Seduce Me Again! von Sky- ================================================================================ Kapitel 4: Zurück an der Uni ---------------------------- Das Wochenende war überraschend schnell vergangen und ehe Hinata sich versah, stand auch schon wieder der Universitätsalltag an. Er war furchtbar aufgeregt, denn für ihn war es quasi das allererste Mal, dass er an die Uni ging und obwohl er gestern schon mal mit den Zwillingen dorthin gefahren war, um wenigstens den Weg zu kennen, würde er niemanden dort kennen. Wenigstens war er zusammen mit den beiden die Stationen mit der Bahn gefahren und wurde dann von ihnen bis zum Campus begleitet, danach mussten sie allerdings zu ihren eigenen Kursen. Sie gaben ihm aber den Hinweis, im Sekretariat nachzufragen, wohin er gehen sollte. Zum Glück war der Weg dorthin ausgeschildert, sodass er sich gar nicht erst verlaufen konnte. Doch als er schon das Gebäude betreten wollte, kam gerade ein rothaariger Junge heraus, dessen Gesicht Hinata sehr vertraut vorkam. Es war Saruhiko Yagi! Ihre Blicke trafen sich und mit einem fröhlichen Lächeln hob Saruhiko zum Gruß die Hand. „Hey Senpai! Auch schon hier? Suchst du den Kunstkurs?“ „Äh… ja. Ich kann mich leider nicht erinnern, wo er stattfindet“, gab Hinata etwas beschämt zu, denn es war ihm schon peinlich. Immerhin musste er daran denken, dass er zwei Jahre lang zur Uni ging und dann plötzlich nicht mehr wusste, wohin er gehen sollte. Natürlich war es da ziemlich seltsam, aber glücklicherweise wusste Saruhiko ja bereits von seiner Amnesie Bescheid und reagierte deshalb auch wesentlich entspannter. „Nicht schlimm, ich komme gerade vom Sekretariat und weiß, wohin wir gehen müssen. Na komm, lass uns gehen.“ Erleichtert atmete Hinata auf als er hörte, dass wenigstens Saruhiko wusste, wohin sie gehen mussten. Und so stand er wenigstens nicht vor der peinlichen Situation, dass man ihn anredete und er erkannte diese Person nicht wieder. So hatte er wenigstens jemanden, der ihm nicht ganz so fremd war. „Oh Mann, ich hoffe echt, es kommt irgendwann mal mein Lieblingsthema: westlicher Expressionismus.“ „Du magst den Expressionismus?“ fragte Hinata überrascht, als er Saruhiko zum Kunstsaal hin folgte. Er selber war mehr Bewunderer der Moderne. Sein schlimmster Alptraum war die Renaissance, was aber auch daran lag, weil dort oft nackte Frauen zu sehen waren. Da fragte er sich insgeheim, wie er wohl reagiert haben mochte, wenn das Thema Aktmalerei gewesen war und er eine nackte Frau malen musste. „Klar“, antwortete Saruhiko. „Sie sind so farbenfroh und die Künstler versuchen ihren Gefühlen starken Ausdruck zu verleihen, anstatt immer nur alles romantisch und verträumt zu gestalten. Naja, wobei ich aber auch manche Form von moderner Kunst ganz interessant finde.“ „Nun, ich bin mehr ein Anhänger der modernen Kunst.“ „Na dann haben wir ja wenigstens ähnliche Interessen in der Kunst. Das ist schon mal gut. Ich habe mir übrigens etwas ausgedacht: heute Abend findet am Asakusa-Schrein ein Feuerwerk statt und dort soll auch ein Fest stattfinden. Ich dachte mir, dass wir zusammen dorthin gehen könnten, wo du mir ja eh noch einen kleinen Gefallen schuldig bist.“ Asakusa? Dort war er mit den Zwillingen gewesen, als sie am Samstag unterwegs gewesen waren. Es war ein ziemlich großer und schöner Schrein und irgendwie hatte er auch im Hinterkopf gehabt, dass dort irgendetwas stattfinden sollte. Und dann noch ein Fest. Gerne nahm er die Einladung an und versprach, mit ihm zum Schrein zu gehen. Als sie schließlich den Kunstsaal erreichten und von den anderen begrüßt wurden, gesellte sich Saruhiko sogleich zu Hinata. Darüber war der schüchterne 20-jährige heilfroh, denn da sich die anderen dem neuen Studenten erst mal vorstellten, lernte Hinata auch sogleich ihre Namen noch mal. Nachdem auch der Kunstdozent Professor Yamamura dazu kam, ging es los und es folgte zuerst ein Vortrag über die japanische Kunstepoche und erstaunlicherweise kam Hinata sehr gut mit. Das Thema war auch sehr interessant und begeisterte ihn auch. Saruhiko selber schien da ein wenig unkonzentrierter zu sein. Als Hinata zu ihm herüberschaute, sah er, dass der 21-jährige damit begann, eine sehr übertriebene Karikatur von Professor Yamamura zu zeichnen, die ihn als eine Art Feldwebel mit einem dicken Bauch zeigte und eine Sprechblase ließ verlauten „Kunst ist kein Spaß. Kunst ist Krieg!!!“ Auch sonst schien er der Vorlesung nicht viel Aufmerksamkeit zu schenken und sich anderen Dingen zu widmen, was wohl zeigte, dass er eher ein unkonzentrierter Charakter war. Doch Hinata bemerkte schnell, dass er ein besonderes Talent fürs Zeichnen hatte, denn nachdem Saruhiko die Karikatur fertig gezeichnet hatte, begann er mit etwas anderem. Er zeichnete Roboter oder Cyborgs und Maschinen. In der Mittagspause, wo sie genug Zeit zum Reden hatten, gingen sie in die Mensa und setzten sich zusammen an einen Tisch und dabei sprach Hinata ihn darauf an. Saruhiko grinste voller Stolz und gab zu, dass er schon immer eine Schwäche für Roboter und Maschinen gehabt hatte. „Ich hab so ziemlich alle Filme oder Serien gesehen, wo es um Roboter oder Cyborgs ging und da habe ich auch schon als kleiner Junge angefangen, so etwas zu zeichnen. Allerdings habe ich mich stattdessen für ein Sportstudium entschieden und war auch Mitglied eines Motorsportclubs.“ „Motorsport?“ fragte Hinata neugierig. „So richtig mit Motorrädern? Ich wusste gar nicht, dass solche Clubs von Unis angeboten werden.“ „Das war auch kein direkter Universitätsclub. Ein paar Studenten sind Mitglieder, aber auch Leute, die nicht zur Uni gehen. Es ist mehr so ein ganz normaler Club. Yu-chan und ich waren beide im Club, aber inzwischen ist er nach Tokyo gezogen, um dort zu arbeiten.“ „Und willst du dir hier auch einen Motorsportclub suchen?“ erkundigte sich Hinata und begann nun seine gebratenen Nudeln zu essen. Saruhiko schüttelte den Kopf und erklärte „Ich darf aus gesundheitlichen Gründen weder Auto noch Motorrad fahren.“ „Du… du bist krank?“ fragte Hinata erschrocken und ließ seine Stäbchen sinken. Doch selbst in diesem Moment trübte sich Saruhikos Lächeln kein bisschen. „Es ist nichts Lebensbedrohliches oder so“, beschwichtigte dieser sofort, als er Hinatas erschrockenes Gesicht sah. „Ich nehme Medikamente und kann ein ganz normales Leben führen. Es ist nur halt so, dass ich mit gewissen Einschränkungen leben muss. Kein Grund also, so ein Gesicht zu machen, Senpai.“ „Und was genau…“ Hinata kam nicht dazu, die Frage fertig zu formulieren, als auch schon jemand seinen Namen rief. Als er sich umwandte, sah er Katsuya und Takashi mit ihrem Essenstablett auf ihn zukommen. Sie gesellten sich zu ihm. Dabei erkundigten sie sich, wie es denn bis jetzt an der Uni war und wurden schließlich Saruhiko vorgestellt. Hinata erzählte ihnen, dass Saruhiko es auch gewesen war, der ihm am Wochenende geholfen hatte, den Tokyo Tower zu finden. „Ach so“, meinte Takashi überrascht. „Du bist also der Kohai, von dem Hinata erzählt hat?“ „Jep. Ich hab ihn ganz zufällig getroffen. Und wenn ich euch beide so ansehe, würde ich glatt vermuten, ihr seid seine beiden Freunde und Mitbewohner, nicht wahr? Ihr seht euch ja tatsächlich zum Verwechseln ähnlich. Echt cool, ich hab noch nie eineiige Zwillinge gesehen!“ „So ungewöhnlich ist das nicht“, murmelte Katsuya ein wenig mürrisch und man merkte ihm an, dass er nicht gerade begeistert war, Hinata in der Begleitung dieses Typen zu sehen, der den Anschein erweckte, als würde ihm die Sonne aus dem Arsch scheinen. Auch sonst wirkte er nicht sonderlich glücklich, was vielleicht daran liegen mochte, dass er momentan sehr verunsichert war und nicht wusste, wie er diese Situation jetzt interpretieren sollte. „Ach ja, bevor ich es vergesse“, rief Hinata, als ihm einfiel, dass er den beiden noch unbedingt etwas erzählen musste. „Ich bin heute Abend nicht da. Saru hat mich zum Fest am Asakusa-Schrein eingeladen. Ich schulde ihm noch einen Gefallen, weil er mir geholfen hat.“ Hier aber verzog sich Katsuyas Miene und er fragte „Wieso nennst du ihn Saru, wenn ihr euch kaum kennt?“ „Alle nennen mich so“, erklärte Saruhiko und kratzte sich mit einem etwas verlegenen Lachen am Hinterkopf. „Ihr könnt mich ruhig auch so nennen. Ich war ohnehin nie sonderlich der Fan von übertriebener Förmlichkeit.“ Trotzdem ruhte ein sehr feindseliger Blick auf Saruhiko, der von Katsuya stammte. Takashi schien das Ganze eher lockerer zu sehen, weil er sich in Erinnerung rief, dass es auch Hinatas Wunsch war, Freunde zu finden. Und wahrscheinlich hätte er seinem Bruder ein paar Takte gesagt, aber er wollte es lieber nicht in Hinatas Nähe tun. „Das ist doch toll, dass ihr euch einen netten Abend macht“, sagte Takashi schließlich, um die Situation wieder zu entschärfen. „Katsuya und ich gehen auch jedes Mal zum Asakusa-Schrein hin. Das Fest dort ist wirklich toll.“ „Ich weiß, besonders das Feuerwerk ist grandios“, stimmte Saruhiko zu. „Ich war dort auch ein paar Male mit Freunden. Das wird sicher spaßig. Nicht wahr, Senpai?“ Hinata sagte nichts, sondern lächelte nur schüchtern. Aber man merkte ihm schon an, dass er sich auf die Verabredung freute. Schließlich reichte Saruhiko ihm ein Stück Papier, auf dem sich eine Zeichnung befand. Diese zeigte ihn mit dem Körper eines Cyborgs in einem sehr futuristischen Design. „Na? Gefällt’s dir? Ich dachte mir, dass du einen echt coolen Cyborg abgeben könntest.“ Hinata betrachtete die Zeichnung, musste aber lachen, da er auf der Zeichnung ganz anders rüberkam. Wie ein cooler Draufgänger oder Superheld. „Ich zeichne gerne meine Freunde und Bekannte als Cyborgs. Wer weiß, vielleicht darf ich ja mal Designs für Roboter entwerfen. Das wäre doch cool, oder?“ „Wenn du dich so für Roboter interessierst, wieso hängst du nicht bei den Technikern und Ingenieuren rum?“ fragte Katsuya, dessen Miene nur noch düsterer wirkte als vorher. Man hätte meinen können, er würde Saruhiko am liebsten den Hals umdrehen. Doch die Mittagspause ging vorüber, ohne dass jemandem die Augen ausgekratzt wurde und so kehrten sie alle wieder zu ihren jeweiligen Kursen zurück. Nachdem die Vorlesungen über die japanische Kunstepoche beendet waren, ging es nun zur Praxis. Denn nun ging es darum, dass sie ihre Bilder vom letzten Semester weitermalen sollten. Hinata saß vor seinem halb fertigen Ölgemälde, hatte allerdings überhaupt keine Ahnung, was denn das Thema war und was er eigentlich malen wollte. Einen Moment lang überlegte er, ob er Professor Yamamura fragen sollte, aber da kam ihm Saruhiko zuvor, der ja auch keine Ahnung hatte, was denn nun als Thema anstand. Wie sie erfuhren, lautete das Thema „Betrachtung der modernen Welt unter Anwendung vorgegebener Stilmittel“ und das half ihm schon mal weiter. So saß er neben Saruhiko, der selbst erst mal überlegen musste, was er denn nun malen sollte. Schließlich aber hatte er sich wohl für ein Motiv entschieden und ging erst mal Stifte, Staffelei und Leinwand holen. Kurz darauf gab es jedoch ein lautes Scheppern, woraufhin der ganze Kunstsaal aufschreckte, da zuvor noch Grabesstille geherrscht hatte. Alle Blicke wandten sich zu Saruhiko, der seinen ganzen Kram hatte zu Boden fallen lassen. Professor Yamamura wandte sich ihm zu und fragte in einem strengen Ton, ob das Kunstmaterial denn Spielzeug wäre. Der 21-jährige entschuldigte sich, während er seine Sachen wieder aufsammelte und zu seinem Platz zurückkehrte. Dabei stupste Hinata ihn vorsichtig an. „Pass lieber auf. Professor Yamamura wird fuchsteufelswild, wenn man nicht pfleglich mit den Sachen umgeht.“ „Okay, ich merk’s mir. Aber hey: woher weißt du das eigentlich?“ Hinata stutzte. Erst jetzt war ihm aufgefallen, dass er sich wieder an etwas erinnern konnte. Nämlich an Professor Yamamura, der dafür bekannt war, dass er schon mal einen Wutanfall bekommen hatte, weil Sonoko Katagiri mal den Fehler gemacht hatte und eine getöpferte Figur zerbrochen hatte. Diese Erinnerung war ganz schleichend wieder zurückgekommen, ohne dass er es bemerkt hatte. Aber es war tatsächlich so, dass er sich wieder an seinen Kunstprofessor erinnern konnte. „Scheint so, als würde ich mich wieder an ein bisschen erinnern.“ „Hey, das ist ja cool! Wer weiß, vielleicht erinnerst du dich bald wieder an alles, Senpai. Vielleicht kann ich deinem Gedächtnis ja noch mehr auf die Sprünge helfen.“ Ja, das wäre schön, aber eines fragte sich Hinata ja doch: wieso erinnerte er sich an seinen Kunstdozenten, aber nicht an Katsuya und Takashi? Gab es vielleicht einen bestimmten Grund dafür? Er musste wieder an die Tatsache denken, dass die beiden mit ihm zusammen gewesen waren und das zur selben Zeit. Das kam ihm selbst jetzt noch vollkommen unrealistisch vor und er wusste immer noch nicht, was er darüber denken sollte. Wie kam er nur dazu, in einer Dreierbeziehung zu landen? Er wusste nicht einmal wie er sich deswegen fühlen sollte. Ob er sich überhaupt jemals wieder daran erinnern würde? „Alles in Ordnung, Senpai?“ erkundigte sich Saruhiko als er bemerkte, dass Hinata ein wenig bedrückt wirkte. Doch Hinata winkte nur ab und erklärte, dass er nur ein wenig in Gedanken sei. Nun aber wandte sich der 20-jährige wieder seinem Bild zu und versuchte sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Es lohnte sich eh nicht, sich darüber Gedanken zu machen, vor allem nicht jetzt. Also setzte er den Pinsel an und tauchte ihn in die Farbe und versuchte sein Bestes, um die Aufgabe zu erfüllen. Doch kurz darauf unterbrach wieder ein Geräusch die Stille und Hinata sah, dass Saruhiko seine Stifte hatte fallen lassen. Das entging auch Professor Yamamura nicht, der natürlich sofort herkam und ihn zur Rede stellte. Der 44-jährige Kunstdozent war für gewöhnlich ein recht ausgeglichener Mensch und verstand sein Handwerk. Aber er duldete es nicht, wenn man mit den Materialien nicht vorsichtig umging. Hinata ahnte, dass es noch ziemlichen Krach geben würde, doch Saruhiko behielt sein fröhliches Lächeln, entschuldigte sich und gab ihm einen zusammengefalteten Zettel. Professor Yamamura überflog den Zettel, las ihn sich dann noch ein zweites Mal durch und schien sich dann ein wenig wieder zu beruhigen. Er seufzte geschlagen und murmelte sogar etwas, das wie eine Entschuldigung klang. Hinata verstand nicht so ganz, was das sollte, aber er sagte nichts und bemerkte, wie Professor Yamamura schließlich zu ihm kam, um seine Arbeit zu begutachten. „Können Sie mit ihrem gebrochenen Arm überhaupt malen, Amano?“ „Es geht schon ganz gut“, versicherte Hinata. „Ich kann zwar mein Handgelenk nicht bewegen, aber Malen mit dem Pinsel geht ganz gut. Nur belasten darf ich den Arm noch nicht.“ „Nun gut, wenn Sie das sagen… Fahren Sie mit der Arbeit fort. Das sieht bis jetzt ganz gut aus.“ Hinata bedankte sich mit einem schüchternen Lächeln und malte weiter. Im Großen und Ganzen war der erste Tag an der Uni nicht so schlimm, wie Hinata zunächst gedacht hatte. Vor allem dank Saruhiko fühlte er sich nicht ganz so aufgeschmissen und hatte sogar Spaß gehabt. Als sich der Tag an der Uni dem Ende zuneigte, vereinbarte er mit Saruhiko, dass sie sich um 17 Uhr am Eingang des Asakusa-Schreins treffen würden. Damit nahmen sie erst mal Abschied und während Saruhiko zu Fuß losging, wartete Hinata auf die Zwillinge, da diese mit ihm zusammen nach Hause fahren wollten. Er musste auch nicht lange warten, denn da sah er die beiden auch schon. Katsuya wirkte ein wenig erschöpft, da er ein ziemlich anstrengendes Training gehabt hatte. Takashi machte einen wesentlich fitteren Eindruck, allerdings musste er sich ja auch nicht sportlich betätigen. Gut gelaunt grüßten sie Hinata, der seinerseits ein wenig zurückhaltender war und gemeinsam kehrten sie nach Hause zurück. Dabei ließen sie sich von Hinata erzählen, wie sein Tag so verlaufen war und erfuhren auch, dass er sich wieder an etwas erinnert hatte. Diese Nachricht nahm besonders Katsuya mit Begeisterung auf und wollte natürlich wissen, ob Hinata sich noch an mehr erinnerte, wurde jedoch enttäuscht, da sich Hinata immer noch nicht an sie beide erinnern konnte. Takashi versuchte die Stimmung wieder ein wenig zu lockern und meinte dazu, dass sich das schon bald wieder irgendwie ergab, dass die Erinnerungen zurückkamen. „Wie wäre es, wenn wir Mittwoch in die Karaoke-Bar gehen?“ schlug Katsuya vor. „Morgen habe ich leider ein Extra-Training mit unserer Tennismannschaft, weil wir das letzte Match verloren haben.“ Hinata zögerte jedoch, den Vorschlag anzunehmen und er sah die beiden unsicher an. Etwas vorsichtig fragte er „Nur ein Karaoke-Abend?“, denn seine Sorge war, dass dies so ziemlich wie bei einem Dinner beim ersten Date laufen würde und die beiden hinterher noch etwas anderes von ihm verlangen. „Klar“, meinte Katsuya daraufhin. „Es sei denn, du willst etwas anderes machen.“ „Nein, nein“, rief Hinata sofort und winkte hastig ab. „Ein Karaoke-Abend klingt ganz nett… denke ich…“ Das Ganze war für Hinata wirklich eine schwierige Situation und er fühlte sich ein Stück weit hilflos. Zu wissen, dass die beiden in ihn verliebt waren und wahrscheinlich fest entschlossen waren, alles zu tun, damit er sich wieder in sie verliebte, überforderte ihn schlicht und ergreifend und er wusste einfach nicht, wie er sich verhalten sollte. Er setzte sich auch selber enorm unter Druck und das war sicherlich nicht gut für ihn. Das wusste er ja selbst auch, aber was sollte er denn tun? Er war ratlos und darum war er auch froh, dass er heute erst mal mit Saruhiko verabredet war. Vielleicht konnte ein Gespräch mit Saruhiko ja helfen. Ja, es hieß doch immer, dass ein guter Freund immer hilfreich war, wenn man einen Rat benötigte und nicht weiter wusste. „Hinata, dir liegt doch irgendetwas auf dem Herzen, hab ich Recht?“ erkundigte sich Takashi und legte vorsichtig eine Hand auf Hinatas Schulter. „Ist es wegen uns?“ „Ich… ich will niemandem wehtun“, versuchte der schüchterne Kunststudent zu erklären. „Ich weiß, was ihr für mich empfindet, aber ich kann diese Gefühle nicht erwidern. Wie soll ich mich denn euch gegenüber verhalten?“ „Hey, du brauchst dir wegen uns doch keine Gedanken zu machen!“ rief Katsuya, als er das hörte. „Uns ist in erster Linie wichtig, dass es dir gut geht. Wegen uns brauchst du dich zu nichts zwingen. Wir wollen nur einen netten Karaokeabend machen, nicht mehr und nicht weniger. Wir wissen doch auch, dass es für dich momentan auch nicht leicht ist. Du brauchst dich wegen uns nicht unter Druck zu setzen. Lass uns alles ganz ruhig und entspannt angehen.“ Trotzdem blieb Hinata verunsichert und fühlte sich komisch bei dem Gedanken, dass die beiden gleichermaßen etwas von ihm wollten. Aber vielleicht war das ja auch normal für jemanden, der sein Gedächtnis verloren hatte und nicht mal den eigenen Partner wiedererkannte. Dieses Problem konnte ihm leider niemand abnehmen, da musste er halt durch. Seine einzige Hoffnung war, dass er wenigstens durch Saruhiko ein wenig Ablenkung fand, sodass er nicht ständig daran denken musste. So konnte er auch mal ein wenig auf Abstand zu den Zwillingen gehen und versuchen, das Ganze auch mal aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)