Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 36: Like Leaves in Fall ------------------------------- Renji hing im Türrahmen, als Byakuya zögernd in das Schlafzimmer trat, welches vorher Sōsuke Aizen gehörte. Soweit es Byakuya sagen wollte, war seit Aizens 'Mord' nichts verändert worden. Auf dem Tisch in der Ecke standen immer noch Pinsel, Tinte und Papier, wo er vermutlich seine letzten Worte geschrieben hatte. Genauso hatte niemand die leichte Matratze vom Boden entfernt, auch wenn es offensichtlich war, dass die 3. Offizierin abgestaubt und die Laken für sie gewechselt hatte. Byakuya war im Raum herum gegangen und hatte alles betrachtet. Dann hielt er inne, fokussierte sich auf die einfache Kalligrafie, die an der Wand hing. „Was sagt es?“, fragte Renji vom Türrahmen aus. „Es ist schwer zu sagen“, gab der Schwarzhaarige zu. Er legte für einen Moment in Gedanken einen Finger an den Mund. Dann hob er die Hand und fuhr die Linien des Kanji mit fließenden Bewegungen in der Luft nach. Nachdem seine Finger jeden Strich imitiert hatten, war er in der Lage, zu erklären. „Es gibt nur 2 Wortstämme, doch eine genaue Aussage wäre täuschend. Auf die eine Weise gelesen, könnte es einfach nur 'die Zukunft' heißen, doch es könnte auch 'Himmel' oder 'die andere Welt' aussagen.“ War es das? Das Jenseits? Hatte Aizen versucht, sich ständig daran zu erinnern, dass er tot war, immer in der anderen Welt lebte? Oder hatte er nach vorne geschaut, in eine Zukunft an einem anderen Ort, unter den Dämonen der Hölle? Renji Stimme war nur ein heiseres Wispern. „Ich kann hier nicht blieben.“ Byakuya drehte sich rum, irritiert, dass Renji immer noch vor der Türschwelle zögerte, wie ein schreckhafter Welpe. Nur sein Gesicht, mit großen Augen, blickte um die Ecke in den Raum hinein. „Um Himmels willen, Renji. Es gibt nichts, worüber du nervös sein brauchst. Verrat ist wohl kaum ansteckend.“ „Vielleicht nicht“, sagte Renji und hatte immer noch den Türrahmen so umgriffen, dass seine Knöchel weiß waren. „Aber es stinkt hier nach Aizen.“ Byakuya öffnete den Mund, hatte vor Renji vorzuhalten, dass er ein Narr war, doch er hielt inne, da ihm ein anderer Gedanke traf. „Du meinst wortwörtlich? Du hast einen Geruch entdeckt, der dich an ihn erinnert?“ „Ja, so etwas in der Art“, sagte Renji. Er hob den Kopf, als würde er schnüffeln. Die Tattoos auf seiner Stirn ließen ihn besonders misstrauisch und unbehaglich wirken. Byakuya konnte nichts riechen. Wenn er sich konzentrierte, konnte er vielleicht die Waschseife der frischen Leinen oder den Geruch vom gefallenen Regen in der Nachtluft erahnen. Doch Renjis Nase war ungewöhnlich, fast schon unnatürlich scharf. „Wie ist es?“, fragte Byakuya laut. „Was genau riechst du?“ Renji schien bei der Frage überrascht. Er begann sich das Kinn zu kratzen und erinnerte sich dann an die große Bandage über der Wunde am Kiefer. „Oh, nun ja... Aizen riecht nach etwas totem und verrottenden, aber... seltsam angenehm. Weißt du, wie gefallenes Laub im Spätherbst oder Pilze an gefällten Bäumen. Dein Gehirn sagt, dass du es als Geruch des Verfalls erkennen sollst, aber es hat trotzdem etwas Nettes, fast schon Gemütliches.“ Guter Gott. Es war eine perfekte Zusammenfassung von allem, was man über den Charakter von Sōsuke Aizen wissen musste. Es waren Momente wie dieser, die Byakuya regelmäßig alles, was er bisher über Renji wusste, neu einschätzen ließ. Er war vielleicht auf seinem Gesicht durch die Seireitei gehüpft, wie ein Stein über Wasser, aber er war kein Narr. "Du hast das schon immer an ihm wahrgenommen? Selbst von Beginn an?" Renji zuckte zusammen, als wäre er über der Tatsache beschämt. "Ja, aber, scheiße. Das ist kaum ein Beweisstück für eine Anklage, oder? 'Renji denkt, Aizen stinkt.' Das wird kein Kriegsgericht auf den Plan rufen. Ich meine, Zabimaru hat ihn auch nie gemocht, aber wer hätte außer mir wert auf diese Aussage gelegt?" Kein Wunder, dass Aizen Renji als lästig empfunden hatte. Die beiden – Renji und Zabimaru – hatten ihn irgendwie durchschaut oder besser gesagt, hatten sich einen Weg um die Illusionen 'erschnüffelt' und damit ein bisschen von der Wahrheit herausgefunden. Nun war Byakuya unglaublich neugierig über eine andere Sache. Es war eine egoistische Frage, also richtete er seinen Blick auf den Boden. "Sag mir, was ist mit mir? Wonach rieche ich?" Renji war unüblich lange still, sodass Byakuya wieder aufblickte und versuchte, seine Gedanken in seinem Gesicht zu erkennen. Falls Renji immer noch Bedenken hatte, Aizen Raum zu betreten, hatte Byakuyas Frage dies zur Seite geschoben. Verwegen trat er ein, überbrückte die Distanz zwischen ihnen. Tatsächlich stand Renji nun ein wenig zu nah. Er schien den natürlichen Drang von Byakuya zu erahnen, einen Schritt zurückzumachen, also griff er leicht nach seinem Arm, drängte ihn, stehen zu bleiben. Dann, wie so oft, vergrub sich Renjis Nase in Byakuyas Haaren. Renji musste unmöglich noch einmal riechen, um ihm eine Antwort zugeben. Byakuya erwischte ihn immer beim Schnüffeln, selbst in seltsamen, vage unangemessenen Situationen. Byakuyas eigene Nase war an Renjis Hals, nahe an der Wange. Er versuchte selbst, diesen einzigartigen Geruch des Mannes herauszufinden. Dabei ließ er automatisch seine Arme um Renjis Taille gleiten und lehnte sich zu den Haaren vor. Die leuchtendroten Strähnen waren wie immer im Pferdeschwanz, doch Byakuya kam den Haaren und der Haut näher, schloss die Augen und atmete tief durch die Nase. Der Schwarzhaarige fing einen Hauch von etwas Bekanntem auf. Doch es war einfach nur... Renji. Doch wenn es etwas Charakteristisches an Renji gab, dann die Weise, wie natürlich er roch. Da waren niemals starke Parfüms, Aftershave oder Shampoos, die es überlagerten. Nein, selbst nach einem langen Kampf auf dem Übungsplatz verströmte Renji nie diese durchdringende, übertünchende Derbheit, wie viele Männer es taten, wenn sie zu lange kein Bad genommen hatten. Oder... vielleicht mochte Byakuya einfach nur den Geruch von Renjis Schweiß. Was war es, was Renji über Aizen sagte? Der rationale Teil des Gehirns sagte Byakuya, dass er solch einen niederen, animalischen Geruch nicht anziehend finden sollte, doch er tat es. Renjis Stimme war sanft an seinem Ohr. „Vielleicht sollte ich fragen, was du riechst, huh?“ „Zuhause“, wisperte Byakuya. Es war das Erste, was ihm in den Sinn kam, selbst wenn es überhaupt keinen Sinn machte. Nichts an Renjis Geruch erinnerte ihn an den Ort, an dem er lebte... Außer vielleicht die angenehme Erinnerung von Spaziergängen in der Sonne durch Felder mit hohem Gras. Oder der Geruch von frisch gepflügter Erde. „Ja“, sagte Byakuya. „Das ist es. Du riechst nach Dreck.“ Renji gluckste und schüttelte den Kopf. „Dreck. Das ist... wow, du weißt wirklich, wie man einem Kerl Komplimente macht, was?“ Byakuya spürte, wie Röte sich auf seinen Wangen ausbreitete. „Ich meinte das nicht als Beleidigung, ich schwöre.“ Renji schob sich etwas von Byakuya weg, sodass dieser erkennen konnte, dass er grinste. „Ich weiß, was du meintest. Es ist nur lustig, besonders weil ich dir sagen wollte, dass du nach Geld riechst.“ Nun war Byakuya derjenige, der sich etwas gekränkt fühlte. Aizen hatte Poesie über fallendes Laub erhalten und alles, was Renji über ihn sagen konnte war, dass er nach 'Geld' roch? „Was soll das bedeuten?“ Wenn Renji die Ernüchterung in Byakuyas Frage gehört hatte, schien es ihn nicht zu entmutigen. Er lehnte sich vor und küsste leicht Byakuyas Stirn, bevor er fortfuhr. „Hast du jemals wirklich an einem Geldschein gerochen? Besonders an den Alten, bei denen das steife Papier geschmeidig und weich geworden ist? Es riecht nach Geschichte, nach all den Händen, die er in der Zeit durchlaufen hatte, doch da ist ein würziger Oberton, wie der Geruch von frischer Tinte oder Geschmack nach Kupfer, das ist... erhebend. Es riecht nach einem Versprechen.“ Geschichte und ein Versprechen. Ah. Dann war es in Ordnung. Doch Renji war noch nicht fertig. „Doch es hat mich Ewigkeiten gekostet, dich unbeobachtet zu erwischen und dein wahres Ich zu riechen. Es ist meistens von einem blumigen Geruch überdeckt...“ „Kirschblüten?“, fragte Byakuya enttäuscht. „Nein“, erwiderte der Rothaarige mit leisem Lachen. „Die rieche ich nur, wenn du versuchst, mich zu töten. Doch selbst Senbonzakura riecht mehr nach Blut, als nach Kirschen.“ „Oh?“ Konnte er wirklich Senbonzakura riechen? Byakuya bemerkte, dass er immer noch nah genug stand, dass er seinen Kopf zurücklegen musste, um Renji in die Augen zu schauen. Renjis Arme waren um seine Taille geschlungen, seine eigenen hatten sich von selbst auf Renjis Rücken gelegt. Der Rothaarige streckte sich so der Umarmung entgegen, dass sich ihre Bäuche leicht streiften. „Ja“, sagte Renji, als sich ihre Augen trafen. „Du riechst wie eine Nachtblüte, wie Jasmin.“ Byakuya lächelte schief. „Also ist selbst der Duft, den ich 'verstecke' , laut dir, flüchtig und rar.“ Renji beugte sich herab, um seine Lippen für einen langen, leidenschaftlichen Augenblick einzunehmen. Als er sich zurückzog, schienen sie gleichzeitig Luft zu holen. „Jep“, sagte Renji mit einem breiten wölfischen Grinsen. „Ganz genau.“ Als er zum angriffslustigen und selbstsicheren Grinsen blickte, fragte sich Byakuya, ob der Rothaarige jemals aufhören würde, ihn zu überraschen und zu beeindrucken. Er hoffte nicht. Er hob seine Hand und strich leicht über einen Kratzer auf Renjis Wangenknochen, der offensichtlich als zu oberflächlich erachtet worden war, um die Aufmerksamkeit des Sanitäters auf sich zu ziehen. „Du Riesentölpel“, sagte er liebevoll. „Tut es weh?“ „Noch nicht“, versicherte ihm Renji mit einem verruchten Glitzern in seinen Augen, dass nur besonders keck durch die Bandage wirkte, die auf sein Kinn geklebt worden war. „Im Moment bin ich immer noch unbesiegbar.“ Also immer noch betrunken? Byakuya schnaubte leise und amüsiert. „Natürlich bist du das.“ Es war offensichtlich in der Weise, wie Renji sich zu ihm vorlehnte, dass er immer noch sehr erregt war. Während Byakuya keine Bedenken hatte, ein Quartier eines anderen Kommandanten in Beschlag zu nehmen, konnte er es nicht beschmutzen. Noch Wichtiger, irgendeine körperlichen Beweis für Unzucht mit einem Untergebenen der Wäscherei einer anderen Division überlassen. Byakuyas Hände lagen immer noch auf Renjis Gesicht und dieser lehnte sich in die Berührungen. Lippen knabberten und küssten die empfindliche Haut von Byakuyas Handflächen. Warum war dieser Mann so frustrierend unwiderstehlich? „Renji, wir können das nicht. Nicht hier.“ Ehrlich gesagt war Byakuya überrascht, dass Renji überhaupt für etwas derartiges zu haben war. Nicht nur, dass er von seinem Hochgeschwindigkeites-Purzelbaum über die Dächer, sondern... Zu sehen, wie seine Hand auf Renjis Wange lag, ließ Byakuya einen tiefen Stachel der Schande und Reue spüren. Es war besonders schmerzvoll, wenn er spürte, wie leidenschaftlich er seine Lippen gegen die Hand drückte, die ihn herzlos geschlagen hätte. Ukitake hat recht. Ich habe eine unschuldige Seele geschunden. Welche Art von Monster würde überhaupt seine Hand gegen solch unverbesserlichen Charme und Hingabe erheben? Jemand, der seinem Großvater weitaus ähnlicher war, als er sich geschworen hatte, jemals zu sein, dachte Byakuya unglücklich. Doch die Sache mit Rukia hatte ihn gelehrt, dass es niemals zu spät für Wiedergutmachung war, um eine Änderung zu versuchen. „Renji... es tut mir leid.“ Die Situation komplett missverstehend, zog Renji seine Lippen von Byakuyas Hand zurück. „Mach dir keine Sorgen darüber. Das Bett von jemanden anderes und all das“, sagte er und ließ die Taille des Schwarzhaarigen los. Dann trat er einen Schritt zurück und hob seine tätowierten Augenbrauen zweideutig. „Jedenfalls kann ich auch nur mit dir schlafen.“ Byakuya lächelte. „Das ist... erfreulich“, sagte er und fühlte sich etwas vom Weg abgebracht. Renji begann, sich bettfertig zu machen. Er löste sein Bandana und öffnete sein Haar. Es fiel in dicken, roten Strähnen in sein Gesicht. Byakuya musste wegschauen, damit er sich darauf konzentrierten konnte, was er sagen wollte. „Doch ich wollte mich dafür entschuldigen, was vorher passiert war. Als ich... Als Kommandant Ukitake gezwungen war, einzugreifen.“ Der schnaubende Laut von Renji, ließ Byakuya wieder aufblicken. Renji hatte das Haarband um sein Handgelenk gebunden und wickelte seine Haare in einen groben Zopf. Es war fesselnd, wie einige besonders hartnäckige Strähnen bei jeder Drehung herausragten. „Vergiss das. Ich habe gemeint, was ich Kommandant Kyōraku gesagt habe. Ich habe lange Zeit auf mich selbst augepasst. Ich brauche niemanden, der um mich herumtänzelt, als wäre ich plötzlich eine chinesische Puppe", er zeigte mit dem Finger auf Byakuya. "Vor allem nicht von dir." Byakuya ließ das Kenseikan aus seinen Haaren gleiten und suchte eine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit. Er entschied, dass Aizens Schreibtisch in Ordnung war, auch wenn er der Tür sehr nahe war. Kein Offizier, auch keiner von Aizen, würde sich wagen, das Kenseikan zu stehlen. Er drehte sich um und beobachtete, wie Renji sein Obi löste. "Warum vor allem nicht von mir?", fragte er. "Ich möchte niemals, dass du dich bei mir zurückhältst. Ich will alles, was du hast." "Aber..." Renjis Augen blitzten auf. "Nein", sagte er und stieg aus seinem Hakama. "Ich meine das so. Ich will dich ohne Tabus. Ohne eine Sekunde zu überlegen oder dumme Versprechen oder die verdammt lächerliche Idee, dass du mich vielleicht verletzen könntest. Natürlich wirst du mich verletzten! Liebe tut das, wenn du darum kämpfst, sie zu erhalten." Es schien, als hätte er und Renji in Sachen Liebe ähnliche Erfahrungen gemacht. "Durchaus. Doch es besteht immer noch keinen Grund für mich..." Renji schnitt ihm wieder die Worte ab. "Hey! Hast du mich nicht gehört? Ich mach den Scheiß nicht mit. Schlag mich das nächste Mal, wenn du meinst, dass ich es verdient habe. Wenn du dich zurückhältst, werde ich dich dafür hassen. Dann weiß ich, dass du mich nicht respektierst, nicht glaubst, dass ich es aushalten könnte." Byakuyas perplexer Gesichtsausdruck wich langsam einem kleinen Lächeln. Er nickte leicht, bestätigend. „Also gut. Es wird so sein, wie du es wünschst.“ Renji nickte. „Gut“, fügte er verdrießlich hinzu. Als Renji aus der Kosode schlüpfte, fragte Byakuya: „Du planst nicht, nackt zu schlafen, oder?“ Renjis dunkle Stimmung schien zu brechen und er grinste den Schwarzhaarige lasziv an. „Heh, du weißt, dass würde ich. Doch da vermutlich uns jemand wecken kommt, werde ich die Shitage anlassen. Es wird schon schwer genug, mich die Nacht nicht an dich zu kuscheln.“ „Durchaus“, stimmte Byakuya zu. Renji stand nun im langen Untergewand da. Damit es nach Schlafkleidung aussah, hatte er die Enden entknotet und den Obi von der Uniform verwendet. So gesichert ließ es jedoch tiefer blicken, als der Shihakushō, zeigte verlockende Andeutungen von Tinte auf Brust und Torso. Renji grinste neugierig. „Währenddessen wirst du in voller Uniform schlafen, richtig?“, fragte er. „Nein“, sagte der Kommandant und zog seinen Haori aus, um ihn über Aizens Raumtrenner zu hängen. „Aber fast.“ Der Rothaarige zog die Decken zurück. „Das wird wohl in die Annalen eingehen, huh? Wann war das Letzte Mal, als du komplett gekleidet auf dem Boden geschlafen hast?“ Byakuya krabbelte zwischen die Laken und überlegte. „Ich habe erst vor Kurzem auf dem Boden geschlafen. Mit dir, während meiner Genesungszeit. Aber ja, ich denke, dass letzte mal, als ich in Kleidung für den Tag geschlafen habe, wird in meiner Kindheit gewesen sein.“ Renjis Kopf lag bereits auf dem Kissen und beobachtete, wie Byakuya sein Kissen aufschüttelte und positionierte. „Ich wette, du warst ein süßes Kind.“ „Ich war ein verzogenes Balg“, gab Byakuya zu. „Yoruichi ist so nett, mich regelmäßig daran zu erinnern.“ Renji lachte. „Yoruichi hat das größte Paar Eier, die...“, er zögerte einen Moment, als müsse er nach den richtigen Worten suchen. Mit einem frustrierten Grunzer fuhr er fort. „... eine Person haben kann.“ „Was meinst du?“, Byakuya rollte sich zu ihm und richtete sich auf einem Ellbogen auf, um Renji stirnrunzelnd anzusehen. „Du weißt ganz genau, dass Lady Yoruichi weiblich ist.“ „Teilzeit“, bemerkte Renji sachlich. Also hatte sie Renji ihre Fähigkeit gezeigt? Byakuya nickte und gab seine gespielte Irritation über Renjis Aussage auf. „Das ist tatsächlich auch die Tatsache, wie sie die Erbin wurde“, bemerkte Byakuya. „Normalerweise geht der Titel des Familienoberhauptes an den ältesten Sohn. Sie hat behauptet, das zu sein. Und wenn die Geschichten, die sie darüber erzählt, wahr sind, dann hat sie es auch anschließend bewiesen. Öffentlich.“ Renji schnaubte. „Wie ich sagte. Größten Eier. Einer Person. Jemals.“ „Hmm“, machte Byakuya, schlängelte seine Hand unter den weißen Stoff von Renjis Shitage, um vertraute Linien nachzufahren. „Sollte ich eifersüchtig sein?“ Zu Byakuyas Überraschung, errötete Renji ein wenig. Ah! Also sollte er es. „Nein!“, sagte Renji viel zu schnell. „Ich... Das ist... nun ja, sie ist beeindruckend, nicht wahr? Ich meine, als Kämpferin. Du weißt, mit dem Ganzen Hakuda und Hohō. Das ist total heiß... ähm, cool.“ Byakuya musste sich von einem würdelosen Augenrollen abhalten. „Ich vermute“, presste er heraus. „Für einige.“ Renji fuhr mit hervorsprudelnden und zurückrudernden Worten fort. Währenddessen fragte sich Byakuya nicht zum ersten Mal, wie Renjis sexuelle Geschichte wohl sein mochte. Was fand er normalerweise attraktiv? Waren da mehr Frauen oder mehr Männer gewesen oder war seine Aufmerksamkeit gleichermaßen aufgeteilt? Byakuya hat nur von ein paar gehört. Eine unerwiderte Sache mit Vizekommandant Hisagi, eine Anzahl namenloser Partner in der 11. Division und die Tatsache, dass Vizekommandant Kira wohl mal ein potenzieller Ansprechpartner für einen Dreier gewesen wäre. Und natürlich hatte er auch Rukia geliebt. Byakuya hatte niemals einen der beiden gefragt, wie tief das gegangen war. Doch Renji war bereit gewesen, für sie zu sterben. Ebenso wie er selbst. Vielleicht bedeutete das, dass es nicht mehr als eine brüderliche Liebe war. „Du glaubst kein Wort von dem, was ich sage, oder?“, fragte Renji besorgt und geradeheraus. Er hatte eigentlich gar nicht zugehört, doch währenddessen hatte seine Hand Renjis Brust halb entblößt. Renjis Brustwarze schien ihn anzustarren, als würde sie darum betteln, berührt und gezwickt zu werden. Himmel, das würde eine lange Nacht werden. Byakuya atmete tief durch und zog den Stoff von Renjis Shitage wieder zusammen. Schroff verdeckte er so viel der Verführung, wie er konnte. Er legte sich zurück und faltete die Hände über seiner Brust, in der Hoffnung, sie bei sich behalten zu können. „Ich denke, dass du wahrscheinlich Lady Yoruichi sehr attraktiv findest, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, warum“, sagte er an die Decke gerichtet. „Ich bewundere ihre... Willenskraft...?“, schlug Renji matt vor. „Tatsächlich. Und ich lese Kinoe no komatsu* wegen dem literarischen Wert“, sagte Byakuya trocken. Renji gluckste und rollte sich herum, um sich gegen Byakuyas Seite zu drücken. Er wollte gerade einen Arm um Byakuyas Taille werfen, als er inne hielt. „Ach, scheiße“, murmelte er. Dann rutschte er widerwillig und mit einem dramatischen Schnauben ein paar Zentimeter weg. „Hab's vergessen.“ Schwer seufzend versuchte Byakuya, die Wärme von Renjis Körper nicht zu vermissen. Unter der Decke schlich sich Renjis Hand zu der des Schwarzhaarigen. Er angelte sie von dessen Brust und verschränkte ihre Finger ineinander. Somit schlief Byakuya ein, während er Renjis Hand hielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)