Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 45: Kapitel 45 Das Löwenkind ------------------------------------ Kapitel 45 Das Löwenkind Simon Haston klappte sein Handy zu und ging in das Zimmer neben an. Sabriel stand unter Beobachtung und durfte nicht abschließen, zwar klopfte der Mann, aber er wäre auch bei einem "Moment" oder "gleich" sofort eingetreten. "Du ziehst dich um?", fragte der Mann und war nicht sehr erfreut, dass Sabriel eindeutig wie eine Frau aussah. "Hotelzimmer, Freizeit, DUSCHE!", kam es etwas ungehalten von Sabriel zurück. Simon wurde bei dem letzten Wort etwas rot. Auch wenn die Astrontrochter sich als Mann verkleidete, eine Frau blieb sie und Simon hatte wenigstens etwas an Anstand im Leib. "Spaziere in diesem unmöglich Aufzug nicht durch das Hotel. Felizitas ist deine Eigenheit allmählich leid." "Arbeitest du noch weiter? Ich muss mich bewegen. Nervt dich der Blaumann auch so wie mich? Konnte mich gar nicht richtig bewegen." Simon ging nicht weiter darauf ein. Natürlich hatte er den Gardisten in der blauen Uniform ziemlich ermüdend gefunden. Jedoch interessierte sich dieser Mann nicht sehr für Geschichte und er hatte in Ruhe Arbeiten können. Zu dem hatte er keine Chancen Sabriel wirklich fest zuhalten. Immerhin besaßen die meisten Feuermagier einen hohen Bewegungsdrang, da in ihrem Körper überdurchschnittlich Menge an Energie floss. Von seiner Chefin wusste er, dass sie meistens zwei Stunden am Tag auf dem Crosstrainer stand um ausgeglichen zu sein. Wenn Sabriel also in den Hotel eigenen Fitnessraum gehen würde, musste er das zu seiner eigenen Sicherheit zulassen. Mit einem Date hatte der Bewacher der Atsrontochter allerdings nicht gerechnet. Sie Zog sich eine Bluejeans an, Shucks und ein blütenweißes Herrenhemd. Danach bürstete Sabriel ihre Haare sehr sorgsam und wusch sich nochmal Gesicht und Hände. Den einzigen Schmuck, welche sie besaß war der Verlobungsring von Gabriel. Ein Ringlein aus einer Samischen Silberschmiede in Lappland. Er war ihr viel zu klein, doch Gabriel hatte ihr ein hauchdünnes Lederband dazu gegeben. Im Scherz hatte sie gedacht, war der komische Gockel auf diese Idee gekommen. "Wenn Duncan und Johanna dich nicht mehr beschützen können, dann heirate ich dich und passe auf dich auf." Aber er hatte bis heute an seinem Versprechen festgehalten und schien es sich in den Kopf gesetzt zu haben es auch durch zuziehen "Da non credere!" Orell sah aus als habe er einen Geist gesehen, als Sabriel sich in der Lobby zu ihm setzte. Sofort geißelten ihn Blicke scharf wie Schwerthiebe. Die Astron war stinksauer, das er ein privates Treffen mit ihr haben wollte oder er wäre direkt zum heiligen Vater gegangen. "Verzeihen Sie bitte, aber ich hatte nicht erwartete, dass Sie wirklich eine Frau sind und noch dazu zu eine so bezaubernde." "Hören Sie auf Ihre Instinkte sind bemerkenswert. Sie haben den Posten des "Custos de occulto literae" nicht zum Zeitvertreib erhalten" Orell verkniff sich ein Lächeln. Er wollte die außergewöhnliche Erscheinung vor sich nicht noch mehr verärgern. Das Gift in ihren dunklen braunen Augen sollte nicht genährt werden. Eine kleine Kellnerin brachte Sabriel einen bunten Cocktail und Orell einen Kaffee. "Ich habe mir erlaubt ihnen eine Erfrischung zu bestellen. Natürlich ohne Alkohol" Hatte sie doch gesagt, er hatte sehr gute Instinkte. Feuermagier tranken nur wenig bis gar kein Alkohol Sie konnten sich einen Kontrollverlust nicht erlauben. Sabriel trank nicht, denn sie vertraute dem Kerl vor ihr keinen Millimeter "Ich möchte ihnen nichts tun. Es ist nur das erste Mal, dass ich einem echten Magier... einer echten Elementarmagierin gegenüber saß. Mein Amt beschäftigt sich viel mit eures gleichen, aber seid 60 Jahren gab es keinen direkten Kontakt mehr zu jemanden wie sie es sind." "Und ich glaube ihnen kein Wort. Sie haben bereits heute Nachmittag zugegeben, dass sie mehr wissen, als mein Begleiter und ihr Kollege erfahren sollen." Orell hatte sich darauf eingestellt es mit einem harten Brocken zu tun zu haben. Mit diesem Kaliber hatte er nicht gerechnet. Er war zwischen Faszination und seinem Amt hin und hergerissen. Alleine, dass er hier mit einer Freuermagierin in trauter Zweisamkeit eines Hotels saß konnte ihm das Amt kosten. "Was führt sie hier her", fragte Orell und versuchte eine neue Strategie, doch Sabriels Blick blieb misstrauisch und einer Kobra gleich. Was war mit dieser jungen Frau nur geschehen, dass sie solches Gift in sich barg? "Geben sie mir etwas mit dem ich was anfangen kann, dann reden wir weiter." "Eine Gegenleistung?", wunderte sich Orell, denn mit einer Verhandlung hatte er nicht gerechnet. Sabriel stütze ihren Kopf auf die Faust und schlang die langen Beine übereinander: "Ja, sie haben erkannt was ich bin und ich bin Ihrer Forderung des Treffens nachgekommen. Damit ist der Handel von heute Mittag erfüllt." Der Gardist verstand:"Ex ungue leomen. An den Krallen erkennt man den Löwen." "Mein Name ist Sabriel-Luca Astron und gehöre zur Familie Balthasar von Falkenstein. Wenn sie jetzt nicht eine sehr gute Erklärung für mich haben, dann steckt ihr Hals in einer sehr dicken Schlinge." "Sie kennen den Jungen also, der vor zwölf Jahren in den Vatikan eingebrochen ist." Der Junge um den in Italien gerade gesprochen wurde, hatte am Nachmittag seine beste Freundin an das Haupttor des Anwesens begleitet. Selbst wenn ihr Gespräch sehr unangenehm für die Freundschaft der beiden gewesen war, so nahmen sie sich zum Abschied noch mal in den Arm. Anschließend rannte Johanna den Weg zurück ins Dorf hinunter, die Abkürzung über die Hügel vom Falkenstein konnte sie nicht laufen, weil der Schnee schon viel zu hoch lag. Hingegen Kai begab sich nicht direkt auf den Weg ins Haus wie es vernünftiger gewesen wäre. Seine Schritten führten um das Gebäude herum in Richtung des Glashauses. Mia war gerade dabei Aslan beim Freiräumen des schmalen Weges zu. Glashaus hin zu helfen, als sie Kai bemerkte. Mit dem Besen in der Hand rannte sie auf ihn zu und fiel, wie sollte es nicht anders sein, über den zulangen Besenstiel. Mia war nicht sehr schwer und Kai schaffte es trotz seiner körperlichen Schwäche sie aufzufangen. "Hallo Kai", ertönte die Stimme der Gestaltwandlerin und Kai legte ihr liebevoll eine Hand auf ihren Schwarzen Schopf. Mias Wangen waren von der Kälte ganz rot geworden und auf ihrem Umhang lang eine feine Schicht Schnee. Aslan sah seinem Patenkind eindringlich in die Augen. Nachdem der alte Mann sich vergewissert hatte, dass der Junge ihn verstand, nahm er Mias Besen und verstaute die Sachen im Glashaus. Die beiden sahen dem Araber in seiner Indigoblauen Kleidung nach. Er lief gebückt und langsam. Kai fiel nichts ein, dass er hätte sagen können, denn ihm wurde plötzlich bewusst, das er Mia weiterhin in seinen Armen hielt. Sie war viel zierlicher als Johanna. Er und Jo waren auch körperlich auf einer Augenhöhe zu dem schwarzhaarigen Mädchen musste er sich hinunterbeugen Mias Augen waren hell und hatten eine erstaunliche Tiefe. Hingegen Johannas Blick war fest und sehr direkt, beide Mädchen waren hübsch, dachte Kai, aber ganz anders. Was dachte er da nur für einen Unsinn, das Gerede mit Jo hatte ihm wohl den Rest seiner gesunden Zellen zu Matsch werden lassen. "Kai was hast du?", drang mit einem Mal Mias Stimme an ihn heran und ihre Fingerspitzen berührten vorsichtig sein Gesicht. "Es tut mir leid." Diese kleine Geste war der Ruck den Kai benötigt hatte um sich aus seiner Starre zu lösen. Er zog Mia zu sich hoch und kuschelte sich eng an ihren Körper. Ihre Fußsitzen berührten kaum noch den Weg auf dem sie beide sich befanden. Ein kaum merkliches Wimmern entfloh Mia, denn Kai nutze sehr viel seiner Kraft um ihren Körper an sich zuhalten. "Verzeih mir, kannst du das noch einen Augenblick aushalten", flüsterte er und meinte damit nicht nur, dass er ihr viel zu nahe trat mit einer solch innigen Umarmung. Nach wenigen Augenblicken spürte der Junge, wie Mias Arme sich ich um seine Schultern und den Nacken legten. Er schmiegte sein Gesicht in ihre Halsbeuge und zog den Duft von Seife und Maiglöckchen ein. "Mach dir keine Gedanken. Ich kann sehr viel ertragen." So standen die Beiden eine, für sie, unendliche Zeit ihm Schnee und ließen die Sonne über den Horizont gleiten. Erst als die Dunkelheit der Nacht die Wärme mit sich nahm, gingen sie zurück ins Haus. *Da non credere! ital: kaum zu glauben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)