Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 Rückfahrt -------------------------------- Kapitel 12 Rückfahrt Müde blickte der völlig erschöpfte Junge auf den Holzstock, anschließend auf die entschlüsselte Botschaft. Hoffnungslos, sackte er auf dem Rücksitz von Isodoras Wagen zusammen. Nicht sehr aufschlussreich, was er herausbekommen hatte. Ein Haufen Buchstaben und Zahlen. S4POA4RVTCAH CKOANIT/RAALRIXOASNKDYETRAPLAES ISNADUEFBDIIBCIHLAIUOFTPEACPAA JUONADNMIANMAA Die Rückfahrt nach Falkenstein würde im Verhältnis zu andern Reisen, nicht all zulange dauern. Doch die letzten Ereignisse hatten Kai um einige Tage richtigen Schlaf gebracht. Der Brief seines Onkels hatte sich in seine Seele gefressen. Jeder Buchstabe schien ein Kopie auf Kais Netzhaut hinterlassen zu haben. Es war kein weitschweifiger Brief gewesen, wie Julian immer mir, seiner Mutter zukommen ließ. Kai, diese Nachricht hat es niemals gegeben! Dein Vater wollte, dass du diesen Stab erhältst. Ich werde dir nicht helfen können. Es tut mir leid. Wir alle schweben in großer Gefahr. Fragen wie Gewehrkugeln schoss dem Jungen durch den Kopf. Er hatte mir nichts gesagt, jedoch wäre ich keine Oma, wenn ich sein Gesicht nicht hätte deuten können. Das genaue Ausmaß von Julians Nachricht war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Ich hatte mehr mit der Vorladung bei den Astrons zu tun und mit Isodoras Gemerckere. "Was wird aus den Studenten?", wollte die Frau wissen. Ich stieg, so gut gelaunt wie es ging, in den Jeep. "Ich habe Raven angerufen." Isasoras starfte mich fast mit ihrem durchdringendem Blick: "Frau Professor, dieses Haus ist etwas Besonderes.“ „Ich weiß, deswegen habe ich die zuverlässigste Schülerin meines Mannes gewählt, welche meine Studenten im Auge behalten soll. Und willst du nicht bald mal den Motor starten?“ Mein Ausspruch hatte die praktische Frage, dass die Schwester meiner Schwiegertochter keine Widerrede gab. „Wir fahren“, jubelte Mia vom Rücksitz lauthals. „Mia, meine Ohren“, brummte Kai-Alexander. Für das Mädchen war die Fahrt spannender, als jedes Abenteuerbuch. Zum ersten Mal in ihrem Leben, sah sie mehr als die Schule, unser Studienhaus oder das Kamui. Es war eine wirklich gute Ablenkung von all den Dingen, welche Kai innerlich matterten. Mein Enkel hatte allerhand zu tun, um Mia all ihre löchernden Fragen zu beantworten. Was ist das? - Eine Hochspannungsleitung, eine Fabrik, eine Straßenbahn, ein Tiertransport und so weiter und so fort... Wir waren erst abends losgefahren und auf halber Strecke schliefen außer Isodora, welche am Steuer saß und Kai, alle im Auto. Kai hatte nicht das Bedürfnis sich mit seiner Tante zu unterhalten. "Du weist das du sie Felizitas vorstellen musst! Das Center kümmert sich seid je her um Wesen wie sie." Genau wegen solchen kalten Worten, wollte Kai nicht mit ihr reden. Er hatte schon immer Schwierigkeiten mit ihrer Art gehabt. Sie hatte nichts mit seiner Mutter gemein gehabt, außer eine ziemlich verkorkste Jugend. "Hast du mich verstanden Kai-Alexander!" In seinem Magen brodelte es bei ihren strengen fast beiläufigen Worten. "Über dem Center steht immer noch der Segen der Falkenherrin.", nuschelte der Junge und vermied den Blickkontakt über den Rückspiegel des Jeeps. "Johanna hat ihre eigenen Probleme und du wirst auch bald welche bekommen, wenn es so weiter mit dir geht. Wie stellst du dir die Prüfung vor? Die Alexis haben kaum noch Reputation. Gabriel ist ein Aureus und stärker als du. Gegen andere Großmagier hast du keine Chance." Von dieser Frau eine Moral gepredigt zu bekommen, machte Kai innerlich zu dem Rebellen, den viele in der Schule in ihm gesehen hatten. "Sechs große Geister Eurasiens schlossen mit sechs Menschen und deren Familien ein Bündnis, damit es eine Brücken zwischen den so unterschiedlichen Welten und eine Ordnung gab. Als eine der Familien ihre Macht missbrauchte und den Geist unterwarf, wurden die Familie ausgelöscht und der Geist in viele kleine Segmente zerteilt, welche nur noch als Halbschatten den andern Geistern dienten um die Restlichen Fünf Familien im Auge zu behalten. Fort an wird alle 50 Jahre geprüft wer sich als loyal und würdig erweist. Unwürdige, sei es zu schwache oder verdorbene Wesen bleiben am Ort der Prüfung zurück bis in alle Ewigkeit." "Danke für das Schauermärchen.", knurrte Kai in sich hinein und dachte an den Brief seines Onkels. Er senkte den Kopf um das Gespräch endgültig zu beenden und beengte somit, ganz unverhofft den müden Augen von Mia. Sie sahen sich einfach nur an. Keiner verlor ein Wort oder einen flüchtigen Gedanken, den der andere hätte hören können. Sehr angenehm und warm empfanden beide diesen ruhigen Moment. Mia richtete sich etwas auf und umarmte Kai still und irgendwie auch heimlich. Dieser rührte sich nicht. Er ließ es einfach geschehen. Ihre Hand fuhr wie ein Hauch über seinen Wange, so dass ihm ein Schauer überfiel. Kai begann sich zum ersten Mal seid Tagen sich zu Entspannen. Seine Augen wurden bleiern schwer und fielen langsam zu. Bei jedem Atemzug erkannte der Junge Mias Geruch und spürte ihre Nähe, ihr Wärme. Seine Glieder sehnten sich nach mehr Erleichterung und Aufschwung, weswegen sein Arme ruckten um Mia fest zuhalten. Doch soweit sollte es nicht kommen. Auf dem Schoß des Mädchens lag nämlich ihr Schreibheft, dass sie immer mit sich führte und alles auf schrieb, was sie lesen konnte. Das, was Kai aufgeschlagen sah raubte ihm den letzten Funken Hoffnung auf Schlaf. Mia schrieb nur das, was sie lesen konnte und sie hatte den Text von Julian aufgeschrieben. Kai hatte ihm niemanden gezeigt. Nicht mal mir oder seinem Bruder. An Mai hatte er dabei nicht ein Mal gedacht und trotzdem stand dort der Brief seines Onkels in entschlüsselter Form. 404 v. Chr. Sparta Contrario Skytale in de Biblioteca Joanina. Kai-Alexander, pass auf dich auf Papa und Mama Mia, was hast du getan? Dein Vater nicht ich. Ich bin nur die Tochter einer verfluchten Schamanin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)