Pride (abgebrochen) von Artem ================================================================================ Kapitel 12: Adrian ------------------ Kae saß mir gegenüber, am Esstisch auf dem sie ihr gekochtes Kunstwerk servierte. Was hieß, Nudeln waren nicht gerade schwierig, aber trotzdem etwas Essbares. Gedankenverloren stocherte sie in ihrem Essen rum, ohne auch nur einen Bissen zu sich genommen zu haben. Ich schaufelte Gabel für Gabel meine Portion in mich rein, und war überrascht darüber, dass ein simples Gericht so lecker schmecken konnte. Kae hatte in der Küche was drauf, das musste man ihr lassen. „Isst du gar nichts?“, sprach ich durch einen halb vollen Mund. Kae guckte auf. Ich fing ihren Blick auf und für kurze Zeit blieb sie daran hängen, doch wendete ihn schnell wieder ab. „Doch.“, war das Einzige was sie heraus brachte. Wenn sie sich so benahm wegen meinem Auftritt vorhin, dann hatte ich die Arschkarte gezogen. „Hey, da ist jetzt ein Kerl verschwunden, das bedeutet doch nicht dass die Welt untergeht.“, warf ich ihr vor. Kae funkelte mich an, als hätte ich schon wieder etwas Falsches gesagt. Sie machte Anstalten, einen Satz zu beginnen, schüttelte aber den Kopf und wickelte zum zehnten Mal ein paar Spaghetti auf ihre Gabel, nur um diese dann wieder auf den Teller zu schieben. Eigentlich war ich mir sicher, das weibliche Geschlecht gut zu kennen. Aber diese Annahme hatte sich mit Kae auch wieder in Luft aufgelöst. Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. Auf der Unterlippe, die ich vorher noch geküsst hatte. Augenblicklich schoss mir wieder der Gedanke durch den Kopf, wie sie sich angefühlt hatte. Ich hatte nicht direkt darauf geachtet, ich war darauf bedacht dass dieser Ethan abhaute. Aber es hatte sich dennoch unglaublich gut angefühlt, ihre kleinen, prallen Lippen waren auf irgendeine Weise besonders. Nach geraumer Zeit nahm Kae doch die Spaghetti in Anspruch und aß davon. Ein Glück, ich hatte schon die Befürchtung sie wäre magersüchtig. Sie warf einen Blick auf meinen Teller, der schon länger leer war. Aus meiner Überraschung fing sie leicht an zu lächeln. „Im Topf sind noch Nudeln.“ Sie machte eine Kopfbewegung zur Küche, die sich hinter ihr befand und nahm einen zweiten Bissen der Spaghetti. Ich erwiderte ihr Lächeln, auf die schelmische Art, wie ich es immer tat. Aufgestanden und in der Küche angekommen löffelte ich mir einen Berg der Nudeln auf meinen Teller. Wenn sie schon mal da waren, eine Frau die für mich kochte hatte ich in meiner eigenen Wohnung noch nie. „Sag mal, wie stehst du eigentlich zu Aswang?“, tönte es aus Kae. Ich unterbrach mein Tun und hebte den Kopf. Sie sah mich nicht an, stattdessen gabelte sie einige Nudeln auf. Ich senkte meinen Blick. „Ich finde, dieser Hass auf euch ist völlig überflüssig.“, sagte ich und Kae stoppte auch ihre Tätigkeit. „Das ist Rassismus, vergleichbar mit Menschen die andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder ähnlichem hassen. Es… sollte meiner Meinung nach nicht so weitergehen, alles was einen Aswang von einem Vampir unterscheidet sind seine unnormalen Kräfte. Und, alles was stärker als der Rest ist…“, ich nahm den Löffel wieder in die Hand. „… wird entweder bewundert oder ausgegrenzt. Und bei euch, oder beziehungsweise dir, tritt halt das Ausgrenzen ein.“ Ich wusste nicht, ob ich mich klar genug ausgedrückt hatte. Kae drehte ihren Kopf, wieder ohne mich anzusehen. „Das heißt, du nennst mich nicht eine ‚Nebenwirkung der Evolution’?“, fragte sie. Das bestätigte auch, dass ich mich nicht klar genug ausgedrückt hatte. Der komplette Hass auf die Aswang war unnötig, sie waren genauso Dämonen wie jeder andere. Sie hatten gute Eigenschaften, die meisten von ihnen wurden jedoch unterdrückt und kamen deswegen nicht ans Licht. „Nein, das tue ich nicht. Außerdem,“ Ich ging von hinten an Kae heran, sodass meine Lippen neben ihrem Ohr schwebten. „wäre eine ‚Nebenwirkung’ wohl nicht so heiß.“ Den letzten Satz flüsterte ich ihr ins Ohr, und ich konnte förmlich spüren wie sich ihre Härchen aufstellten. Das konnte ich mir nicht verdrücken, ich musste es einfach sagen. Es entsprach ja auch der Wahrheit, ihr Aussehen war wirklich Bombe. Und der Seitenscheitel stand ihr deutlich besser als der Emo-Pony, den sie vorher hatte. Kae erwiderte auf meine Aussage nichts, sie saß bloß stocksteif da und bewegte sich nicht. Oho, ich hatte sie wohl in Verlegenheit gebracht. So was nutzte ich nur zu gerne aus. „Was ist, so still?“, raunte ich ihr zu, noch näher am Ohr. Meine Lippen fuhren über ihren Hals, in ihren Nacken und zurück zu ihrem Ohr. Ich knabberte leicht an ihrem Ohrläppchen und küsste sie an die empfindliche Stelle am Ohr. Kae sagte immer noch nichts, wenn ihr das gefiel hätte ich sie ein für alle mal gezähmt. Blöd nur, dass ich einen Teller voller Nudeln und Soße in den Händen hatte, weswegen ich sie nur weiter mit den Lippen berühren konnte. Ich ging mit meinem Mund und der Spitze der Zunge wieder ihren Hals entlang, und wenn ich mich richtig entsann, kam dabei sogar ein leises aufstöhnen von Kae. Ich sog mich an der Stelle zwischen Hals und Schultern fest und verpasste ihr so einen Knutschfleck. Das holte anscheinend wieder die alte Kae, die, die mich hasste, zurück. Sie schubste meinen Kopf weg und wäre dabei beinahe selbst vom Stuhl gefallen, sie verstand wohl nie dass man mich nicht so leicht schubsen konnte. Entgeistert ließ sie leise Flüche los und legte eine Hand auf die Stelle, wo jetzt ein exklusiver Fleck meiner Lippen prangte. Ich richtete mich aus der gebeugten Haltung auf, in der ich Kae eben noch liebkost hatte und es zauberte sich ein teuflisches Grinsen auf mein Gesicht. Kae sah wutentbrannt an mir hoch, so als wäre es meine Schuld gewesen, dass sie das gerade genossen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)