Mein erster Schnee von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 1: Mein erster Schnee ----------------------------- Mein erster Schnee   Seufzend klappte ich mein Buch zu, während ich mich mehr an Shikamaru kuschelte. Die Wolldecke zog ich näher an mich. Ich liebte diese Abende, an denen wir zusammen auf dem Sofa lagen. Meist las ich ein Buch, bis das diffuse Licht nicht mehr hell genug war, während er mir durchs Haar strich. Ihm reichte es, wenn er mir einfach nur beim Lesen zusehen konnte, wobei er manchmal auch einschlief.   „Ich dachte, du wolltest keinen Weihnachtsbaum“, merkte er nach einer Weile des Schweigens an. Ich seufzte und richtete meinen Blick auf das kleine leuchtende Ding in der Ecke.   „Wollte ich auch nicht“, erwiderte ich und wand mein Blick wieder ab, um ihn aus dem Fenster zu richten. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich in meiner Zeit hier in Konoha noch Schnee sehen würde, doch in wenigen Tagen stand meine Abreise bevor …   „Während ich mit TenTen beim Training war, haben Sakura und Ino das Teil reingestellt und geschmückt. Da das arme Ding schon mal tot hier stand, wollte ich es nicht mehr rausschmeißen“, erklärte ich ihm, da ich bemerkte, wie sein Blick fragend auf mir lag.     „Es wird heute noch regnen“, meinte er plötzlich und brach so erneut die Stille, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte. Vermutlich hatte er meinen Blick aus dem Fenster bemerkt und natürlich gleich richtig interpretiert. Doch was sollte ich auch anderes von Shikamaru erwarten?   Erneut wanderte mein Blick aus dem Fenster. Sehnsüchtig sah ich in die Dunkelheit hinein.   „Schnee wäre mir lieber“, murmelte ich leise. Shikamaru aber küsste sacht meine Stirn und hauchte in mein Ohr: „Geduld, meine Liebe, ist eine Tugend.“ Ich schnaubte.   „Seit wann wirfst du mit Altklugweisheiten um dich?!“, konterte ich, wobei ich ihn mit hochgezogener Augenbraue betrachtete. Shikamaru aber zuckte nur mit den Schultern und streckte sich.   „Wir sollten schlafen gehen. Es ist schon spät“, brummte er schließlich. „Vielleicht kannst du morgen ja deinen geliebten Schnee sehen.“ Ich nickte. Es war wirklich schon spät und noch länger aus dem Fenster starren, brachte mich auch nicht weiter. Also erhoben wir uns, um uns zusammen fürs Bett fertig zu machen und schließlich nebeneinander in meinem Bett einzuschlafen.   ~Shikamaru~   Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Temari schon nicht mehr im Bett. Ich hatte allerdings auch nichts anderes erwartet, schließlich wachte ich meistens alleine auf. So durchging ich in meiner üblichen Gemütlichkeit die tägliche Morgenroutine, bevor ich mich auf in die Küche machte, wo ich eigentlich Temari erwartete. Doch von dieser war weit und breit nichts zu sehen. Suchend sah ich mich nach ihr um. Als mein Blick aus dem Fenster schweifte, entdeckte ich schließlich ihre blonden Zöpfe.   Interessiert trat ich näher ans Fenster, um zu gucken, was sie dort draußen tat. Doch was ich dort sah, ließ mich schmunzeln. Lachend wie ein kleines Kind stand sie dort draußen in ihrem Schlafanzug im Schnee und freute sich über die weiße Pracht. Nicht einmal Schuhe hatte sie sich angezogen, dabei musste sie schon eine ganze Weile dort draußen sein, zumindest schloss ich das aus den unzähligen Schneefiguren, die überall im Garten zu finden waren und in voller Pracht erstrahlten.   Kopfschüttelnd wand ich mich vom Fenster ab und ging zurück in die Küche, um dort neuen Tee zu kochen. Ich war mir sicher, dass, sollte Temari bald reinkommen, ihr sicher kalt wäre. Mir zumindest wäre es dort draußen in diesem Aufzug schon längst viel zu kalt geworden. Aber wir hatten ja schon immer unterschiedliche Empfindungen gehabt. Nichtsdestotrotz wäre es für sie besser, würde sie dort draußen nicht so leicht bekleidet rumlaufen.   Seufzend holte ich ihre Schuhe und ihre Jacke. Auf dem Weg nach draußen holte ich noch schnell die beiden dampfenden Teetassen. Als ich dann allerdings nach draußen trat, empfingen mich sogleich einige Schneebälle, die ihr Ziel zu meinem Bedauern nicht verfehlten. Genervt sah ich Temari an. Diese aber kicherte nur, wobei sie mich herausfordernd ansah. Wie nervig! Ich hatte jetzt wirklich keine Lust darauf mit ihr eine Schneeballschlacht zu starten. So warf ich ihr einfach nur ihre Schuhe und ihren Mantel zu.   „Die solltest du anziehen, sonst wirst du noch krank und kannst nicht zurück nach Hause kehren“, brummte ich, während ich die Tassen abstellte, um den Schnee von meiner Kleidung zu wischen.   „Klingt ja fast so, als würdest du mich loswerden wollen“, provozierte sie mich, wobei das Grinsend auf ihren Lippen noch größer wurde. Ich seufzte und setzte mich auf die Treppenstufen, um ihr dabei zuzusehen, wie sie sich erst anzog und dann wieder wie ein kleines Kind im Schnee herumtobte. Dabei bemerkte ich nicht, wie sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen legte.   ~Temari~   Ich hatte einen Spaß wie schon lange nicht mehr! Ich weiß, es klang dämlich, dass ich als erwachsene Frau im Schnee spielte wie ein kleines Kind. Doch was sollte ich sagen? Ich hatte noch nie zuvor Schnee gesehen. Dies war mein erster Schnee und den wollte ich auch so richtig auskosten, zumindest dieses eine Mal mit allem, was so dazugehörte. Auch wenn ich meine Schneeballschlacht nicht bekommen hatte, war ich unglaublich glücklich.   Doch das schönste war, dass Shikamaru mir mit einem kleinen Lächeln dabei zusah, auch wenn keiner von uns das jemals zugeben würde. Es war einfach einer dieser stillen Momente, die wir immer wieder heimlich miteinander teilten. Es war einfach das schönste und das zweigte ich ihm auch, indem ich mich zu ihm setzte und meine Lippen hauchzart auf seine legte. Das war einer der schönsten Tage. Ich hatte meinen ersten Schnee gesehen und durfte diesen Tag mit meiner großen Lieben verbringen. Es war einfach unglaublich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)