Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 50: Heir Apparent ------------------------- Rukia schien über Byakuyas Einladung zum Abendessen überrascht zu sein. Sie schien kurz davor, in Ohnmacht zu fallen, als er andeutete, dass sie es vielleicht genießen würden, auszugehen. "Aber Nii-sama", protestierte sie. "Habe ich irgendetwas das extravagant genug ist?" Natürlich hatte sie. Sie hatte fast alle Kimonos von Hisana geerbt. Doch Byakuya schüttelte den Kopf, um anzudeuten, dass sie sich nicht zu sorgen brauchte. "Deine Uniform reicht für fast alle Anlässe aus", erinnerte er sie. "Ich dachte auch an etwas Zwangloses. Vielleicht könnten wir Kaiseki in einem Ryokan essen? Da gibt es ein neues Restaurant in der Seireitei, von dem Tante Masama in ihrem letzten Brief geschwärmt hat. Ich würde es gerne ausprobieren." "Oh! Ein Abendessen mit mehreren Gängen", Rukias Gesicht hellte sich bei der Andeutung an. "Das klingt wundervoll!" Da war allerdings immer noch eine Menge Aufhebens darüber, was sie tragen sollte. Byakuya war amüsiert, wie viele Kleidungsstücke Rukia anprobierte, bevor sie sich am Ende doch für ihre Uniform entschied. Er selbst wollte nicht den Prunk und die Umstände, die der Kommandantenhaori mit sich bringen würde, also hatte er sich für einen einfachen, tiefblauen Kimono entschieden, der an keiner Stelle das Kuchiki-Wappen trug. Seinen Schal und den Kenseikan würden zu Hause bei Senbonzakura bleiben. Er bezweifelte, dass er wirklich irgendwo wirklich unerkannt hingehen konnte, doch eines, was ihm die Theaterbesuche mit Hisana gelehrt hatte war, dass wenn er die offensichtlichen Gesten minimal hielt, würden das die anderen auch tun. Auf ihrem Weg nach draußen nahm Byakuya Eishirō zur Seite, um sich zu entschuldigen. "Bitte sag der Köchin, dass es mir Leid tut, sie nicht früher informiert zu haben. Das war eher spontan. Natürlich hast du mein Segen, das Personal dazu einzuladen, zu essen, was auch immer sie für Rukia und mich zubereitet haben. Doch ich möchte darum bitten, dass Aio etwas zum Vizekommandanten hinüberbringt. Er arbeitet heute Abend spät und ich mag es nicht, ihn zu vernachlässigen.“ „Wir werden zusehen, dass man sich gut um ihn kümmert, mein Herr. Das Personal wird sehr erfreut sein, zu hören, dass sie sich entschieden haben auszugehen. Es ist eine Weile her, mein Herr.“ „Durchaus“, nickte Byakuya. „Vielleicht könnte Aio Renji auch daran erinnern, wenn sie ihn sieht, dass er heute Abend mehr als willkommen an seinem gewohnten Platz in meinen Gemächern ist?“ „Es wird sein, wie sie sagen.“ Sie waren beim zweiten Gang, einem Narezushi, als Byakuya sagte: „Ich könnte deinen Rat brauchen, Rukia.“ Beinahe hätte sie den fermentierten Fisch ausgespuckt. Nach einem kurzen Hustenanfall und einen tiefen Schluck Sake, schaffte sie es, zu antworten. „Ich? Dich beratschlagen, Nii-sama? Über was?“, quiekte sie. „Renji“, gestand Byakuya und füllte ihre Sakeschale wieder auf. „Oh“, sagte sie vorsichtig. Aufgrund ihres hohen Rangs war ihnen ein privater Tisch nahe der geöffneten Tür zum Garten angeboten wurden. Längliche Papierlaternen hingen vom Dach hinunter und erleuchteten den dunklen Himmel. Die untergehende Sonne schien pink durch die Äste der Kiefern. Motten schlugen mit ihren Flügeln gegen das Licht. Zwitschernde Spatzen hüpften über die hölzernen Dielen des Terrassenbodens, kamen mutig dem Eingang näher, in der Hoffnung, noch ein paar Krümel zugeworfen zu bekommen. „Ich habe vielleicht ein paar Fehler mit Renji gemacht“, sagte Byakuya. „Und ich bin mir nicht sicher, was ich tun kann, um die Sache richtig zu stellen.“ „Nun ja“, sagte sie vorsichtig. „Was glaubst du, hast du falsch gemacht?“ Byakuya kaute für eine Weile auf dem eingelegten Fisch herum, während er seine Gedanken sammelte. Dann legte er die Essstäbchen in ihre Halterung und sagte endlich: „Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher. Wir wurden unterbrochen durch die Angelegenheit mit seinem Bruder, bevor wir wirklich darüber reden konnten. Alles, was ich weiß ist, dass wir uns über das Abendessen gestritten haben und dass er über etwas auf unserem Rückweg gegrübelt hatte. Dann hatte er mich einige sehr seltsame Fragen gefragt.“ Als Rukia ihren Mund öffnete, um zu fragen, was die Fragen waren, schüttelte Byakuya den Kopf. Da gab es Grenzen. Er war sich nicht sicher, ob er schon bereit war, die Ebene seiner 'Homoesexualität' mit jemanden zu besprechen, der so sehr wie seine verstorbene Frau aussah. „Ich denke... wenn ich raten müsste, hat es etwas mit vorherigen... Bindungen zu tun. Ich vermute er ist... eifersüchtig darauf, dass ich verheiratet gewesen bin“, fügte er daher schnell hinzu, Sie nickte, als könnte sie das verstehen. „Es ist vielleicht seltsam für ihn. Kerle waren immer mehr sein Ding.“ Oh? „Aber er sagte, er würde es...“, Byakuya hatte Probleme, einen angemessenen Begriff zu finden. „... gleichstellen.“ Rukia rollte mit den Augen. „Das ist, was er jeden glauben machen möchte. Vielleicht sagt er es auch sich selbst. Er rannte mit allen Sorten von Leuten herum, wenn du weißt, was ich meine, aber es waren immer die Typen, an die er sein Herz verloren hatte.“ Rukia schien zu überlegen, während sie ihr Essen in der Schale umher schob. „Oder zumindest waren das die Beziehungen, von denen ich gehört habe. Die, die mehr als nur eine Nacht dauerten.“ Ah. Also schlief Renji mit beiden, doch liebte nur einen. Das konnte nicht vollkommen wahr sein, denn Renji hatte Rukia offensichtlich in einer gewissen Weise geliebt. Doch wenn sie eine Ausnahme war, die die Regel bestätigt, war es kein Wunder, dass der Gedanke an Hisana Renji verrückt machte. Das würde auch seine Verzweiflung erklären, sicher zu sein, dass sich Byakuya als 'schwul genug' betrachtete. „Doch was kann ich dagegen tun?“, sinnierte er laut. Die Kellnerin kam, um ihr Gedeck mitzunehmen, um den nächsten Gang vorzubereiten. Als sie ging, fuhr er fort. „Wie kann ich Renji versichern, wenn es unmöglich ist, abzustreiten, dass ich Frauen geliebt habe? Ich war verheiratet. Ich kann das nicht rückgängig machen, nur um ihm Sicherheit zu geben.“ „Hast du... hattest du... ähm, andere männliche Freunde?“ Byakuya blickte auf, um zu sehen, wie Rukia hochrot wurde und einen weiteren, langen Schluck von ihrem Sake nahm. „Natürlich“, sagte er ihr einfach. „Und das habe ich ihm auch so gesagt. Wie auch immer, du erkennst das Problem, oder? Ich kann sagen, was ich möchte. Aus seiner Sichtweise ist das Einzige, was sicher ist, dass ich 6 Jahre lang mit Hisana verheiratet war.“ Sie wurden wieder unterbrochen, als Schalen mit Takiwase ankamen. Der reichhaltige Geruch von Pilzen und Sojasoße wehte von dem Gericht mit Lotoswurzel und Hühnchen hinauf. Byakuya nahm sich einen Moment, um die künstlerische Darstellung zu bewundern. Tante Masama hatte mit dem Restaurant Recht. Es war sehr gut. Rukia aß für eine Weile gedankenverloren, doch dann blickten ihre glänzenden Augen zu Byakuya auf. „Du scheint dir viele Gedanken darüber gemacht zu haben, wie es von seiner Seite aussieht, Nii-sama.“ Sie schien sehr überrascht davon zu sein. „Vielleicht“, grummelte Byakuya, verärgert darüber, dass sie ihn scheinbar als unbedacht einschätzte. „Doch bin ich einer Lösung nicht näher gekommen.“ Rukia blickte sich im Restaurant um. Sie hatte sich wohl auch daran erinnert, woher die Empfehlung für ihr Essen herkam, denn sie fragte: „Glaubst du, dass Tante Masama die Sache schlimmer macht? Ich meine, sie ist immer hinter dir her, damit du wieder heiratest.“ Byakuya hatte daran noch nicht gedacht, denn er bevorzugte es, so wenig wie möglich an Tante Masamas konstante Hetze zu denken. Er seufzte. „Vermutlich. Doch ich weiß nicht, wie Renji daran scheitern könnte, mein Desinteresse einem solchen Verlauf nicht zu bemerken. Ich habe ihn immerhin mit zum Hanami genommen, um mir zu helfen, es zu vermeiden.“ „Richtig“, Rukia runzelte über ihre Schale die Stirn. „Doch eine Sache, die ich bei Renji weiß, ist, dass er dir niemals im Weg stehen würde.“ Byakuya verstand es nicht. „Und was bedeutet es in diesem Kontext?“ „Wenn Renji denkt, dass heiraten das Beste für die Kuchiki-Familie... oder für dich ist, lässt er dich gehen, egal wie sehr es weh tut. Wenn es das ist, was er glaubt, dass du es möchtest, würde er alles tun, um dich glücklich zu machen.“ Und Rukia wird es wissen, dachte Byakuya. Die Kellnerin räumte die Teller ab, um eine Suimono zu bringen, eine Suppe mit Yuzugeschmack, serviert in einer abgedeckten Lackschale. Byakuya öffnete den Deckel und nahm sich einen Moment, um den Geruch zu genießen, der aufstieg. Die Suppe hatte eine tolle, kräftig grüne Farbe. „Du sagst also, dass du glaubst, Renji ist verärgert, weil er sich vorstellt, dass egal was ich sage oder tue, ich ihn für eine arrangierte Ehe verlassen würde?“ „Es scheint unumgänglich zu sein“, sagte sie mit einer Art traurigem Lächeln. „Oder zumindest Tante Masama hätte es gerne so. Wie auch immer, Renji weiß, wie wichtig dir Tradition ist. Ich vermute, er glaubt, dass er da an zweiter Stelle kommt.“ Byakuya musste den Drang unterdrücken, vor Frustration zu stöhnen, auch wenn diese Antwort endlich Sinn ergab. Renji kannte nur den Mann, zu dem Byakuya geworden war. Renji kannte die Ausmaße nicht, in denen Byakuya bereit war, der Tradition für Liebe entgegenzutreten. Es war möglich, dass dieser riesige Pavian die Tatsache nicht bedachte, dass Byakuya so stark für ihn fühlte, egal was für ein Geschlecht sie beide in dem Moment waren. Er schüttelte über dem Ganzen seinen Kopf. „Und mit dem sich nähernden Krieg wird der Druck, zu heiraten, nur noch größer. Sollte ich zur Tat gerufen werden, was ohne Zweifel passieren wird, wird die Familie in komplette Panik verfallen, weil kein Erbe vorhanden ist.“ Rukia lächelte schelmisch. „Zu schade, dass du nicht einfach einen Erben selbst hervorbringen kannst, huh?“ Byakuya begann, über diesen Gedanken zu lachen, doch hielt dann inne. Einen Erben hervorbringen. Selbst. Natürlich! Wie konnte Byakuya all die Jahre so blind gewesen sein? Die Lösung ihrer Probleme war so einfach. „Rukia, du bist ein Genie.“ „Bin ich?“, fragte Rukia unsicher. „Warum? Was hab ich gesagt?“ „Es ist nicht eine Heirat, die meine Familie von mir verlangt, aber einen Erben“, sagte Byakuya triumphierend. „Es ist absolut in meinem Recht, einen zu ernennen. Ich würde natürlich bevorzugen, dich zu wählen, aber das würde als unangemessen abgelehnt werden, da du als Frau noch aus der Familie herausheiraten und deinen Namen verlieren könntest.“ Und Gott bewahre, wenn es dieser Kurosaki-Junge werden würde! Byakuya brauchte einen Moment, sich nach diesem beschämenden Gedanken wieder zusammenzufinden. „Doch sicher gibt es einen männlichen Cousin irgendwo, der passen würde. Tantchen Masa würde verzückt, einen geeigneten Kandidaten finden zu dürfen.“ „Warte... bedeutet das, dass du aufgeben möchtest, das Familienoberhaupt zu sein?“ Byakuya starrte Rukia für einen Moment an, zu geschockt, um zu sprechen. Offensichtlich waren all die Jahre des Trainings, damit sie versteht, was es bedeutet, eine Kuchiki zu sein... unkomplett in einigen wichtigen Punkten. Aufgeben, das Familienoberhaupt zu sein? Glaubte sie, es war ein Beruf, den er aufgeben könnte, sollten sich bessere Möglichkeiten bieten? Um ehrlich zu sein war sich Byakuya noch nicht einmal sicher, ob er 'abtreten' konnte, ohne dass es was mit seinem Tod zu tun haben würde. Sein Name war immerhin bereits buchstäblich in den Grabstein gemeißelt worden. Die Ernennungszeremonie war nicht mit einem 'Es sei denn, dir ist nicht mehr danach'-Klausel gekommen. Byakuya atmete tief durch. Es war nicht hier Fehler, dass sie die tausende von Jahren der Tradition und Verantwortung nicht verstehen konnte, die mit diesem Titel kamen. Das sollte sie auch nicht. Das war ausschließlich seine Sache. „Es bedeutet, dass ich einen Erben habe“, erklärte Byakuya endlich mit einem leichten Kopfschütteln. „Die einzige Sache, die sich wirklich ändern würde ist, dass sich der Druck wieder zu heiraten vermindern würde.“ Und natürlich hätte er eine zusätzliche Verpflichtung, sich um jemanden zu kümmern, der ständiges Training benötigte. Jemand, der vollständig und komplett verstehen würde, was es bedeutete, den Titel des Familienoberhauptes zu tragen. „Schließlich“, fuhr Byakuya fort, „Wird von einem Erben verlangt, dass er einige offizielle Pflichten übernimmt, doch da gibt es eine Menge Dinge, die ich vernachlässigt habe, da ich so fokussiert auf meine Position als Kommandant der 6. Division bin. Und in den Punkten, in denen die beiden Pflichten im Konflikt zueinander stehen, kann ich meinen Erben in Vertretung schicken. Das ist eine weise Entscheidung, unabhängig von meiner eigenen persönlichen Einstellung. Ich fühle mich töricht, dass ich diese Möglichkeit noch niemals zuvor in Erwägung gezogen habe.“ Rukia schien nur noch halb zuzuhören. Sie schlürfte den Rest Suppe aus ihrer Schale. Familienpolitik hatten sie schon immer gelangweilt, egal wie sehr Byakuya darauf beharrt hatte, wie wichtig sie sei. Er aß seine Suppe für eine Weile im Stillen, erfreut darüber, dass er nun endlich eine mögliche Lösung für eine Myriade an Problemen hatte. Denn selbst wenn sie darüber falsch liegen würden, was Renji letzte Nacht bedrückt hatte, es würde immer noch den Fokus von Tante Masamas Energie auf einen eher tolerierbaren Weg lenken. Byakuya konnte sich glücklich damit machen, dass sie einige Kandidaten finden konnte und er einen ehrlichen, ernsten Versuch unternahm, jemanden zu wählen. Es würde eine Erleichterung sein, sie zum Verbündeten anstatt zum Feind zu haben. Ein Nimono wurde ihnen vorgesetzt. Ein geschmorter Blaubarsch überzogen mit einer süßen Sakesauce. Rukia hatte während des gesamten letzten Ganges wenig gesagt. Sie war ungewöhnlich still, also fragte Byakuya. „Stimmt etwas nicht?“ „Was? Nein“, sagte sie. „Ich dachte nur an Renji. Manchmal frage ich mich, was passiert wäre, wenn... nun ja, du weißt schon, wenn wir zusammengeblieben wären.“ So vieles würde sich von dem jetzigen Szenario unterscheiden, dass Byakuya noch nicht einmal so tun konnte, als würde er es sich vorstellen können. Denn zu erst einmal müsste dafür Hisana noch am Leben sein. „Vielleicht“, sagte Byakuya, um den Gedanken dennoch auszuführen. „Solltest du dich glücklich schätzen. Er ist ein launischer Liebhaber, überaus emotional und überraschend bedürftig.“ Sie lachte. „Ich weiß. Das mag ich an ihm.“ Byakuya runzelte die Stirn. „Wirklich?“ „Sicher, Renji ist zäh und stark und all das, aber darunter hat er einen riesigen, weichen Kern. Das ist liebenswert.“ „Ja, ich kann verstehen, dass dies eine ansprechende Qualität in einen Freund ist“, stimmte Byakuya zu. „Doch der weiche Kern ist chaotischer, wenn er dein Liebhaber ist.“ Sie machte ein überraschtes Geräusch und schüttelte dann ihren Kopf. „Du bist auch ziemlich liebenswert.“ „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich beleidigt wurde“, sagte Byakuya sanft, als er vom Fisch abbiss. „Nein, Nii-sama, ich meinte das so. Vielleicht ist noch Hoffnung für euch zwei!“ Renji atmete erleichtert durch, als sie endlich wieder in der Seireitei zurück waren. Er und Kinjo hatten es zumindest geschafft, noch mehr Ärger im Distrikt zu vermeiden, doch er hatte seine Nerven noch nicht wieder und sein Griff um Zabimarus Hülle war fest. Als er durch das Tor ging, winkte Renji gewohnheitsmäßig Jibandō zu. Der Riese nickte darauf leicht, doch im dunkler werdenden Himmel sah er mehr wie ein Berg aus, der mit den Achseln gezuckt hatte. „Nun ja, das war scheiße“, bemerkte Kinjo. „Jep“, stimmte Renji zu. Er rieb sich das Gesicht mit seiner Hand und spürte, wie seine Schultern anfingen, sich zu entspannen. Es war niemals einfach, jemandem zu sagen, dass eine geliebte Person während dem Dienst verstorben war und Fujimotos Familie hatte es hart getroffen. Dann, als Sahnehäubchen, hatte er und Kinjo herausgefunden, dass es dort einige hässliche Gerüchte über die Shinigami gab. Diese Art von Spannung war zu nah an den Toren, um es abzutun. Es war eine Sache, wenn Furcht und Rastlosigkeit da draußen war, doch Shinigami waren wegen Lebensmitteln und anderen Dingen von den oberen Distrikten abhängig. Tatsächlich sollte Renji besser schnellstmöglich Bericht erstatten. „Wer ist dein Kontakt drüben in der 2. Division?“, fragte er Kinjo. „Ich werde besser dorthin gehen und… oh, scheiße. Der Kommandant würde austicken.“ „Oh? Lässt er das Frauchen nach der Dämmerung nicht mehr raus?“ Renji zog die Nase kraus. „Was... kam… gerade aus deinem Mund, 7. Offizier?“ Kinjo gab Renji einen bedeutungsschwangeren Blick und hob eine dunkle, dicke Augenbrauche, als wolle er sagen ‚Du kannst es nicht abstreiten, oder?‘. Dann grinste er lasziv und hob als Zeichen des Friedens seine Hände. „Nichts, Vizekommandant.“ Renji hatte überlegt, Kinjo auf ein Bier einzuladen, als eine Art Trost für die furchtbare Erfahrung, jemandem solche Neuigkeiten zu überbringen und dass sie mit eingezogenem Schwanz abgehauen waren. Nun: Fick dich. Tatsächlich war Renji sich nicht sicher, warum er nicht einfach das Grinsen aus Kinjos Gesicht schlug. Renji wusste den Grund: „Ich habe jetzt gerade nicht die Energie für diesen dummen, verächtlichen Mist. Aber fühle dich frei, die Frauchen-Nummer irgendwann mal beim Kommandanten auszuprobieren und zu schauen, wie das ausgeht. Bis dahin, schaff deinen Arsch den Hügel hinauf und erstatte Bericht. Die Zweite muss wissen, was die Leute da draußen sagen. Und, verdammt noch mal, ich möchte wissen, ob ihre mobile Geheimtruppe glaubt, dass es wahr ist.“ Als Kinjo zu zögern schien, schnaubte Renji: „Los! Oder es wird heißen, Yuu Kinjo, 8. Offizier!“ In einem kurzen Aufkommen von stinkender Luft verschwand er. Ein schlauerer Mann würde zurück zur Division gehen und ins Bett kriechen. Doch Renji war noch nie für seinen Grips bekannt. Und nebenbei konnte er wirklich ernsthaft was zum Trinken gebrauchen. Renji war erledigt. Er fühlte sich wie ausgewrungen. All der Stress mit Fujimotos Familie lag ihm schwer im Magen. Es machte ihn fertig, dass keine der Schwestern das Tsuka ito, das zeremonielle Stück Band, welches um den Griff ihres Zanpakutō Hyakuren gebunden war, zu akzeptieren schien. Es fühlte sich wie ein persönlicher Schlag ins Gesicht an. Hyakuren war Fujimotos Gefährte, ihr Seelenverwandter, der Kern ihrer Macht… und sie hatten es mit einer Mischung aus Horror und Ekel angesehen. Zum Glück hatte Renji niemand, der ein Teil von Zabimaru derart zurückweisen könnte. Ah, scheiße, hat er jetzt doch, oder? Sein bekloppter Bruder war am Leben. Und dieser Dummkopf Seichi war auch noch Teil von diesem Rebellion-Mist. Seichi hasste die Shinigami schon so lange, dass er vermutlich Zabimarus Tsuka ito verfluchen, zerreißen, bespucken oder es unter seinem Absatz im Zorn zertreten würde. Vermutlich während seine Gefängnisfreunde ihn anfeuern würden. Der Gedanke stach tief in Renjis Herzen. Es wäre wie immer wieder sterben. Wir werden nichts zurücklassen, versicherte Zabimaru ihm mit einem rasselnden Zischen in seinem Bewusstsein. Ein kalter Trost, doch Renji atmete einfacher bei dem Gedanken. Ja, sagte er zu Zabimaru. Wir werden zusammen in einer Feuersbrunst der Ehre untergehen. Es wird von uns beiden nichts mehr übrig sein. Er kam bei der 11. Division an. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er vorgehabt hatte, dorthin zu gehen, doch Renji war dankbar zu sehen, dass die Tore seiner früheren Einheit weit geöffnet waren und es sich anhörte, als wäre eine Party im Gange. Ja, vielleicht war es das, was er brauchte. Er seufzte tief und machte sich dann auf den Weg zu seinem Lieblingsplatz. Da gab es einen Platz auf der Terrasse von der Haupttrainingshalle, unter der Kolonade, von der man einen guten Ausblick hatte. Man konnte auf dem Gelände sitzen und alles überblicken. Auf dem Weg dorthin sagten 6 Leute: „Heya, Renji“ und boten ihm ein oder zwei Flaschen an. Es war wie zu alten Zeiten. Tatsächlich sogar hüpfte der 7. Offizier auf, als er ihn sah und murmelte: „Scheiße. Du bist schon wieder zurück? Ich dachte, ich hätte noch eine Stunde, bis meine Schicht beginnt!“ „Nein, ich bin noch immer…! Warte!“, Renji versuchte in aufzuhalten, doch er lief bereits zum Tor und stopfte dabei die losen Ecken seiner Kosode zurück in seinen Hakama. Renji schüttelte seinen Kopf. Irgendjemand würde dem armen Idioten sagen, dass er immer noch jede Menge Zeit hatte oder es würde ihm bald einfallen, dass Renji nicht mehr der 6. Offizier war. Man könnte meinen, er hätte das Vizekommandanten-Abzeichen an seinem Arm bemerkt, doch so wie alle anderen aussahen, war er vermutlich einfach nur zu betrunken. Renji ließ sich auf seinem Lieblingsplatz nieder und atmete tief durch, ließ die Geräusche und das Gelächter über ihn gleiten, wie ein Balsam. Er kippte die Flasche nach hinten und war erschreckt über die Qualität des Sake, der seinen Mund füllte. Er schluckte es mit Anstrengung und vielem Husten hinunter. „Heilige Scheiße, was ist das?“, fragte er niemand besonderen. „Selbstgebraut?“ „Nun ja, es ist nicht von der Kuchiki-Brauerei, so viel ist sicher“, schnurrte eine sanfte Stimme, die auf ihn zukam. „Vielleicht ist dein Geschmackssinn zu kultiviert für uns geworden.“ Renji drehte sich um und sah, dass Yumichika neben ihm stand. Im Licht der Laternen wirkte die knallige Farbe seiner Feder, die das rechte Auge dekorierte, fast schon Neonfarben. „Vielleicht“, sagte Renji Yumichika. Er hielt sich die Flasche unter die Nase und zog sie sofort wieder weg. „Doch mir ist es egal, was du sagst, keine Chance, dass das Zeug legal ist.“ „Es war günstig und viel. Wir stellen nie viele Fragen“, Yumichika zuckte mit den Achseln und lehnte dann seine Ellbogen auf das Gelände, um über den Trainingsplatz zu blicken. Matsumoto war mitten drin, eine Art betrunkenes Fußball einem Haufen Kerlen beizubringen, die nicht weit mehr daran interessiert zu sein schienen, zu beobachten, wir ihr Körper wackelte, wenn sie herumsprang. Renji musste zugeben, dass es ein netter Ausblick war. Yumichika jedoch schien gelangweilt. Er blickte zu Renji auf, seine violetten Augen musterten ihn von oben bis unten. „Worüber gab es Streit?“ „Streit? Welcher Streit?“ „Warum sonst würdest du dich unter uns mischen wollen?“ Renji nahm einen ordentlichen Schluck des puren Alkohols. Der zweite Schluck war nicht annähernd so schwer hinunterzubekommen, wie der Erste. Es brannte immer noch, aber nicht mehr so schlimm. „Ich wollte nur was trinken und etwas… unkomplizierte Gesellschaft.“ „Hmmm, unkompliziert?“, Yumichika nickte wissend. Während er aufstand, klopfte er sich seinen Hakama aus. „Ok. Ich könnte dich mich ficken lassen.“ Er spukte Sake überallhin, duschte damit die Rücken der Typen, die vor Renji standen. Ein paar von ihnen beschimpften ihn herb. Er winkte ab, während er versuchte, wieder Luft zu bekommen. Als ihm das endlich gelungen war, hustete er: „Was?!“ „Wenn du nach unverfänglichen Sex suchst, ist das ok für mich“, sagte Yumichika und warf sein Haar zurück. „Uh…“, Renji hasste sich selbst dafür, aber für einen ganz kurzen Augenblick fand er die Idee nicht so schlecht. Es fühlte sich an, als hätte er schon lange nicht mehr ein solch direktes Angebot. Um gerecht gegenüber Byakuya zu sein, haben sie in letzter Zeit mehr getauscht, als am Anfang. Doch was Yumichika anbot, kam ohne das Gewicht einer Hintergrundgeschichte. Es war unverfänglich, einfach… spaßig. Und eine unglaublich schlechte Idee. „Nein!“, sagte Renji, hüpfte vom Geländer auf den Boden und ließ Yumichika auf der Terrasse zurück. Renji begann sofort zurückzuweichen, rief Yumichika zu, während er sich seinen Weg durch die Menge zum Tor bahnte: „Alles gut! Aber danke für das Angebot. Ich meine, ja, schau mal auf die Uhr. Ich hatte keine Ahnung, dass es so spät geworden ist. Muss los!“ Rukia sprach über Ichigo. Unaufhörlich. Während die letzten paar Gänge gab es tatsächlich Ichigo Kurosaki ohne Unterbrechung. Er und etwas rätselhaftes, dass sich ‚Saftpäckchen‘ nannte, was offensichtlich sehr bedeutend war. Es wurde Byakuya mehr und mehr klar, dass er mit diesem furchtbaren, unkultivierten, orangehaarigen Shiba-Doppelgänger als Schwager enden würde. Vielleicht sollte Byakuya prüfen, ob es eine Möglichkeit gab, eine große Menge dieser ‚Saftpäckchen‘ zu erwerben, damit sie auf deren Hochzeit serviert werden konnten. Rukia schien es jedoch noch nicht zu realisieren. Sie überlegte wegen Ichigo hin und her, als wäre sie sich nicht wirklich über ihre Gefühle sicher. Anfänglich hatte Byakuya versucht, sie ihre Unsicherheit zu erhöhen. Der Junge war menschlich und unglaublich jung. Da waren so viele Gründe, warum er eine schlechte Wahl war. Doch je mehr Byakuya versuchte, ihr zuzustimmen, desto mehr fühlte sie sich angegriffen und redete sich tiefer in die… Liebe, vermutete Byakuya. Und in diesem Fall konnte er nichts tun. Außer das Gerede über jede Interaktion des Jungen mit Rukia durchzustehen. Doch das Pseudo-Gedicht über die Farbe seiner Haare im Sonnenlicht war kurz davor, Byakuya den Magen umzudrehen. Aber vielleicht, um fair zu bleiben, hatte er zu viel gegessen. Die Gänge waren einfach gebracht worden und jedes Einzelne war künstlerischer und wohlschmeckender als das davor. So seltsam wie es schien, war Byakuya auch nicht vollkommen an der Reichhaltigkeit dieses Essens gewohnt. Er war für mehr als ein halbes Jahrhundert nicht mehr zum Essen außerhalb des Anwesens gewesen. So oder so war es Byakuya unklar, ob er bis zum Nachtisch durchhalten würde. Zurück im Büro entdeckte Renji ein Tablett mit Abendessen, das für ihn vom Anwesen gebracht worden war. Jemand Unbekanntes hatte eine Notiz oben auf den Körben hinterlassen. Es war bei weitem nicht Byakuyas perfekte Schrift. Sie war behutsam, aber nur gerade so lesbar. Renji setzte die Flasche des Gebräus von der 11. Division auf seinen Tisch ab und entfaltete den Zettel. Abarai-san, Abendessen für euch. Ebenso soll euch dies in bescheidener Weise mitteilen: Sie sind am Abend zu Hause willkommen. --Aio Zu Hause. Das war das zweite Mal, dass jemand dieses Wort im Zusammenhang mit Renji und dem Anwesen benutzt hatte. Renji war sich unsicher, wie er darüber fühlen sollte, doch entschied sich, dass er das Angebot und das Essen zu schätzen wusste. Er setzte sich vor den Tisch und hob die Abdeckkörbe. Das Gericht war einfach, Renji fragte sich, ob es extra mit Gedanken an ihn gemacht wurde. Es war Chazuke – übrig gebliebener Reis übergossen mit grünem Tee. Die Köchin hatte es etwas ausgefallener gemacht, indem sie Tintenfisch und Flocken von Meeresalgen darauf gegeben hat. Es war in seiner Abwesenheit kalt geworden, doch alleine der Geruch davon ließ Renjis Magen knurren. Er trank die Reste des verrückten Gebräus der 11. Division, während er jeden Krümel hinunterschlang. Er schaute die Arbeit für den Abend an und stolperte über das Formular der Gefangenenübergabe. Seinen Nachnamen immer und immer wieder zu sehen, ließ seinen Magen zusammenziehen. Reis blieb in seinem Hals stecken. Armer, dummer Seichi. Er würde sich wieder nur von Wasser ernähren. Vielleicht, mit etwas Glück, spürte es Seichi nach all der Zeit nicht mehr. Irgendwie bezweifelte Renji das. Zufriedenheit und Behagen feuerte niemals eine Rebellion an. Renji wünschte sich, dass er ihn sehen könnte. Zumindest um sicher zu stellen, dass er in Ordnung war. Aber das war dumm. Tatsächlich so dumm, wie alles, was geschehen war. Seichi zu sehen, würde alle Onii-chan-Impulse von Renji auslösen und als Nächstes würde er gegen Byakuya mitten auf einem Platz kämpfen. Nur dieses Mal wäre es nicht verzeihlich, weil es im Geheimen Aizens Schuld gewesen war. Doch, scheiß drauf. Renji würde nicht darauf wetten, dass dieser hinterhältige Bastard nichts mit der ganzen Revolutionssache zu tun hatte. Es schien nach der Sorte von Aizens Auftritt. Und ehrlich, ein ernsthafter Streik der Landwirte würde die Seireitei lähmen. Die Verteidigung schien vielleicht optisch undurchdringlich, aber Shinigami mussten essen. Der Großteil des Essens kam von draußen, von den Landwirten der oberen Distrike. Manche Adlige hatten Grundstücke innerhalb der Mauern, aber das würde niemals eine Armee ernähren. Aizen könnte vor haben, sie auszuhungern. Doch jemand von der 2. Division wird daran denken, oder? Renji trank den letzten Schluck des Gebräus und stand auf. Er nahm das Tablett mit dem Vorhaben auf, es selbst zurückzubringen und dem Personal persönlich zu danken. Dann würde er mit Byakuya reden. Selbst wenn der Kommandant Renji nicht zur 2. Division gehen ließe, könnte Renji zumindest Byakuya von seinen Gedanken erzählen. Es dauerte Ewigkeiten, bis sie das Ryokan verlassen hatten. Trotz der geringen Aufmerksamkeit während es Abendessens schien der Gastwirt wirklich das Kuchiki-Siegel zur Wertschätzung erhalten. Also wurde Byakuya und Rukia angeboten, durch die Küche geführt zu werden und hatten noch eine spezielle Süßspeise zum Probieren bekommen. Doch schlussendlich konnten sie sich zurückziehen. Sobald sie zurück auf dem Anwesen waren, wünschte Byakuya Rukia eine gute Nacht. Er nahm dankbar den heißen Tee, den Eishirō anbot, auch wenn es nur aus dem Grund war, seine Hände von der kühlen Nachtluft zu wärmen. „Und der Vizekommandant?“ „Wurde vor einiger Zeit nach oben geschickt, mein Herr“, erklärte Eishirō mit einer tiefen Verbeugung. Die Tatsache wurde im Vorraum seiner Räumlichkeiten sehr offensichtlich. Zurerst begegnete Byakuya einem Bandana. Dann, 5 Schritte weiter in der Nähe der eingelassenen Feuerstelle, war eine lange Spur des Obi. Im Mondlicht fädelte sich der weiße Stoff durch denRaum wie die abgeschälte Haut einer Schlange. Als nächstes, an der Türschwelle des Ankleidezimmers, lag ein schwarzer Haufen aus Hakama. Kosode und Shitage zusammengeknäult direkt dahinter, ein Arm hing heraus, als deutete es auf die rothaarige Form, die ausgebreitet und nackt auf dem niedrigen Bett lag. Zabimaru stand wie eine aufmerksame Wache am Fuß des Bettes. Selbst das gedämpfte Licht der Nacht konnte Renjis leuchtende Haare vermindern, auch wenn es durch die Dunkelheit einen kastanienfarbigen Hauch annahm. Tattoos, wie dunklere Linien in den Schatten, erstreckten sich in Streifen und Blitzen auf der, durch das Licht, blassen Haut seines Rückens. Der Anblick war einfach zu einladend. Byakuya glitt aus seinem eigenen Kimono heraus und krabbelte leise ins Bett. Sollte er Renji schlafen lassen? Für einen Moment richtete sich Byakuya auf den Ellbogen auf und blickte die Länge von Renjis Körper hinunter. Die Tattoos ließen sein Gesicht selbst im Schlaf grimmig wirken und auch wenn er leicht zusammengerollt auf der Seite lag, hatte er Arme und Beine von sich schamlos und stolz gestreckt, wie ein Tiger, der zufrieden nach der Jagd war. Er war eine erstaunlich prachtvolle Kreatur. Byakuya konnte nicht widerstehen, einen sanften Kuss auf die gestreifte Schulter zu platzieren und seine Hand entlang der Konturen von Rippen und Hüftknochen gleiten zu lassen. Renji rührte sich sofort, rollte sich von der Seite, um auf dem Rücken zu liegen. Er blinzelte seine Augen offen und grinste Byakuya schräg und neckend an. „Wenn das mal nicht Herr Feierbiest ist. Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich hereingetorkelt kommst.“ Byakuyas Hand kam auf dem kraftvollen Oberschenkel zum Stehen. Er streichelte leicht die Haut, genoss die Schauer, die Renjis Muskeln beben und seinen Atem schneller gehen ließ. „Entschuldige“, murmelte Byakuya. „Hätte ich gewusst, was ich zu Hause vorfinden würde, wäre ich viel unhöflicher zu dem Gastwirt gewesen.“ Renji gluckste. Er streckte seine Hand aus, um mit einem angewinkelten Finger entlang der Seite von Byakuyas Gesicht zu fahren und sagte: „‘Unhöflich‘, huh? Ich muss etwas Besonderes sein, wenn du gewillt bist, für mich unhöflich zu sein.“ „Das bist du, Renji. Sehr besonders“, Byakuya beugte seinen Kopf, um Renjis Mund für einen Kuss einzunehmen. Indem er an der Lippe saugte, neckte er Renjis Mund auf, entlockte ihm dabei einen Laut, der eine Kombination aus einem glücklichen Seufzen und einem fast schon klagenden Wimmern war. Finger verschränkten sich kurz in Byakuyas Haare in dessen Nacken, doch nach einem drängenden Ruck, ließ er los und sie auf die Matratze fallen – also machte er einen Rückfallschritt auf dem Trainingsgelände. Es war eine so seltsame Bewegung, dass Byakuya den Kuss unterbrach. Er öffnete die Augen, um zu sehen, dass Renjis Hände in die Laken griffen, eine Handvoll eingedreht hatte und festhielt, als hätte er sich absichtlich notdürftige Fesseln geformt. Bevor Byakuya das kommentieren konnte, hob Renji seinen Kopf, um begierig mehr von sich selbst anzubieten, um die Lippen wieder zu treffen und ihren Kuss zu vertiefen. Er verlagerte sein Körper leicht, sodass Byakuyas Hand auf seine zuckende Erregung fiel. Bereitwillig drückte und liebkoste er, bis Renji leise, flehende Geräusche in den Kuss hinein machte. „Renji“, sagte Byakuya fest. „Ich bin nackt, weil ich heute Nacht deine Hände auf mir spüren möchte. Ich möchte fühlen, wie deine Leidenschaft mich einhüllt.“ „Oh, Gott! Ja“, sagte Renji mit einem bebenden Stöhnen. Für einen Moment befürchtete Byakuya, dass Renji bei dieser Bitte kommen würde, doch er schaffte es, sich zusammenzureißen, während er sich von den Laken befreite. Heiße, doch zögernde, Hände streckten sich zu Byakuyas Gesicht. Renji zog Byakuya in einen dankbaren, heftigen Kuss, der Byakuyas Lippen kribbelnd und geschwollen zurückließ. Atemlos ließ sich Byakuya zurück auf die Matratze fallen. Renji rollte sich auf ihn, doch hob schnell sein Gewicht von Byakuya, indem er sich rittlings auf Byakuya setze. Langsam und verehrend verließen Renjis schwielige Handflächen Byakuyas Gesicht, um sanft die Konturen von Hals und Schultern hinunterzufahren. Küsse, leicht und zart, folgten. Byakuya drehte sein Gesicht weg, vergrub es in den Kissen, um seinen wachsenden Rotschimmer zu verstecken. Doch sein Körper betrog ihn, nicht nur mit der Röte, sondern mit wachsendem Bedürfnis. „Gott, so wunderschön“, wisperte Renji gegen seine Haut zwischen küssen, lecken und knabbern. „Ich wünschte, ich könnte dich dazu bringen, meinen Namen zu schreien“, fuhr er fort, fast schon wie zu sich selbst. Doch als Daumen und Lippen erhärtete Nippel fanden, befürchtete Byakuya, dass Renji vielleicht seinen Wunsch erfüllt bekommt. Er konnte seinen windenden Körper nicht vollständig kontrollieren, er zuckte und streckte sich unter Renjis fähigen Berührungen vor. Seine Augenlider schlossen sich flatternd und sein Kiefer war zusammengepresst, um ein tiefes Stöhnen zu unterdrücken. Doch Byakuya schlang seine Finger in Renjis Haare, ermutigte ihn, seine Entdeckungen fortzusetzen. Quälend langsam bewegte er sich weiter hinunter, bis sein Mund sich um Byakuyas Glied schloss. Eine Hand blieb, um die Brustwarzen zu necken, während sich Lippen dehnten und saugten, sich auf und ab bewegten. Schweiß brach überall auf Byakuyas fiebernden und gequälten Körper aus. Nicht mehr länger in der Lage, sich zurückzuhalten, ließ er einen keuchenden Aufschrei heraus. Byakuya blickte hinunter, um zu sehen, dass Renji mit Augen voll Lust und Verlangen zurückschaute. Er war sich sicher, dass seine eigenen Augen in derselben Weise vernebelt waren, denn Renji gab ein Knurren von sich, das verlangend und begierig tief in seiner Kehle klang. „Oh, Renji“, keuchte Byakuya. „Nimm mich.“ Renji stockte mitten in der Bewegung, Byakuyas Schwanz glitt aus dem offenen, überraschten Mund. „Was? Ernsthaft?“ „Muss ich mich wiederholen?“ „Uh, ja“, sagte Renji. „Ich würde es gerne hundert Mal hören. Aber du musst es noch einmal sagen, ansonsten werde ich glauben, dass ich träume.“ Trotz der Röte, die drohte, seinen ganzen Körper einzuhüllen, schaffte es Byakuya, seine Stimme und sein Blick ruhig zu halten, während er wiederholte: „Nimm mich, Renji.“ „Ok“, sagte er und ein albernes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er setzte sich auf seine Knie und Byakuya beobachtete, wie er sich selbst bearbeitete, um Lusttropfen auf seine Finger zu sammeln. Sanft spreizte er Byakuyas Beine und massierte seinen Eingang. Verzweifelt kramte Byakuya in der Schublade des Nachttisches, bis er endlich das Behältnis mit dem Gleitgel gefunden hatte. Er warf es Renji zu. „Mehr“, brachte er dabei hervor. „Ok, gut“, sagte er, deutlich erleichtert und glücklich öffnete er die Tube. Zufällig hatte Byakuya ihm das Zeug mit dem Kirschduft zugeworfen, das sie im Laden in der Welt der Lebenden gekauft hatten. „Ich hätte ja… aber ich hatte Angst, dass du vielleicht deine Meinung ändern würdest, wenn…“ „Renji! Fokus!“ „Richtig.“ Und das tat Renji auch. Tatsächlich fand sich Byakuya kurz darauf wieder, wie er keuchend in die Laken und Kissen griff, sein Gesicht, in Demütigung seines eigenen Verlangens, wieder abgewandt. Ein Finger glitt hinein, dehnte, neckte. Jedes Mal, wenn er verschwand, keuchte Byakuya etwas klagend. „Oh mein Gott, du bist so heiß“, sagte Renji. „Ich will dich so sehr. Ich liebe dich so sehr.“ Byakuya öffnete den Mund, um zu sagen, dass auch er Renji liebte, doch es wurde ein Aufschrei der Lust, als Renji Byakuyas Hüfte anhob und plötzlich hineinstieß. Mit einer Hand stützte er Byakuya, beugte sich über ihn und brachte ihre Münder für einen Kuss zusammen, bevor er langsam und gleichmäßig zustieß. Seine Lippen waren verzweifelt und plump, aber leidenschaftlich und heiß. Wörter der Liebe und Lust wurden in Byakuyas Ohr gewispert. „Du bist so eng. Gott, du fühlst dich so gut an. Ich will dich so sehr. Du bist alles, was ich jemals wollte. Byakuya schlang seine Beine um Renjis Taille, presste sie drängend zusammen. Nun keuchend und stöhnend ließ Byakuya sich vollkommen einnehmen. Seine Hände griffen wild nach jedem Teil von Renjis Rücken, Fingernägel kratzten über Haut. „Härter“, stöhnte er unruhig. „Renji, härter. Nimm mich hart, wie ein Dämon.“ Ein Knurren und ein Biss in die weiche, empfindliche Haut von Byakuyas Hals und dann klatschte ihre Haut immer schneller aufeinander, dehnte Byakuya bis an seine Grenze. Das Gefühl baute sich auf, bis er sich fühlte, als würde er explodieren. „Oh, Renji!“ Endlich gab er Renji, wonach es ihm verlangt hatte. Ein hemmungsloser Aufschrei und Keuchen seines Namens immer und immer wieder bis Renji, bebend und heiß, tief in ihm kam. Erst später bemerkte Byakuya, dass einige Dinge von der Welle aus Reiatsu von der Kommode heruntergeworfen wurden. Doch niemand war verletzt. Das einzige Opfer war ein Arrangement von Blumen, das umgestürzt waren. Dennoch klammerte sich Byakuya an Renjis Rücken, hielt seinen Körper eng an sich, als würde sein Leben daran hängen. „Du bist großartig“, schnaufte Byakuya. „Heh“, sagte Renji mit einem kleinen Kuss auf Byakuyas Schulter. „Du bist auch nicht so schlecht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)