Mein Stummer Bester Freund von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 9: 9. Kapitel --------------------- Als ich an diesem Abend zu Hause ankam, war ich wirklich fix und fertig. Es war ein genialer Tag gewesen, aber auch ziemlich anstrengend. Am Ende hatte ich eine Premiere davon bekommen, was täglich bei ihnen so abging. Die Nachbarn hatten nämlich geklingelt und sich lauthals beschwert, dass Luffy mit seinem „Rumhüpfen“ wie sie es nannten, endlich aufhören sollte. Er hatte nicht gelogen. Das machten sie wirklich. Dann hatte der Kleine aber angefangen gut 15 Minuten mit ihnen zu diskutieren, dass man so etwas „Tanzen“ und nicht „Rumhüpfen“ nannte. Die richtige Botschaft der Diskussion kam bei seinem Gegenüber wohl nicht an. Völlig übermüdet sperrte ich die Tür auf, zog mich aus und ließ mich sofort in mein Bett fallen, kaum hatte ich mein Zimmer betreten.. Ich war total fertig. Ich könnte an Ort und Stelle einschlafen. Es war anstrengend gewesen, auch wenn ich diesen Tag wirklich genossen hatte. „Sanji?“ Meine Mutter stand in der Tür und schaltete das Licht an, das ich mit Absicht ausgelassen hatte!! „Wo warst du?“ Ich kniff die Augen zusammen und drückte mir mein Kopfkissen ins Gesicht. „Bei Ace und Luffy.“, murmelte ich. „Ich verstehe nichts, wenn du in dein Kissen redest.“ Seufzend nahm ich dieses dann von meinem Gesicht und wiederholte, was ich gesagt hatte. Daraufhin nickte sie nur und verließ mein Zimmer wieder. Ich war richtig müde. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es auch schon fast Mitternacht war. Zum Glück hatten Ace und ich unsere Schularbeiten auch noch zusammen gemacht. Er hatte mich dann rausgeworfen, weil er zur Arbeit musste. Na ja, er hatte mich noch nach Hause gefahren und war dann weiter. Da fiel mir ein, dass ich immer noch nicht wusste, was er jetzt eigentlich arbeitete. Sollte ich ihn bei nächster Gelegenheit mal fragen. Vor allem, wenn er so spät arbeitete. Kein Wunder, dass er jedes Mal so fertig war. Gerade als ich aufstehen und ins Bad verschwinden wollte, blinkte mein Handy auf. Leicht kniff ich die Augen zusammen und öffnete die Nachricht. »Mach die Tür auf. Nami« Verdutzt starrte ich auf mein Display, überprüfte nochmal die Uhrzeit,wann es gesendet worden war. Dieses Mädchen wollte mich doch veräppeln! »Sanji, bitte mach auf!! Ich muss mit dir reden!! BITTE!«, kam zwei Minuten danach die nächste Nachricht von ihr. Kopfschüttelnd rappelte ich mich auf. Die war doch wahnsinnig! Seufzend ging ich zur Tür. „Komm hoch.“, sagte ich durch die Sprechanlage und entriegelte die Tür. Ich öffnete diese und hörte schon wie ein paar Absatzschuhe die Treppen nach oben rannten. „Sanji? Wer kommt da?“ „Nami.“, antwortete ich meiner Mutter. „Sie bleibt nicht lange. Keine Sorge.“ Wieder verschwand sie im Wohnzimmer. Ich erkannte Namis' orangenen Haarschopf im Treppenhaus. Sie sprinte förmlich auf mich zu. Kaum war sie im Flur angekommen raste sie auf mich zu und fiel mir völlig hysterisch vor sich hinquietschend um den Hals. „Sanji!!“, japste sie und erdrückte mich fast. „Gott! Ich kipp gleich um! Ich schwörs' dir. Gleich lieg ich da.“ Total überrumpelt schob ich sie nach drinnen. Um Himmels Willen, die drehte ja total am Rad. Ihre Augen glitzerten, ihre Wangen waren leicht gerötet und die Haare waren komplett durch den Wind. „Jetzt komm erst mal rein.“, sagte ich leicht schmunzelnd, da umarmte sie mich schon wieder. „Ich kann nicht!!!“,schrie sie total hysterisch und warf mich fast um. „Du glaubst nicht was passiert ist!!“ „Nami!“, ermahnte ich sie und schob sie von mir. „Alles gut. Ganz ruhig.“ Noch immer stieß sie total unregelmäßig die Luft aus. „Willst du was trinken?“ Sie nickte. Ich grinste und ging in die Küche, holte für sie Eistee und mich Orangensaft. Wieder im Flur angekommen, wies ich sie an, mir zu folgen. Total hibbelig folgte sie mir und ließ sich auf mein Sofa fallen. Ich erkannte, dass jeder einzelne Muskel bei ihr unter Anspannung stand. Ich stellte die Getränke auf den Tisch vor uns und setzte mich neben sie. „Also? Jetzt reg dich erstmal ab und dann reden wir weiter.“ Versucht ruhig zu atmen, saß sie mehrere Minuten neben mir. Mit einem Zug entleerte sie ihr Glas und sah mich dann, mit noch immer strahlenden Augen an. „Ich bin total hibbelig.“, hauchte sie und hielt mir ihre zittrigen Hände hin. „Nojiko dachte sie müsse mich in die Notaufnahme bringen, so durchgedreht bin ich.“ Ich runzelte die Stirn. Wenn ihre Schwester schon zu solchen Maßnahmen greifen wollte, dann musste die Liebe wirklich durchgedreht sein. „Was ist denn passiert?“ Nami öffnete den Mund, doch kein Wort verließ ihn. Stattdessen schlug sie sich die Hände vors Gesicht und fiel auf das Sofa, direkt auf meinen Schoß und quiekte gute fünf Minuten nur vor sich hin. „Nami?“ Leicht streichelte ich ihr den Kopf, um sie etwas zu beruhigen. Nur klappte es nicht, wie ich gedacht hatte. „Hat es etwas mit Robin zu tun?“ Quiekend und sich auf dem Sofa durch die Gegend rollend, nickte sie. Das hatte ich mir gedacht. „Was war denn?“ Japsend setzte sich sich auf und warf sich mir erneut um den Hals. Ich hörte sie schluchzen. Nach einer Weile ließ sie mich los und wischte sich über die Augen.Ihr Make-up konnte sie nun vergessen. „Ich...“, fing sie flüsternd an. „Ich...ich hab ein...ich hab ein Date!!“ Als sie geendet hatte schlug sie sich die Hände vor den Mund und weitere Tränen liefen ihr aus den Augenwinkeln. Total verwirrt starrte ich sie an. Ein Date! Nami hatte ein Date! „Etwa mit Robin!“, rief ich und starrte sie mit offenem Mund an. Aufgeregtr nickte sie und packte mich an den Händen. „Ja! Ich hab sie gefragt! Und sie hat >Ja< gesagt! Kannst du das glauben!“ „Wow!“, war das Einzige, was ich rausbrachte. „Du hast sie wirklich gefragt!“ Aufgeregt nickte sie und bohrte unbewusst ihre Fingernägel in meine Handgelenke. „Wie kam es?! Erzähl!“ Sie ließ mich wieder los und setzte sich im Schneidersitz auf das Sofa. „Also das war so.“ Ihre Stimme zitterte. „Ich dachte sie hätte nur bis 15 Uhr, aber anscheinend hatte sie Schicht getauscht und hatte die am 15 Uhr-Schicht.“ Ich nickte. Nami konnte sagen, was sie wollte. Sie wusste schon ihre Arrbeitszeiten auswendig. Sie war richtig versessen auf diese Frau. „Jedenfalls war ich wieder etwas länger da.“ Wie immer, dachte ich mir nur. „Ich hab da gelernt und Schularbeiten gemacht und na ja...“ „Sie gestalkt?“, beendete ich ihren Satz. Natürloch stritt sie es sofort ab, dass sie diese Kellnerin stalken würde, aber ich war mir sicher, dass sie die Arme auf jedenfall die ganze Zeit angestarrt hatte. „Na ja,ich hatte die Zeit total vergessen. Und auf einmal war es schon dunkel.“ Dabei musste ich mir einen Lachanfall verkneifen. Wie lange war sie da drinnen gewesen? Ich sah sie an, die völlig verträumt durch mein Zimmer starrte. „Dann ist sie zu mir gekommen und meinte, sie müsse nun kassieren, da sie jetzt gleich zumachen muss.“ Zu spät. Ich fing an zu lachen und schlug den Kopf auf der Sitzfläche des Sofas auf. „Nicht dein Ernst!“, rief ich. „Die machen um elf zu!“ „Ich weiß!“, wiedersprach sie mir und wurde dabei etwas rot um die Nase. „Ich hab die Zeit total vergessen.“ Ich nickte und brachte sie so dazu, weiter zu erzählen. Jetzt war ich neugierig, was die Sache zwischen ihnen anging. Nami biss etwas auf ihrer Unterlippe herum, bis sie dann weitererzählte. „Also hab ich meine Sachen zusammengeräumt und bezahlt.“ Sie hielt kurz inne. „Und dann hab ich gesehen, dass sie ja ganz allein den Laden zumachen muss.“ Das wurde ja noch sehr interessant hier. „Also hab ich ihr angeboten, ihr zu helfen.“ Wieder lief sie rot an und vergrub ihr Gesicht für eine Weile in den Hände. Also das war ja irgendwie süß. Meine beste Freundin war wirklich schwer verknallt. „Dann hab ich ihr geholfen, alles zusammenzuräumen, die Tische abzuwischen und alles Mögliche.“ „Habt ihr geredet?“ Sie nickte mit knallrotem Kopf. „Ein bisschen.“, murmelte sie. „Ich hab sie gefragt wie alt sie sei und alles Mögliche.“ Fragend legte ich den Kopf schief. „Sie ist 28.“ Kurz sah sie weg. „Dann hat sie gesagt, sie sei dieses Jahr mit ihrem Bruder hier hergezogen, weil sie zum Wintersemester ihr Geschichts-Studium weiterführen könnte und ihr Bruder hatte hier eine passende Schule gefunden.“ Ich nickte. „Dann meinte ich noch, ich ginge in die Schule, letztes Jahr und so.“ „Du hast sie aber nicht vollgequatscht, oder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“ „Aber 28. Nicht schlecht. Hätte ich nicht gedacht. Sie sieht viel jünger aus.“ Nami nickte und spielte wieder mit ihren Haaren und Ohrringen herum. „Als wir dann fertig waren, sind wir zusammen raus gegangen und ich hab mich verabschiedet, da hat sie mich aufgehalten.“ „Oha.“, war mein einziger Kommentar. „Sie meinte, ob ich hier in der Nähe wohne. Sie könnte mich nach Hause fahren, weil ich um die Zeit nicht allein durch München gehen sollte.“ Jetzt war mein Interesse wirklich geweckt worden! Diese Kellerin hatte Nami nach Hause gefahren!! Wahnsinn! „Erst wollte ich nicht.“, erzählte sie mit hochrotem Kopf weiter. „Aber dann hab ich doch zugesagt.“ Verlegen kratze sie sich am Nacken und sah etwas durch mein Zimmer. „Auf dem Weg haben wir auch noch etwas geredet und wir verstehen uns wirklich gut. Sie ist zwar sehr ruhig, aber ihre Art ist der Hammer, Sanji! Sie ist so intelligent, so gebildet und dann auch so lustig!“ Ich merkte schon, dass Nami wieder abdriftete und in ihrer Schwärmerei verfiel, also wies ich sie an weiterzuerzählen. „Dann sind wir bei mir zu Hause angekommen und es war so eine ziemlich peinliche Stille zwischen uns.“ Sie atmete durch. „Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Also hab ich mich bei ihr bedankt und bin ausgestiegen.“ Ich runzelte nur die Stirn. „Eigentlich wollte ich dann einfach reingehen und Nojiko damit vollreden, aber dann kam mir auf einmal eine Idee. Also hab ich mich nochmal umgedreht und bin zu ihrem Auto gerannt.“ Sie verstummte und sah mich strahlend an. „Und dann hab ich sie einfach gefragt, ob sie am Wochenende einmal Zeit hätte und ich sie gerne zum Essen oder so einladen würde. Als >Dankeschön<, dass sie mich nach Hause gebracht hat.“ „Und sie hat Ja gesagt!“, platze es aus mir heraus und packte sie an den Armen. Nami quietschte auf, dann nickte sie stürmisch. „Ja! Sie hat gesagt, Samstag müsse sie arbeiten, aber Sonntag habe sie Zeit.“ Ein breites, glückliches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Wir sind jetzt am Sonntag um 15 Uhr im >Tantris< verabredet.“ Sie strahlte und schlug sich die Hände vor der Mund. „Ich kann das immer noch nicht glauben!“ Auch ich musste grinsen und umarmte sie. „Herzlichen Glückwunsch.“, grinste ich. „Gut gemacht.“ „Du bist doch blöd!“, gab sie zurück und boxte mich. Ich lachte nur und nahm einen Schluck von meinem Saft. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie sich trauen würde. Sie schwärmte nun schon seit Monaten für Robin. Seit Anfang des Schuljahres, als angefangen hatte dort zu arbeiten. Seit Juni dieses Jahres. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder halbwegs einbekam. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich langsam wirklich schlafen gehen sollte. Es war schon fast eins. „Nami?“, fragte ich und wandte meinen Blick an die Orangehaarige, die inzwischen wieder auf meinem Schoß lag. Als ich ihr dann einen fragenden Blick zuwarf, erkannte ich, dass sie eiskalt eingeschlafen war. War das jetzt ihr Ernst! Sie wusste doch genau, dass ich niemanden einfach aufwecken konnte, es sei denn, es war wirklich wichtig! Seufzend hob ich ihren Kopf hoch und legte sie komplett auf die Couch, ehe ich aufstand. Kurz strich ich ihr über den orangenen Haarschopf und verließ dann das Zimmer. Ich ging in den ersten Stock, in das Nebenzimmer meiner Mutter, wo ich Kissen und Decke mit Bezug für Nami holte. Den ganzen Weg tappte ich dann wieder herunter. „Sanji?“ Ich erschrak mich fast zu Tode, als ich die letzte Stufe nach unten tappte und mein Vater aus dem Nichts auftauchte. Meine Eltern hatten ein Händchen dafür immer dann aufzutauchen, wenn ich nicht damit rechnete!! Vor Schreck stolperte ich die letzten paar Stufen nach unten, konnte mich gerade noch abfangen, sonst wäre ich mit großer Wahrscheinlichkeit gegen die Wand gedonnert. „Musst du mich immer so erschrecken!“, fuhr ich ihn leicht ärgerlich an. Dieser grinste aber nur und musterte mich etwas. „Müsstest du nicht schon lange im Bett sein, junger Mann?“ Genervt rollte ich mit den Augen. „Nami stand einfach vor der Tür und...“ „Ah schon verstanden.“ „Wie oft noch! Da ist nichts zwischen uns!“, gab ich zurück und sah ihn an. Mein Vater gab aber nur ein Grinsen von sich, warf mir einen wissenden Blick zu und verschwand. Das so gut wie jeder der Meinung war, ich hätte was mit ihr! Mürrisch stapfte ich in mein Zimmer, wo die Orangehaarige schon seelenruhig vor sich hinschlummerte. Sie lächelte im Schlaf. Wollte ich wissen wovon oder eher von wem sie träumte? Leicht grinsend hob ich ihren Kopf an und legte das Kissen unter sie, nahm dann noch die Decke und legte diese über sie. „Schlaf gut, verliebtes Vögelchen.“, grinste ich und tätschelte ihr den Kopf. Als ich selbst im Bad fertig war und mich umgezogen hatte, schnappte ich mir nochmal mein Handy. Na toll. Zwei Uhr morgens. Heute gönnte mir aber wirklich niemand Ruhe. Seufzend schaltete ich das Licht aus, griff dann nochmal nach meinem Handy. Ich kniff die Augen zusammen, als das Display aufleuchtete. Schnell entsperrte ich es und dämmte das Licht, ehe ich in meinen Kontakten eine ganze bestimmte Nummer suchte. Die, von Namis' älteren Schwester Nojiko. >Hey Nojiko. Nami ist bei mir eingeschlafen. Ich wollte sie nicht wecken. Nur, dass ihr euch keine Sorgen macht. Liebe Grüße Sanji< Es dauerte nicht lange, da bekam ich schon eine Antwort von ihr. >War wohl sehr aufgedreht, was? Danke, dass du Bescheid gibst. Mama hat sich schon Sorgen gemacht.< Schnell tippte ich eine Antwort. Kein Ding und ja war sie. Ein Wunder, dass sie nicht erstickt ist.< Einige Minuten später antwortete sie mir noch einmal und wünschte mir eine gute Nacht. Ich tat es ihr gleich und legte das blinkende Funkgerät beiseite. Erst jetzt merkte ich, wie müde ich war. Erschöpft drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen. Ich bekam es kaum noch mit, dass sich erneut alt bekannte Bilder vor meinem inneren Auge bildeten- davor war ich schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)