Galaxy Dream von She-Ra ================================================================================ Kapitel 8: Die Highlands ------------------------ Nun, da Josh eine neue Aufgabe erhalten hatte, verlief für ihn die Zeit in die Highlands mehr als nur im Flug. Erst als es an den Landanflug ging, übernahm Shinji wieder die Steuerung. Der Eintritt durch die Stratosphäre war nicht einfach, damit das Schiff stabil blieb und nicht in der Reibungshitze verglühte. Robins Bruder war dennoch selig. Es war wirklich spannend gewesen. Außerdem durfte er von seinem Platz auch zusehen, wie sich der Planet immer weiter näherte. Doch was sie sahen, als sich durch die Wolken brachen, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Das einst grüne, weite Land der Highlands war verbrannt. Niemand wagte es nur ein Wort zu sagen. Fireball konzentrierte sich darauf, dass Ramrod stabil flog. Doch im Augenwinkel sah er deutlich, wie blass Saber geworden war. Dessen Blick schien die Umgebung geradezu zu scannen, während seine Finger über das Bedienfeld vor ihm glitt, um sämtliche Daten der Abtaster zu erhalten. Das war seine Heimat. Eindeutig. Aber was war hier nur geschehen? April versuchte etwas zu sagen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie kannte die Gegend noch durch ihren damaligen Besuch. Doch auch sie stellte genau dasselbe fest, wie der ehemalige Anführer ihres Teams. Keinerlei Spuren von menschlichem Leben. Immer wieder schluckte die junge Frau, bevor sie langsam ihren Kopf drehte. Joshs Lippen hatten sich geöffnet, doch durch die spürbare Stille, schluckte er jegliches Wort herunter. „Geh bitte an den Koordinaten runter, die ich dir eingespielt habe“, kam es rau von dem Blonden in Richtung des Japaners, der direkt nickte. Erneut entstand die Stille, die sie seid Minuten erfasst hatte. So sanft wie er konnte, setzte Fireball Ramrod in der Nähe einer noch leicht rauchenden Ruine ab. Dort stoppte er die Motoren und wollte diese gerade herunterfahren. „Lass sie an. Sicher ist sicher“, meinte Saber und erhob sich zugleich leicht wacklig. Diesen Eindruck hatten seine Freunde. Oder hatte ihnen ihre Augen ein Trugbild gezeigt? Saber wirkte beinah wie immer. Fremde hätten kaum Unterschiede gesehen, aber allein seine Haltung war gerade als sie sonst schon war, während er die Brücke verließ. April erhielt nur Augenblicke später das Signal, dass die Rampe sich öffnete. Colt war der sich durch ein Räuspern auf sich aufmerksam machte und erhob. „Ich folge ihm lieber. Ihr passt lieber hier auf und warnt uns.“ Fireball nickte. „Klar Partner. Seid vorsichtig.“ Auch der Scout nickte und verließ kurz darauf mit seinem Jetpack auf dem Rücken den Friedenswächter. Selber war er nie in den Highlands gewesen, aber er kannte die Berichte. Saber hatte, bevor er sich auf den Rücken Steeds geschwungen hatte, noch seinen Helm aufgesetzt. Nun flog er in einem Tempo auf die Ruinen zu, was beinah wahnwitzig gewesen wäre. Seine Kiefer hatte er fest aufeinander gepresst. Das, was einst der Innenhof des heimatlichen Anwesens gewesen, war kaum noch zu erkennen. Nur langsam setzte er dort mit Steed auf und rutschte von dessen Rücken. „Mutter? Vater?“, rief Saber, obwohl er wusste, dass er keine Antwort erhalten würde. Es war einfach ein Reflex. Dabei trat er langsam über die ersten Geröllmassen. Dabei näherte er sich der ehemaligen Terrasse, auf der seine Mutter immer gern gesessen und gestickt hatte. Doch nichts war nicht mehr, wie er es in Erinnerung hatte. Immer wieder gerieten kleine Trümmer ins Rutschen unter seinen Schritten. Und irgendwie gelang es dem Blonden dabei nicht zu stürzen und in die Reste des Gebäudes zu gelangen. Vereinzelt standen nur noch Außenwände, doch im Kern war auch noch die Decke erhalten, jedoch sah diese nicht gerade vertrauenserweckend aus. Doch darauf achtete er nicht. Innständig hoffte er, dass die Abtaster fehlerhaft angezeigt an und er seine Eltern noch fand. Daher rief er immer wieder nach ihnen. Doch mehr außer das Echo seiner Stimme, die die Reste der Mauern zu ihm zurückwarfen, konnte er nicht vernehmen. Immer wieder schluckte der Highlander. Die Treppe, die ins obere Stockwerk führte war zerstört. Innerlich schimpfte er in dem Augenblick mit sich selber, dass er sein Jetpack nicht mitgenommen hatte, als eine Hand seine Schulter umfasste. Sofort zuckte der Highlander zusammen, zog seinen Säbel und drehte sich. Direkt war er auf Angriff eingestellt. „Hey Partner. Alles ok“, äußerte Colt und war mit Hilfe seines Rucksacks aus der Reichweite der Waffe geglitten. Dabei hielt er seine Hände erhoben. „Colt…“, entgegnete Saber und steckte seinen Säbel ein. „Soll ich dir da hochhelfen?“, bot er ihm an und Saber nickte. Der Scout legte seinen Arm um ihn und hob mit ihm ab. Die Distanz war kurz. Dort sah sich der Braunhaarige um, während sein Freund weiterging. Hier oben sah es genauso aus, wie man es im Erdgeschoss bereits erahnt hatte. Weit jedoch kam Saber nicht. Nach zwei Türen war der Boden vor ihm eingebrochen und er konnte nach unten blicken. Vorsichtig drehte er sich dann zu der nächsten Tür. Seine Finger glitten zu der Klinke, doch diese reagierte nicht. Vorsichtig rüttelte er daran und sofort fiel Putz auf ihn herab. „Das hat keinen Zweck“, meinte Colt, der neben ihm stehen blieb. „Das kann gleich alles in sich zusammenfallen…“ „Es ist nur ein Versuch…“, meinte dieser und starrte auf das verzogene Holz vor sich. Ein leises Seufzen verließ seine Kehle, während seine Schultern hingen. Robins Mann drückte diese vorsichtig. „Wir können hier nichts mehr tun. Es tut mir leid.“ Er konnte den Blonden verstehen. Auch er hatte seine Eltern durch die Outrider verloren. Sanft aber bestimmt schob er ihn in Richtung der zerstörten Treppe, als der Highlander meinte etwas draußen zu hören. Auch Colt schien etwas vernommen zu haben. Daher nickte er ihm zu, griff erneut unter seinen Arm und flog mit ihm hinab. Sofort liefen sie im Gleichschritt hinaus. Steed wieherte laut, als sie die Ruine verließen und stellte sich auf die Hinterbeine. Zugleich war ein klägliches Geräusch zu vernehmen. Eine Mischung aus Bellen und Jaulen. „Scotty!“, kam es direkt von dem Reiter, der auf sein Tier zulief. Vor diesem befand sich ein Haufen Geröll, welches immer weiter ins Rutschen gekommen war und ein knapp Faustgroßes Loch freigegeben hatte. Sofort kniete Saber und versuchte etwas zu sehen. „Scotty?“, rief er in die dunkle Höhle, dabei versuchte er die Öffnung mit seinen Händen zu erweitern. Doch weitere Brocken kamen ins Rutschen. „Gleich löste du einen Rutsch aus, wenn du so weiter machst“, stoppte der Scout ihn. „Wenn mein Hund hier ist, können auch meinen Eltern hier sein, Colt. Hier war der Seiteneingang zum Weinkeller meiner Eltern. Möglicherweise haben sie sich dorthin fliehen können.“ Der Kopfgeldjäger sah ihn stumm in die flehenden Augen. „Ich kann dich verstehen, aber wir müssen es hier absichern. Matchbox sollte Ramrod transformieren. Mit ihm haben wir vielleicht eine Chance.“ „Du hast recht, mit ihm könnte es gelingen“, stimmte der Recke ihm zu. „Hey, Rennsemmel. Bring mal unseren Cowboy her. Vielleicht kann er uns bei einer Bergung nützlich sein“, funkte Colt direkt. „Bist du dir sicher, Kuhtreiber? Das sieht alles sehr instabil aus, wenn ich mit Ramord dort lande, könnte wer weiß was passieren“, warf der Japaner ein. „Dann flieg nicht sondern lauf“, mischte sich Saber ungeduldig ein. Fireball blickte zu April, die direkt nickte. „Es ist vielleicht die einzige Chance…“ „Wir sind auf dem Weg, Schwertschwinger.“ Kaum das Ramrod sich verwandelt hatte, gingen sie los. Colt war derweil in die Höhe gestiegen, um die Freunde zu lotzen. „Hilf den Jungs, Josh und ich schaffen das mit Ramod“, wies April ihren Mann. Dieser sprang geradezu aus seiner Einheid, gab ihr rasch einen Kuss und rannte direkt los. „Wünsch uns Glück“, rief er dabei. „Immer doch“, kam es sofort, nachdem sie den Kuss erwidert hatte. Shinji ergriff seinen Helm, zog sich sein Jetpack an, ergriff die Helmlampen und nahm noch das Pack des Highlanders mit. Als seine Frau die Luke öffnete, flog er sofort hinaus. Kurz darauf überreichte er alles dem Blonden, der es dankbar entgegennahm, bevor er selber versuchte etwas Übersicht über die Situation zu erhalten. „April könnte hier vorne ansetzen und die ersten Brocken entfernen, damit wir ins Innere kommen“, schlug er anschließend vor. „Gute Idee“, erwiderte Saber nickend. „April?“ „Ich hab alles vernommen. Ihr solltet mir bitte nur etwas Platz machen“, flötete sie direkt. Die drei stoben beinah auseinander, während die Blondine den metallischen Cowboy sich hinknien ließ. Behutsam bewegte sich den mechanischen Arm nach vorn. Zugleich hörte sie klare Ansagen der Männer. Vorsichtig griffen die stählernen Finger zu und hoben die ersten Brocken empor. Die Drei gingen dabei in Deckung, da doch einiges an Schutt hinunterprasselte. Es dauerte einen Moment bis der Staub sich gelegt hatte und sie wieder freie Sicht bekamen. Die Öffnung war nun so groß, dass sie gerade hindurchzwängen konnten. „Seid vorsichtig, Jungs“, funkte April sie an, während sie zu ihnen sah. Diese hatten genickt und flogen nun hinter einander in den vor ihnen sich erstreckenden Hohlraum hinein. Trotz der Lampen war die Sicht durch den Staub schlecht, der durch die Düsen der Jetpacks immer wiederaufwirbelten. Daher landete Saber nach einigen Metern, als die Höhle dies zuließ. Seine Freunden taten es ihm gleich und begannen erneut zu lauschen, doch es war beinahe totenstill. „Scotty?“, lockte der Highlander seinen Hund, mit der Hoffnung auf Reaktion des Terriers. Leise war das Rieseln des Staubs zu hören und der Blonde wollte erneut rufen, als er die kläglichen Laute seines kleinen Freundes meinte zu hören. Intuitiv folgte er diesen. Doch weit gelangte er nicht. Ein Berg aus Geröll versperrte ihm den Weg. „Helft mir Freunde, hier hinter ist ein großer Raum“, bat er sie und begann zeitgleich die ersten Steine zu entfernen. Schweigend halfen sie ihm und kamen langsamer voran, als es Saber lieb war. Jedoch beschwerte er sich nicht. Nur der Funke Hoffnung in im keimte. Es schienen gefühlt Stunden zu vergehen, bis sie ein Loch geschaffen hatten, durch das ein Kopf einigermaßen passen konnte. Und dies tat der Highlander direkt. Vorsichtig bewegte er diesen und ließ das Licht durch die neue Höhle gleiten. In mitten der Bewegung sah er kurz etwas aufleuchten, was ihn verharren ließ. „Scotty!“, kam es dabei. Der Hund winselte, als er die Stimme seines Herren vernahm, doch rührte er sich nicht wirklich von der Stelle. „Komm her, mein Freund. Ich hol dich hier heraus“, versuchte er ihn zu locken. Jedoch vergeblich. Irgendetwas schien dort zu sein, dass er sich nicht bewegte und sah sich daher weiter um und versuchte etwas zu erkennen, bevor sich zurückzog. „Irgendwas muss da sein. Doch ich kann es nicht genau sehen. Wir müssen das Loch erweitern“, sprach er und begann zeitgleich seinen Worten Tatenwallten zu lassen. Die ganze Zeit hatten seine Freunde ihn angesehen und dann kurz Blicke getauscht, bevor sie wieder direkt mitanpackten. Als sie weiteren Schutt zur Seite geschoben hatten, konnte Shinji sich durchzwängen, da er der Kleinste war. Jedoch konnte er auch sich kaum aufrichten. Als er den Hund erreichte, sah er warum dieser nicht gekommen war. Sanft strich er ihm durch das Fell und hob ihn hoch. Schützend in den Armen kletterte er zurück und überreichte das gebeutelte Tier dem Highlander, der ihn dankend entgegennahm. „Alles gut, Scotty. Wir holen dich hier raus…“ „Wir sollten uns beeilen“, meinte Colt, dessen Augen wachsam gewesen waren. „Hier bricht gleich alles ein und wenn wir nicht darunter begraben werden wollen, sollten wir Fersengeld geben. Aber pronto!“ Die anderen beiden nickten und machten sich daran, die Höhle zu verlassen. Und kaum das sie draußen waren, brach der Rest hinter ihnen mit großem Getöse zusammen. Die Drei flogen ein kurzes Stück bevor sie etwas entfernt landeten. Saber hatte den Rüden die gesamte Zeit sicher gehalten und blickte nun auf das durch den Staub ergraute Fell. „Du bist in Sicherheit, mein Freund.“ „Jungs? Beeilt euch!“, funkte April auf einmal. „Ich habe Outrider auf dem Abtaster!“ „Wir kommen“, entgegnete Colt und hob ab. Saber pfiff nach seinem Pferd, während Shinji erstaunlich still war. Kaum das sie an Bord waren, hob April direkt schon ab. Josh hatte sie wieder in die Bordküche verfrachtet, wo es sicherer für ihn war, als auf der Brücke, wo es keinen extra Sitz gab. Der Blonde hatte ihm noch seinen Hund anvertraut, bevor er seinen Freunden folgte. Die ersten Treffer erschütterten bereits Ramrod, aber die Flotte war geradezu klein. Scheinbar Späher. Rasch waren sie zerstört und Saber setzte seinen Helm ab, während er durchatmete und seinen Blick zu dem Rennfahrer lenkte. „Fireball?“, sprach er ihn an. Auch April und Colt sahen auf, als der Japaner keine Reaktion zeigte. „Schatz?“, kam es daher besorgt von seiner Frau, die aufstand und zu ihm trat. Durch den Staub sah er grausam, genauso wie seine Freunde aus. Vorsichtig legte sie ihre zierlichen Finger auf seine Schulter, was ihn aus seiner Starre löste und zu ihr sehen ließ. Sofort erschrak Charles Tochter. Die Augen ihres Mannes schwammen vor Tränen. Auch die anderen beiden näherten sich und Shinji sah die Beine Sabers. Nur langsam hob er den Blick, dabei streckte er seine Hand in seine Richtung aus. Diese war zur Faust geschlossen, doch öffnete diese sich langsam. „Dies lag bei Scotty…“ „Das Amulett meiner Mutter“, stammelte dieser direkt. „Wir müssen zurück!“ „Nein, das hat keinen Zweck. Ich habe sie gesehen… Behalte sie bitte in Erinnerung, so wie du sie kanntest…“, kam es, während die ersten Tränen liefen. Bei der Siegesfeier damals hatte er, wie auch Colt, Sabers Eltern kennengelernt. Doch das Bild, wie er sie gerade gesehen hatte, bekam er nicht mehr aus dem Sinn. Lord Rider hatte scheinbar seine Frau Mary schützen wollen, doch die herabfallenden Steine hatten sie erschlagen. Sie waren kaum noch erkenntlich gewesen. Diesen Anblick hätte er niemanden gewünscht. Sabers Finger krallten sich um das Schmuckstück seiner Mutter, während er beinah zeitgleich auf die Knie ging. Sein Haupt war gesenkt. Auch wenn er stumm war, sah man wie der Boden sich vor ihm begann durch seine Tränen zu nässen. Auch Aprils Augen schimmerten. „Lass uns zurück. Die anderen warten“, brachte sie mühsam hervor. „Sie warten alle auf uns…“ Ihr Mann sah sie an, während er die Lippen kurz aufeinander biss und jegliche Farbe daraus wich. Er schien sich zu sammeln, bevor er nickte. „Ja, du hast recht“, kam es, bevor er sich über die Augen wischte. Colt kniete zu Saber und zog ihn auf die Füße. „Komm Partner. Gemeinsam schaffen wir es. Unsere zwei fliegen uns nun zurück und wir kümmern uns mit Josh um deinen kleinen Freund.“ Der Highlander ließ sich von dem Cowboy von der Brücke schieben ohne jeglichen Widerstand. Er war gerade wie in einer Trance gefangen. Josh war mehr als erschrocken, als er die beiden Männer sah. „Ich glaub, wir machen unseren neuen Freund hier mal sauber“, äußerte Colt, nachdem er den Highlander auf die nahe Bank gedrückt hatte. Robins Bruder nickte direkt. Er fragte nicht nach, was vorgefallen war. Doch er ahnte es. Scotty wurde vorsichtig gebadet und dann in ein flauschiges Handtuch gewickelt, in dem er Saber in die Arme gedrückt wurde. „Komm Partner. Du kannst uns bestimmt wieder auf dem Rückflug helfen“, meinte der Cowboy und schob ihn aus der Küche. Kaum das die Schritte verklungen waren, sackte der Blonde in sich zusammen. Heiße Tränen liefen über seine Wangen, die der erschöpfte Scotty noch versuchte seinem Herren fort zu lecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)