Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 27 Grenzgänger ---------------------------------- Kapitel 27 Grenzgänger Mia blickte in die Dunkelheit. Der Gevatter Mond hatte sie aus dem Bett getrieben. Der Fluch in ihr wanderte wie eine Raubkatze. Er bläkte die Zähne und spürte das die Person, welche ihn zähmte weit weg war und keine Verbindung zu Mia hatte. Barfüßig nur in das Gewandt gehüllt das Mia als Schutz vor dem Fluch einst geschenkt worden war stand das Mädchen vor der Mauer der Falkenherrin. Am liebsten wäre die Raubkatze dagegen gesprungen und hätte seine Krallen daran gewetzt, jedoch der Bannkreis war alt und mächtig. Zudem stand Mia unter dem Schutz der Falkenherrin, also war ein Ausbruch unmöglich. Vorerst! Seine Zeit würde kommen. Aslan, der treue Verwalter des Anwesens tauchte aus dem Nebel der Nacht auf und fand das Hilfelose Bündel im Frost liegen. Die Dunkelheit, welche Mia umgeben hatte war verschwunden. Sie war nun ein völlig normales Kind. Leider würde diese Dunkelheit irgendwann wieder zum Vorschein kommen und Aslan betete zu Allah, dass in dieser Zeit die Alexis Mia beschützen konnten. Der alte Magier streichelte ihr das schwarze Haar. Er empfand Mitleid, denn in der Dunkelheit hatte er Mias Tod gesehen und dessen Augen waren auf Jagt aus. Aus dem eisigen Nebel auf einem steilen Hügel, stach es hervor, das alte Klostergemäuer und Internat der Stella Aureus. Im Tal unten wurde das verträumte Falkenstein von den Schwaden wie von zarten Daunen eingedeckt. Nur etwas weiter oben an der Klippe zum See thronte die Burg Falkenstein unter dem Wappen der Balthasar. Wer jetzt zum Himmel sah konnte die Greifvögel erspähen, welche in ihren Schlag zurückflogen. Sie wurden erwartet. Auf der Mauer des Verteidigungsrings stand Anna-Lena. Ihre Haltung war stolz, genau wie die eines Adlers, ihre Bewegungen, wie die der schwingenden Flügel, leicht fast schon schwerelos. In den klaren Augen lag Verantwortung und Wissen. Die unbeschwerten Tage waren vorbei. schon viel zulange vorbei. "Du denkst wieder an deinen Mann." "Du lehnst dich wieder zu weit aus dem Fenster junge Dame." Johanna war nicht in der Stimmung als Kind behandelt zu werden. Der Mond hatte sie die Nacht wach gehalten, sowie die Sorge um ihren manchmal etwas leichtsinnigen Bruder. Anna-Lena blickte sie nicht an. Sie ertrug kaum noch das Leid des Fluches. "Julian hat gerade die Nachricht vom Oberhaupt Abadonn erhalten, dass Fin durch ihre Reihen streift.", wechselte Jo das Thema. "Verluste?" Der Gesandte der Fünf mächtigen Geister, welcher die Prüfung einberief war dafür bekannt eine schnelle Auslese vorzunehmen wenn ihm jemand quer kam. "Nur Technologie. Er scheint eine Allergie auf das 21 Jahrhundert zu haben.", meinte Jo leicht belustigt. Sie kannte Nico gut, denn er war nur ein Jahr vor Duncan zum Familien Oberhaupt gewählt worden. Also mit gerade mal 15 Jahren. "Der Fluch war noch nie ein Grund...", begann Anna-Lena, doch Jo unterbrach sie. "Nein, wir Balthasar haben keinen Grund uns vor der Prüfung zu fürchten. Aber du machst dir mehr sorgen um Emily." Ein alter Waldkauz landete bei Anna-Lena auf dem Arm, deshalb musste sie nicht ihre Nichte ansehen. "Julian ist zu Sorglos. Sie hat kein Zeichen, aber einen Attribut der einer Toten ähnlich sieht. Sie ist sein Kind, aber ob die Geister sie akzeptieren." "Darum solltest du dir weniger Sorgen machen.", knirschte Johanna mit den Zähnen. In Gedanken war sie bei Kai und kannte Julian gut genug um zu wissen, dass dieser seinen Neffen geradewegs in die Hölle führte. Sie wusste ihre Eltern waren Tod, doch Kai würde an Hoffnung leiden. Hoffen war etwas grausames. Ungewissheit zermürbte jede Seele und am schnellsten den Verstand. "Was willst du damit sagen.", forderte Anna-Lena sehr sachlich. "Der Wind fängt an zu Tosen. Irgendetwas geht hier vor und das hat mit dem Tod zu tun. Mit verfangenem Tod und neuen Opfern." "So blutrünstig kenne ich dich ja gar nicht.", spielte die Tante das grausige Verhalten ihrer Nichte herunter. "Egal wie mächtig wir sind, der Mensch hat die Fähigkeit einander zu Töten, also werden die Fünf Familien immer angreifbar sein." "und jetzt vor der großen Prüfung sind sie es am meisten?", ergänzte Anna-Lena als Frage. "Das war schon immer so. Diese Zeit musste ich schon immer Überstunden machen." "Schon immer?", flakste die Ältere, weil so altkluge Sprüche gar nicht zu ihrer aufmüpfigen Nichte passten. "Meisterin Anna-Lena ihr vergesst mein Amt existiert bereits seit vielen Jahrhunderten." Jetzt musste sich die Frau um drehen. Sie Blickte in die Augen eines Falken, das weise Haar wehte im Wind der Morgendämmerung und die Gewandung rauschte wie Flügelschlagen. "Ich bin die Falkenherrin, vergesst niemals das ich den Tod bereits gesehen habe." Anna-Lena stütze zu Boden. Sie hatte ihre Schwägerin begraben, ebenso vor geraumer Zeit auch ihre Schwiegermutter und dennoch gab es kein zweifel, diese Ausstrahlung war ihr einfach zu vertraut. Alle Drei Frauen glichen sich bis auf das Haar, hatten unabhängig von einander existiert. Die eine hatte die andere hervorgebracht und nun an einem unbedachten Morgen waren sie eins. Die Magierin spürte zwar, dass es sich dabei um eine viel zu einfache Lösung handelt, aber zu mehr war ihr Geist nicht in der Lage. "Egal was euer Mann und die Alexis heraus fanden, es lohnte sich zu töten. Es lohnt sich so großes Risiko ein zugehen, dass nur noch Kind helfen kann, welches man an den Galgen der Hoffung knüpft." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)