder zu Hause waren, war es immer noch ein überwältigendes Gefühl in einem richtigen Bett zu schlafen und nicht mehr auf einem harten, von Regen durchtränkten Boden zu schlafen, oder wenn man Glück hatte, auf einer einfachen ungemütlichen Pritsche. Kevan stand auf und kleidete sich an. Allerdings dauerte es einig Zeit, bis er den Familiensaal erreichte, da er sich ab und zu in den vielen Gängen von Casterlystein verlief, es würde noch ein wenig dauern, bis er sich hier zurechtfinden würde. Der Familiensaal war kleiner als die große Halle, aber groß genug um drei große Tafeln rein passten. Kevan setze sich, orderte ein Frühstück, bestehend aus gebackenen Speck, schwarzem Brot und gekochten Eiern. Das Essen war etwas, was Kevan seit ihrer Ankunft sehr genoss, auf den Trittsteinen war ihr Hauptnahrungsmittel Haferbrei und Wasser gewesen. Am Ende des Frühstücks wurde Kevan von einem Jungen, der nicht älter als vierzehn war, angesprochen. Seine blonden Haare und die grünen Augen zeichneten ihn als einen Lennister aus, er trug eine abgetragene Wollwanst ebenso eine Stoffhose, Wollstiefel. „Verzeiht, Ser, aber euer Bruder Tywin wünscht Euch zu sehen“, sagte der Junge. Kevan wischte sich mit einer Servierte das Fett vom Mund ab, und wand sich an den Jungen. „Nun gut, dann führe mich zu ihm“, sagte Kevan ruhig. „Darf ich fragen, wie dein Name ist, Junge?“ „Edrick Lennister, Ser, ich komme aus Lennishort und bin der neue Kämmerer Eures Bruders“, sagte der Junge. Edrick führte ihn in den Löwenturm, dem höchsten Punkt von Casterlystein, wo sich die Arbeitsräume, Besprechungszimmer und das Solar des Lords befanden. Vor der Tür des Solars klopfte Edrick an der Tür, dann öffnete er die Tür. Das Solar war ein großer der Raum mit einer Tafel in der Mitte, deren Tischplatte aus purem Gold bestand, darauf lagen dutzende Bücher und Schriftstücke. Über den Raum hingen die Banner der Lennisters, links ging es auf einen Balkon, der in Richtung der Westseite raus führte. Tywin stand an Kamin und starrte in die Flammen als wäre er ein roter Priester aus Asshai. Neben seinem Bruder war Maester Belden noch im Raum, Kevan kannte den alten Mann seit er Junge war, noch nie hatte er den alten Maester so bekümmert gesehen. Tywin sah nicht auf, als er mit Edrick den Raum betrat, er sagte er nur eines: „Setz dich, lies.“ Kevan tat, was sein Bruder befahl, er setzte sich an den Tisch, nahm eines der Bücher und öffnete es. Es war ein Schuldenbucher wie die Maester von Casterlystein über Jahrhunderten angelegt hatten. Die Lennisters waren, ob jetzt Könige oder Lords, stets freigiebig mit ihrem Gold gewesen, finanzierten Hochzeiten, Turniere und vieles mehr, vorausgesetzt die Vasallen zahlten ihre Schulden zurück. Kevan sah die Summen von Golddachen und Silberhirschen, die sich die Vasallen seines Vaters geliehen hatten und diese Summen stiegen mit jeder Seite, die Kevan umblätterte. Dabei stach ihm immer wieder Name Regn ins Auge. „Die Regns sind Reich genug, warum sollten sie Casterlystein um noch mehr Geld bitten?“ fragte Kevan. „Weil die Regnbrüder nur Strohmänner sind, in Wahrheit steckt Lady Tarbeck dahinter, ich habe erfahren, dass sie der Burg Tarbeck wieder zu alter Größe verhelfen will.“ 'Wir hätten diesem Miststück den Kopf abschlagen sollen.' Kevan unterdrückte den Zorn und blätterte in dem Buch weiter, dabei stach noch ein Name hervor, der sich ebenfalls astronomische Summen geliehen hatte „Wer ist Siegesmund Einhard?“ fragte er. „Einer der führenden Händler von Lennishort, Mylord“, sagte Belden. Kevan blätterten weiter und fand eine Seite deren Summe durch gestrichen wurde. „Und was bedeutet das?“ fragte er. „Das bedeutet, dass Euer hoher Vater die Schulden derjenigen erlassen hat“, erklärte der Maester. „Euer hoher Vater ist ein gutherziger Mann.“ Tywin stieß einen Laut aus, der so etwas wie ein verächtliches Lachen hätte sein sollen und drehte sich zum ersten Mal um. „Großzügig!“, blaffte Tywin, „ja, ein Lord kann großzügig sein, das macht ihn beim Volk beliebt und bei seinem Vasallen ebenfalls, aber was diese Mann getan hat, ist Dummheit und nicht nur das, unsere Vasallen sondern auch Lords der Weite und der Flusslande ebenfalls schulden uns ebenfalls Gold und er hat es nicht für nötig befunden, diesen Schulden einzutreiben.“ Tywin ging zu der Tafel und gab mehrere Blätter Papier in die Hände des Maesters. „Sorgt dafür, dass diese Briefe schnellstmöglich ihr Ziel erreichen. Und jetzt widmet Euch Euren Pflichten, ich habe mit meinem Burder zureden.“ Der alte Mann verbeugte sich und verließ das Solar. Tywin setze sich an das Kopfende des Tisches neben seinen Bruder. „Junge, bring uns Wein“, befahl Tywin Edrick. Edrick brachte zwei Becher und stellte die Karaffe Wein auf einen kleinen Abstelltisch, goss den beiden Ritten ein und zog sich danach in eine Ecke des Solars zurück. „Ich habe Edikte geschrieben, in dem ich verlange, dass die Lords uns die Schulden zurückzahlen. Entweder zahlen sie ihre Schulden zurück oder stellen Geiseln bleiben also nur noch die Händler von Lennishort.“ „Gib mir ein paar gute Männer, ich werde diesen zeigen, wer der Herr ist!“ rief Kevan leidenschaftlich. „Nein, um die Händler werde ich mich kümmern, ich brauche dich im Feld“, wieder sprach Tywin. „Im Feld?“ fragte Kevan verwundert. Tywin griff nach drei Briefen, gab sie Kevan, das abgebrochene Siegle zeigte, das Wappen der Leffterts vom Goldzahn, eine goldene Spitze mit einem blauen Himmel, links eine Sonne. Auf dem anderen war das Wappen der Lyddens von Tiefengarben, ein weißer Dachs auf gespaltenem Grund von grün und braun. Der dritte Brief zeigte das Wappen des Hauses Serrett von Silberhügel. Kevan las sich Briefe sich durch, während er an seinem Wein nippte, nachdem er sie gelesen hatte, sah er seinen Bruder fassungslos an. „Wie viel Überfälle gab es?“, frage er seinen Burder. „Genug, um nicht mehr zählen zu können“, antwortete Tywin. „Wieso hat Vater nicht genug Wachen abgestellt um den Goldtransport schützen?“ fragte Kevan entrüstet. „Wann hat er sich je für so etwas interessiert“, knurrte Tywin verächtlich, „er hielt fünf Reiter für ausreichend.“ „Fünf Reiter für einen Goldtransport? Da hätte er gleich das Gold den Geächteten übergeben können“, knurrte Kevan. „Kevan“, sagte Tywin ernst. „Uns entgleitet langsam die Kontrolle über die Westlande. Vaters Missherrschaft stößt einigen Lords übel auf. Einige finden es amüsant, aber diese Briefe sind der Beweis, das einige Unzufriedene das könnte sie irgendwann gegen uns aufhetzen. Ich werde nicht zulassen, dass das Haus Lennister weiter hin verkommt. Und dazu brauche ich dich, wirst du mir helfen.“ Kevan hob stolz den Kopf: „Ich habe mit dir Seite an Seite auf den Trittsteinen gekämpft, natürliche werde ich dir helfen.“ „Gut“, sagte Tywin nach dem er an seinem Wein genippt hatte „Als Erstes wirst du dich um die Geächteten in den Westlanden kümmern, du hast eine Woche Zeit um die nötigen Männer zu rekrutieren.“ „Ich werde dich nicht enttäuschen, Bruder.“ Kevan brauchte die Woche nicht, um die nötigen Männer zusammen zurekrutieren. Die meisten Ritter der Westlande hielten sich noch Lennishort auf und als sie hörten, dass die Lennister Männer suchten, kamen die Ritter zu ihnen, um in ihre Dienste zu treten. Als Kevan am Morgen der Abreise in voller Rüstung aus dem großen Tor von Casterlystein auf seinen Schimmel die Stufen runter ritt, warteten über fünfhundert schlachterfahrene Ritter und Veteranen von den Trittsteinen auf ihn. Und während er die Stufen hinab ritt, wurde ihm klar, dass dies sein allererstes Kommando seit er Lord Roger Regn als Knappe gedient hatte und von diesem und am Ende zum Ritter geschlagen worden war. Kevan trappte durch die Reihen der Ritter bis er direkt vor ihnen stand und sie ihn alle im Blickfeld hatten. „Auf Ritter, zum Ruhm von Casterlystein!“, rief er. „Casterlystein!“, brüllten Männer. Dann schlugen die Männer ihre Stiefel gegen die Flanken ihrer Pferde und sie ritten die Flussstraße entlang nach Norden. Es war, als ob der Löwe aus einem langen Winterschlaf erwacht war und nun bereit war, seine Krallen zu zeigen. Kapitel 4: Tywin ---------------- Tywin betrat sein Arbeitzimmer, das er sich hinter dem Solar hatte einrichten lassen. Eddrick hatte bereits Feuer im Kamin gemacht, auf dem Tisch lag ein Stapel frisches Pergament parat, die Federn waren angespitzt und eine Schüssel mit Siegelwachs war ebenfalls vorhanden. Tywin nickte zufrieden. Sein Kämmerer leistete gute Arbeit, allerdings würde er das Eddick nicht sagen, da Lob Diener nachlässig machte. Er setze sich an den Schreibtisch und begann die ersten Briefe des Tages zu lesen. Der Erste stammte von Kevan. Er berichtete, dass sein Feldzug gegen die Geächeten bereits schon jetzt Erfolge erzielt hatte. Tywin lächlte, als er las, dass Kevan angefangen hatte, gefangen genommene Geächtete an den Bäumen entlang des Flusses und der Goldstrasse aufhängen lassen. Zur Zeit hielt sich Kevan in Silberhügel auf, um von dort aus weitere Feldzüge gegen Geächete zu befehligen. Kevan nannte immer wieder Ritter, die sich bewährt hatten. Tywin merkte sich diese Namen, um sie vielleicht für Posten in Castelystein vorzusehen. Der zweite Brief trug auf dem Siegel das Wappen des Hauses Swift von Kornfeld. Es stellte einen blauen Kampfhahn auf gelbem Grund dar. In diesem Fall allerdings war die Farbe des Siegelwachses Blau. Ser Harys Swyft schrieb, dass er im Moment nicht in der Lage sei, die Schulden zurück zu zahlen. Allerdings schrieb er nichts von irgendwelchen Geiseln, die er übergeben wollte, als Ausgleich. Tywin zerknäulte den Brief und dachte kurz nach. Vielleicht war er nicht deutlich genung. 'Es wird Zeit den Druck zu erhöhen.' Er griff nach einem Blatt Pergament, nahm eine Schreibfeder und begann einige Zeilen an Kevan zu schreiben. Mitten drin hielt er inne und überlegte. In ihm reifte eine Idee, wiever aus Ser Swyfts Situation noch mehr herrausschlagen konnte, als die Rückzahlung der Schulden. Tywin hatte ja gefordet, dass man die Schulden zurückzahlen sollte oder man Geiseln stellen musste. Und gerade bei Ser Swyft fiel ihm eine besondere Geisel ein...vorrausgesetzt Genna und Joanna würden mitspielen. Er schrieb Kevan, dass er sich persönlich davon überzeugen sollte, dass das Haus Swyft die Schulden wirklich nicht zurückzahlen kann. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte er doch eine ganz bestimmte Geisel verlangen. Welche Pläne Tywin mit ihr hatte, schrieb er nicht. Darüber würder er seinen kleinen Brurder informieren, wenn die Zeit gekommen war. Nachdem er geendet hatte streute er Sand über über frische Tinte und blies kurz drüber. Danach faltete er das Papier, nahm die Schüssel mit dem roten Siegelwachs, lies einen großen roten Klecks auf das Pergament fallen und versiegelte es mit dem Siegel der Lennisters. Dann rief er Eddrick zu sich: „Bing diesen Brief zu Maester Belden. Er soll sie nach Silberhügel zu Kevan schicken.“, befahl Tywin. „Ja, MyLord.“, erwiderte der Junge, nahm das Schreiben an sich und lief los. Am Nachmittag erschien eine Wache im Arbeiszimmer. „Da will Euch ein Mann sehen. Er sagt, er sei Händler.“, verkündete er. Tywin sah von seiner Lektüre auf. „Lass ihn herein.“, befahl Tywin. „Ja, Mylord.“ Die Wache verneigte sich und verlies den Raum. Der Mann der eintrat, trug eine weite Robe um seine Fettleibigkeit zu überspielen. Singesmund Einhart war groß und trug an jedem seiner zehn Finger goldene Ringe. An seinem Hals glitzerte eine Goldkette. Tywin verachtete ihn jetzt schon. 'Das ist unser Gold, was du an deinen Fingern trägst.' „Bitte Setzt Euch“. deutete Tywin an. „Ich fühle mich geehrt, dem Helden von den Trittsteinen gegenüber zu sitzen.“, sagte dieser nachdem er sich gesetzt hatte. Tywin fixierte ihn mit seinen Blick. Er hatte sich gut über Einhart informiert. Er war sogar so weit gegangen, dass er seinem alten Freund Prinz Aervy in Königsmund geschrieben und über ihn Kontakt zu dem Meister der Flüsterer aufgenommen hatte. Mit einer ordentlichen Goldsumme, die man ihm in Ausicht gestellt hatte, hatte der Meister Tywin über alles, was Einhart betraf, informiert. Einhart war ein ehemaliger Magister, der in Pentos in Ungnade gefallen und nach Westeros geflohen war. Er hatte sich in den Westlanden nieder gelassen und hatte mit Seide ein Vermögen gemacht. Er hatte sogar eine Frau aus den Westlanden geheiratet. Er galt als einer der führend Händler von Lennishort, dem mit den anderen Händlern einige Lagerhäuser an den Docks der Stadt gehörten. „Nun MyLord,“, sagte Einhart höflich. „Was kann ich für den Sohn unseres guten Lords tun?“ „Ich möchte mit Euch über die Schulden reden, die ihr bei uns habt. Wann gedenkt Ihr sie zurück zu zahlen?“, fragte Tywin scharf. „Vergebt mir, MyLord, das kann ich leider nicht. Das Geld ist fest investiert in die Instandsetzug und Wartung meiner Schiffe.“, sagte Einhart. „Nun, wir würden uns auch mit Raten zufrieden geben.“, merkte Tywin an. „Wie bereits gesagt wird das Geld von mir benötigt.“, erklärte der ehemalige Magister. „Ein Haus in Königsmund, zählt das auch zu den Investitionen?“, hakte Tywin nach. „Äh, ich bin nunmal ein Händler, MyLord, Königsmund ist Hauptstadt des Reiches. Das Tor nach Osten. Also ist es Recht, dass ich dort ein Haus habe. Das erspart es mir, in irgendeiner Taverne zu übernachten.“ „Aber wozu braucht Ihr gleich zwei Häuser in Königsmund?“ Das war eines der Dinge, die er durch den Meister der Flüsterer ebenfalls herausgefunden hatte. Diese zwei Häuser, die Einhart besaß, wurden nicht nur für Geschäfte benutzt. Diese zwei Häuser beherbergten zwei Geliebte des ehemaligen Magisters. „Machen wir uns nichts vor, Einhart. Ihr habt die Gutherzigkeit meines Vaters ausgenutzt, um Euch ein schönes Leben zu machen. Doch alles Gute hat mal ein Ende. Ich verlange, dass ihr die Schulden, die ihr bei Casterlystein und dem Hause Lennister habt, zurückzahlt.“ „Unglücklicherweise habt Ihr nichts zu verlangen, MyLord.“, sagte Einhart amüsiert. Tywin stand wütend auf und beugte sich drohend nach vorne. „Ich bin ein Lennister. Ihr schuldet mir Gehorsam.“ „Ich schulde eurem Hohen Vater Gehorsam, nicht seinem Erben.“, sagte Einhart, weiterhin im amüsierten Tonfall. Er erhob sich „Ich werde die Schulden, die ich habe, eurer Familie zurückzahlen, wann ich es für richtig halte. Nicht vorher.“ Er verneigte sich gespielt vor Tywin und verlies den Raum. Als sich die Tür schloss, schlug Tywin wütend mit den flachen auf den Tisch. Eddrick, der in seiner Nähe stand, zuckte zusammen. So wütend hatte er seinen Herrn bis jetzt noch nie gesehen. Dann ging Tywin zum Fenster seines Arbeitszimmers und starrte einen Augenbilck auf das Meer in der Abenddämmerung hinaus. „Eddrick, finde den Lord Kommandanten der Wachen. Schicke ihn zu mir und sag, er soll seinen besten Mann mitbringen.", befahl er. Einige Zeit Später erschin Ser Reginalt Weitmann und ein weiterer Mann im Arbeitszimmer. Ser Weitman war ein Mann von Anfang sechzig. Seine Haare waren breits weiss-grau und er hatte eine große Statur. Einst hatte er Tywins Großvater gedient und galt als ein Held, der schon in der vierten Schwarzfeuer Rebellion gekämpft hatte. Nun diente er seit dem als Lord Kommandant der Wache von Casterlystein. „Ihr wolltet mich sprechen, MyLord?“, fragte Ser Weitman. „Ja.“ Tywin schaute zu dem Jungen Ritter, den Weitman mitgebracht hatte. „Wer ist das?“ „Das ist Ser Roneld Brax, MyLord.“ Der Mann war Mitte vierzig, mit dunklem Haar und einer Knollennase. „Ist das eucher bester Mann?“, fragte Tywin. „Ja Mylord, er war mein Knappe in der vierten Schwarzfeuer Rebellion.“, antwortete Ser Weitman. „Wie steht es mit dem Umgang mit den Waffen?“, fragte Tywin jetzt an Brax gewandt. „Ich beherrsche sowohl das Schwert, als auch die Lanze, MyLord.“, antwortete der Ritter „Was ist mit anderen Dingen? Könnt ihr Lesen und Schreiben?“, fragte Tywin nach. „Auch diese Dinge beherrsche ich, Mylord.“, antwortete der Ritter. „Dann habe ich den Mann gefunden, den ich gesucht habe. Ser Roneld Brax: mit sofortiger Wirkung seid Ihr zum Lord Kommandanten der Wachen von Lennishort ernannt.“, verkündete Tywin. „I-Ich danke euch, Mylord.“, sagte er überrascht. „Aber die Stadtwache hat schon einen Lord Kommandanten.“ „Nicht mehr lange“, sagte Tywin scharf. Dann wandte er sich an Eddrick. „Sag in den Ställen Bescheid. Sie sollen mein Pferd satteln.“ Als Tywin im Löwenmaul, dem gewölbten Teil der riesigen natülichen Höhle, die den Haupteingang von Castelystein bildet, erschien, wartete bereits sein Wallach auf ihn. Ein mächtiger Schimmel, der ihm sein Vater zu seinem sechzehnten Namenstag geschenkt hatte. Ser Brax und zwei Wachen, die ihm als Eskorte dienten, warteten auf ihn. Tywin schwang sich in den Sattel, gab den Wachen ein Zeichen und sie ritten in Richtung Lennishort. Lennishort war neben den Städten Altsass und Königsmund eine der größten und reichsten Städt, nicht zuletzt dank des Goldes der Lennisters. Sie betraten die Stadt über das Löwentor. Überall in der Stadt wimmelte es von Menschen. Auf dem Markt boten Händler laut ihre Waren an. Tywins Weg führt zur Kaserne der Wachen der Stadt. Als sie durch das Tor ritten, sprangen alle Wachen überrascht auf. Tywin schwang sich aus dem Sattel und gingen zu einer der Wachen. „Wo ist euer Lord Kommandant? Ich will ihn sprechen.“, blaffte er. Der Angesprochne riss überrascht die Augen auf, als er den goldenen Löwen auf Tywins Brust bemerkte. „Ich werde ihn sofort holen, Herr.“, rief er und eilte davon. Wenig später tauchte ein Mann auf, der den Waffenrock der Stadtwache trug. Er hatte das blonde Haar der Lennisters, allerdings hatte er blaue Augen. „Seid ihr der Lord Kommandant der Stadtwache?“, fragte Tywin. „Ja, M'Lord, Ser Gerold Hügel mein Name.“ 'Ein Bastard also. Kein Wunder, dass diese Wache so verkommen ist.' „Wir müssen reden. In eurem Solar. Ser Brax, Ihr begleitet mich.“, sagte Tywin. Sie betraten das Solar des Lord Kommandanten der Stadtwache und Tywin verlor keine Zeit. „Sagt mir, Ser Hügel, wie viele eurer Männer sind korrupt?“, fragte Tywin scharf. Der Mann wirkte verblüfft: „Also... M'Lord, naja, ein paar meiner Männer nehmen sich ein paar Sonderrechte bei einigen Bordellen heraus und..." „Was eure Männer bei irgendwelchen Huren machen ist mir gleichglütig. Ich will wissen, wer auf der Gehaltsliste von Singesmund Einhart und den anderen Händlern stehen.“, schnitt Tywin ihm das Wort ab. „Nun... äh... zehn, vielleicht noch mehr.“, stammelte der Lord Kommandant. Tywin schnaubte verächtlich. „Sagt mir, Lord Kommandant.“ Er betonte dieses sehr deutlich. „Seid ihr in der Kriegskunst bewandert?“ „Natürchlich, M'Lord.“, sagte Hügel verwundert. „Dann wisst ihr, dass, wenn in einer Armee keine Disziplin herrscht, es an dem Anfüher liegt.“ „M'Lord...“ rief Hügel, doch Tywin fuhr gnadenlos fort. „Aus diesem Grund seid ihr und eure zehn Soldaten aus dem Dienst entlassen.“ Hügel wollte protestieren, doch Tywins eisiger Blick brachte ihn zum Schweigen. Dann wandte sich der ehemalige Lord Kommandant der Stadtwache von Lennishort zum Gehen. „Und Hügel,“ rief Tywin „Ihr und diese zehn Männer habt 24 Stunden Zeit, um Lennishort zu verlassen. Solltet ihr danach immer noch hier sein, werdet ihr hängen. Habt ihr mich verstanden?“ Hügel nickte und verlies das Solar. Dann wandte sich Tywin an Ser Brax: „Ich werde Ihnen die benötigten Ersatzmänner schicken.“ „Ich danke euch, Mylord.“, sagte der frisch zum Lord Kommandanten ernannte Ritter. „Nun kommen wir zu der Aufgabe, die ich für Euch habe.“, stellte Tywin fest. „Aufgabe?“, frage Brax. „Selbstverständlich! Glaubt Ihr, ich würde euch dieses Kommando sonst geben?“, zischte Tywin. Dann fuhr er fort. „Singesmund Einhart und die anderen Händler haben zu viel Macht dank der Missherrschaft meines Vaters erlangt. Es ist an der Zeit sie daran zu erinnern, wer der Herr der Westlande ist.“ Brax wurde bleich. „Wollt Ihr, dass ich ihn...“ Er schluckte. „Töte?“, stammelte er. „Haltet Ihr mich für einen Narren? Wenn Singesmund tot ist, würde der gesammte Handel von Lennishort in Chaos gestürzt werden. Nein, er und seiner Gleichen brauchen eine Lektion, mehr nicht.“ Dann sprach er von dem, was Brax und seine Männer tun sollten und der Ritter wurde noch bleicher. „A-aber was wenn es außer Kontrolle gerät?“, stammelte er weiter. „Ihr werdet diese Aufgabe bewältigen, ohne dass es außer Kontrolle gerät. “, zischte Tywin. Brax wollte zum Schreibtisch, doch der Erbe von Casterlystein stellte sich ihm in den Weg und hielt ihn davon ab. „Vergesst nicht, wem ihr euren neuen Posten verdankt, Ser Brax“, flüsterte Tywin. „Ich kann ihn eben so schnell entfernen, vergesst das nicht.“ Der Ritter nickte. Dann lies er den neuen Lord Kommandanten der Stadtwache von Lennishort einfach stehen. Kapitel 5: Kevan ---------------- Nach einem langen Ritt erreichten Kevan und seinen Begleiter Kronfeld, den Sitz der Swyfts. Die Swyfts waren zwar kein Adelshaus, sondern gehörte dem Ritterstand an, sie verfügten allerdings über mehere Länderreien und die Tatasache, dass ihre Burg in der Nähe der Weite stand, machten sie zu einer sehr reichen Familie. Bevor er aufgebrochen war, hatte Kevan das Kommando über die Truppen an Sir Ilyn Payne übertragen - einen jungen Ritter, der sich als sehr fähig erwiesen hatte. Kevan war nicht mit einer großen Streitmacht aufgebrochen, sondern hatte nur vier Ritter und ihre Knappen mitgenommen und zwei Bannertäger, die den golden Löwen der Lennister trugen. Dadurch wollte er es vermeiden, Ser Swyft unter Druck zu setzen. Die Sache war schon schwer genung, da wollte er nicht für Unruhe sorgen, indem er vor Ser Swyfts Haustür mit einem Heer aufmaschierte. Sie hatten bereits einen der Knappen als Boten nach Kronfeld geschickt, der Ser Swyft über ihr Kommen informieren sollte. Natürlich hatte er vorher auch einen Raben geschickt. Allerdings hatte er in dem Brief nicht erwähnt, was genau er von Ser Swyft wollte. Als sie sich Kronfeld näherten, waren das Tor bereits geöffnet und die Zugbrücke heruntergelassen worden. Sie ritten auf den Hof der Burg. Überall schauten die Leute sie an, insbesondere das Wappen der Lennister. Ein gebrechlicher Maester kam auf sie zu. „Willkommen auf Kronfeld MyLords“, sagte er. „Ich bin Maester Belor. Ser Swyft bat mich, Euch zu ihm zuführen.“ „Dann tut Eure Pflicht.“, sagte Kevan. Sie betraten die große Halle von Kronfeld. Auf dem Podest des Lords saß Ser Harys Swyft, zusammen mit seiner Gemahlin und seinen Kindern. Links saß Ser Harys sechzehn Jahre alte Torchte Dorna. „Willkommen Ser Lennister, unser großer Held. Es ist mir eine Freude, Euch zu empfangen.“ 'Bleibt die Frage wie willkommen ich bin, wenn die Sache zu Ende ist' Ser Harys Swyft war etwas jünger als Kevans hoher Vater, allerdings zeigte er schon einen leichten Ansatz von einem Bauch, ebenso der Beginn des Doppelkinns. „Die Freude ist auf unserer Seite, Ser.“, sagte Kevan. „So lasst uns Brot und Salz miteinander teilen und andere Köstlichkeiten!“, rief Ser Swyft. „Ser, das ist nicht...“, wollte Kevan ablehnen. „Ich bestehe darauf.“, sagte Ser Harys und machte klar, dass er keinen Widerspruch duldete. Da seine Ritter hungrig waren und Kevan ebenfalls, nahm man die Einladung zum Essen an. Es war ein leichtes Essen, bestehend aus Käse, frisch gebackenem Brot, Kapaunen und Pasteten. Zu dem Essen, welches Ser Swyft servieren ließ, gab es Bier. Man tauschte der Höflichkeit wegen Brot und Salz aus. Man sah, dass einige der Knappen den jungen Mägden nachschauten. Es wurde viel geredet, viel einander zugeprostet und es wurde immer fröhlicher. Nur Kevan aß wenig. Er empfand einen merkürdigen bitteren Geschmack bei allem, egal ob es sein Bier oder Essen war. 'Liegt es an dem Essen? An dem, was man mir befohlen hat?' Noch immer sah er den Satz den vor den Augen, den Tywin in seinem Brief geschrieben hatte. 'Du wirst nur diese Geisel verlangen, diese und keine Andere. Tu, was für die Familie getan werden muss.' Ser Swyft schien Kevans Unbehagen zu bemerken und fragte daraufhin. „Stimmt was nicht, Ser Kevan? Schmekt Euch das Essen nicht?“, fragte Ser Swyft. 'Mir schmekt die Aufgabe nicht, die ich hier habe.' „O nein, Ser Swyft, es ist alles Ordnung.“, antwortete Kevan freundlich. „Ich habe gehört, dass Euer Bruder Ser Tywin die große Ehre, unseren Prinzen Aerys zum Ritter zu schlagen, bekommen hat und mein Bruder hat diesen Gefallen seinem alten Freund gerne erwiesen." Damals war alles einfacher gewesen, heute hatte Kevan das Gefühl, das ganze Gewicht der Westlande auf seinen Schultern zu tragen. Am nächsten Tag nach einer undruhigen Nacht, die Kevan in einem Gästequatier von Kronfeld verbrachte hatte, ließ er nach dem Frühstück, welches aus etwas Käse und Brot bestand, sich in das Solar des Ritters führen. Ser Harys saß seinen Schreibtisch, stand jedoch sofort auf, als er Kevan sah. Wieder sah Kevan den Satz seines Bruders vor sich: 'Du wirst nur diese Geisel verlangen, diese und keine Andere. Tu, was für die Familie getan werden muss.' Ser Harys goss sich und Kevan zwei Becher Wein ein. „Ser“, begann Kevan kühl. „Ich bin nicht zu meinem Vernügen hier, wie ihr Euch denken könnt. Es geht um die Schulden, die Ihr gegenüber dem Hause Lennister habt.“ „Nun, Lord Tytos hat mir versichert, das ich die Kredite jederzeit zahlen kann.“, sagte der Ritter. „Mein Burder ist da anderer Ansicht. Er will die alte Ordnung in den Westlanden wieder herstellen, was bedeutet, dass die Vasallen ihrem Lehnsherren gegenüber die Schulden zurückzahlen müssen, und zwar jeden Gold Drachen, Silber Hirsch und Kupferstern.“ Harys lachte etwas hektisch: „Aber er ist nur der Erbe, er hat nichts zu verlangen.“ „Ser“, sagte Kevan und legte so viel Ernsthaftigkeit wie möglich in seine Stimme. „Mein Bruder ist entschlossen. Ich will Euch nichts Schlechtes, aber rate euch: macht Euch meinen Burder nicht zum Feind.“ Herays schluckte und nippte an seinem Wein: "I-ich hab das Geld im Moment nicht.“, sagte er schließlich. Kevan hob fragend die Braue. „Es ist so, einer meiner Ritter hat mir geraten, in Essos Seide zu investieren, leider wurde das Schiff beim Wasser holen bei den Sommerinseln von Priraten überfallen. Die gesammte Ladung ging verloren." „Und damit auch das Geld, was ihr da rein gesteckt habt.“, schlussfolgerte Kevan. Harys senkte schuldbewusst den Kopf. Wieder sah Kevan die Weisung von seinem Bruder vor sich. 'Du wirst nur diese Geisel verlangen, diese und keine Andere. Tu, was für die Familie getan werden muss.' „Ihr habt die Edikte meines Bruders gelesen?“, fragte Kevan langsam. Ser Harys nickte langsam. „Dann wisst Ihr ja, was zu tun ist, wenn Ihr die Schulden nicht zurückzahlen könnt.“, sagte Kevan kalt. „Wer?“ 'Ich tue das für die Familie.' „Eure Tochter“ „Dorna!“, rief Ser Swyft entsetzt. „Ihr wollt mir mein Kind wegnehmen?!“ „Sie wird als Gast auf Casterlystein leben, mit allen Rechten und Privilegien einer Lennister Lady. Ihr habt mein Wort, dass man sie gut behandeln wird.“ Ser Swyft schien in sich zusammen zu sacken, dann fasste sich der Herr von Kronfeld wieder. „Wenn Ihr mich entschuldigen würdet. Ich muss meine Tochter auf ihre Reise vorbereiten.“, sagte er. Noch lange saß Kevan im Solar und brütete über allem. Er hatte getan, was sein Bruder und seine Familie von ihm verlangt hatten, aber er fühlte sich nicht wohl dabei. Kapitel 6: Der Händler ---------------------- „Und habe ich zu diesem Bengel gesagt, dass ich gedenke, meine Schulden zurück zu zahlen, wenn ich es für richtig erachte.“, erzählte Sigesmund Einhart seinen Gästen laut, die er zu einem kleinen Geschäftsessen eingeladen hatte. Es handelte sich um eine Sammlung der reichsten Händler von Lennishort. Zusammen mit diesen teilten sich die Lagerhäuser am Hafen der Stadt. Auf die Geschichte wie Einhart dem Erben von Casterlystein entgegen getreten war, erntete er lautes Gelächter. „Das habt ihr wirklich zu ihm gesagt?“, fragte Gerolt Wasser. Er stammte aus den Flusslanden, war der Bastard eines Lords, aber hatte in Lennishort sein Glück gemacht und wie Einhart hatte er eine Frau aus den Westlanden geheiratet. Eine entfernte Cousine der Lennisters von Casterlystein. Er war schon siebzig, sein Kopf bis auf wenige weiße Haare kahlköpfig. „Oh ja mein Freund.“, kicherte der Händler „Sein Gesicht war einfach göttlich.“ „Seid Vorsichtig.“, sagte ein anderer Händler, der neben ihm saß. „Tywin ist nicht sein Vater. Ich habe da was gehört, was bei der Feier zur Verlobungsverkündung von Lady Genna mit diesem Frey passiert ist.“ „Ach, schont mich mit diesen alten Geschichten mein Freund.“ Einhart griff nach einer saftigen Hammelkeule, die nur so vor Fett triefte und wollte sich gerade ein Stück davon abbeißen, als einer seiner Hausdiener ins Zimmer gestürmt kam. „Herr, Herr!“, rief er aufgeregt. „Was ist?!", schnauzte Einhart ihn an. „Sieht du nicht, dass ich mit meinen Freunden beim Essen bin?!“ „Verzeiht, Herr, aber es ist was furchtbares passiert.“, erklärte sich der Diener. „Eines Eurer Lagerhäuser steht in Flammen.“ Mit Sänften, Kutschen und zu Pferd eilten sie zu den Docks, nur um zu sehen, wie das große Lagerhaus lichterloh brannte, als hätte Valerion der schwarze Schrecken es persönlich in Brand gesteckt. Einige der Stadtwachen drängten die Schaulustigen zurück, während die Anderen versuchten, das Feuer zu löschen. Einer von Einharts Freunden brach mit Tränen in den Augen zusammen, ein Anderer wollte sich in das Inferno stürzen: „Meine Waren! Meine Waren! Meine Waren!“, schrie er wie von Sinnen. Das Feuer war bereits außer Kontrolle geraten und die kümmerlichen Löschversuche nützten nichts mehr. Hilflos sahen die Händler dem Brand zu, bis irgendwann das Dach in sich zusammenbrach. Einhart erwachte mit dem Kopf auf einer Tischplatte liegend, während sich sein Kopf fühlte, als ob eine ganze Elefatenherde hindruch rannte. Kurz nachdem er wieder nach Hause gekommen war, hatte er seinen Kummer über den Verlust des Lagerhauses in Wein ertränkt. Sicher hatten er und seine Geschäftpartner noch andere Lagerhäuser, aber in diesem Haus waren Waren gewesen, die niemand ersetzen konnte; die Seide, die dort gelagert hatte, war per Schiff über Essos nach Lennishort gebracht worden. Außerdem waren Leute, die Lagerhäuser besaßen, in der Stadt hoch angesehen, denn sie zeigten, wie reich man doch war, die noch dazu für die persönlichen Schneider der Lennister Ladey vor gesehen waren. Einhart raffte sich auf und lies sich von seinen Dienern in ein Badezimmer führen. Vielleicht würde ihm ein Bad etwas Ruhe in seinem Kopf bescheren. Er stieg in den Zuber, während seine Diener immer wieder heißes Wasser nachfüllten. Der Dampf und die Wärme bewirkten, dass seine Gedanken sich klärten. Er musste die Waren, die er verloren hatte ersetzen, das war im klar. Dazu brauchte er Geld. Aber hatte nicht vor, sein eigenes Geld zu benutzen. Er dachte daran, Lord Tyatos aufzusuchen und ihn zu bitten, ihm neues Geld zu leihen, mit dem er seine Waren ersetzen konnte. Er würde sofort einen Boten nach Casterlystein schicken und um ein Treffen mit Lord Tyatos bitten und nur mit ihm. Wenn er erst mal dem Lord gegenüber stünde, würde der Rest kein Problem sein - so glaubte er. Nachdem er aus dem Zuber gestiegen war und sich ein neues Gewand angelegt hatte, ging Einhart wieder zurück in den Essenssaal und lies einen Rest von dem erkalteten Abendmahl brigen. Sein Optimismus wuchs, während er das Mahl einnahm. Allerdings verzichtete er auf Wein und trank stattdessen Wasser. Einhart hatte gerade das Mahl beendet, als ein Diener in den Saal trat. „Verzeiht, Herr“, sagte er. „Aber ein Bote aus Casterlystein hat diesen Brief für euch abgeben.“ Einhart nahm den Brief entgegen und erkannte das rote Siegel der Lennisters darauf. 'Wahrscheinlich will sich Lord Tytos für die Anmassung seines Sohnes mir gegenüber entschuldigen.' Er brach das Siegel auf, riss allerdings die Augen weit auf, als er die kurzen Sätze sah, die dort geschrieben waren. 'Zahlt eure Schulden zurück oder das nächste Haus was brennt, wird Eures sein.' Das feiste Gesicht des Händlers wurde bleich, als er begriff, dass der Brand des Lagerhauses kein Zufall gewesen war und ihm bewusst wurde, wer dahinter steckte. Er schluckte, als ihm klar wurde, dass die Worte keine leere Drohung waren. Die Zeit der Unbesonnenheit in Lennishort war vorbei. Kapitel 7: Joanna ----------------- Die Einladung kam überraschend für Joanna. Die ganze Zeit über hatte sie Tywin nicht zu Gesicht bekommen. Er verbrachte die meiste Zeit in irgendeinem Solar oder seinem Arbeitszimmer und kam meistens erst spät Nachts heraus. Deswegen überraschte es Joanna, als sein Kämmerer ihr die Einlandung zum gemeinsamen Abendessen überbracht und Joanna freute sich darüber. Zu diesem Zweck hatte sie sich ihre langen blonden Haare hochstecken lassen und sich ein rotes Kleid ausgesucht, auf dem sich aus Goldfäden zwei sich aufbäumde Löwen befanden. Dazu trug sie eine goldene Halskette, die ihr Tywins Mutter geschenkt hatte. Joanna verließ ihr Zimmer und stand eine halbe Stunde später vor dem Zimmer Tywins. Sie klopfte und wenige Minuten später öffnete sein Kämmerer die Tür und ließ sie ein. Tywin stand am Kamin und schürte dort das Feuer. Als er Joanna hörte drehte er sich um, lächelte und kam auf sie zu. Er musterte sie: „Du sieht bezaubernd aus." Sie setzen sich an die Tafel, die man in den Raum gestellt hatte und die Diener begannen das Essen zu servieren. Als Vorspeise gab es Schoko-Kekse mit Schafskäse und Salat, als Hauptgang wurde Lammbraten mit Dill und Zwiebeln aufgetragen und zum Nachtisch wurden Zitronenschnitten serviert. Zu Trinken gab es guten Wein vom Arbor. Nachdem sie gegessen hatten, entließ Tywin seinen Kammerburschen und er und Joanna waren allein. „Also“, sagte Joanna nachdem er gegangen war. „Was führst du im Schilde?“ Tywin nippte an seinem Wein: „Ich weiß nicht, was du meinst.“ „Komm schon, Tywin. Ich kenne dich seit du ein kleiner Junge warst. Du führst was im Schilde, sonst hättest du nicht mein Lieblingsessen kochen lassen. Also was ist?“ Tywin lächlte. „Also gut. Wir werden demnächst einen Gast bekommen und ich möchte, dass du dich um ihn kümmerst.“ „Und wer soll das sein?“, fragte Joanna. „Lady Dorna Swift, die Tochter Ser Swifts. Kennst du sie?“ „Ich habe sie mal kurz getroffen, als ihr Vater zu Besuch hier war. Wie soll ich mich denn um sie kümmern?“ „Zeig ihr alle Annehmlichkeiten von Casterlystein, die Jagd, die Falkenjagd, die Bälle, die schönen Kleider, mach alles, damit sie Geschmack vom Leben von Casterlystein bekommt.“ „Warum das alles?“, hakte Joanna nach. „Nun, damit sie bei uns in die Familie einheiratet.“, erwiderte er. „Und wer ist der Glückliche?“ „Kevan“, anwortete der Erbe von Castelystein. „Was?! Kevan? Aber er ist...!“ „Er ist reich, gutaussehend und ein Lennister. Eine gute Partie, findest du nicht?“ „Ja, aber er hat sich noch nie für Frauen interessiert.“, warf Joanna ein. „Wenn du die richtigen Argumente vorbringst, wird Lady Swift ganz allein zu Kevan kommen.“, erwirderte Tywin. „Du machst Witze.“ Joanna lachte, verstummte aber, als sie den Gesichtsaudruck von Tywin sah - der jetzt sämtliche Heiterkeit verloren hatte. „Glaubst du, das mache ich zum scherz?“, fragte ernst Tywin . „Ich will verhindern, dass Kevan das Opfer von irgendwelchen Heitratsplänen dieser alten Narren wird, oder hast du Genna vergessen? Soll Kevan nach Dorne verheiratet werden, ins Grüne Tal, oder in den Norden vielleicht? Nein, das, was mit Genna passiert ist, wird es nicht noch einmal geben, nicht so lange ich was mitzureden habe. Ich brauche Kevan hier, vor allem brauch ich Kevan draussen in den Westlanden um die Ordnung dort wieder herzustellen. Und das letzt was ich gebrauchen kann sind die dummen unvorteilhaften Heiratspläne meines Vaters.“ Nach seinem kurzem Wutausbruch beruhigte sich Tywin wieder und sah Joanna eindringlich an. „Ich brauche deine Hilfe, kann ich auf dich zählen?“ Joanna legte ihre Hand auf die seine und sah ihn mit ihren grünen Augen an. „Das kann du immer, du weißt, dass ich alles für dich tun würde.“ Dann gab Joanna Tywin eine langen Kuss auf den Mund. Kapitel 8: Reynard ------------------ Die hohe Halle von Castamaer war erfüllt von Lärm und dem Klirren von Kelchen und Tellern anlässlich des siebtzehnten Namenstages von Lord Roger Regns jüngsten Sohns. Gaukler, Jongleure und Barden gingen zwischen den Reihen der langen Tische umher und versorgten sie mit Musik und Unterhaltung. Nie war ein Becher der Gäste leer, sondern wurde immer wieder von Dienern nachgefüllt. Alle Gäste der kleinen Lords Vasallen des Hause Regn waren hier zu finden. Am offenen Feuer wurde eines der Geschenke der gebraten - einem der Gäste war es gelungen, einen Auerochsen zu erlegen und nun wurde das Tier als Mahl kredenzt. Und zu Feier des Tages hatte Lord Regns jüngster Sohn das erste Stück Fleisch bekommen. Der Junge war das zweite Abbild seines Vaters. Lord Roger war groß, stattlich, mit langen roten Haaren und jeder, der ihn sah, prophezeite ihm, er würde ebenso ein großer Ritter werden wie sein Vater. Reynards Blick war die ganze Zeit auf einen großen Bereich vor dem Podest gerichtet, wo die Familie und nahe Verwandte saßen. Dort hatte ein Narr begonnen Lord Tytos nachzumachen, was bei allen Gästen höhnisches Gelächter auslöste. „Finde, er trifft Lord Tytos ganz genau.“, sagte seinen Schwester Lady Ellyn. Ihr Mann, Lord Walderan Tarbeck, schaute finster drein und schien nicht so beeindruckt. „Habt ihr die Edikte, die Lord Tytos‘ Erbe geschrieben hat, gesehen? Unverschämtheit ist das, was sich dieser Junge da heraus zu nehmen scheint. Ich habe jedem mit dem Edikt den Arsch gewischt, als ich es gelesen habe.“ „Seit dem Jungen nicht böse, Walderan.“ sagte Lord Roger beschwichtigend. „Ich habe gelacht, als man es vorgelesen hat. Außerdem werden unsere Freunden und Vasallen es nicht beachten, wo er doch nur der Erbe ist.“ „Wobei mir die Arme Genny immer noch Leid tut - immerhin muss sie jetzt mit diesem Frey zusammen leben.“, sagte seine Schwester amüsiert, während ihre Wangen bereits rot vom Wein waren. Reynard sah wie sich der Blick seines Bruders verfinsterte sich. Reynard konnte sich an diesen Tag genauso gut erinnern, wie jeder andere auf Castamaer. Lord Roger hatte große Pläne. Er wollte den Regns wieder zur alten Macht auf Casterlystein verhelfen, nachdem Lady Ellyn von Tytos‘ Vater Gerold von dort verbannt worden war. Doch die Heirat von Genny Lennister mit dem Sohn des Lords vom Kreuzweg, hatten die Pläne seines Bruders zunichte gemacht. Reynard nahm an, dass das der Moment gewesen war, an dem sein Bruder angefangen hatte, gegen die Lennisters zu arbeiten. Anfangs hatte er Tytos nur um Geld erleichtert, jetzt ging es so weit, dass er sich sogar herausnahm, in Westlande Recht zu sprechen. Etwas, was nur den Wächtern der Sieben Königslande zu stand und die Leute waren noch dazu sehr dankbar, da Lord Tytos sich nie um die Rechtsprechungen im Land gekümmert hatte. Überall hieß es, wenn so Fall nach Casterlystein kam, dass Lord Tytos so beschäftigt sein würde, dass er sich nicht um diese Angelegenheiten kümmern könnte. Immer wieder fragte er sich, ob sein Bruder irgendwann zu weit gehen würde, aber er würde sich hüten, es offen auszusprechen. Denn er, Roger, war nicht nur sein Bruder, sondern auch sein Lehnsherr und war ihm zu Treue verpflichtet. Trotzdem hatte es einen bitteren Beigeschmack im Mund. Denn im Gegensatz zu seinem Bruder war er bei den Feierlichkeiten auf Casterlystein geblieben und hatte gesehen, was danach passiert war. Lord Roger war wütend aus der Halle gestürmt, alle anderen Gäste hatten nur vor sich hin gestarrt - Während seine Schwester sich darüber amüsiert hatte. Nur ein einziger hatte sich erhoben und sich gegen diese Hochzeit ausgesprochen. Der zehnjährige Tywin Lennister. Reynard hatte begriffen, dass dieser mehr zum Herrscher taugte, als sein Vater. Und das könnte gefährlich werden. „Ich weiß nicht, ob es klug ist, sich jetzt auf Casterlystein blicken zulassen.“, sagte Reynard an seinen Schwager gewandt. „Der Junge hat mehr Verstand als sein Vater, das muss man ihm zugestehen. Immerhin hat sein Bruder Kevan in den Westlanden für Ordnung zu sorgen. Als ich mal auf der Jagd war, habe die Gesetzlosen gesehen, die er geköpft hat.“ „Kevan ist ein guter Junge.“, sagte Lord Roger. „Ich hatte ihn während des Kriegs als meinen Knappen und hab ihn anschließend zum Ritter geschlagen und das hat er sich verdient.“ „Ach, wenn ich dem alten Tytos gegenüberstehe und ordentlich unter Druck setze, wird er nicht nur mir meine Schulden erlassen, sondern auch endlich seinen Jungen Kandare nehmen und ihm zeigen, wo sein Platz ist.“, sagte Walderan lachte. 'Hoffentlich bleibt dir dein Lachen im Halse stecken, mein Lieber Schwager. ‘, dachte Reynard. Kapitel 9: Tywin ---------------- Lord Richard Weitmann, Lord von der Schönen Insel und Schönburg, war ein großer stämmiger Mann und den Westmännern erfahrenste Seefahrer der Westlande. In seiner Jungend war er auf Handelsseglern am Arbor und sogar nach Pentos gesegelt. Er galt als einer der besten Seemänner der Westlande und als Tywin zu Ohren kam, dass Lord Weitman in der Stadt sei, sah er die Möglichkeit, seine Pläne - die Lennisters zu stärken - voran zu treiben. Tywin empfing den älteren Lord auf einer der Terrassen, die es überall auf Casterlystein gab. Im Winter waren diese mit Schnee und Eis überzogen, aber im Sommer und Frühling konnte man, wenn man es wollte, die Aussicht genießen während man das Mittagsmahl einnahm. Tywin hatte sich eine der Terrassenplattformen ausgesucht, die nach Norden ausgerichtet waren, Richtung der Eiseninseln. Das war Essen war leichte Kost, bestehend aus Käse, Trauben und gebratener Wachtel in Honigsoße. Zusätzlich hatte Tywin die Anweisung gegeben, nur verdünnten Wein zu servieren. Denn wenn er seine Pläne weiterführen wollte, brauchte er Gesprächspartner, die bei klarem Verstand waren. „Nun, MyLord.“, begann Lord Richard „Bitte verzeiht mir meine direkte Frage, aber warum habt Ihr mich hierher gebeten?“ Tywin schwenkte seinen Wein etwas, dann antwortete er: „Wisst ihr, warum ich diese Terrasse für unser Treffen ausgewählt habe? Weil diese direkt an der Nordwand von Casterlystein liegt und somit dort, wo der Feind kommen könnte.“ Die Ritter und auch sein Sohn und Lord Weitmann sah einander an: „Von welchem Feind sprecht Ihr, MyLord?“ „Von den Eisenmännern.“, kam es von Tywin gelassen. Alle starrten ihn an. Tywin musste ein Lächeln unterdrücken. Nun hatte er wirklich ihre volle Aufmerksamkeit erhalten. „Bei allem nötigen Respekt, aber die Eisenmänner haben seit Jahren nicht mehr an unseren Küsten geplündert. Lord Quellon Graufreud hält sie an der kurzen Leine.“, warf Lord Weitmanns Sohn Sebaston ein. „Während des Kriegs hatte ich das Glück, einen Blick auf Lord Quellon werfen zu können. Er ist alt geworden. Er wird nicht mehr lange leben und die Eisenmänner sind schon immer unberechenbar gewesen. Wer sagt uns, dass Graufreuds Söhne, Enkel oder Urenkel sich nicht irgenwann doch auf große Fahrt begeben wollen? Die Westlande waren schon immer das bevorzugte Ziel der Eisenmänner, besonders die Schöne Insel.“, erklärte Tywin. „Aber der Eiserne Thron...“, wollte Sebaston anfangen, aber Tywin unterbrach ihn. „Glaubt ihr“, unterbrach ihn Tywin „dass sich die Eisenmänner vor dem Eisernen Thron fürchten? Muss ich euch an den Roten Kraken erinnern? Er hat mit den Plündern weitergemacht, obwohl der Drachentanz längst vorbei war. Nein, wir können uns nicht auf die Männer des Königs verlassen, ebenso wenig können wir hoffen, dass uns die Tyrells und Rothweyns zu Hilfe kommen. Nein, wir müssen uns selbst helfen.“ Lord Richard strich sich nachdenklich über seinen Bart. „Und wie?“, fragte er. „Mit einer eigenen Kriegsflotte.“ Er gab Edrick ein Zeichen. Sofort brachte der Junge eine Rolle Pergament, welche Tywin vor allen anderen entrollte. „Ich habe eine paar Berechnungen durchführen lassen.“, infortmierte Tywin. „Wenn wir die Werften von Casterlystein, Lennishort und von der Schönen Insel zusammen nehmen würden, hätten wir in ungefähr einem Jahr den Anfang einer o0rdentlichen Kriegsflotte gemacht. Natürlich würde Casterlystein die Kosten der Materialien und Mannschaften übernehmen. Ich könnte mir sogar euch, MyLord, als Lord Admiral der Flotte vorstellen.“ Die Augen von Lord Richard blitzten auf, sein Ehrgeizig war geweckt und die Möglichkeit, gegen die verhassten Eisenmänner zu ziehen, spornte ihn noch zusätzlich an. Tywin hatte ihn also richtig eingeschätzt. Der Lord strich sich nachdenklich über seinen Bart. „Ich wusste nicht, dass sich Lord Tyatos für die Kriegskunst interessiert." „Nun, mein Vater interessiert sich für viele Dinge.“, sagte Tywin. 'Vor allem für alles, was für ihn die Beine breit macht.', fügte er gedanklich hinzu. Am Nachmittag saß Tywin in seinem Arbeitszimmer und las den Brief von dem Händler Einhart, welcher im Namen aller Händler von Lennishort sprach. Er verkündete, dass alle Händler ihre Schulden mit Zinsen an Casterlystein zurückzahlen. 'Was ein kleines Feuer so alles bewirken kann.', dachte Tywin zufrieden. Ein weiter Brief von Kevan erfreute ihn ebenfalls sehr. Dieser hatte einige Lords der Westlande aufgesucht und sie davon 'überzeugt', dass auch sie ihre Schulden zurückzahlen sollten. Tywin wollte gerade einen weiteren Brief öffnen, als Edrick aufgeregt in sein Arbeitszimmer trat. „Vergibt mir, MyLord.“, keuchte Edrick. Er schien den ganzen Weg hierher gerannt zu sein. „Aber Lord Walderam Tarbeck ist eingetroffen. Er verlangt Lord Tytos zu sprechen.“ Tywin stand auf und begann auf und ab zu gehen, während er seinen Gedanken durchspielte. War Tarbeck hier wegen den Schulden? Wahrscheinlich. Aber so wie es sich anhörte, war er nicht hier um zurückzahlen. Die Tarbecks waren von allen Lords der Westlanden, neben den Regans, die Widerspenstigsten von allen. Vielleicht wäre eine Machtdemonstration die richtige Antwort, um die Tarbecks und Regans wieder auf Kurs zu bringen. Er wandte sich an Edrick: „Sag dem Lord Kommandanten der Wache Bescheid, er soll seiner Männer unauffällig in die große Halle bringen." Der halbe Hof hatte sich in der großen Halle von Casterlystein versammelt. Jeder wollte wissen, wie die Konfrontation zwischen Tywin und Lord Tarbeck ausgehen würde. Tywin stand auf der obersten Stufe des Löwenthrones - des hohen Sitzes der Lennisters, der an einen brüllenden Löwen erinnerte, welcher mit Goldfarben bemalt war und rote Polster besaß. Selbst die Armlehnen hatten die Gestalt von Löwen. Lord Tarbeck trat in die Halle ein. Ohne Leibwache, aber voller Arroganz. 'Er tut so, als ob das seine Burg sei', dachte Tywin. Als Tarbeck vor dem Thron stand und Tywin wahrnahm, sah er überrascht aus. „Wo ist Lord Tytos!“, brüllte er. „Mein Vater ist beschäftigt. Kann ich Euch helfen?“, fragte Tywin. Tarbeck zog ein Platt Pergament hervor, an dem etwas Braunes klebte und warf es Tywin vor die Füße. „Ich habe mir mit eurem Edikt den Arsch abgewischt. Wie könnt ihr es wagen, mir mit diesen Forderungen zu kommen?!“ „Was ich tat, MyLord“, erwiderte Tywin. „Tat ich vor allem zum Wohle des Hauses Lennister und zum Wohle der Westlande.“ Langsam schritt der Erbe von Casterlystein die Treppe hinunter, bis er vor Lord Tarbeck stand. „Die Lennisters sind seit langer Zeit stets großzügig mit ihrem Gold gewesen und haben es stets ihren Vasallen zur Verfügung gestellt. Allerdings mit der Voraussetzung, dass die Schulden zurückgezahlt werden. Aber selbst die größte Geduld jedes Gläubigers, ist irgendwann zu Ende.“ „Mit welchem Recht maßt ihr euch an, so mit mir zusprechen?“, zischte Tarbeck. „Mit dem Recht, ein Lennister zu sein.“, konterte Tywin „Die Tarbecks haben den Lennisters Gefolgschaft geschworen, schon in den Tagen als es noch die Könige vom Stein waren.“ Tywin sammelte sich. Er dachte an den riesigen Schuldenberg und an das Gerede der Ritter während des Krieges. Nun, diese arrogante Rede von Lord Tarbecks hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Seine Geduld war am Ende. „Wachen!“, rief er. Sofort tauchten aus allen Ecken der Halle die Wachen Casterlysteins auf und umstellten Tarbeck. „Ergreift ihn!“, befahl Tywin. Bevor Tarbeck auch nur sein Schwert ziehen konnte, wurde er von den Lennister-Wachen an den Armen gepackt. „W-Was soll das?“, protestierte Tarbeck. „Ich beabsichtige Euch eine Lektion zu erteilen, MyLord. Vielleicht werden Euch die Kerker von Casterlystein wieder daran zu erinnern, wer der Vasall und wer der Lehnsherr ist.“ Auf ein Zeichen seiner Fingers hin begannen die Wachen Tarbeck, der weiter protestierte und zeterte, aus der Halle zu schaffen. Tywin schritt zurück zu dem Löwenthron und setze sich wie selbstverständlich darauf. Und jeder des Hofes, der das sah, wusste, dass dieser junge Mann dazu bestimmt war dort zu sitzen. Kapitel 10: Rynard ------------------ 'Was mache ich hier eigentlich?', fragte sich Reynard Regn zum wiederholten Mal, während er nicht weit von der Flussstraße entfernt auf seinem Pferd sein saß. Neben ihm hockte Lord Tarbacks Bruder Gerold Tabacks, der Waffenmeister der Burg Tarback, in voller Rüstung darüber einen Überwurf mit dem sieben zackigen Stern auf blau weißem Grund. Mit ihm befanden sich weitere hundert Ritter der Tarbicks und Regns hier, die alle am Wegesrand verteilt waren. 'Was mache ich hier eigentlich?', fragte sich Reynard erneut. 'Du tust das, was ein guter Bruder und Gefolgsmann für seine Lord tun muss.' Noch immer hatte Reynard das Gespräch vor Augen, das er mit seiner Schwester und seinem Bruder geführt hatte. „Dieser kleiner Hosenscheißer hat tatsächlich Hand gegen meinen hohen Gemahl zu erhoben!“, hatte seine Schwester empört gerufen. „Aber das werde ich mir nicht bitten lassen.“ „Was hast du vor?“, hatte Lord Roger gefragt. „Ich habe erfahren, dass drei Lennisters auf der Flussstraße nach Lennishort unterwegs sind, darunter der Neffe von Lord Tytos Steffert Lennister. Wir werden ihn gefangen nehmen und ihn und die anderen dazu benutzen um Walderan frei zu erpressen und du, mein lieber Reynard, wirst das ganze leiten.“ Reynard wurde aus seinen Erinnerungen gerissen als ein einer der Knappen herangeritten kam. „MyLord, sie kommen. Ich habe die Lennisters gesehen.“, berichtete der Knappe „Sie kommen die Straße runter.“ Reynard nickte, dann wandte er sich an den Waffenmeister: „Eure Männer sollen sich aufteilen. Eine Hälfte soll sich im Wäldchen sammeln und auf die Lennisters warten, die anderen sollen die Fluchtpunkte besetzen.“ „Ja, MyLord“, antwortete der Waffenmeister, gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte davon um Befehle zu erteilen. Reynards Hand glitt zu dem Griff seines Schwertes und er stieß ein leises Gebet hervor: 'Ihr alten Götter und die Sieben, lasst die Lennisters so klug sein und keine Schwerter ziehen. Das letzte was ich gebrauchen kann in dieser Situation ist, dass Blut vergossen wird.' Die Ritter der Tarbecks und der Regns hatte sich im Unterholz des Walds verteilt, wobei die Regns die meisten Ritter stellten. Die Knappen hatten sich in den Bäumen versteckt um sofort Meldung zu machen, wenn die Lennisters kommen sollten. „Sie kommen!“, rief einer Knappen. „Warte auf mein Zeichen.“, sagte Reynard spornte sein Pferd an und begab sich auf die Straße um den Lennisters entgegen zu treten. Es dauerte nicht lange, da kamen ihm drei Reiter entgegen. Alle drei waren die typischen Lennisters - blonde Haare und grünen Augen. Die goldenen Löwen auf ihren Überwürfen waren leicht zu erkennen. Reynard atmete erleichtert auf als er sah, dass sie keine bewaffnete Eskorte dabei hatten. Als sie nun in Sichtweite waren ritt er ihnen entgegen. Die zwei Lennisters, die links und rechts voneinander ritten, waren entfernte Verwandte der Lennisters aus Lennishort. Dennoch war der dritte in der Mitte war von allen dreien das wichtigste Druckmittel. Reynard versperrte ihnen den Weg. „Meine Herren.“, begrüßte er sie „Ich bin Ser Reynard Regn von Castermaer. Ihr werdet mich nach Burg Tarbeck begleiten.“ „Verzeihung Ser.“, erwiderte der Linke der Lennisters „aber wir sind gerade von Königsmund nach Lennishort unterwegs und uns fehlt die Zeit uns in Burg Tarbeck einzufinden.“ „Ich glaube kaum, dass ihr eine Wahl habt.“ In Reynard Stimme schwang eine gefährlicher Ruhe mit, dann gab er mit der Hand ein Zeichen. In diesen Moment preschten die Ritter der Regns und Tabecks aus dem Unterholz hervor und umzingelten ihre Beute. Die Hände der drei Lennister griffen nach ihren Schwertern. „Lasst eure Waffen stecken oder noch besser: ihr händigt sie uns gleich aus.“, knurrte Reynard. „Wir sind in der Überzahl und ich will kein Blut vergießen. Wie ich bereits sagte, werdet ihr uns nach Burg Tarbeck begleiten.“ Die drei Lennisters taten, was man ihnen sagte, lösten ihre Schwertgürtel und händigten sie einem der Ritter aus. „Nehmt sie in die Mitte.“, befahl Reynard den Rittern, dann wandte er sich an die Lennisters: „Macht keinen Ärger und ihr werdet gut behandelt.“ Dann gab er ein Zeichen und er und die Ritter und ihre kostbare Beute ritten los. Gegen Abend kamen sie auf Burg Tarbeck an und am Tag darauf verließ ein Rabe mit einer Nachricht die Burg in Richtung Casterlystein. Kapitel 11: Tywin ----------------- Tywin Lennister saß in seinem Arbeitszimmer und schrieb einen Brief, den er Lord Westerling schicken wollte, als die Tür aufgerissen und Lord Tytos aufgebracht in das Zimmer stürmte. „Oh, mein hoher Vater. Was verschafft mir die Ehre Eures Besuchs?“, fragte Tywin trocken. „Tywin, was hast du getan?“, sagte der Lord von Casterlystein vorwurfsvoll. „Werdet deutlicher Mylord, ich kann euch nicht ganz folgen.“, meinte sein Erbe kühl. „Du hast Lord Tarbeck in der Kecker werfen lassen.“, warf Tytos in den Raum. „Diese Lektion war schon längst überflüssig, dieser Ort wird ihn Demut lehren.“, erklärte Tywin gelassen, stand von seinem Stuhl auf und ging zu einer Kommode auf der eine Karaffe mit Wein stand. Er goss sich etwas davon in einen Becher und setze sich wieder. „Die Tarbecks sind seit jeher die Freunde der Lennisters gewesen.“, schnaubte der Lord. „Ist unverschämt, wie du sie behandelst!“ „Freunde?“, zischte Tywin verächtlich „Freunde nehmen einen nicht aus wie eine Mastgans, ohne was zurückzuzahlen und ihr Schuldenberg ist beachtlich. Es war an der Zeit für eine Lektion.“ „Und weißt du, was Lady Tarbeck daraufhin getan hat?“, rief Tytos zornig. „Sie hat drei Lennister, darunter meinen Neffen Steffert entführen lassen!“ Tywin zeigte sich wenig beeindruckt. „Das ist bedauerlich. Ein Zug, den ich nicht vorausgesehen habe.“ „Mehr als hast du nicht dazu sagen?“, rief Tytos. „Wir müssen augenblicklich Walderan zurückschicken.“ „Oh ich habe dran gedacht ihn zurückschicken. Allerdings in drei Teilen, eine Machtdemonstration wie diese ist genau das Richtige um die Regns und Tarbecks wieder auf Spur zu bringen.“ Lord Tytos sah seinen Sohn über dessen Kaltblütigkeit entsetzt an. „Es geht hier um das Leben meines Neffen, das kannst du nicht machen!“, rief Tytos laut. „Das weiß ich, aber wenn dem nachgegeben wird, wird man uns für erpressbar halten.“, konterte Tywin scharf. „Ich bin der Lord der Westlande! Es wird das gemacht was ich befehle! Und ich sage, dass wir uns den Wünschen beugen.“, schrie Tytos, dessen aufgedunsenes Gesicht vor Wut rot geworden war. Tywin hatte seinen Vater niemals wütender gesehen, aber selbst dieser Ausbruch ließ ihn kalt. ’Ein Lord, der sagen muss „Ich bin der Lord“ ist kein Lord.’ „Und ich sage, wir werden uns den Wünschen Lady Ellyns beugen! Und vor allen Dingen werden deine Eigenstelligkeiten jetzt aufhören.“ „Meine Eigenstelligkeiten!“ Tywin war aufgesprungen, um den Tisch herumgegangen und baute sich vor seinem Vater auf. „Ich habe das getan, wozu du nicht in der Lage bist. Ich habe mit den Knien im Schlamm und Blut der Trittsteine gestanden, während du dich im Bett mit deinen Mätressen vergnügt hast. Ich habe mit angehört wie jeder Ritter, Lord und Knappe über die Lennisters gelacht hat. Unser Haus ist nur ein Schatten seiner Selbst, dank deiner absoluten Inkompetenz!“ „Wie kannst du es wagen …!“, schrie Lord Tytos hielt aber mitten im Satz inne, taumelte und musste sich mit einer Hand an dem Tisch abstützen, während die andere Hand an seine Brust griff. Er begann laut zu keuchen. Tywin sah voller Verachtung auf seinen Vater herab. „Sie dich nur an wie schwach du doch bist. Du bist es nicht wert den Namen Lennister zu tragen und diesem Haus anzugehören. Also verzeih mir Vater.“ Er spie das Wort geradezu mit Verachtung aus. „Wenn ich deine Fehler wieder ungeschehen zu machen versuche.“ Dann verließ Tywin den Raum. Er informierte die Wachen, die vor dem Saal standen, dass es Lord Tytos nicht gut ging und er einen Maester brauche. Ansonsten kümmerte es Ser Tywin nicht, wie es seinem Vater ging. Kapitel 12: Joanna ------------------ „Wünscht Ihr eine Kette zu dem Kleid, MyLady?“, fragte eine von Joannas Dienerinnen. „Nein, das ist nicht nötig“, antwortete diese, während sie sich im Spiegel besah. Joanna trug ein rotes Kleid aus feinster Seide, auf dem Löwen gestickt waren. So gekleidet machte sich sie sich auf die Suche nach einer ganz bestimmten Person. Sie fand sie an einem der Balkone von Casterlystein stehen. Lady Dorna Swyft ging, wenn man dem glauben schenken konnte, was man Joanna berichtet hatte, siebenmal am Tag in die Septe zum Beten und vebreachte die restliche Zeit in dem Zimmer, welches man ihr zur Verfügung gestellt hatte. Joanna seufzte. Aber sie hatte ihr Wort geben, dass diese es tun würde. Also ging sie zu Dorna Swift mit einem freundlichen Lächeln. „Lady Dorna“, sprach Joanna das Mädchen an. Diese zuckte zusammen, als sie angesprochen wurde und drehte sich um. Das Mädchen könnte man als hübsch bezeichnen, wenn da nicht diese Hühnerbeine wären und dazu war sie auch noch kinnlos. „L-Lady Lennister“, stotterte sie und machte einen Knicks. „Oh bitte, nennt mich Joanna. Lady Lennister ist meine hohe Mutter“, sagte Johanna freundlich und die beiden gingen gemeinsam wieder auf den Balkon, der im Fels von Casterlystein eingearbeitet war. „W-wenn ich das sagen darf“, begann Dorna „Diese Burg ist beeindruckend.“ „Nun ich sehe sie praktisch jeden Tag, daher ist es für mich nichts Besonderes mehr. Aber für jemanden, der von außerhalb kommt, kann ich mir vorstellen, dass es so einen Eindruck macht“, sagte Joanna, „Sagt mir, hättet ihr Interesse mich Morgen zur Falkenjagd zu begleiten?“ „Ich... aber, ich bin nur eine Geisel und …“, stotterte Dorna „Ach, Geisel. So ein hässliches Wort. Ich sehe Euch als Gast an, den ich kennenlernen will“, erwiderte Joanna. „A-aber ich sowas noch nie gemacht. Mein Vater hat leider nie das Geld gehabt, um sich eine Falknerei zu leisten“, erwiderte diese schüchtern. „Ach, das ist doch kein Hexenwerk. Ich hole euch Morgen früh bei Euren Gemächern ab und dann werden wir sehen. Aber achtet darauf, Beinkleidung zu tragen. Immerhin werden wir reiten.“ „Aber ich habe sowas nicht“, kam es aus Dorna heraus. „Dann finden wir was in eurer Größe, macht Euch keine Sorgen“, meinte Joanna. Die Falknerei von Casterlystein befand sich im gleichen Turm wie der Rabenschlag des Maesters. Die Lennisters besaßen dutzende Falken, um die sich mehre Falkner kümmerten. Joanna und Dorna betraten die Falknerei und der Meister Falkner kam ihnen entgegen, „MyLady", sagte er zur Begrüßung. „Lasst bitte Mondtänzerin vorbereiten. Ich und meine Freundin Dorna hier, wir wollen auf Jagd gehen.“ „Selbstverständlich MyLady“, erwiderte Meister Falkner. „Doch zuvor: meine Freundin hat noch nie bei einer Jagd mitgemacht und bräuchte ebenfalls einen Falken. Könnt Ihr einen für sie empfehlen?“ „Natürlich MyLady“, erklärte der Meister Falkner „Silberschwinge ist hervorragend geeignet für Anfänger.“ „Gut, dann bringt beide zum Löwenmaul. Wir warten dort.“, wies Joanna den Falkner an. Sie waren den ganzen Tag unterwegs gewesen. Johanna gab sich viel Mühe mit Dorna eine Unterhaltung zuführen. Außer ein paar Sätze oder Nein oder Ja bekam Johanna allerdings nicht viel zu hören. Die Kleine war wirklich schüchtern. Also musste Joanna auf andere Hilfe zurückgreifen. Einige Tage später lud Joanna Dorna zu einem kleinen prächtigen Abendessen in ihren Gemächern ein. Es wurde gerade der Aperitif gereicht, als die Tür aufflog und Genna Lennister wie ein Wirbelsturm in den Raum hereinstürmte. „Genna“, begrüßte Johanna ihre Cousine und stelle sie dann Dorna vor. „E-es ist mir meine Ehre Euch kennenzulernen, Lady Lennister“, sagte die Tochter von Lord Swyft. „Ach, lassen wir doch die Förmlichkeiten, wir sind schließlich unter Löwinnen. Da redet man sich mit Vornamen an. Und lasst uns was essen, ich verhungere.“, rief Genna. Sie setzten sich und das Essen wurde aufgetragen. Es gab Koteletten vom Wildschein, Hirsch und Lamm, die alle mit Pilzen und Rotweinsoße gereicht wurden. Während das Essen begann, sagte Genna zu Dorna: „Nun Schätzchen. Was haltet Ihr davon, wenn Ihr mich morgen nach Lennishort begleitet? Es ist Zeit Euch passendere Kleidung zu besorgen.“ „W-was ist an meinen Kleidern auszusetzen?“, wollte Dorna wissen. „Naja, wähernd du auf Casterlystein bist, kannst du nicht einfach in so einem billigen Fummel herumlaufen. Als jemand der hier wohnt, verdienst du nur das Beste vom Besten.“ „Aber, aber...“, begann Dorna. „Mach dir keine Sorgen! Ich werde dich unserem Schneider vorstellen. Der wird schon was zusammenschneidern, der Mann ist der reinste Magier.“, redete Genna weiter. „Ich habe doch kein Geld, i-ich bin nur …“, stottere Dorna. „Ach was, das geht alles auf meine Rechnung, schließlich scheißen wir Lennisters Gold wie sonst was.“, erklärte Genna. Den Rest des Abends saß Dorna mit hochrotem Kopf da und nachdem der Käse und der Nachtisch, bestehend aus Zitronenschnitten, serviert wurde und damit die Malzeit beendet war, verabschiedet sie sich höflich von Johanna und Genna. Sie konnte nicht schnell genug aus den Gemächern von Johanna verschwinden. „Du hast sie verschreckt“, deutete Joanna. „Ich weiß nichtm was du meinst“, erwiderte Genna und begann ihren Wein zu schwenken „Aber sag mir was für du im Schilde führt. Oder sollte ich besser fragen, was mein Bruder im Schilde führt?“ „Ich weiß nicht was du meinst“, sagte Joanna unschuldig. „Ach komm schon Joanna! Ich bin nicht dumm. Was habt ihr beiden wieder ausgeheckt?“, hakte Genna weiter nach. „Also gut. Ich soll laut Tywin Dorna Swyft auf eine Ehe mit einem Lennister vorbereiten.“, erklärte sie Joanna. „Und wer soll der Glückliche sein?“, fragte Genna. „Kevan“, antwortete Joanna. Genna platzte vor Lachen. „Kevan!“, wiederholte sie „Das ist doch nicht Euer Ernst! Der ist doch viel zu schüchtern eine Frau auch nur anzusprechen. Er geht nicht einmal ins Bordell.“ „Und deswegen müssen wir beide dafür sorgen, dass sie den ersten Schritt macht“, erklärte Johanna. „Bist du bereit dabei zu helfen?“ Genna grinste „Natürlich! Vor allem um zu sehen, wie es ausgehen wird.“ Kapitel 13: Kevan ----------------- Kaven Lennister kochte vor Wut, er war gerade erst in der Burg Aschmark eingekehrt um von dort aus die nächsten Feldzüge gegen die Räuberbanden der Flussstraße zu Planen. Als ein Rabe eingetroffen war mit dem Befehl seines Vaters das nach Castlystein zurückzukehren sollte. Sie waren drei Tag durch geritten und sich höchsten Zeit genommen, um den Pferden etwas Rast zu gönnen. Er war nun Wund am Allerwertesten dem entsprecht war seine Laune am tief Punkt, nach dazu hatte er nicht Gelegenheit sich auszuruhen oder was zu essen den er wurde sofort in die Gemächer seinen Vater gerufen. Sein Vater lang von mehren Kissen aufgerichtet in seinem Bett. Um ihn herum war der gesamte Haushalt versammelt, und jeder der dortigen anwesenden machte eine neutrale Mine oder versuchte es zumindest irgendwas stimmte nicht. Neben seinem Vater stand seine Metrsse diese Amme die erneut eines der Kleider von Kevans Mutter trug. Doch eines wunderte Kevan, wo war sein Bruder? Wo war Tywin? „Kevan mein Junge gut, dass du da bist.“ begrüßte ihn sein Vater „Lasst uns kleine Zeit verlieren. Holt ihn bitte holt ihn her.“ Befahl er den Wachen, die an der Tür stand. Die Zeit verging und schließlich erschienen die Wachen wieder und in ihrer Mitte befand sich: Lord Walderan Tarbeck. Natürlich hatte sich die Nachricht was mit Lord Tarbeck passiert war wie ein Lauf Feuer in den Westlanden verbreitet. „Mein Lieber Walderan ich entschuldige mich in Namen meines älteren Sohns und in Namen des Hause Lennister für dieses furchtbare Missverständnis.“ Trotzdem seiner blassen Züge konnte Kevan sehen wie selbstgefällig Lord Tarbeck lächelte und alleine das ließ Kevans Hand zu einer Faust werden und er hatte das Bedürfnis sie Lord Tarbeck ins Gesicht zu schlagen. ’ein Lord entschuldigt sich nicht bei seinem Vasallen.’ „Eure Gattin allerdings hat drei junge Lennsters in ihre Gewalt gebracht“, fuhr Lord Tytos fort „Um diese unschöne Pattsituation zu beenden, werdet ihr hiermit freizulassen. Und um euch meinen guten willen zeigen werde ich euch alle Schulden, die ihr habt erlassen.“ Kevan riss die Augen auf, er wollte was tun? Er war fassungslos, und das Hörnische Grinsen von Lord Tarbeck sprach Bände, anscheint war er nicht der Einzige der so Dachte alle anderen Mitglieder des Haushalts machen einen gequälten Eindruck. „Danke, für euch Großzügigkeit MyLord, jedoch hatte ich auf persönliche Entschuldigung von eurem Sohn gehofft“, sagte Lord Walderan. Das war der Grund warum sein Bruder nicht hier war, Tywin würde sich für keine Tat die er begann hatte Entschuldigen, eher würde die Sieben Höllen zufrieren. „Mein Erbe ist an anderweitig beschäftigt, wes wegen auch mein Sohn Kevan euch nach Castamaer bringen, dort soll der Austausch stattfinden. Das wirst du doch, tun nicht war Kevan?“ Kevan verneigte sich vor seinen Vater und sagte: „Wie MyLord Vater wünscht.“ Am nächsten Tag warten Kevan und sein Begleitschutz am Löwenmaul auf Lord Tarbeck der sich Zeit ließ. Ungeduldig schritt Kevan auf und ab, er wollte die ganze Sache einfach hinter sich bringen. Schließlich kam der Lord von Burg Tarbeck heraus stolziert gebadet, rasiert, und mit saubere Kleidung wie einer dieser bunten Vögel, die man auf Essos finden konnte. Und das selbst gefällige Grinsen konnte er nicht lassen. „Die Pferde stehen bereit MyLord“, sagte Kevan mit zusammen gebissen Zähnen. „Gut mein Junge ich kaum erwarten nach Hause zu kommen.“, höhnte der Lord von Burg Tarbeck und klopfte ihm auf die Schulter. Kevan lächelte böse „Legt ihm die Handfesseln an.“ „W-was soll dass, euer Vater hat mich frei gelassen.“ zischte Lord Walderan. „Bis wir auf Castamaer eintreffen seit ihr immer noch ein Gefangener des Hauses Lennister MyLord also werdet ihr auch Eisen Tragen wie einer, macht ihr es freiwillig oder müssen wir euch dazu zwingen?“, sagte Kevan spöttisch. Wehre Walderan Tarbecks blicke Messer gewesen hätte er Kevan damit durchborht. Trotzdem schob er seine Arme Nach vorne und die Handeisen klickten. Und Kevan konnte sich eine Genugtuung lächeln nicht verkneifen. Von Castlystein bis nach Castamaer war ein drei Tages ritt, sobald es Dunkel wurde, machten sie am Rand der Flussstraße halt und ruhten dort. Gegen Abend des dritten Tages erreichten sie Castamaer, sie kamen an den keinen klaren schnell fliesenden Bach vor bei der in der Nähe der Burg in einen Teich floss und den Sitz der Regns den Namen gegeben hatte. Wie Castlystein war Castamaer eine Mine gewesen. Ergiebige Gold und Silberadern hatten den Regns während des Zeitalters der Helden einen fast so großen Reichtum beschert wie den Lennisters; um ihre Schätze zu schützen, hatten die alten Regns Mauern errichtetet, sie mit zwei starken Türmen flankiert. Später folgten Bergfriede und Hallen, um die Minenschächte drangen immer tiefer und tiefer in die Erde vor. Als die Goldadern erschöpft waren, bauten man die Höhlen zu Hallen und Galerien und gemütlichen Schlafgemächern aus und schlug ein Labyrinth aus Tunneln mit einem riesigen Ballsaal in dem Fels. Auf den ersten Blick schien der Castamaer ein bescheidener Sitz zu sein, würdig eines Ritters mit Landsitz oder kleinen Lords, doch jene die das Geheimnis kannten, wussten, dass sich neun Zehntel der Burg unter der Erde befand. Kevan hing düsteren Gedanken nach als er sich dem Sitz der Regns näherte. Er kannte Roger Regn schon lange. Immer hin war Kevan der Knappe dieses roten Löwen gewesen. Dieser ganze Konflikt zwischen den Regns und den Lennsters musste ein Ende haben, denn wenn das so weiter gingen, würde es in einen Krieg münden. Also nahm sich Kevan vor mit Lord Regn zu sprechen, wenn er Gelegenheit dazu fand. Man brachte sie in den großen Ballsaal wo bereits die Regns Tarbecks mit ihren Geiseln warten. Bei dem Hörnischen Gesichtsausdruck Lady Tarbecks verkrampfte sich Kevans Hand um den Griff seines Schwertes. Roger Regn trat in die Mitte des Saales. „Beginnt mit Austausch“, rief sie alle auf. Auf Kevans Zeichen hin öffnete man Lord Tarbecks Handfesseln man schickte ihn in Richtung seiner Familie. Gleichzeitig wurden die drei Lennisters frei gelassen, den Knaben schien nichts zu fehlen, sie mochten zwar Geiseln gewesen sein doch hatte man sie gut behandelt. Was man von Lord Tarbeck nicht sagen konnte. Nach dem der Geisel Austausch stattgefunden hatte, rief Lord Regn: „Nun da diese schreckliche Angelegen hinter uns liegt gewährt euch das Haus Regn seine Gastfreundschaft auf das zwischen unseren Häusern nie wieder böses Blut zwischen kommen möge.“ Sie gingen in große Halle, wo bereits die große Tafel gedeckt worden war, Fässer mit Met, Bier, und Wein wurde in die Halle gerollt. Speisen von gebraten Wildschwein, Hirsch, Hammel, sogar ein Auerochse wurden aufgetischten. Es dauerte nicht lange, es wurden die ersten Trinksprüche aus gesprochen in dem es um ewige Freundschaft und die Treue der drei Häuser ging. Kevan aß zwar etwas, trank aber nichts außer mit Wasser verdünnten Wein. Erwartete bis das Feiern im vollen Gange war dann stand er auf, wählte seinen Weg, sodass Lord Roger ihn sehen konnte. Kevan war in seinem ersten Jahr als Knappe bevor sie in den Krieg auf Castamaer gelebt und kannte dem entsprechend die meisten Gänge die ihn schließlich zur Brustwehr für und dem Wehrgang führte. Es war ein düsterer Abend, von Osten her braute sich ein Gewitter zusammen, es sah so aus als, ob es heute Nacht über die Burg in weg zeihen würde. „Hier sucht die Einsamkeit mein Freund“, sagte eine Stimme neben ihm. Genau wie sich Kevan dachte stand er nun Lord Roger Regn gegenüber. Kevan verneigt: „MyLord.“ „Bitte Kevan lass doch die Förmlichkeiten, ihr seid mein Knappe gewesen, und ich habe euch stets als meinen Freund betrachtet“, sagte Lord Roger. Der Lord von Carstamaer stellen sich neben ihm, und beide schauten zum Horizont schwiegen eine weile. „MyLord“ begann Kevan „Darf ich offen sprechen?“ „Aber natürliche Kevan“, meinte Lord Roger. „MyLord ihr müsst damit aufhören“, begann Kevan. „Womit soll ich aufhören Ser?“, fragte der Lord von Castamaer ruhig. „Mit diesen Provokationen, mein Bruder wird dies nicht lange tolerieren“, entgegnete Kevan. „Fangt, ihr auch schon damit an mein Bruder liegt mir auch schon damit in den Ohren.“ winkte Roger ab. „MyLord ich meine es Ernst“, begann Kevan weiter „Tywin ist entschlossen die alte Macht der Lennisters wieder herzustellen, und zwar mit allen Mitteln. Nehmt Vernunft an. Seit ein guter Vasall, tut eure pflichten gegen über euren Lehnsherren. Zahlt die Steuern und abgaben, hört auf eure eigenen Vasallen gegen Castlystein aufzustacheln. Und bei den Göttern nehmt eure Schwester an die Kandare sonst kann ich für nichts garantieren was mein Bruder tun wird.“ „Glaubt, ihr wirklich er würde einen Krieg riskieren, er kann nicht mal zu den Fahnen Rufen“, erwiderte Lord Regn. „Unter schätzt meinen Bruder und seine Entschlossenheit nicht MyLord“, sagte Kevan dabei legte er so viel Ernsthaftigkeit in diese Worte wie er konnte. Lord Roger Regn schien zu überlegen dann sagte schließlich: „Ich werde mir eure Worte durch den Kopf gehen lassen Ser. Und nun lasst uns Feier zurückgehen dort vermisst man uns schon.“ Am nächsten Morgen Verliesen die Delegation der Lennisters Castamaer mit den befreiten Geiseln verließen. Der Regen hatte am Morgen aufgehört, trotzdem hingen dunklen Wolken über der Burg. Ein letztes Mal drehte sich Kevan Lennister im Sattel seines Pferdes um, und schaute zu denen Wolken hinauf. Dabei hatte er den Eindruck, die Wolken stellten zwei gewaltige Löwen dar, die sich miteinander im Kampf befanden. 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