Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 45: Soul Sister ----------------------- Renji pfiff fröhlich vor sich hin, als er sich anzog. Er zog sich seine Unterwäsche und Jeans hoch und stand nun vor den Kleiderständern auf der Seite der Lagereinheit und überlegte sich, welches Oberteil er anziehen sollte. Wenn sie tanzen gehen würde, wollte er vermutlich etwas anderes als das sperrige Leder. Er drehte sich zu Byakuya, um ihn zu fragen, ob er sich immer noch danach fühlte, mehr Zeit in der Stadt zu verbringen, nur um zu bemerken, dass der Kommandant immer noch im Seiza auf den kalten, harten Boden saß. Er hatte die Karte geöffnet, die Urahara für ihn hinterlassen hatte und las sie. Renji kam heran und hockte sich hinter ihm, um über seiner Schulter mitzulesen. Die Notiz war in einer Art pinker Tinte geschrieben, die glitzerte. Es war auch in eine Halloween-Karte geschrieben, die Byakuya einen ‚Spuktakuläre Feiertag‘ wünschte. Dort stand: Sehr geehrter Kommandant Kuchiki, nur eine kurze Information zu unserer gemeinsamen Freundin. Sie ist sicher und, nun ja, weit weg von Karakura. Meine Nachforschungen beförderten eine ordentliche Liste an Gläubigern, bei denen ich mir die Freiheit nahm, sie auszubezahlen (Rechnung anhängend) und ihr laufendes Konto damit belastet (Rechnung anhängend). Andere Ausgaben; Kleidung, Transport, Unterbringung, wurden alle von ihrem Budget abgedeckt, welches, wie ich sagen muss, ziemlich großzügig war. Für einen Kuchiki. Längerfristig glaube ich, dass wir darin übereinstimmen, dass jeder Kontakt zwischen ihnen beiden unweise wäre, wie auch immer, ich kann sagen, dass die junge Dame viele Gemeinsamkeiten mit ihrer Schwesterseele hat. Sie sehnt sich nach Schnee und tanzen zu lernen, also habe ich ihr beides ermöglicht. Meine Stunden für Karriere- und Persönlichkeitsberatung habe ich, natürlich, zu aktuellen Marktpreisen berechnet (Rechnung anhängend). Ihr, im Sinne des Geschäfts, Urahara Kisuke Während Byakuya die Belege und Rechnungen durchschaute, las Renji es noch einmal. ‚Schwesterseele‘, das war eine komische Verwendung einer Phrase, oder? Er wusste nichts über den mysteriösen, früheren Kommandanten Urahara, doch Aizen hat es sich anhören lassen, als dachte er von dem Mann als einen Rivalen. Außerdem schien es für Renji unwahrscheinlich, dass jemand der hinterlistig und schlau genug war, etwas durchzustreichen und doch die Beleidigung stehen zu lassen, während er sie eigentlich ‚relativiert‘ hatte, aus Versehen ein ‚n‘ vergisst. „Was stört dich daran, Renji?“, fragte Byakuya und steckte die losen Papiere zurück in die Karte. Er schob alles wieder zurück in den knallorangenen Umschlag und steckte sie in die Innentasche seiner Anzugsjacke, während er eine Grimasse schnitt. „Neben der Preistreiberei?“ Renji stand wieder auf. Eine Menge Dinge störten ihn, inklusive die Erinnerung an einen scharfen Blick wie ein Falke, doch es fühlte sich so an, als würden ihm noch einige Teile zum Puzzle fehlen. Er kämmte mit den Fingern durch die Knoten seiner Haare und schob Strähnen weg, die vor seine Augen gefallen waren. Schlussendlich zuckte er mit den Schultern. „Vertrauen wir diesem Urahara?“ „Yoruichi hat ihm schon immer im großen Maße Vertrauen geschenkt und seit er sich gegen Aizen verbündet hat, glaube ich, dass wir das müssen.“ Byakuya stand auf und klopfte die Knie seine Hose ab. „Machst du dir Sorgen wegen Hisana?“ Renji schüttelte den Kopf. Da er die kühle Luft spürte, durchsuchte er die Kleidung für ein Oberteil, während er sprach. „Nein, ich denke, dass er sich gut um sie kümmert, selbst wenn es nur dafür ist, dass du dich nicht einmischst. Ich weiß nicht, ist es nicht seltsam, wie viel Hisana und Rukia gemein haben?“ Byakuya hatte versucht, einen Fleck von der Schulter seiner Anzugsjacke zu reiben, und hielt nun inne. „Ist es“, stimmte er zu. „Aber ich scheitere daran zu erkennen, was Urahara damit zu tun haben könnte.“ Er fand ein gestreiftes Shirt, das ihm gefiel und streifte es vom Bügel. Als er es über seinen Kopf zog, beschloss er, dass er vielleicht paranoid war… doch er hatte das Gefühl, dass auch wenn er nicht die Ursache war, Urahara vielleicht einen Hinweis auf seine Theorie im Brief hinterlassen hatte. „Der Typ ist Wissenschaftler oder so, richtig?“ Byakuya zog die Anzugsjacke aus, um den Fleck zu inspizieren. „Ja. Er hat die Forschungs- und Entwicklungsabteilung gegründet. Soweit ich das verstanden habe, hat er die 12. Division zu dem gemacht, was es heute ist.“ „Gruselig?“ Byakuya machte einen zustimmenden Laut und hielt seine Anzugsjacke Renji hin. „Riech daran. Was habe ich da abbekommen?“ Renji lachte tief, denn er brauchte nicht daran zu riechen, um die Antwort zu kennen. „Mich.“ Das Heben einer Augenbraue und das irritierte Kopfschütteln war Byakuyas einzige Antwort. Er drehte sich um, um die Jacke in den Wäschekorb zu legen und begann, nach einem Ersatz zu suchen. „Deutest du an, dass da irgendwelche wissenschaftlichen Verbindungen zwischen Rukia und Hisana vorhanden sind?“ „Nah“, sagte Renji und schaute nach etwas, dass er über dem Shirt anziehen konnte. „Ich denke nur, dass wenn so etwas vorhanden ist, es vermutlich Urahara weiß. Ich meine, da gibt es bestimmt einen Grund, warum er damals Rukia ausgesucht hatte, irgendwas neben einem dummen Zufall. Also dieses Hōgyoku-Ding. Es ist wirklich verflucht wichtig und er hat es echt gut für über ein Jahrhundert vor Aizen versteckt. Warum es geradewegs zurück zur Soul Society senden, direkt in die Hände des Typen? Und warum Rukia benutzen? Und wie genau hat er das getan – Etwas im so vollständig Inneren der Seele von jemanden verstecken, dass niemand es bemerkte, selbst als wir durchs Senkaimon gingen. Ich kapiere nichts davon.“ „Wir wissen nicht, ob Aizen es nicht bemerkt hat. Er hatte immerhin bereits das Kommando über Central zu diesem Zeitpunkt.“ Byakuya hielt eine Jacke an seine Hose, als wolle er gucken, ob die beiden Farben zusammenpassten. Er musste entschieden haben, dass dies nicht der Fall war, denn er hängte sie wieder weg. Er ging so die Reihe ab, die Bügel kratzten gegen die metallene Kleiderstange, als er sie zur Seite schob. „Doch ich vermute, falls Urahara die Notwendigkeit gesehen hatte, den Hōgyuku zu bewegen, dann war sein vorheriges Versteck tatsächlich nicht mehr sicher. Aizen musste Wind davon bekommen haben, wo er ihn aufbewahrte. Rukia war zumindest ein sich bewegendes Ziel. Sicher hatte Urahara vorausgesehen, dass wir wahrscheinlich geschickt werden, um sie abzuholen und dachte, dass wir sie beschützen.“ Renji schnaubte. Das hatte nicht so gut geklappt, oder? „Doch das klingt immer noch seltsam. Ich meine, falls Urahara wusste, dass Aizen hinter dem Ding her ist, warum es in eine Person stecken, besonders in jemand, der nicht nur zurück in die Soul Society ging, sondern auch noch innerhalb der Mauern der Seireitei, wo es noch viel einfacher für Aizen war, seine dreckigen, kleinen Hände daran zu bekommen?“ „Vielleicht“, sagte Byakuya trocken und fand eine Anzugsjacke in einer Komplementärfarbe. "Sind die Gerüchte über Uraharas Genie gewaltig übertrieben und er wurde ganz einfach von einem überlegenen Verstand ausgetrickst." Heh. Guter Konter. Renji konnte nicht verhindern, dass er in die Ecken zu schauen, um Urahara ein wissenden Blick zu schenken. Als wollte er sagen: 'Der Kommandant hat dir gerade deine Geizhals-Beleidung zurückgegeben.' Er wandte sich wieder zu den Kleiderständern um und sah einen Hoodie mit falschem Fellbesetz am Saum, der ziemlich cool aussah. Er schlüpfte hinein. Byakuya schien aber irgendwie dagegen zu sein. "Du kannst das nicht tragen, Renji. Es sieht aus, als würde ich einen Minderjährigen begleiten. Ich mochte das Leder lieber. Außerdem hat mir eine Dame aus meinem Kurs über einen speziellen Klub erzählt, der interessant für uns sein könnte. Dort wäre die Jacke viel angemessener." So viel zu die ganze Nacht das Sagen haben. Renji nickte nur und zog den Hoodie aus. "Ja, Kommandant." Die Art, wie der Taxifahrer weiter Renji angrinste, bestätigte es. Er fläzte sich in den Vinylsitz und schnaubte: "Du hast mich angezogen wie einen Strichjungen." "Sei nicht lächerlich", sagte Byakuya und beobachtete mit einem Stirnrunzeln, wie die Lichter der Stadt an ihnen vorbeihuschten, als wolle er herausfinden, ob der Taxifahrer den effizientesten Weg nahm. "Ich denke, du siehst attraktiv aus." Eher geschmacklos. Renji blickte auf das Netzoberteil hinunter, das unter der Lederjacke herausschaute. Es war so transparent, dass Renjis Brustwarzen und Tattoos deutlich sichtbar durch den Stoff waren. "Nur, weil du mich halb nackt und... schlampig magst." "Hey, wenn du es hast, zeig es", bot der Taxifahrer vergnügt an, als er am Bordstein anhielt. Er drehte sich um und lehnte seinen Ellbogen am Fenster zur Fahrgastkabine, während er mit den buschigen Augenbrauen wippte. "Wenn es das wert ist, Kumpel, zahle ich auch dafür." "Super. Einfach super", murmelte Renji, als er an dem Türöffner zog, um die Tür des Taxis zu öffnen und auf die belebte Straße trat. Er schlang das Leder enger um seinen Körper, um die Kühle und das Gefühl abzuwehren, entblößt zu sein. Er blickte sich um, während Byakuya die Rechnung beglich. Sie schienen in einem Stadtteil zu sein, der besoffene Krawallmacher anzog, die lachten und sich, unter den grellen, blitzenden, elektrischen Neonlichtern, gegenseitig anschrien. Eine Frau im Lederkorsett, engen, hohen Stiefeln und nicht viel mehr, winkte Renji heran. Ihre Augen waren knallgrün und in einem Pferdeschwanz zu beiden Seiten ihres Kopfes zusammengebunden. Ihr Gesicht war in einer Weise angemalt, die Renji an Kommandant Kurotsuchi erinnerte. Sie hielt eine Handvoll Gutscheine hin. "Rabattmarken!", verkündete sie. "Für Hardcore-Spaß!" Byakuya ging auf die Frau zu und fragte: "Ist das für den 'Dungeon Club'?" Kerker? Klang das nach Spaß? Doch offensichtlich war das der Name ihres Ziels. Die Frau gab ihnen 2 Gutscheine und lenkte Renji und Byakuya ins Innere eines Gebäudes zu Aufzügen, die sie in den 8. Stock bringen sollte. Zum Glück hatten sich andere Leute auch in dem Aufzug versammelt, sodass Renji rufen musste "Die 8 für uns, bitte" und jemand anderes musste die Arbeit übernehmen. Als sich die Kabine bewegte, war Byakuya erschrocken genug, dass er kurz nach Renjis Hand griff. "Es ist beunruhigend, nicht zu sehen, wo wir uns hinbewegen", sagte Byakuya leise. Renji schüttelte den Kopf. "Vertrau mir, mit Fenstern sind sie schlimmer." Der Aufzug ließ sie auf einem großen Atrium heraus, das in der Mitte geöffnet war, um einen Blick auf die Stockwerke unter ihnen freizugeben. Gedämpfte Geräusche von späten Kunden hallten durch die Halle. Sie liefen auf einem genoppten Teppich an verschiedenen Fast-Food-Restaurants und geschlossenen Läden vorbei, folgten dem Klang eines rhythmischen Basses, bis sie am Vordereingang des Klubs ankamen. Die Wände waren schwarz angemalt und eine Art geformtes Plastik war um den Eingang angebracht, damit es aussah, als würden sie in eine Höhle gehen. Ein großes Schild ermahnte: 'Verbanne alle Hoffnungen, der du hier eintrittst'. „Ich dachte, das wäre ein Kerker, nicht die Hölle“, murmelte Renji. Ein Angestellter prüfte die gefälschten Ausweise, die Urahara ihnen besorgt hatte. Es war nicht überraschend, dass sie ohne Probleme hineinkamen. Selbst mit den Rabattmarken musste er noch 4.000 Yen Eintritt für jeden bezahlen und Renji suchte lange genug in seinen Taschen, bis er genug zusammen hatte. Schon von der Tür aus konnte Renji den Schweiß von hunderten menschlichen Körpern riechen, die dort hineingezwängt wurden, vermischt mit einem Hauch von Blut. Das Letzte ließ ihn innehalten. Wurde da drinnen wirklich jemand verletzt? Aber Byakuya ging bereits hinein, also nahm Renji automatisch seinen Platz hinter ihm ein. Es war dunkel genug, dass Renji kurz desorientiert war, besonders, da wahllos helles Licht durch die Dunkelheit schnitt, wie Blitze und somit seinen Augen nicht erlaubte, sich vollständig zu gewöhnen. Die Musik war schon fast schmerzhaft laut. Und es gab zu viele Gerüche, dass Renjis Gehirn sie alle ausmachen konnte – Leder, Rauch, jemandes Aftershave, der chemische Geruch von Haarspray und viel zu viele Dinge, bei denen er keine Hoffnungen hatte, sie zu identifizieren. Byakuyas Augen schienen durch den überfüllten Raum zu gleiten und Renji versuchte zu erkennen, was von all den Geräuschen aus dem Wirrwarr Byakuyas Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Im Handumdrehen hatte er es herausgefunden. Scheinwerfer erhellten niedrige Podeste, die groß genug für 2 bis 3 Leute waren. Auf jeder Plattform waren verschiedene... Shows. Kaum gekleidete Männer und Frauen waren an verschiedenen Vorrichtungen gebunden und wurden versohlt, gepaddelt oder ausgepeitscht. „Du solltest nicht stehen und starren, wenn du auf der Tanzfläche bist. Du sollst tanzen“, schnurrte eine weibliche Stimme in Renjis Ohr und jagte ihm einen Schrecken ein. Er blickte hinüber, um zu sehen... nun ja, zuerst sah er, wie gummiartiges Material zwei üppige, nussbraune Brüste anhob und betonte. Doch dann, mit einem Hauch Verlegenheit, erkannte Renji sie. Ein Blick in die reflektierenden, gelben Augen, bestätigten es. „Lady Yoruichi!“ „Schnapp dir Klein-Byakuya und bring ihn zu unserem Tisch hinüber. Er bringt sich selbst in Verlegenheit, so wie er sabbert“, neckte sie mit einem breiten Grinsen, das deutlich machte, dass sie es eigentlich gut fand. „Sag ihm jedenfalls, dass er einen besseren Blick auf die echte Show von dort aus hat, wo wir sind.“ Wir? Er war sich sicher genug, dass er über den Köpfen der Besucher, strohblondes Haar gesehen hatte, das vom Licht reflektiert wurde. Und einen grellpinken Fächer. Das alles in einer Tischnische: Urahara. „Ja, ok“, stimmte Renji zu, griff nach dem perplexen Byakuya, schlängelte sich einen Weg durch die Menge und versuchte dabei, die dunkelvioletten Haarbüschel im Auge zu behalten, die so sehr nach Katzenohren aussahen. Offensichtlich waren sie und ihr Kerl direkt vom Sex Shop hierhergekommen, vermutlich in der Hoffnung, dass Renji und Byakuya auch herkommen würden. Hinterhältige Bastarde, dieses Pärchen. Offensichtlich hatten die beiden das Ziel, sie zu verfolgen. Nicht das Renji glaubte, dass sie viele Chancen hätten, ein echtes Gespräch an diesem Ort anzufangen, doch es war vielleicht nützlich, den früheren Kommandanten so nah zu sehen. Natürlich hatte er Urahara zuvor getroffen, doch Renji war so traumatisiert davon gewesen, sich mit der wiedergeborenen Hisana befassen zu müssen, dass er sich wirklich nicht mehr viel an ihn erinnerte. Neben einem grün-weiß gestreiften Anglerhut und diesem lächerlichen, ständig flatternden Fächer. Als er in Sichtweite kam, bemerkte Renji, dass Urahara heute Nacht vollkommen anders gekleidet war. Tatsächlich war sich Renji sogar unsicher, ob er ihn erkannt hätte, wäre da nicht der schlaue Blick. War es schon immer so groß und schlank? In Straßenkleidung wirkte er weitaus tödlicher, als ein gewöhnlicher Ladeninhaber oder Wissenschaftler. Die Art, wie seine Haare über die Nase fielen, ließen ihn schüchtern wirken, als würde er spielerisch viele Geheimnisse verstecken. Es war ein gutes Aussehen. Fast... heiß. „Wo bringst du mich hin?“, wollte Byakuya endlich wissen. Doch sie standen nun vor der Tischnische und Byakuya blinzelte, da er Yoruichi und Urahara sah. „Oh, ich verstehe“, sagte er kalt. Urahara rutschte zur Seite. Fröhlich erklärte er: „Wenn sie sich neben mich setzen, Kommandant Kuchiki, dann bekommen sie den unglaublichsten Blick auf die Hauptbühne!“ Sowohl Renji als auch Byakuya folgten Uraharas Gestik mit dem Fächer. Tatsächlich war da eine noch größere, besser beleuchtete Bühne, auf der alle Sorten von 'Vorführungen' geschahen. Renji war sich ziemlich sicher, dass er nun 'menschliches Pony' wesentlich besser verstand und es war viel mehr... faszinierend, als Renji gedacht hätte. Byakuya sank auf seinen Platz, seine Augen auf die Vorstellung fixiert. Yoruichi zwischenzeitlich, schob Renji schon fast in die Tischnische und setzte sich dann neben ihm, blockierte damit einen Ausweg. Sie kam nah genug, dass sich ihre Beine aneinander pressten und ihre Position bot Renji eine perfekte Aussicht auf ihren reichlichen Besitz. Sie versuchte nicht einmal, es wie ein Zufall klingeln zu lassen. „Ich habe mir erhofft, euch beide zu treffen“, flötete sie. Byakuyas Blick verließ niemals die Show. „Durchaus. Ich sollte hoffen, dass du einige Gründe hast, meine Freizeit zu stören?“ Wie Byakuya den 'Hausherren' mitten im Fetisch-Klub heraushängen lassen konnte, war Renji ein Rätsel, doch das 'Es sollte besser triftig sein' war offensichtlich in seinem knappen und formalen Ton. Renji lehnte sich in seinem Sitz zurück, zufrieden damit, dass Byakuya das Gespräch übernahm. Er streckte den Arm an der Rückseite der Nische aus, um sich selbst ein wenig mehr Raum zu geben. Yoruichi schien das als Angebot zu sehen, sich näher an ihn heranzukuscheln. Sie legte sich wie beiläufig zurück in die Kuhle seines Arms, als wäre er ihr persönliches Kissen. Diese violetten Haare von ihr waren direkt unter seiner Nase und Renji roch einen Hauch von etwas, was deutlich... sexy war. Es war eine Art männlicher und tierischer Geruch, das all die richtigen Nuancen für ihn traf. „Wann setzen sich die Hofgarden in Bewegung?“, fragte sie. „Wer wird das koordinieren?“ Dabei konnte Renji nicht anders, als etwas zu reagieren. Er verlagerte leicht das Gewicht, worauf sie ihn sofort inspizierte. „Du?“, fragte sie erst skeptisch, doch dann nickte sie. „Keine vollkommen schlechte Wahl. Zumindest magst du den Jungen. Wird es einen vollständige Einheit sein? Werden sie unter deinem Kommando stehen?“ Renji versuchte Blickkontakt mit Byakuya aufzubauen, doch die Aufmerksamkeit des Kommandanten war komplett auf die Bühne gerichtet. „Ich denke nicht, dass ich... ähm, Kommandant?“ Gerade in dem Augenblick hob Urahara seinen Fächer, lehnte sich vor und flüsterte etwas in Byakuyas Ohr. Was auch immer es war, es ließ Byakuya ein wenig aufschrecken, doch dann nickte er mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. „Komm schon, lass uns tanzen!“, sagte Yoruichi plötzlich, griff nach Renjis Hand und zog ihn aus der Nische. In der nächsten Sekunde fand er sich in der dichten Menschenmenge wieder, weit weg von dem Ort, an dem Byakuya und Urahara geblieben waren. Während Renji überlegte, ob er wieder zurück zu ihnen gehen soll, legte Yoruichi kühn ihre Hände an seine Hüften und begann, sie beide zu drehen. Fröhlich rief sie: „Ungefähr so!“ „Ich weiß, wie man tanzt“, schnaubte Renji und versuchte immer noch herauszufinden, was in der Nische vor sich ging. Selbst mit dem Vorteil seiner Größe war es in der Menschenmenge und mit dem seltsamen, blitzenden Licht fast unmöglich. Schlimmer noch, die Drängelei in der Menschenmenge drängte sie immer weiter weg. „Mach dir um sie keine Sorgen“, meinte Yoruichi, sie musste schreien, um die Musik zu übertönen. Sie begann, verführerisch hin und her zu wiegen, ihre Hüften unterstrichen den Staccato-Rhythmus in einer Weise, der Renjis Aufmerksamkeit auf sich zog. „Sie werden nicht viel reden. Sie sind beide zu vertieft.“ Renji konnte sie auch nicht sehen. Er hasste es, Byakuya mit einem unbekannten Faktor zurückzulassen, besonders da er Byakuya niemals so offensichtlich abgelenkt gesehen hatte. Aber Renji wusste es besser, als den Kommandanten zu unterschätzen. Wenn sich jemand auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren konnte, dann war das Byakuya. Er wird schon klar kommen. Außerdem liebte Renji es, zu tanzen. Keine Chance, dass Byakuya hier mit ihm Walzer tanzen würde. Es war kein Platz dafür und er hatte Gesellschaft. Renji konnte also es genauso gut genießen, solange er konnte. Also gab er mit einem Achselzucken nach. Er ließ sich von der Musik mitreißen und seinem Körper den Rhythmus finden. Yoruichi grinste zustimmend. Sie war eine gute Tänzerin. Das Gedränge in der Masse zwang sie, nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt zu sein. Sie hätten oft kollidieren oder zusammenstoßen können, doch jeden seiner Stöße parierte sie – in einer Weise, die Renji an einen wirklich guten Schwertkampf erinnerte… oder an Sex. Wäre da nicht eine Show auf dem Podium, hätte er alles um sich vergessen können. Renji fand es besonders schwierig, dem Typen zuzusehen, wie er mit einer Peitsche herumhantierte. Immer wenn seine Augen dorthin glitten, überkam ihm der Wunsch, sie von dem Idioten zu packen und zu zeigen, wie man sie richtig verwendete. Diese Wahllosigkeit konnte seinem Partner keinen Gefallen sein. Tatsächlich war sich Renji sogar ziemlich sicher, dass von dort der Geruch des Blutes herkam. Zabimaru grummelte zustimmend. „Ich denke, dir wachsen Fangzähne“, Yoruichis amüsierte Stimme kitzelte in seinem Ohr. „Nicht ganz deine Szene?“ „Amateure kotzen mich an“, antwortete er, überrascht zu entdecken, wie nah sie sich an ihn presste, während sie zu der Musik herumwirbelten. Es waren keine Zentimeter mehr, sondern nur noch Millimeter. Und es war nicht länger möglich, mit den Bewegungen nicht gegeneinander zu stoßen. Renji spürte einige Male, wie sie sich an ihn presste. Ein Finger fuhr verführerisch über seiner Brust nach unten. „Oh? In welchem Teil bist du Experte?“ Renji nickte in die Richtung, in die er entschlossen nicht gucken wollte. „Ich denke, ich habe eine bessere Präzision als dieser Idiot da.“ „Mmm? Ist das so? Ich dachte, du wärst unten.“ Renji war sich nicht sicher, ob er den Gedanken mochte, als das eine oder andere abgestempelt zu werden, daher sagte er grummelig: „Ich bin ein Multitalent.“ Ihr Lächeln war nun sehr lasziv und wann waren überhaupt ihre Hände unter seine Jacke geglitten? Ihre Fingernägel waren wie Krallen, folgten seinen Rippen nach unten. „Oh, ja. Ich kann mir die Vorteile darin denken.“ Renji war gerade dabei, ihre Hände körperlich zu entfernen, als Byakuya neben ihnen auftauchte. Zu Yoruichi sagte er: „Musst du immer versuchen, mit meinen Dingen wegzulaufen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)