Der geheimnisvolle Hellseher von ZeroLight18 ================================================================================ Kapitel 1: Der Mann im Wald und 1. Tag -------------------------------------- Wir waren gerade beim Frühstück, als Trainer Kudou uns sagte, dass wir heute im Wald trainieren werden. Also gingen wir nach dem Frühstück in den Wald. Nachdem wir eine Weile trainiert hatten, kam ein alter Mann und sagte:"In 5 Tagen wird einem von euch etwas Schreckliches passieren." Mit diesen Worten verschwand er. Keiner von uns nahm ihn ernst, weil wir dachten, dass er verrückt wäre. Also trainierten wir einfach weiter. Am Abend gingen wir zurück zum Wohnheim. Nach dem Abendessen trainierten wir noch ein bisschen. Nach dem Training ging ich ins Bett. Ein paar von den anderen blieben noch unten und spielten Shogi. Ich hätte ja gerne mitgespielt, aber ich habe keine Ahnung, wie das geht. Als ich im Bett lag, fiel mir wieder ein, was der Mann im Wald gesagt hatte. Was ist, wenn er Recht hat? Was ist, wenn wirklich etwas schreckliches passiert? Ach was, ich mache mir zu viele Gedanken. Es wird schon nichts passieren. Mit diesem Gedanken schlief ich ein. Am nächsten Tag trainierten wir wieder im Wald. Nachdem wir eine Zeit lang trainiert hatten, kam der Mann wieder und sagte:"Ihr solltet auf Wurzeln achten, wenn ihr zurückgeht." Mit diesen Worten verschwand er wieder. Wir nahmen ihn natürlich nicht ernst und trainierten weiter. Als wir zurückgingen, fiel Gouenji über eine Wurzel und brach sich das Bein. Wir dachten, dass es nur ein Zufall wäre und gingen zurück zum Wohnheim. Jetzt waren wir doch ein bisschen beunruhigt, aber Trainer Kudou sagte, dass wir uns keine Sorgen machen sollen. Wir spielen noch ein bisschen Karten. Um Mitternacht gingen wir dann schlafen. Kapitel 2: 2. Tag ----------------- Am nächsten Morgen kam Fuyuka rein, um uns zu wecken. Ich war schon aufgestanden und sagte, dass sie schon mal das Training vorbereiten soll und dass ich die anderen wecke. Sie ging raus und ich weckte die anderen. Na ja, eigentlich weckte Fudou die anderen. Ich sollte ihn nicht zuerst wecken. Er ist morgens noch schlechter gelaunt, als sonst. Als ich reinkam, warf er mir sein Kissen ins Gesicht und schrie:"KANN MAN HIER NICHT MAL IN RUHE SCHLAFEN?!" Davon wurden die anderen wach und kamen nach unten. Alle bis auf Hiroto. Ich dachte:"Wie kann er noch schlafen, nachdem Fudou mal wieder rumgeschrien hatte?" Ich ging in sein Zimmer und weckte ihn. Er sagte, dass es ihm nicht gut geht. Ich ging nach unten und sagte dem Trainer Bescheid. Nach dem Frühstück gingen wir auf den Trainingsplatz. Heute tauchte der Mann nicht auf. Er kommt wohl nur, wenn wir im Wald sind. Das ist auch besser so. Er hat sowieso nur schlechte Nachrichten. Nach dem Training gingen wir in den italienischen Bereich, weil Fidio uns ein Trainingsspiel angeboten hatte. Das Spiel endete unentschieden. Nach dem Spiel gingen wir wieder zurück ins Wohnheim. Kapitel 3: 3. und 4. Tag ------------------------ Am nächsten Tag ging ich mit Hiroto in den Wald. Wir arbeiteten an einer neuen Spezialtechnik. Die Technik klappte einfach nicht. Auf einmal tauchte wieder der angebliche Hellseher auf. Er erklärte uns, was wir machen müssen, damit die Technik funktioniert. Wir versuchten es wieder, aber diesmal so, wie der Mann gesagt hatte. Diesmal klappte es. Langsam dachte ich, dass der Mann wirklich ein Hellseher war. Abends gingen wir wieder zurück zum Wohnheim. Die anderen spielten heute Brettspiele, aber ich hatte keine Lust mitzuspielen, also ging ich gleich ins Bett. Aber schlafen konnte ich nicht gleich, weil irgendjemand mal wieder mit den Türen knallen musste. Ich dachte, dass es Fudou war, weil er mal wieder verloren hatte. Ich hatte leider Recht. Er stritt sich mal wieder mit Kidou und das nicht gerade leise. Nach einer Stunde war Ruhe und ich konnte endlich schlafen. Am nächsten Morgen ging ich mit Hijikata in den Wald. Wir wollten Thunder Beast nochmal trainieren. Die Technik klappte fast immer, bis auf einmal. Ich passte nicht richtig auf und lief gegen einen Baum. Hijikata kriegte sich fast nicht mehr ein, weil er es so lustig fand. Er sagte:"Hey Fubuki, ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast. Willst du sie mir nicht vorstellen?" Ich antwortete:"Haha, sehr witzig." Als wir zurückkamen, war niemand auf dem Trainingsplatz. Wir dachten, dass die anderen eine Pause machen, aber das war nicht so. "Hey Leute", sagte Hijikata, als wir die anderen gefunden hatten, "Wir sind wieder da." "Endlich seid ihr wieder da", sagte Trainer Hibiki, "Etwas schreckliches ist passiert." "Was denn?", fragte Hijikata. Trainer Hibiki antwortete:"Hiroto ist im Krankenhaus. Er ist beim Training zusammengebrochen." "Macht euch keine Sorgen", sagte Trainer Kudou, "Der Arzt hat gesagt, dass er sich nur überanstrengt hat. Geht jetzt schlafen." "Ok", sagte ich und ging schlafen. Kapitel 4: 5. Tag ----------------- Als ich am nächsten Morgen nach unten kam, saßen die anderen schon da und unterhielten sich. "Guten Morgen Leute", sagte ich, "Worüber redet ihr so?" "Guten Morgen", sagte Kidou, "Es kommt mir komisch vor, dass Hiroto im Krankenhaus ist, wenn er sich angeblich nur überanstrengt hat." "Was willst du damit sagen?", fragte ich. Kidou antwortete:"Ich vermute, dass da mehr dahintersteckt. Die Trainer wissen mehr, als sie uns sagen." "Aber warum sollten sie uns etwas verheimlichen?", fragte ich. "Denk doch mal nach", mischte sich Fudou ein, "Es kann doch sein, dass es etwas Schlimmes ist." Gerade als ich etwas sagen wollte, kam Trainer Kudou herein. Er erklärte uns den Trainingsplan für heute, aber ich musste die ganze Zeit daran denken, was Fudou gesagt hatte. Was ist, wenn er Recht hat? Was ist, wenn es wirklich etwas Schlimmes ist? Ach was, Fudou will mir bestimmt nur Angst machen. Hoffe ich. "Was ist jetzt eigentlich mit Hiroto?", fragte Fudou. Bevor der Trainer antworten konnte, bekam er einen Anruf und ging aus dem Raum. Jetzt war Fudou kurz vor dem Explodieren. Als der Trainer wiederkam, fragte Fudou nochmal. Trainer Kudou sagte, dass uns das nichts angeht und ging in sein Büro. Wir gingen hinterher und belauschten ein Gespräch zwischen den Trainern. "Das Krankenhaus hat gerade angerufen", sagte Trainer Kudou, "Hiroto ist ins Koma gefallen." "Was? Ich dachte, dass er sich nur überanstrengt hat", sagte Trainer Hibiki. "Das habe ich auch gedacht", sagte Trainer Kudou, "Der Arzt hat gesagt, dass er schon seit langer Zeit eine Herzschwäche hat." "Das kann nicht sein", sagte Trainer Hibiki, "Das hätten wir gemerkt." Trainer Kudou sagte:"Wir müssen ihn aus dem Team nehmen." Wir liefen ins Büro und Endou sagte:"Das können Sie doch nicht machen!" "Denkst du, dass uns das gefällt?", fragte Trainer Kudou, "Aber es geht nicht anders. Wenn wir es nicht tun, stirbt er höchstwahrscheinlich und jetzt geht zum Training." Wir gingen zum Training, aber wir konnten uns nicht konzentrieren. Wir spielten so schlecht, dass Trainer Kudou sagte:"Lasst es, es bringt nichts. Ihr verletzt euch nur. Das Training ist für heute abgesagt." Wir saßen im Wohnheim und unterhielten uns. Am Abend gingen wir schlafen. Kapitel 5: ----------- Am nächsten Morgen standen wir alle früh auf und konnten ein Gespräch zwischen Trainer Hibiki und Trainer Kudou hören. Sie sprachen darüber, wen sie als Ersatz für Hiroto einsetzen. Endou lief sofort zu den Trainern und rief:"Das können Sie doch nicht machen! Sie können ihn doch nicht einfach ersetzen!" Trainer Kudou antwortete:"Wir müssen ihn ersetzen. Er wird für lange Zeit nicht spielen können." "Für wie lange?", fragte Endou. Trainer Hibiki antwortete:"Vielleicht kann er nie wieder spielen." "Warum ist das überhaupt passiert?", fragte Kidou, "Und warum gerade jetzt?" Trainer Hibiki antwortete:"Er hat wohl irgendwelche Medikamente vergessen." "Davon fällt man doch nicht gleich ins Koma oder?", fragte Endou. "Wenn es lebenswichtige Medikamente sind, kann das schon mal passieren", sagte Trainer Kudou. "Ich habe gar nicht bemerkt, dass er Medikamente nimmt", sagte ich. Trainer Hibiki sagte:"Das hat wohl niemand. Wenn wir es gewusst hätten, dann wäre er gar nicht im Team." Endou sagte:"Sie hätten ihn wegen sowas nicht ins Team genommen?!" "Natürlich nicht", sagte Trainer Kudou, "Das wäre gegen die Regeln und viel zu gefährlich." Fudou sagte:"So gefährlich kann es ja nicht sein, wenn bis jetzt nichts passiert ist." Trainer Kudou sagte:"Das ist gefährlicher, als ihr denkt. Mit so einer Krankheit darf er auf gar keinen Fall Fußball spielen. Er hätte sterben können. Wir müssen unbedingt mit ihm reden, wenn er wach ist. Es geht nicht, dass er uns sowas verschweigt." "Gibt es denn wirklich keine Möglichkeit, ihn doch im Team zu lassen?", fragte Endou. "Nein", sagte Trainer Hibiki, "Wenn er wach ist, wird er sofort operiert. Das hätte er schon viel früher machen lassen müssen. Bis er sich davon erholt hat, ist die FFI längst vorbei." "Dann können wir doch Midorikawa wieder ins Team holen oder?", fragte Endou. "Gute Idee", sagte Trainer Hibiki. "Das ist in Ordnung", stimmte Trainer Kudou zu, "Er ist sehr gut mit Hiroto befreundet. Vielleicht sagt er ihm mehr als uns." Trainer Hibiki erwiderte:"Aber es könnte sein, dass Midorikawa nicht bei der Sache ist, wenn es Hiroto so schlecht geht." "Hier ist im Moment sowieso niemand bei der Sache", sagte Trainer Kudou, "Und vielleicht erfahren wir so, warum Hiroto uns das verschwiegen hat." Trainer Hibiki ging aus dem Raum und rief Midorikawa an. Am nächsten Tag kam Midorikawa auf der Insel an. Er freute sich zwar alle wiederzusehen, aber er sah trotzdem traurig aus. Natürlich wussten wir alle, warum das so war. Die Tatsache, dass er nicht sofort zu Hiroto konnte, machte das alles nicht besser. Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis Hiroto endlich aufwacht. Falls er überhaupt irgendwann aufwacht... Kapitel 6: ----------- Nach zwei Wochen war es dann soweit. Hiroto war aufgewacht und wir konnten ihn endlich besuchen. Ich machte mich mit Midorikawa sofort auf den Weg zum Krankenhaus. Midorikawa war glücklich, dass es Hiroto besser ging, aber irgendwas schien ihm noch immer Sorgen zu bereiten. Also fragte ich ihn, ob alles in Ordnung ist. Ich sagte ihm außerdem, dass er sich keine Sorgen mehr machen soll. Er antwortete:"Ich mache mir keine Sorgen mehr. Ich frage mich, wie ich so dumm sein und nichts bemerken konnte." "Niemand hat etwas bemerkt", sagte ich, "Es ist doch nicht deine Schuld. Er hat es eben gut versteckt." "Aber ich hätte etwas merken müssen", sagte er, "Ich bin doch sein bester Freund." "Mach dir keine Vorwürfe", sagte ich, "Er muss einen guten Grund haben, dass er nichts gesagt hat." Wir kamen am Krankenhaus an und gingen zu Hiroto. Das Erste, was Midorikawa sagte, war:"Warum hast du nie etwas gesagt? Wir sind doch Freunde! Vertraust du mir etwa nicht?" "Es tut mir leid", sagte Hiroto, "Natürlich vertraue ich dir, aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst." "Aber wenn ich am Telefon erfahre, dass du im Koma liegst, mache ich mir keine Sorgen oder was?!", schrie Midorikawa ihn an. Er drehte sich von Hiroto weg. Ich konnte sehen, dass er weinte. Das Ganze machte ihm mehr zu schaffen, als ich dachte. "Ich wollte nicht, dass du es so erfährst", sagte Hiroto. "Du wolltest gar nicht, dass ich es erfahre", sagte Midorikawa. Dabei drehte er sich wieder zu Hiroto. "Du weinst doch nicht wegen mir oder?", fragte Hiroto. "Du weißt doch gar nicht, was du mir damit angetan hast!", schrie Midorikawa, "Ich hatte Angst um dich. Ich dachte, du stirbst!" Mit diesen Worten lief er aus dem Zimmer. "Ryuuji warte!", rief Hiroto und wollte ihm hinterher. Ich hielt ihn fest und sagte:"Bleib hier. Ich rede mit ihm." Ich ging aus dem Zimmer und lief zu Midorikawa. Er saß weinend auf einer Bank vor dem Krankenhaus. "Warum mache ich immer alles falsch?", fragte er mich. "Das tust du doch gar nicht", sagte ich und setzte mich zu ihm. "Ich weiß, dass dich das Ganze fertig macht, aber du solltest wirklich versuchen, in Ruhe mit ihm zu reden. Ihn die ganze Zeit nur anschreien bringt nichts", sagte ich. "Du hast ja Recht", antwortete er, "Ich will nicht mit ihm streiten. Schon gar nicht jetzt. Ich gehe zurück und entschuldige mich." "Lass uns erstmal zurück zum Wohnheim gehen. Es ist schon spät", schlug ich vor. Er stimmte zu und wir gingen zurück. Die anderen erwarteten uns bereits. Wir erklären, was passiert war und gingen schlafen. Kapitel 7: ----------- Am nächsten Morgen gingen wir wieder zum Krankenhaus. Leider durften wir nicht zu Hiroto. Wir wollten natürlich den Grund wissen. Ein Arzt sagte uns, dass er aus dem Fenster gesprungen ist und jetzt auf der Intensivstation liegt. Die Ärzte gehen von einem Selbstmordversuch aus. Wir konnten gar nicht glauben, was wir da hörten. Als wir wieder draußen waren, fing Midorikawa an zu weinen. "Es ist alles meine Schuld", sagte er. "Wie kommst du denn darauf?", fragte ich. "Wenn ich mich nicht mit ihm gestritten hätte, dann wäre das nicht passiert." "Das ist nicht wahr", sagte ich, "Wegen einem kleinen Streit springt doch niemand aus dem Fenster. Außerdem wissen die Ärzte doch noch gar nicht, ob es überhaupt ein Selbstmordversuch war." "Was soll es denn sonst gewesen sein?", fragte Midorikawa. "Ich weiß es nicht", sagte ich, "Aber es gibt für alles eine logische Erklärung." "Ich mache allen nur Probleme. Ich bin derjenige, der sich umbringen sollte", sagte Midorikawa. "Denkst du, dass dann irgendetwas besser wäre? Das ist keine Lösung! Darüber solltest du gar nicht erst nachdenken!", sagte ich. "Du hast ja Recht", sagte er, "Tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen, aber das macht mich einfach so fertig." "Lass uns zu den anderen zurückgehen", sagte ich, "Vielleicht bringen sie dich auf andere Gedanken." Wir gingen zurück zu den anderen und erzählten ihnen alles. Sie waren sichtlich geschockt. Niemand konnte sich erklären, warum Hiroto das getan hatte. Wir unterhielten uns noch bis spät in die Nacht darüber. Kapitel 8: ----------- Nach ein paar Stunden ging ich zu Midorikawas Zimmer. Er war schon vor einer Weile gegangen, weil er das alles einfach nicht mehr hören wollte. Zuerst habe ich mir nichts dabei gedacht, aber langsam bekam ich ein ungutes Gefühl. Ich wollte ihn im Moment einfach nicht allein lassen. Ich klopfte an seine Tür und ging rein. Midorikawa lag auf dem Bett und weinte. Ich ging zu ihm und fragte ihn, ob alles in Ordnung ist und ob er nicht lieber mit nach unten zu den anderen kommen will. Er sagte, dass er lieber etwas allein sein wollte. Ich verstand ihn natürlich, aber ich hatte Angst, dass er sich etwas antun könnte. Das sagte ich ihm natürlich nicht. Ich blieb eine Weile bei ihm und merkte, dass er mir kaum noch zuhörte. Ich dachte, er wäre nur müde. Ich wollte gehen, um ihn schlafen zu lassen, aber er hielt mich fest und sagte, dass ich bei ihm bleiben soll. Als er mich wieder losließ, sah ich etwas rotes an seinem Arm. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich mir das nur einbildete oder ob da wirklich etwas war. Ich konnte es im dunkeln nicht erkennen. Ich bat ihn, mir seinen Arm zu zeigen. Er fragte mich, warum ich das wollte. Er wirkte ziemlich nervös. Als ob er wüsste, was ich dachte. Er zeigte mir seinen Arm aber doch noch. Ich hatte doch richtig gesehen. Sein Arm war blutverschmiert und der andere sah nicht besser aus. “Was hast du getan?!”, fragte ich ihn geschockt. Er holte ein Messer unter seinem Kissen heraus und sagte:”Es tut mir leid. Ich bin schuld daran, dass Hiroto sich umbringen wollte, also sollte ich auch sterben Außerdem kann ich so mit ihm glücklich sein.” Erst jetzt bemerkte ich, dass sein ganzes Bett voller Blut war. Ich nahm ihm sicherheitshalber das Messer weg und lief nach unten zu den anderen. Ich schrie panisch:”Ruft einen Krankenwagen! Midorikawa hat sich die Arme aufgeschnitten!” Nun waren alle in Panik. Trainer Hibiki rief einen Krankenwagen und ich lief wieder zu Midorikawa. Er war mittlerweile bewusstlos und atmete kaum noch. Ich versuchte, mich zu beruhigen und nachzudenken, was ich tun konnte, aber ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Zum Glück kam der Krankenwagen schnell und brachte Midorikawa ins Krankenhaus. Ich fühlte mich furchtbar, weil ich nicht früher etwas bemerkt hatte. Die restliche Nacht blieben wir alle zusammen, damit niemandem mehr etwas passierte. Kapitel 9: ----------- Der nächste Morgen war der schlimmste seit langem. Einer von uns musste zu Hiroto ins Krankenhaus gehen und ihm sagen, was gestern passiert war. Die anderen hatten beschlossen, dass ich das tun sollte. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich ihm das beibringen sollte. Er hatte doch selbst gerade erst einen Selbstmordversuch hinter sich. Er wird sich bestimmt die Schuld daran geben. Ich ging zu Hiroto und versuchte erstmal, mir nichts anmerken zu lassen. Ich fragte ihn erstmal, wie es ihm geht. Er sagte, dass es ihm schon viel besser geht und es ihm leid tut, was er getan hatte. Ich dachte mir, dass es der richtige Zeitpunkt war, um ihm alles zu sagen. “Ich muss dir was sagen”, fing ich vorsichtig an, “Es ist was passiert, etwas Schlimmes.” Er sah mich an, als wenn er wüsste, was ich sagen will. “Midorikawa hat versucht, sich umzubringen. Er hat sich die Arme aufgeschnitten.” Hiroto fing sofort an zu weinen und gab sich die Schuld daran. “Alles wird wieder gut. Er wird es bestimmt überleben und dann wird alles wie vorher.” Ich wusste nicht, ob ich ihn oder mich davon überzeugen wollte. Ich wusste auch nicht, ob er daran glaubte, dass alles wieder gut wird. Das Einzige, woran ich dachte war, dass ich auf Hiroto aufpassen musste. Er wird morgen schon entlassen. Er darf zwar nicht mehr Fußball spielen, aber er wird das Team als Manager unterstützen. Ich werde auf jeden Fall verhindern, dass er sich nochmal etwas antut. Hoffentlich überlebt Midorikawa. Wenn nicht, wird Hiroto sich sicher wieder etwas antun und das überlebt er dann höchstwahrscheinlich nicht. Daran will ich überhaupt nicht denken. Es ist schon schlimm genug, was passiert ist. Warum musste sowas schlimmes passieren? Niemand sollte sich absichtlich verletzen oder sogar umbringen wollen. Ich blieb noch eine Weile bei Hiroto im Krankenhaus, dann war die Besuchszeit um und ich musste leider gehen. “Bitte tu dir nichts mehr an.”, war das Letzte, was ich zu ihm sagte, bevor ich ging. Ich fühlte mich etwas unwohl, als ich das Krankenhaus verließ. Ich hatte Angst, dass Hiroto sich wieder etwas antut. Als ich wieder im Wohnheim war, fragten die anderen sofort, wie es Hiroto ging. Ich erzählte ihnen, dass er sich die Schuld daran gibt und ich Angst um ihn hatte. Die anderen verstanden mich, sagten mir aber, dass ich keine Angst haben soll. Ich merkte natürlich, dass die anderen sich auch Sorgen machten. Sie wollten mich aber nicht noch mehr verunsichern. Wir beschlossen, dass wir langsam mal etwas unternehmen mussten. Alles hatte mit diesem angeblichen Hellseher angefangen. Wir mussten herausfinden, wer dieser Mann war. Kapitel 10: ------------ Wir schmiedeten die ganze Nacht einen Plan, mit dem wir herausfinden konnten, wer dieser Mann war. Wir entschieden uns für eine nicht gerade legale Lösung. Zuerst überredeten wir den Trainer, wieder im Wald zu trainieren. Allerdings gingen wir dieses Mal ohne den Trainer, weil dieser noch einen Termin hatte. Das war uns nur recht. So konnte er wenigstens nicht sehen, was wir mit dem Mann machten. Wir machten uns also am nächsten Morgen auf den Weg in den Wald. Nachdem wir eine Weile trainiert hatten, tauchte der angebliche Hellseher wieder auf und sagte:”Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber ihr werdet nie herausfinden, wer ich wirklich bin.” Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Woher wusste er von unserem Plan? War er etwa wirklich ein Hellseher? Wir beschlossen, unseren Plan auszuführen. Wir lenkten den Mann ab und Gouenji schloss ihm mit Fire Tornado an den Kopf. Der Mann fiel zu Boden und wir brachten ihn in eine kleine Hütte im Wald. Dort fesselten und knebelten wir ihn erstmal. Als er wieder wach war, verhörten wir ihn eine Weile. “Wer sind Sie und woher wissen Sie, was passieren wird?”, fragte Sakuma. “Ich werde euch gar nichts sagen”, sagte der Mann. “Dann eben auf die harte Tour”, meinte Fudou und fing an, den Mann mit einem Messer zu verletzen. Wir standen nur daneben und sahen zu. Es hatte lange gedauert, bis wir alle überzeugt hatten, den Plan wirklich auszuführen. Endou hatte sich bis zuletzt dagegen gewehrt, es aber dann doch noch zugelassen. Den meisten von uns gefiel diese Methode natürlich nicht, aber wir brauchten Antworten und das bevor sich noch jemand etwas antut oder verletzt wird. Kapitel 11: ------------ Nachdem der Mann uns auch nach Fudous Folter nichts gesagt hatte, ließen wir ihn ein paar Tage in der Hütte zurück. Wir gingen ab und zu mal zu ihm, um zu sehen, ob er noch lebte. Als ich nach ein paar Tagen bei ihm war, sagte er, dass er wirklich ein Hellseher ist und in die Zukunft und in die Vergangenheit sehen kann. Er fragte mich, wie es mir seit dem Tod meiner Familie geht. Er sagte außerdem, dass er von dem Unfall mit der Lawine wusste. Jetzt wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte. Ich lief sofort zurück zu den anderen und sagte:”Ich glaube, der Mann ist wirklich ein Hellseher.” “Wie kommst du denn darauf?”, fragte Kidou. Ich antwortete:”Er weiß von dem Unfall meiner Familie.” “Das kann doch gar nicht sein”, erwiderte Kidou, “Hellseher gibt es nicht.” “Aber woher weiß er das denn alles?”, fragte ich, “Das kann doch kein Zufall sein.” “Wir müssen uns wohl daran gewöhnen, dass es doch Hellseher gibt”, meinte Kidou. Wir gingen zur Hütte und ließen den Mann wieder frei. Wir entschuldigten uns die ganze Zeit nur noch. Nach ein paar Tagen kamen Hiroto und Midorikawa aus dem Krankenhaus. Endlich war wieder alles in Ordnung. Wir werden bestimmt nie wieder jemanden zu Unrecht verurteilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)