Galaxy Dream von She-Ra ================================================================================ Kapitel 5: Der Verlust ---------------------- Endlich erreichten sie Alamo. Und es sah ganz danach aus, das hier alles in Ordnung war. Fireball setzte zur Landung an. Und nachdem er die Maschinen heruntergefahren hatte, erhob er sich von seinem Platz und schloss April stumm in seine Arme. Er brauchte keine Worte, sie wusste auch so wie es ihm ging. Nur zu Sincia sehen, konnte er nicht über das Herz bringen. Diese war auf ihrem Platz in sich zusammengesunken und ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Stumm hob Colt Robin hoch, die sich sofort an ihn kuschelte und seine Nähe suchte. Dem ganzen Team fiel es schwer. Auch wenn der Kontakt in den letzten Jahren nicht der Beste gewesen war, waren sie dennoch Freunde gewesen. „Ich bring dich zu einem Arzt“, unterbrach Colt rau die Stille, bevor er Robin einen Kuss auf ihr Haar gab und sich langsam mit ihr in Bewegung setzte. Gewiss mochte er, wie auch sie, die Weißröckchen nicht. Jedoch würde die Lehrerin nun nicht umhinkommen. Schließlich war ihre Verletzung keine einfache Erkältung. Diese war gerade froh, aus der Situation herauszukommen. Zwar war sie aktuell blind, jedoch nicht taub und hatte sehr wohl verstanden, dass Saber und Diane nicht bei ihnen waren. April liefen Tränen über die Wangen. Der Highlander war für sie immer wie ein Bruder gewesen. „Wir werden ihn nie vergessen…“, wisperte sie und vergrub ihr Gesicht schluchzend an der Schulter ihres Ehemannes. „Aber… aber…“, brachte Shinji hervor. Doch er wusste, dass die Blondine recht hatte. Daher zog er ihren schlanken Körper fest an den seinen. Charles sah kurz zu seiner Familie und folgte dann dem Cowboy hinaus. Er musste in Erfahrung bringen, wie sich die aktuelle Situation weiter entwickelt hatte, seid ihrer Flucht von Yuma. Der Rennfahrer blickte nur ganz langsam in Richtung Sincia, deren Haltung sich nicht verändert hatte, seid ihrer Landung. Ihm war bewusst, dass sie sie nicht einfach hier lassen konnten. „Sincia“, begann er daher. „Ich… also, äh…“, stammelte er weiter. Doch er fand einfach keine passenden Worte, um sein Beileid zu bekunden. Es war auch für ihn noch unfassbar, dass Saber nicht mehr unter ihnen sein sollte. Betroffen sah er auf den Boden. Nur langsam schien die Starre aus der Lehrerin zu weichen, und sie hob ihren Blick. „Es… tut mir so unendlich leid…“, äußerte er leise. „Bitte geht…“, brachte sie hervor, während eine Träne über ihre Wange kullerte, in der sich das künstliche Licht der Brücke spiegelte. Den Japaner traf dies direkt, wie ein Pfeil sein Ziel. Somit brachte er nur ein Nicken hervor. Er wollte keine Vergebung oder ähnliches hören. Er wusste nicht einmal was. Daher drehte er sich in Richtung Ausgang und schaute zu April, bevor er seine Hand ihr entgegenstreckte. Er wollte nicht allein gehen. Er fühlte sich einfach schuldig, sonst hätte er ihren Tonfall besser ertragen können. Charles Tochter war hin und hergerissen, bevor sie die angebotene Hand ergriff und dem Japaner hinausfolgte. „Wenn es dir lieber ist, kannst du auch bei ihr bleiben“, bot der Japaner ihr dennoch an. „Ich würde schon gern in ihrer Nähe bleiben. Dennoch denke ich, dass sie niemanden bei sich haben möchte…“, entgegnete sie und sah ihn dabei an. „Das kann ich verstehen. Dennoch können wir sie nicht in dem Raumschiff alleine sitzen lassen. Gewiss hat sie nicht unsere Erfahrung. Aber in ihrer Situation kann ich mir vorstellen, dass sie versuchen würde, dass Schiff zu starten und zurück zu fliegen…“, äußerte er besorgt, da ihm diese Option gerade in den Sinn gekommen war. Aprils Augen weiteten sich. Sofort erinnerte sie sich an die Situation, wo Sincia bei der Geiselnahme den Kindern gefolgt war. „Vielleicht… vielleicht sollte Daddy mit ihr reden. Als neutrale Person, verstehst du?“ „Aber er war die Person, die den Start befohlen hat“, argumentierte er besorgt. „Ich weiß… wahrscheinlich wird sie jeden angehen. Sie hat gerade zwei Menschen verloren…“ Charles hatte sich umgesehen und bemerkt, dass seine Tochter, sein Schwiegersohn und Sincia noch fehlten. Daher kehrte er zum Schiff zurück. „Gibt es Probleme?“, fragte er das Paar. Währenddessen war Colt mit Robin beim Arzt. Mit Hilfe einer Assistentin hatten sie behutsam ihre Augen ausgewaschen. Die gesamte Zeit hielt er ihre Hand, auch wenn er immer wieder schlucken musste. Der Arzt trug in Ruhe ihr eine Salbe auf und verband ihr anschließend die Augen. Geradezu teilnahmslos ließ Robin es sich gefallen. Aktuell war es völlig unklar, ob die Blindheit nur vorrübergehend, eine Art Schockreaktion ihres Körpers, oder auf Dauer sein würde. „Alles wird gut, Schatz“, meinte Colt und drückte ihre Finger. „Wir werden Jesse finden und ihn zur Strecke bringen.“ „Gib acht auf dich“, erwiderte sie und tastete mit der freien Hand nach ihm. „Das werde ich. Versprochen“, antwortete er und nahm sie sicher in die Arme. „Ich nehme dich beim Wort“, sprach Robin und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Doch dann ruckte sie zurück. „Josh!“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Deutlich spürte er ihr Zittern und hielt sie sicher fest. „Es wird ihm bestimmt gut gehen. Wir holen ihn hierher.“ In der Blondine breitete sich die Angst um ihren Bruder dennoch weiter aus. Allein durch die Tatsache, dass sie nichts sehen konnte, förderte die Panik. „Bist du dir sicher, dass es ihm gut geht?“ „Er ist ein cleverer Bursche. Da mach dir keine Sorgen.“ Gänzlich konnte Colt ihr die Angst nicht nehmen, zugleich tat ihr seine Nähe gut. „Es ist wegen Sincia, Daddy“, antwortete April auf die Frage ihres Vaters. Dabei fuhr sie sich mit den Fingern durch ihr Haar. „Wir haben große Bedenken durch das, was Sincia geschehen ist… das sie vielleicht auf dumme Gedanken gekommen ist…“ Der Commander hörte zu und nickte. „Geht ruhig, ihr zwei. Ich werde versuchen mit ihr zu reden.“ Ruhig schritt er zu der Lehrerin, die vor einigen Stunden alles was sie liebte auf Yuma verloren hatte. „Sincia ich bin mir bewusst, dass kein Wort der Welt Ihnen Trost spenden kann. Aber Sie sollten wissen, dass hier jeder für Sie da sein wird“, begann der Commander. „Ich weiß, wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren…“ Sabers Verlobte kannte Aprils Vater kaum. Der Highlander hatte ihn ihr vor einigen Jahren vorgestellt. Sie wollte etwas entgegnen, doch kein Laut verließ ihre Kehle, so dass sie sich räusperte. „Ich weiß Commander… Dennoch… Es ist schön, das den anderen und auch Ihnen nichts geschehen ist… Aber warum Saber und Diane?“, kam es rau. Der Bärtige unterdrückte ein Seufzen. „Dies kann ich leider nicht beantworten“, sprach er betroffen. „Ich wünschte wirklich, es wäre anders gekommen.“ Erneut schwieg die Brünette für einen Augenblick. „Lassen Sie mich bitte zurück, Sir. Ich gehöre hier nicht hin…“ „Das hätte Saber niemals gewollt und das wissen Sie“, sagte er bestimmt, aber keinesfalls böse. „Er würde wollen, das Sie leben und irgendwann wieder Freude an Ihrem Leben haben. Auch wenn Sie sich dies gewiss gerade nicht vorstellen können.“ Während er sprach, hielt er ihr seine Hand entgegen. „Ich bitte Sie, stehen Sie auf und folgen Sie mir ins Hauptgebäude.“ Sincia blickte auf die ihr dargebotene Hand. Seine Worte halten zugleich in ihren Ohren. Doch statt sie nun zu ergreifen, sah sie zu Boden und schüttelte zugleich ihren Kopf. „Seien Sie bitte vernünftig, Sincia“, meinte er sanft. „Saber würde es nicht wollen, wenn Sie sich hier vergraben. Kommen Sie bitte mit mir mit. Wenn Sie es wünschen, können wir gern eine kleine Zeremonie abhalten, um Ihrer Familie zu gedenken…“ Ihre Lippen wurden kurz zu einem schmalen Balken, aus dem die Farbe wich. „Ich will sie bei mir haben“, brach es aus ihr hervor, bevor sie von ihrem Platz auf ihre Knie rutschte. „Es ist ungerecht!“, kam es, während sie mit der Faust auf den kalten Boden schlug. Aprils Vater kniete sich zu ihr und zog sie sanft in seine Arme. Dabei versuchte er ihr wenigstens etwas Trost zu spenden. Auf ihre Worte konnte er nichts erwidern. Als seine Frau damals verstarb, fühlte er sich genauso. Nur hatte er damals April gehabt, für die er weiterlebte. Sincia hatte nicht nur ihren Verlobten, sondern auch das gemeinsame Kind verloren. Seine Reaktion war genau richtig. In seinen Armen brach die Lehrerin geradezu zusammen, während immer wieder die Namen ihrer Liebsten fielen. Wie oft hatte Charles damals seine Tochter in den Armen gehalten, wenn sie um ihre Mutter weinte. „Kommen Sie mit. Trinken wir zusammen eine Tasse Tee. Das wir Ihnen gut tun“, meinte er mit sanfter Stimme. Nur langsam hob Sincia ihren Kopf und er sah ihr verweintes Gesicht. Direkt zog der Commander ein unbenutztes Taschentuch hervor und reichte es ihr. „Dann wollen wir mal“, äußerte er, nachdem sie sich geschnäuzt und er ihr aufgeholfen hatte. Die Lehrerin bedankte sich und ließ sich von ihm in die große Halle führen, wo die anderen sich bereits aufhielten. „Schau, Daddy hat es geschafft“, sprach April leise zu ihrem Mann, als sie ihren Vater eintreten sah. Fireball nickte. „Ein Glück“, erwiderte er und sah, wie sein Schwiegervater zu ihnen kam, nachdem er Sincia sanft auf einen Stuhl gedrückt hatte. „Wann ist Ramrod startklar?“, fragte er in die Runde. „Aktuell läuft die Betankung und ein vollständiger Systemcheck läuft, Sir“, antwortete einer der Anwesenden. „Dies wird noch einige Stunden in Anspruch nehmen.“ Der Commander nickte. Innerlich hoffte er, ähnlich wie das Team, dass Alamo nicht das nächste Ziel für Jesse war. „Sie wissen schon, dass wir hier wie auf einem Präsentierteller hocken, Commander?“, kam es in einem unbekannten Unterton von Colt, der etwas abseits mit Robin gesessen hatte. „Außerdem… wie stellen Sie es sich vor? Uns fehlt jemand? Und niemand ist ersetzbar!“ Aprils Vater hatte damit gerechnet, dass irgendjemand das Thema anschneiden würde. „Ich weiß, dass der Verlust Sabers schwer wiegt, aber wir werden eine Lösung finden. Es gibt genug erfahrene Star Sheriffs, die ebenfalls geeignet sind den freien Platz im Team zu füllen.“ Auch ihm fiel dieser Gedanke schwer, aber es entsprach nun einmal der Wahrheit. Außerdem musste nun wieder das gesamte neue Grenzland geschützt werden. Niemand wusste, was Jesse noch alles plante. „Ich streite nicht ab, das es noch andere mit Erfahrung gibt. Aber wir sind EIN Team! Da kann man nicht eben einen ersetzen! Mir ist bewusst, dass wir nun die Hände nicht in den Schoß legen dürfen.. Wer weiß, wann und wo die Schmutzfüße wieder auftauchen… Lassen Sie uns lieber zu dritt aufbrechen, als mit einem Greenhorn, Commander!“ „Ich kann deine Einwände verstehen, Colt“, äußerte Charles. „Aber die letzte Entscheidung werde ich treffen. Und ihr werdet es akzeptieren.“ Er blickte in die Runde. Colt hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und seinen Hut tiefer gezogen. Ein Murren seinerseits war zu vernehmen, auch wenn man es nicht verstehen konnte. Auch bei April und Fireball sah man, dass sie über die Situation nachdachten. Doch wirklich äußern konnten sie sich nicht, als auf einmal der Alarm losging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)