Chasing Demons von yezz ================================================================================ Kapitel 18: Kabuki and Queens ----------------------------- Während Byakuya der Drag-Queen-Show auf der Bühne zusah, fühlte er sich seltsam nostalgisch. Aber unterschied sich das überhaupt wirklich von den Kabuki, die er und Hisana genossen hatten? Natürlich musste man Abstriche bei der tänzerischen Qualität und dem Erlebnis an sich machen, doch was Unterschied sonst ein Onnagata von einem Transvestiekünstler? Wie die Kabukitheater, hatte dieser Klub einen Hauch Avantgarde. Und genauso waren im Publikum Menschen von verschiedenem Rang und Status vertreten. Ein Querschnitt der Menschen, die alle darin vereint waren, glamouröse Shows und großes Spektakel zu genießen. Er fühlte sich eigenartig zu Hause. Außer, dass statt der charmanten und kultivierten Hisana Renji an seiner Seite saß. Renji, der offensichtlich die derbe und obszöne Natur dieses Schauspieles genoss, da er immer wieder gegen Byakuyas Arm stieß, wenn jemand einen besonders rüden oder unangebrachten Witz machte. Als ihn Renji wieder mit dem Arm stieß, diesmal in die Rippen, blickte Byakuya ihn kühl an. Nicht, dass Renji es bemerkt hätte, denn dafür lachte er zu sehr. Es verwunderte Byakuya immer wieder, dass er jemanden so unglaublich einfältiges und nervendes in irgendeiner Weise attraktiv fand. Und doch tat er es. Sehr sogar. Was als rein körperliche Beziehung angefangen hatte, wurde mehr… verworrener. Byakuya wusste bereits seit einiger Zeit, dass sein grober und unkultivierter Vizekommandant ihm wichtig wurde. Er war sich darüber bewusst, dass seine Gefühle für Renji tief gingen. Tief genug, dass er gewillt war, ihn öffentlich zu betrauern. Aber er hatte niemals die Tiefe des Vertrauens erwartet, die zwischen ihnen wuchs. Er hatte niemals gedacht, dass er eine andere Seele neben Senbonzakura finden würde, mit dem er so viele Geheimnisse teilen würde. Dank diesem Abend in der Welt der Lebenden verstand Renji nun gewisse Dinge von ihm, die selbst Hisana nicht kannte. Und da war noch mehr. Hier, weit weg von allen Grenzen der Seireitei fühlte sich Byakuya in Renjis Gesellschaft glücklicher, als mit irgendjemand in all den Jahren. Kein Wunder, dass Hisanas Geist sauer auf ihn war. Vielleicht… vielleicht liebte er diesen Mann. Byakuya griff nach Renjis Hand und drückte sie leicht, ließ danach aber nicht los. Er wurde nicht nur mit einem atemberaubenden Grinsen belohnt, es diente auch dazu, dass der Vizekommandant aufhörte, ihm ständig in den Arm zu stoßen. Byakuya lächelte zurück und erlaubte einen weiteren, öffentlichen Kuss. Immerhin war es Renjis Geburtstag. Und wer könnte sie wirklich in diesem dunklen Klub sehen? Die einzigen Personen, die vielleicht zuschauten, würden auf ihre eigene Weise diskret sein. Wer könnte Urahara oder Yoruichi etwas erzählen, außer sich gegenseitig oder durch ihren folgsamen Schuft Tessai? Ohne jeden Zweifel würde Yoruichi ihn damit aufziehen, wenn sie sich wiedertreffen sollten. Doch das könnte er aushalten. Tatsächlich vermisste er es auch. Ihre spöttischen Spielchen waren viel zu lange her. Yoruichi. Byakuya erlaubte sich selten in ‚Was, wenn…‘-Fragen einzutauchen, doch er konnte nicht anders, als sich fragen, wie anders die Dinge vielleicht für ihn gelaufen wären, wenn sie nicht aus der Soul Society verschwunden wäre. Denn er kannte kaum jemanden innerhalb der Hofgarden, und schon einmal keinen vom Adelsstand, der sexuell abenteuerlustiger war als die Lady Shihōin. Was hätte er nicht alles für ihren Rat vor all den Jahren gegeben… Byakuya nippte gedankenverloren an seinem Wein. Aber was hätte sie wirklich tun können? Sie hätte kaum eine Hand heben können, um alles aufzuhalten. Er hätteTessais Einschreiten mit einem illegalen Zeitumkehrungszauber benötigt, um wirklich den unheilvollen Moment ungeschehen zu machen, als die Tür aufgerissen und er mit dem Stalljungen entdeckt worden war. Mitsamt Reitgerte in seiner Hand. Nein, es hätte nichts an den beschämenden Dingen geändert, die daraufhin folgten. Aber vielleicht, wäre sie zugegen gewesen, sobald er auf der Akademie war, ihr gleichberechtigt war und seinen eigenen Weg ging, ihm helfen können, seinen Frieden mit der Tatsache zu schließen, dass manche Dinge immer zum Vorschein kamen, egal wie sehr man versucht sie zu unterdrücken oder zu ignorieren. Wie auch immer, er hätte niemals Hisana kennengelernt, wenn er nicht die Teehäuser der niederen Distrikte nach seinem Stalljungen abgesucht hätte, der Gerüchten zufolge dorthin verkauft worden war. Nicht, dass er und Hisana jemals solche Dinge getan hätten. Sie hätte ihn bei dem kleinsten Anzeichen hinausgeworfen. Sie hätte dies niemals als Spiel angesehen. Nur als Gewalt, welche sie verabscheute. Besonders von zahlenden Kunden. Tatsächlich hatte Hisanas Sichtweise zu diesem Thema sein Gefühl zementiert, dass ein Gentleman sich nicht an solchen Aktivitäten beteiligte. Und vielleicht tat es auch kein Gentleman. Aber, guter Gott, es gab auf jeden Fall eine Reihe von Spielzeugen aus der Welt der Lebenden, die ihm sagten, dass es offensichtlich genug Leute taten! Byakuya seufzte und schüttelte den Kopf. Er konnte die Vergangenheit nicht ändern. Aber es gab zumindest diesen Moment. Und mit Glück auch die Zukunft. Er musste Renjis Hand loslassen, um höflich dem Komödiant zu applaudieren. Zu seiner Erleichterung schien der nächste Künstler nur zu singen. Mit etwas Glück würde er keine Verletzungen von diesem Auftritt davontragen. Renji beugte sich vor. „Hast du deine Grenze erreicht? Möchtest du gehen? Es ist nur so, dass es schien, als hättest du den Letzten nicht so lustig gefunden, wie ich und, nun ja, du wirkst auf einmal so angespannt“, fragte er. Es überraschte Byakuya nicht länger, dass sich Renji immer perfekt über seine Laune im Klaren zu sein schien. Doch es machte es schwierig, einen guten Gefährten in solchen Situationen zu spielen. „Ich bleibe, so lange du es möchtest.“ „Ja und ich schätze das, aber das ist nicht das, wonach ich gefragt habe.“ Renji schaute wirklich besorgt. „Die Show ist in Ordnung. Laut, aber immer noch amüsant. Es erinnert mich an Kabuki“, fühlte sich Byakuya genötigt zu erklären. „Oh. Richtig“, sagte Renji mit einem Nicken und einem beunruhigten Stirnrunzeln. „Kabuki. Du und Hisana habt euch das angeschaut, vermute ich, huh?“ „Das haben wir“, bestätigte Byakuya, überrascht, dass Renji so schnell die Verbindung knüpfen konnte. Doch dann bemerkte er, wie fundamental es für ein Mitglied des Hochadels war, so oft solch unbedarfte und oft vulgäre Auftritte zu fördern. Byakuya erinnerte sich sogar, dass einmal ein Faustkampf im Publikum ausgebrochen war, da ein besonders hübscher, junger Künstler offensichtlich mehreren Schirmherren diente. Renji stand bereits auf. „Hey, wenn es dich traurig macht, können wir gehen. Ich bin deswegen eh nicht hergekommen. Ich wollte nur tanzen.“ Byakuya stand automatisch mit auf, doch er runzelte die Stirn. Hat sein Bestehen auf einen Walzer etwas für Renji ruiniert? Er folgte Renji, während sie sich ihren Weg um die Tische bahnten, die in der Nähe des Ausganges für die Show zusammengeschoben worden waren. „Sollen wir etwas anderes zum Tanzen suchen?“ „Nein“, Renji grinste breit. „Ich kann mir keinen besseren Tanz vorstellen, als den, den wir geteilt haben.“ „Ja“, Byakuya lächelte zurück, auch wenn Renjis Welle an Zuneigung so unerträglich intensiv war, dass er den Blick auf den Boden fallen ließ. Sie kamen zur Tür und der Rothaarige öffnete sie für ihn. „Wohin nun?“, fragte Byakuya und ging in die Nacht hinaus. Renji zuckte mit dem Achseln und atmete tief die kühle Nachtluft ein, während er die Möglichkeiten überdachte. „Ich weiß es nicht. Wir könnten ein wenig Spazierengehen oder vielleicht versuchen, ein Restaurant zu finden, dass noch geöffnet ist.“ Renji hatte kein Hotelzimmer gebucht? War etwas nicht in Ordnung? Nein, er hätte niemals den Besuch im Sexshop vorgeschlagen, wenn die letzte Nacht bei ihm irgendetwas angerichtet hätte. Vielleicht wollte Renji auch nur nicht, dass die Nacht zu Ende ging. Das könnte er verstehen, denn es war ein überraschend schöner Abend gewesen. „Ich richte mich nach dir.“ „Ich könnte einen Bissen vertragen“, sagte Renji etwas dümmlich, als schämte er sich für seinen Hunger. „Lass uns einfach mal durch die Gegend gehen und sehen, ob wir was finden.“ „Also schön“, stimmte Byakuya zu, auch wenn ihm die Idee nicht sonderlich gefiel, ziellos durch die Welt der Lebenden zu wandern. Oder ohne Karte, obwohl Renji scheinbar gelegentlich auf einen Zettel schaute, der mit Notizen übersäht war, die verdächtig nach Yoruichis Handschrift aussah. Was er soweit ausmachen konnte, war, dass sie ihm eine recht große Anzahl an Orten aufgeschrieben hatte und Renji wusste irgendwie, sich durch die namen- und nummernlosen Straßen zu navigieren. Die Gebäude dieses Distrikts waren groß und jede Fassade war mit blinkender und leuchtender Reklame übersäht. Es gab so viel künstliches Licht, dass das Einzig leuchtende am Himmel das rote Hecklicht eines Flugzeuges war. Trotz der späten Stunde schienen die Leute auch noch in Eile. Autos huschten vorbei, Fahrradfahrer fuhren hastig, Züge dröhnten, während sie über die Überführung fuhren. Das Tempo hier schien 10 Mal schneller als in der Seireitei zu sein, als würden die Sterblichen den Drang verspüren, durch ihre kurzen Leben zu rennen. Renji schien das alles mit großen Augen aufzunehmen. Byakuya überraschte sich selbst damit, dass er der Erste war, der die Stille zwischen ihnen mit einer unangenehmen Ankündigung brach. „Ich bin vielleicht zu weit gegangen, Renji“, sagte er vorsichtig. „Ich habe dir etwas zum Geburtstag gekauft.“ Sein Grinsen war verrucht. „Oh ja, ein Haufen wirklich spannender Dinge, aber weißt du, du brauchst nicht…“ „Ja, aber ich meinte etwas anderes“, unterbrach ihn Byakuya. „Etwas, was im Nachhinein vielleicht etwas zu extravagant war.“ Renjis Augenbrauen zogen sich in einem tiefen Stirnrunzeln zusammen. „Heilige Scheiße, was bedeutet ‚zu extravagant‘ bei einem Kuchiki?“ Genau das war es, oder? Es war nichts für Byakuya, doch er wusste genau, wie schwierig es für Renji war, einen solchen Gegenstand zu erstehen. Tatsächlich sogar hatte er oft gehört, dass er sich darüber beschwerte. Sie waren an einem kleinen Park angekommen, also hielt Byakuya an einer nahegelegenen Bank an. Er zog ein schmales Paket aus der Innentasche seiner Anzugsjacke und hielt es ihm mit beiden Händen hin. Es war schwierig, nicht ‘Tsumaranai mono desu ga‘ zu sagen. Es ist nur eine Kleinigkeit. Renji starrte auf das kunstvolle blaue Papier. Er schien sogar für einen Moment den Origami-Kranich zu bewundern, der Teil der Schleife war. Byakuya hatte versucht, einen Nue zu falten, doch nach einer Weile hatte er seine Bemühungen abbrechen müssen und hatte sich für etwas weniger kompliziertes und mehr traditionelles entschieden. Renji zog sich an einem Ohr. „Ich sollte jetzt wohl etwas sagen, wie wenig ich das benötige oder dass ich es nicht wert bin oder so etwas?“ Byakuya lächelte. „Du solltest es auch nicht direkt öffnen, auch wenn ich hoffe, dass du es tust.“ Renjis setzte sich auf die Bank. „Gott sei Dank.“ Byakuya setzte sich daneben und war etwas unruhig, doch er versuchte, dass sich seine Unsicherheit nicht auf seinem Gesicht widerspiegelte. Es gab einen Grund dafür, dass man Geschenke im Privaten öffnen sollte. Es würde ihn umbringen, wenn er Renji enttäuscht sehen würde. Renji riss das Papier wie ein kleines Kind auf und überließ es Byakuya, die Stücke von zerschreddertem Papier aufzusammeln, damit sie nicht als Abfall davongeblasen wurden. Als Renji das Brillenetui mit dem Emblem der ‚Silberlibelle‘ sah, wurden seine Augen groß. „Oh, das hast du nicht“, murmelte er, doch er klang begeistert. Er öffnete das Etui, um eine seiner geliebten Sonnenbrillen zu sehen. „Oh, du hast!“ Byakuya bemerkte, dass er das Bündel Papier fest umklammerte. „Ist es in Ordnung?“ „Ja“, strahlte Renji, schlang seine Arme um den Schwarzhaarigen, umarmte ihn und pflanzte einen langen, schlampigen Kuss auf Byakuyas Lippen. Dann setzte er sich zurück und drehte die Sonnenbrille immer wieder in seinen Händen und bewunderte sie dabei. Schlussendlich steckte er sie sich in die Haare. „Ich muss gestehen, dass ich nicht sicher bin, ob ich sie jemals in einem Kampf tragen werde. Die letzten beiden Male, bei den ich sie trug: Kaputt! Scheint nicht gerade Glück zu sein, oder?“ Byakuyas Herz erstarrte. Ein unglückliches Geschenk? Wie damals bei Hisana? Doch Renji fuhr fort. „Aber beide Male war es Ichigos Schuld und wir sind ja jetzt mit Herrn Shinigami in Vertretung befreundet, richtig? Also was zum Teufel?! Die ist großartig! Danke, Kommandant.“ „Byakuya“, korrigierte er ihn. So sehr er es liebte, immer Renjis Kommandant zu sein, dies sollte ein Geschenk von einem Mann an seinen Liebhaber sein, nicht von einem Kommandanten an seinen Untergebenen. „Richtig“, sagte Renji, auch wenn es schien, dass ihm die Intimität erröten ließ. „Danke, Byakuya.“ „Gerne, Renji“, erwiderte er. Dann ließ ihn die kalte Nachtluft erschaudern. „Ich kann nicht glauben, dass du kein Hotelzimmer gebucht hast.“ „Heh“, sagte Renji mit einem Grinsen und zog die Liste aus seiner Tasche. „Wir können das nachholen.“ Byakuya entschied sich, die Erfahrung mit dem Taxi nicht zu mögen, doch Renji beharrte darauf, dass die einfachste Möglichkeit ein ‚Liebeshotel‘ zu finden die war, den Taxifahrer zu fragen. Der Schwarzhaarige fühlte sich allerdings eher, als würden sie ziellos durch den Verkehr getragen, doch bald standen sie vor einem fensterlosen Gebäude mit einem simplen Vordach mit einem großen, leuchtendroten Herz. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie den Eingang gefunden hatten. Der war verdeckt in einer schmalen Gasse, der Byakuya an die geheimen Tunnel erinnerte, die es erlaubten, diskret ein Chaya, also ein Raum eines Teehaues, zu besuchen. Dort,wo er sich anfangs mit Hisana getroffen hatte. Im Inneren war es jedoch sehr unterschiedlich. Das Foyer war kaum mehr als ein knallbunter Raum. Zwei Frauen standen kichernd vor dem Verkaufsautomaten. Sie schauten auf, als sich die Tür öffnete und sprangen schuldbewusst zur Seite. Renji, mit seinem riesigen Selbstvertrauen, schritt zur Maschine, steckte die Kreditkarte hinein und drückte eine Reihe von Knöpfen. Er gluckste leise zu Byakuya. „Schau mal“, sagte er. „Sie haben einen Bondage-Raum.“ „Aw“, wimmerte eines der Mädchen. „Den wollten wir.“ „Dann hättet ihr mutiger sein sollen“, sagte Renji, als der Schlüssel ins Fach fiel. „Vermute ihr Mädels bleibt bei ‚Hello Kitty‘, huh?“ „Renji“, sagte Byakuya scharf. „Diese jungen Damen waren zuerst hier.“ „Ja, aber, Kommandant…“, Renji hielt inne, als er den Ausdruck in Byakuyas Augen sah. Er grunzte und seufzte. „Also schön. Ihr möchtet es? Dann tauschen wir gegen, uh…“, Renji schaute auf die Möglichkeiten. „Das Klassenzimmer.“ Das ließ die Mädchen Giggeln, doch die Kühnere der beiden, ein wirklich junges Ding in einer eigenartigen Abbildung eines Anzuges und mädchenhaften seitlichen Zöpfen links und rechts von ihrem Kopf, trat hervor. Sie steckte ihre Karte in die Machine und nahm den Raum, den Renji andeutete. Der Schlüssel fiel mit einem dumpfen Knall hinunter. Sie veranstalteten einen eigenartig, formalen Austausch mit Verbeugungen. Dann gingen die Mädchen mit schrillem Quietschen die Treppen hinauf. „Also, uh“, sagte Renji mit einem verschmitzten Lächeln und einer leichten Röte im Gesicht. „Möchtest du Lehrer spielen? Ich bin mir sicher, dass ich ein unartiger Junge war und ich habe gehört, dass du ein strikter Lehrer seist.“ Byakuya konnte nicht anders, als seinen Kopf erstaunt zu schütteln. „Bist du dir sicher? An deinem Geburtstag?“ Renji nahm seine Hand und führte ihn die Treppen hinauf. „Nun ja, entweder das oder ‚Weltraum-Odyssee‘ und ich habe keine Ahnung, wie man Letzteres heiß machen kann. Nebenbei, wer hat keine geheimen Akademie-Fantasien?“ Byakuya stoppte auf der Treppe. „Das hast du? Du hast tatsächlich solche Fantasien?“ Der Rothaarige rieb sich die Nase. „Uh, nun ja, es wird das erste Mal sein, dass du da mitspielst, aber ja.“ „Oh?“, sagte Byakuya und versuchte die Eifersucht aus seiner Stimme zu lassen. „Und wen stellst du dir normalerweise in der Rolle des strikten Lehrers vor`“ Sie gingen mittlerweile einen schmalen Gang entlang und Renji verglich die Raumnummern mit dem auf dem Schlüssel. Er blickte Byakuya kurz aus den Augenwinkeln an und räusperte sich dann. „Shūhei.“ „Vizekommandant Hisagi?“, Byakuya kramte durch seine Gedanken und ihm kam ein Bild von jemandem mit stacheligen, dunklen Haaren, Tattoos im Gesicht, Lederarmbändern und einem engen Halsreif. War das Renjis eigentlicher Typ? „Von der 9. Division?“ „Kennst du einen anderen Shūhei?“, Renji versuchte seine Verlegenheit mit Derbheit zu überdecken. „Schau, er war der heiße Oberschüler, ja? Er hat ein paar Klassen unterrichtet. Ich war nicht der Einzige, mit dieser Fantasie.“ „Ich verstehe“, sagte Byakuya, denn er wusste nicht, was er sonst hätte sagen können. Er versuchte immer noch zu entscheiden, wie er sich über diese Enthüllung fühlen sollte. Renji hatte den Raum gefunden. Bevor er den Schlüssel umdrehte, ergriff er noch einmal das Wort. „Versteh das nicht falsch. Er erinnert sich noch nicht einmal daran, dass wir Mal was miteinander hatten, denn er war sturzbesoffen und redete die ganze Zeit über Matsumoto. Ich vermute, jeder Rothaarige hätte es damals getan.“ Trotz des matten Grinsens, war es schwer, den Schmerz in Renjis Stimme zu überhören. „Es tut mir leid“, sagte Byakuya. „Es ist nie leicht, wenn Bewunderung nicht erwidert wird.“ Renji lachte schnaubend. „Glaubst du?“ Was sollte das bedeuten? Byakuya runzelte die Stirn in Gedanken, als Renji ihm die Tür aufhielt. Wie beschrieben war der Raum wie ein echtes Klassenzimmer eingerichtet. Ein kleines Bücherregal enthielt Lehrbücher und stand unter einer Tafel, über der wiederum eine große schwarze Uhr geräuschvoll tickte. Der Raum war generell schmal und bot nur für ein großes Lehrerpult auch Eiche und einem Schülerpult Platz. Renji verschloss die Tür hinter ihnen und begann, den Raum zu erkunden. Er öffnete den Schrank des Lehrerpults und pfiff leise. „Ok, wir haben wir ein paar interessante Möglichkeiten“, sagte er und legte alles auf den, mit Papier abgedeckten, Tisch. „Ein Zeigestock, ein hölzernes Lineal und diese reizende… ein echtes Paddel.“ Oh. Byakuya musste sich daran erinnern, dass es in Ordnung war, aufgeregt zu sein. Während er damit kämpfte, nicht von der schieren Menge an Ideen überwältigt zu sein, was passieren würde, öffnete Renji weiter Türen und inspizierte deren Inhalt. „Jede Menge Kondome“, sagte er und warf ein paar auf den Tisch. „Gleitgel in allen Ausführungen.“ Er schaute ein paar durch und warf das Meiste davon zurück in den Schrank. Vermutlich hatte er seinen Favoriten herausgesucht. Er öffnete es und roch daran, dann warf er es mit einem zustimmenden Nicken auf den Tisch. „Oooooh“, machte er, als er den unteren Teil der Tür erreicht hatte. „Und hier haben wir Kostüme“, er hielt einen kleinen, karierten Schulmädchenrock hoch. Er dehnte den Bund und blickte sich stirnrunzelnd an. „Doch ich glaube nicht, dass das meine Größe ist.“ Byakuya schlüpfte aus seiner Jacke und hing es auf einen Kleiderhacken an der Tür. Dann begann er, seine Ärmel hochzurollen. „Ich glaube, das wird eine ausreichende Kostümierung für mich sein.“ Renji grinste ihn an. „Oh ja, heißer Lehrer.“ „Und du bist bereits gekleidet, wie ein Raufbold.“ Renji sah aus, als wolle er protestieren, doch dann blickte er an sich hinunter. „Wo du recht hast“, sagte er und ging zurück, um den weiteren Inhalt des Lehrerpults zu inspizieren. Er fand etwas, was ihn innehalten ließ, doch er nahm es dennoch heraus. „Scheint so, als könntest du mich am Tisch festbinden“, bemerkte er. Er zog an dem Gewirr aus Leder und Manschetten, dann versuchte er, alles zu enträtseln. „Und, uh, es sieht aus, als würde es um den Tisch herum… Richtig, diese Dinger um die Beine des Tisches könnten für meine Fußgelenke sein und dieses Ding hier ist verstellbar... vielleicht, wie…“ Er legte den Kopf leicht zur Seite, wie ein irritierter Hund. Sein Gesichtsausdruck war eine hinreißende Mischung aus Irritation und Schrecken. Byakuya kam hinüber und nahm die Vorrichtung aus Renjis Händen. „Wenn du erlaubst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)