Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 47: Kapitel 47 Huchmut oder Fall ---------------------------------------- Kapitel 47 Huchmut oder Fall "Ist das Nerv tötend." "Beschwere dich nicht, das ist dein Job." Orell genoss Sabriel Anwesenheit sichtlich. Die beiden hockten schon seid dem frühen Morgen wieder im Container und wälzten die alten Papiere. Simon war nach wie vor unter Beobachtung eines Kollegen. "Wenn du mich meine Büchergeister nutzen lassen würdest wären wir schon längst fertig.", maulte die junge Frau und der Mann lächelte falsch und verlogen: "Vergiss es. Ich habe den Eltern des Löwenkindes meine Hilfe zugesprochen, aber ich nehme dennoch meinen Posten hier sehr ernst." Sabriel stand auf, zog sich ihre unförmige Jacke wieder an und setzte die Hornbrille wieder auf. "Wenn du nicht vergessen hättest, wo die Nachricht versteckt ist, müsste ich nicht dummes Material sichten." Orell jagte es Schauer über den Rücken:"Man das unheimlich." "Dein Kurzzeitgedächtnis oder was?" "Nein, deine plötzliche Verwandlung zum Mann. Und das machst du schon seit Jahren so?", hackte der Gardist nach und öffnete einer der Schleusen nach draußen. Im Gang streckte Simon den Kopf aus einen der Container. "Geh was futtern. Kommst du mit?", hackte Luca nach und dabei wunderte sie es kein Stück, dass der Bücherwurm ablehnte. Gut das Orell ihr im Nacken saß, nicht auszudenken, wenn Simon die Nachricht von Meisterin Alex in die Finger bekommen hätte. Doch der "Custos de occulto literae" war dem Ehepaar vor einigen Jahren hier unten begegnet und hatte ihnen versprochen diesen Besuch zu verheimlichen und auf das Löwenkind zu warten. Es war nur zu dumm, dass er nicht nach gesehen hatte, an welchen Dokumenten wirkliche diese Personen gewesen waren. Alex Fälschungen waren zahlreich. Außerdem frustriere es Sabriel, dass Orell sich nicht mehr an das Datum ihres erscheinen erinnern konnte. Somit wussten sie wieder nicht ob Alexander und Alex noch am Leben waren. "Ich lade dich auf einen Kaffee ein." "Bin verlobt!", schoss Sabriel zurück, als sie wieder unter freiem Himmel waren und sie es riskieren konnte ihre normale Stimme zu nutzen. "Che peccato!" Während er seinen wagen holte, atmete die junge Frau in Männergestalt die frische Luft ein. Nur gut das sie morgen Abend abreisen würden. Die erste Schichtung war ausgiebig gewesen und Vilon würde sich zu Tode ärgern, wenn Simon seine Arbeit Wiederlegen würde. Die Entspannung hielt nur kurz an. Eine junge Frau wahrscheinlich noch im Teenageralter stellte sich neben Sabriel und schwieg erst mal. Alleine die Tatsache, das die Frau sehr helle und traditionelle Kleidung trug und eine Ausstrahlung hatte wie kalter Sommernebel, verdeutlichte der Astrontochter die Anwesenheit einer Feder. "Was will Nico von und?" "Es ist zu gefährlich. Ihr solltet bereits gestern abreisen." "Wir sind fast durch." "Felizitas ist wahnsinnig euch hier her zu schicken, vor allem jetzt." "Also eine paar alte Dokumente durchzulesen, ist noch kein Grund den Notstand zu verkünden." Die Feder, mit einer Stimme so leise wie Sommermorgen, kochte wahrscheinlich innerlich, hatte sich jedoch besten im Griff, wie jede gut ausgebildete Botin des Centers. Und Iva war die Beste. Sie war die Partner in von Oberhaupt Abadon. Auch wenn sie circa fünf Jahre Jünger war, als Nico bot sie ausreichend Paroli und den Ehrgeiz mit ihm Mitzuhalten. Die Schüler der Dotoressa hatten beide einen gehörigen Lattenschuss, fand Sabriel, jedoch war der hin und wieder nötig um im Center bestehen zu können. Zwischen den beiden völlig verschiedenen Personen herrschte eine Spannung von solcher Kraft, dass Außenstehende wahrscheinlich schon den tödlichen Lichtbogen erwarteten. "So viel Ignoranz kann tödlich sein." "GANZ GENAU!" Im Nacken der Feder klickte die Entsicherung einer Handfeuerwaffe. Schweigen. Keine Reaktion. Iva blieb seelenruhig stehen, selbst wenn ihr Leben nur noch von einem Fingerzucken abhing. Sabriel hingegen hatte nicht mit Orell gerechnet, rührte sich zwar auch nicht übermäßig, allerdings hatte sie nicht das Bedürfnis Ivas Schädeldecke vom Asphalt auf zu sammeln. "Ich hoffe es sind interne Differenzen. Ich kann es gar nicht leiden wenn sich Magier so einfach in die heilige Stadt schleichen." "Custos de occulto literae", ertönte die wieder das Flüstern, der jungen Frau und sie lockerte ihre Haltung merklich. Sie bewegte sich mit anmutigen Schritten nach vorne und wandte sich erst um nach dem sie eine Entfernung erreicht hatte, in der sie einem Schuss ausweichen konnte. "Haut ab, hier kann es zu gefährlich werden." Orell zielte weiter hin auf den Eindringling. Er hatte sie also vor Sabriel bemerkt und nur so getan als wollte er seinen Wagen holen. Der Typ hatte wirklich extrem gute Sinne. Sabriel hatte zwar auch eine Ahnung gehabt von jemanden beobachtete zu werden, seid heute Morgen. Aber mit Iva, voll ausgerüstete für den Kampf, hatte sie nicht gerechnet. Hatte Simon sie auch bemerkt? Eher nicht. Eine Hand von Sabriel ging nach oben und legte sich auf die Handfeuerwaffe des Gardisten. Er würde schießen, denn an dieser Stelle der heiligen Stadt gab es keine Touristen. Es war ein schlichter Hinterhof. Schlicht im Sinne von, sie waren an einem Ort der vor Kunst und Kultur nur so proste. "Ich werde mir deine Worte zu Herzen nehmen", rief Sabriel Iva hinterher, welche sich immer weiter entfernte. Allerdings und das lag wahrscheinlich daran, dass Sabriel solche Auftritte unnötig fand, mit einem verrückten Hahn verlobt war und Nico nicht leiden konnte, feuerte sie noch eine Bemerkung nach: "Ach ja Pass auch auf dich auf. Deine Jacke brennt!" Der kleine Funke hatte nicht viel Macht, jedoch reichte es aus um das lange geflochtene Haar der jungen Frau in Gefahr zu bringen. Iva ließ sich kaum etwas anmerken, jedoch nutze sie nun einen Zauber um zu verschwinden. Schlicht, aber sehr effektiv. Der "Custos de occulto literae" würde nun ihre Schmach und den Wut Anfall nicht mehr mitbekommen. Eigentlich schade, Ihr Auftritt war sehr professionell gewesen. "Ich glaube ich sollte meine Waffe lieber auf dich richten", knurrte Orell und steckte das Schießeisen weg. "Glaubst du ernsthaft eine SIG P220 richtete etwas gegen jemanden von uns aus?", hackte sie nach und Orell wurde etwas rot um die Nase herum: "Alte Angewohnheit. Wer war das." "Eine Feder." "Hej ein bisschen mehr wenn ich bitten darf. Ich sag nur Audienz beim ..." "Heilligen Vater. Du wiederholst dich. Eine Feder ist eine Feder. Sie sind Boten und Phantome zugleich. Kämpfen werden sie nur im äußersten Notfall. Nur hochrangige Federn besitzen etwas wie einen Titel, den sie preisgeben. Wenn dir jemals eine Feder seinen Namen nennen sollte, Orell, tun sie das nur, damit man in seinen letzten Minuten jemanden hat um nicht alleine sterben zu müssen." "Das ist ein schlechter Scherz", kommentierte Orell, jedoch ließ sich Sabriel auf keine weiteren Informationen ein, außer ihrem Unmut: "Ein schlechter Scherz ist, dass diese bekloppte Aktion mich meine Mittagspause gekostet hat." Im Container angekommen, ging Sabriel zuerst zu Simon und berichtete ihm von Iva. Vor allem beunruhigen fand sie, dass die Feder kampfbereit war. Man sah es sehr schnell, denn Federn trugen als boten die Haare offen, im Kampf geschlossen oder hochgesteckt Sie hatte eine Hose und kein Kleid getragen, außerdem war Sabriel der Geruch von fließendem Gewässer in die Nase gestiegen. Eine Eigenschaft bei Wassermagiern dann auftrat, wenn sie ihre Magie verwendeten oder kurz davor standen. Damit die Blaukappe nichts von der Unterhaltung mitbekam, reichte Sabriel ihren Kollegen ein Dokument auf dem etwas in Latein stand, las jedoch Sanskrit vor mit dem Inhalt der Geschehnisse auf dem Hinterhof. Sabriel bezweifelt das die Gardisten beide fließend Sanskrit beherrschten. An ihrem Platz angekommen brummte Orell fleißig vor sich hin. Ihm gefiel die Situation genauso wenig wie Sabriel. Die zu Anfang lockere Stimmung nach dem gestrigen Abend war verschwunden. Okay, dachte sich Sabriel, schlimmer konnte es nicht mehr werden und sie ließ ihren ersten Büchergeist vor den Augen des "Custos de occulto literae" los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)