Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte... von Chi_desu ((Sasu/Naru)) ================================================================================ Kapitel 7: Moment der Erkenntnis -------------------------------- Kapitel 7: Moment der Erkenntnis Sasuke wurde unsanft geweckt, als jemand ihn packte und auf die Füße riss. "Was zum...", murmelte er verwundert und sofort schlugen seine Sinne Alarm. Er wollte nach seinem Kunai greifen, aber er trug erstens keine Waffe bei sich und zweitens hielten zwei Männer ihn fest. "Was soll das?", schrie er und erkannte die Tiermasken derer, die ihn festhielten. Anbu. Zu fünft waren sie angerückt und zerrten ihn jetzt von Naruto weg. Sein Kopf ruckte von rechts nach links und er schrie: "Lasst mich los! Was hat das zu bedeuten?" "Wir wissen, wer du bist! Halt dich ruhig sonst töten wir dich gleich hier!", sagte einer von ihnen. Sasuke dachte natürlich nicht daran und zerrte an seinem Arm um sich zu befreien. Der Griff der Männer war stark und sofort drückte einer seine Hand auf Sasukes Kopf um ihn unten zu halten, damit er die Lage nicht überblicken konnte. Wenn er es gewollt hätte, hätte er sich sicher befreien können. Aber er war ganz klar im Nachteil. Die waren zu fünft und er war unbewaffnet. Wenn er nicht von diesen Typen getötet werden wollte, musste er eine andere Lösung finden. "Naruto!", schrie er aus vollem Hals. "NARUTO!" Er sah im Augenwinkel, wie sein Freund sich müde aufsetzte. Und als er die Anbu sah, sprang er auf und rief: "Was ist hier los? Lasst ihn los, was soll denn das?" "Wir haben seine Sachen im Wald gefunden! Es besteht kaum noch ein Zweifel daran, dass er derjenige ist, der die Männer getötet hat! Er ist einer von Orochimarus Leuten.", antwortete einer der Anbu. Das überraschte Sasuke wenig, immerhin hatte er schon damit gerechnet, irgendwann enttarnt zu werden. Naruto war dafür umso überraschter. Aber anstatt auch nur darüber nachzudenken, protestierte er: "So ein Blödsinn! Sasuke würde so was nie tun!" "Wir haben genug Beweise. Es wird eine Anhörung geben und bis dahin müssen wir ihn festnehmen!" Der Griff der Männer löste sich nicht, aber man nahm die Hand von seinem Kopf, damit er Naruto anschauen konnte. Blaue Augen schauten ihn voller Vertrauen an und Naruto sagte ruhig: "Keine Sorge, Sasuke. Das ist alles ein Missverständnis. Ich werde das klären, so schnell ich kann." Sasuke war sprachlos über das grenzenlose Vertrauen, das Naruto ihm entgegenbrachte. Ohne Widerstand zu leisten, ließ er sich von den Anbu abführen. Er brauchte Zeit, um über die neue Situation nachzudenken. Jetzt gegen die fünf zu kämpfen wäre unklug gewesen. Deshalb ließ er sich vorläufig festhalten und zurück ins Dorf bringen. Allein saß Sasuke in seinem dunklen Gefängnis. Nur durch mehrere kleine Fenster am oberen Rand der Mauer drang etwas Licht, aber sie waren allesamt so schmal, dass ein menschlicher Körper nicht hätte durchpassen können. Er saß auf dem Boden, mit dem Rücken gegen eine stählerne, schwere Säule gelehnt, seine Hände waren hinter der Säule zusammengebunden worden. Natürlich hatte er bereits versucht, sich mit den gängigen Grundtechniken des Entfesselns zu befreien, aber das hatte nicht funktioniert, nicht dass er das erwartet hätte. Er machte sich keine Sorgen darüber, wie er entkommen sollte. Es würde sich schon ein Weg finden, spätestens bei der sogenannten Anhörung. Es gab andere Dinge, die ihm im Kopf herumspukten. Allen voran Naruto. Endlich hatte er wirklich Zeit, über alles nachzudenken und ein beunruhigender Gedanke hatte sich in seinem Kopf eingenistet. Was, wenn ausgerechnet Naruto... Er konnte den Satz nicht zu ende denken, denn die schwere Holztür ging auf und drei Männer betraten den Raum. Zwei von ihnen waren Anbu, und in ihrer Mitte ging Naruto. Über seiner Uniform trug er einen langen Mantel mit Feuersymbolen. Er sah genauso aus wie die Bilder, die Sasuke von seinem Vater, dem vierten Hokage, gesehen hatte. Es hätte der zwei Leibwächter nicht mehr bedurft, um zu begreifen, dass er mit seiner Befürchtung Recht gehabt hatte. Naruto schaute die beiden Anbu an und sagte tonlos: "Lasst uns allein." "Aber er..." "LASST MICH ALLEIN!", fauchte Naruto. "Ich kann mich sehr gut selbst verteidigen, wie ihr wisst. Verschwindet, wartet in meinem Büro auf mich. Ich will allein mit ihm reden." Zögernd leisteten die beiden seinem Befehl Folge und die schwere Tür fiel krachend ins Schloss, ließ nur sie beide zurück im Raum. Sasuke schaute stumm hoch zu dem Mann, den er eigentlich hassen müsste. Suchte in dessen Gesicht nach Enttäuschung oder Verachtung, und fand nur Zuneigung. "Worauf wartest du?", fragte Sasuke herausfordernd. "Willst du mich nicht fragen, ob ich es war?" Naruto kniete vor ihm nieder und sagte bedauernd: "Es tut mir leid, was passiert ist. Sie haben einen Rucksack mit den Sachen des unbekannten Shinobi im Wald gefunden. Sie haben ein Stirnband von Konoha darin gefunden und Waffen mit dem Emblem deiner Familie." Gefasst reckte Sasuke das Kinn in die Höhe. Also wussten sie alles. Naruto lächelte traurig. "Das beweist gar nichts. Sie müssen dich wieder freilassen, dafür sorge ich." Sasuke wusste, dass Naruto sich selbst belog. Er wusste längst, dass Sasuke es getan hatte. Nicht einmal er war dumm genug, die Wahrheit nicht zu erkennen. Aber er hatte sich entschieden, die Augen davor zu verschließen. Er lehnte sich nach vorn und gab Sasuke einen sanften Kuss auf den Mund. Das Gefühl der Sehnsucht, das der Kuss in ihm auslöste, schien ihn von innen heraus zu verbrennen. Leise fragte Sasuke: "Du bist der Hokage, habe ich nicht recht?" Für ihn war es jetzt Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Es machte keinen Sinn, sich länger dagegen zu wehren. "Ja.", hauchte Naruto. "Heißt das, dass wir jetzt Feinde sind, Sasuke?" "Nein.", log Sasuke. Er hätte seine Lüge so gerne selber geglaubt. Er beugte den Kopf nach vorne und Naruto legte die Hand auf seine Wange. Nur noch ein Augenblick... Er schaute Naruto direkt in die Augen und sagte fest: "Bring mich hier raus, Naruto." Sein Gegenüber lehnte sich an ihn, legte die Arme um ihn und drückte seinen Kopf an Sasukes Schulter. "Verzeiht mir... ihr alle...", hörte er Naruto sagen und dann fühlte er dessen Hände an seinen Handgelenken. Das Chakra des Hokage stieg kurz an, und dann war Sasuke frei. Er legte die Arme um Naruto und drückte ihn fest an sich. Ich wünsche mir nur eine kleine Frist, bevor ich gegen ihn antreten muss... Ein Wirbel aus Blättern umgab sie beide und bevor der Raum vor seinen Augen verschwand, sah er einen Doppelgänger Narutos traurig lächelnd an der Tür stehen. Es war ein guter Plan. Vielleicht gewährte ihm das Schicksal tatsächlich noch ein paar Stunden Aufschub. Als Naruto ihn losließ, fand er sich in einer dunklen Ecke der Stadt wieder, nicht weit von seinem Gefängnis. Beide standen auf und Naruto warf ihm einen prüfenden Blick zu, so als wartete er ab, ob Sasuke irgendetwas tun würde. Dann nahm er ihn beim Handgelenk und zog ihn mit sich. Unerkannt gelangten sie zu Narutos Wohnung, und als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten und allein im unbeleuchteten Raum standen, lauschten sie einen Moment lang, ob in Konoha Alarm geschlagen worden war. Aber es war nichts zu hören. Narutos Plan hatte offensichtlich funktioniert. Sein Doppelgänger hatte das Gefängnis wieder verlassen und keiner hatte gemerkt, dass Sasuke nicht mehr dort war. Sasuke ergriff als erstes das Wort: "Naruto... warum riskierst du Kopf und Kragen für mich? Du weißt, ich bin..." Naruto legte ihm einen Finger auf die Lippen. "Ich will es nicht hören. Wenn du mich töten willst, dann tu es jetzt." Er wartete kurz ab, und als Sasuke wieder nichts unternahm, flüsterte Naruto: "Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis sie merken, dass du verschwunden bist." "Du wirst dich nie ändern, oder? Interessiert es dich gar nicht, dass du sie alle verraten hast?" "Doch. Aber ich kann dich nicht schon wieder im Stich lassen." "Du hast mich nicht..." Er beendete den Satz nicht, denn Naruto zog ihn zu sich heran und küsste ihn hungrig. Sasuke beschloss, die kostbare Zeit nicht mehr mit reden zu verschwenden. Dies war die Frist, die ihm gewährt worden war. Und er wollte sie nicht mit den bedrückenden Gedanken an die bevorstehende Konfrontation verschwenden. Er hielt etwas Kostbares in seinen Armen und er wollte es nie mehr loslassen. Nächstes Kapitel: Kostbar Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)