Die Insel der Tausendjährigen Bäume von ChocolateChip ================================================================================ Kapitel 4: Wo sind Zoro und Sanji? ---------------------------------- Zoro hatte ein ungutes Gefühl als er den Tempel vor sich unter die Lupe nahm. Er war einfach zu weiß und zu sauber. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht, doch er brauchte nichts zu sagen. Die anderen schienen ebenfalls zu spüren, dass etwas nicht ganz koscher war und er spürte wie sie sich auf alles gefasst machten. Er hatte den kleinen Arzt wieder an seinem Hosenbein hängen und da er dem kleinen Rentier nichts abschlagen konnte, ließ er es zu. Falls es zum Kampf kommen würde, dann wusste Chopper, dass er ihn loslassen musste, sonst würde er zwischen die Fronten geraten.   Der Schwertkämpfer hatte das Gefühl beobachtete zu werden. Er beobachtete seine Nakama, doch niemand von ihnen schien das Gefühl mit ihm zu teilen. Robin widmete sich ganz und gar dem Tempel und untersuchte die Umgebung. Zoro wusste, dass die Archäologin nicht anders konnte. Nami blieb an ihrer Seite und die beiden Frauen unterhielten sich über das was sie fanden. Usopp schaute sich gehetzt in der Gegend um, doch das lag eher seine Paranoia. Wenn er ebenfalls das Gefühl hätte beobachtete zu werden, dann hätte er dies bereits kundgetan. Doch wegen der Stimme im Wald war er nur noch schreckhafter als sonst und hatte einmal aufgeschrien als er selbst auf einen kleinen Ast getreten war, der laut im sonst so stummen Wald knackte. Chopper hatte sich nach einer Weile zu dem Scharfschützen gewagt und die beiden malten sich gegenseitig die unmöglichsten Geschichten aus. Und der Koch schawänzelte wieder um die beiden Frauen herum. Zoro hätte am liebsten frustriert aufgeschrien, doch er hielt sich zurück.   Seit dieser Nacht mit seinem Geständnis versuchte er sich so normal wie möglich zu benehmen und dies gelang ihm auch die meiste Zeit. Doch wenn Sanji sich den Frauen wieder einmal zu sehr widmete, dann hätte Zoro am liebsten die erstbeste Wand eingeschlagen, doch dann würde Franky ihn umbringen und dies wollte er nicht riskieren. Seinen Frust ließ er deshalb bei seinem Training aus, was ihn dann doch etwas anspornte seine Grenzen weiter auszureizen. Niemand hatte es bemerkt bis auf Robin. Bei ihr war er sich sogar sehr sicher, dass sie etwas wusste, auch wenn er sich nicht sicher war was. Ihn darauf angesprochen hatte sie ihn noch nicht und er hoffte, dass dies auch so bleiben würde. Er musste alleine mit seinen Gefühlen fertig werden und er wollte nicht die Freundschaft innerhalb der Crew ruinieren. Also hielt er den Mund und er war froh, dass auch Sanji nicht weiter darauf einging.   Plötzlich spürte einen Windhauch an sich vorbeiziehen und er folgte der Richtung des Windes mit seinem offenen Auge. Er konnte einen Schatten im Gebüsch ausmachen, weswegen er eines seiner Schwerter zog und ohne nachzudenken losstürmte.   „Zeige dich!“, schrie er den Schatten an und erhielt so die Aufmerksamkeit seiner Kameraden. Jedoch ging er nicht weiter darauf ein sondern stürzte sich auf die potentielle Gefahr. Der Schatten jedoch wich aus und lief davon. Ohne weiter nachzudenken rannte er ihm hinterher.   „Was? Hey! Warte!“, schrie der Koch und rannte ihm hinterher. Zoro antwortete ihm nicht sondern verfolgte den Schatten weiterhin tiefer in den Wald, weg vom Tempel.   Auf einer Lichtung verlor er den Schatten aus den Augen und sah sich um. Sanji blieb bei ihm stehen und wollte schon zu einer Schimpftirade ansetzen, doch der Schwertkämpfer stoppte ihn, ehe er das erste Wort sagen konnte.   „Still“, meinte er nur und sah sich weiter um. Das Gefühl des Beobachtetwerdens blieb weiterhin bestehen.   „Was ist los?“, fragte Sanji ernst, da er Zoros Stimmlage als ernst deuten konnte. Der Koch sah sich ebenfalls um, konnte jedoch genau wie Zoro nichts sehen.   „Ich habe etwas gesehen. Doch nun habe ich es aus den Augen verloren“, erklärte Zoro knapp. Das Schwert hielt er jedoch weiter in der Hand. Er schritt die kleine Lichtung vorsichtig ab, immer darauf bedacht, dass sie zu jeder Zeit angegriffen werden konnten. Sanji war ebenfalls auf der Hut und zündete sich wie immer vor eventuellen Kämpfen eine Zigarette an.   „Wir sollten wieder zu den anderen zurück gehen, bevor ihnen etwas passiert“, warf Sanji ein und drehte sich bereits um, um wieder zu gehen. Zoro nickte nur und steckte das Schwert wieder in seine Scheide. Er ging nur zwei Schritte ehe es unter ihm bebte.   Erschrocken wollte er zurückspringen, doch was auch immer es war, etwas schoss aus einem dunklen Loch, das so groß war um einen ausgewachsenen Mann zu fassen, hervor und umschlang seine Fußknöchel. Er wollte nach seinem Schwert greifen, doch das schwarze Etwas, das ihn an Schatten erinnerte, fesselte seine Handgelenke und Zoro schaffte es nicht sich zu befreien.   „Zoro!“, schrie Sanji und wollte zu ihm, doch die gleichen Schatten schossen aus einem weiteren Loch hervor und umschlangen ihn ebenfalls. Ehe sich der Schwertkämpfer versah, wurde er in Dunkelheit gehüllt, und er sah nichts mehr. Er konnte sich selbst noch für seine Unaufmerksamkeit verfluchen, als sein Bewusstsein schwand und er nichts mehr mitbekam.       „Wo sind denn Zoro und Sanji hin?“, fragte Chopper unsicher und blickte den beiden hinterher. Er wusste nicht was in den Schwertkämpfer gefahren war, doch da diese Insel ihm kalte Schauder über den Rücken jagte, konnte er sich vorstellen, dass Zoro etwas mitbekommen hatte, das ihnen entgangen war.   „Ich weiß es nicht. Aber sie sind nun schon eine Weile weg. Wir sollten den Schatz vergessen und abhauen!“, schlug Usopp vor und versuchte seine Knie daran zu hindern, weiterhin so sehr zu schlottern wie sie es gerade taten.   „Nichts da. Ich will diesen Schatz. Und es könnte sich ein Poneglyph auf dieser Insel befinden! Außerdem kommen die beiden schon gut alleine zurecht. Zoro wird sich nur verlaufen haben und die beiden brauchen ein wenig um wieder zurückzufinden. So wie immer eigentlich“, protestierte Nami. Sie hatte selbst sichtlich Angst, aber die Aussicht auf einen Schatz ließ sie etwas wagemutiger sein als sie sonst war.   „Der Schatz kann mir gestohlen bleiben“, murmelte Usopp kaum hörbar, doch Nami bekam es mit und gab ihm eine Kopfnuss mit ihrer Faust. Weitere Proteste wurden so im Keim erstickt.   „Und? Hast du etwas gefunden?“, wandte sich Nami dann an die schwarzhaarige Archäologin, die gerade dabei war eine Steintafel zu lesen. Die Schrift schien sehr alt zu sein und Nami fragte sich, wie viele Sprachen und Schriften Robin wirklich kannte.   „Es wird auf der Tafel nur davor gewarnt den Tempel zu betreten.“   „Siehst du?! Wir sollten von hier verschwinden!“   „Doch wer mutig genug ist diese heilige Stätte zu entweihen und einzutreten, der wird belohnt werden.“   „Also ist der Schatz im Inneren des Tempels!“, jubilierte Nami und ignorierte den heulenden Usopp.   Robin beachtete die beiden nicht weiter und ging zu einem Tor und versuchte es zu öffnen. Sie rüttelte sanft daran, doch nichts tat sich. Sie wollte nicht zu viel Kraft aufwenden also ließ sie es bleiben. Außerdem fühlte sich der weiße Stein merkwürdig an. Es ging eine Kraft von ihm aus, der sie fast lähmte, doch Robin war sich sicher, dass es sich nicht um Kairoseki handelte. Das schlaffe Gefühl, da sie bei Seestein bekam, blieb aus. Dies fühlte sich zwar ähnlich an, und doch war es anders. Sie war sich sicher, dass es nichts mit dem Stein selbst zu tun hatte, sondern mit dem Geheimnis, das im Tempel residierte.   „Das Tor lässt sich nicht öffnen. Hier muss aber irgendwo ein Eingang sein“, erklärte sie den anderen und gemeinsam machten sie sich auf die Suche danach.       Müde öffnete er die Augen und sah sich um. Die Umgebung kam ihm seltsam vertraut vor und Zoro versuchte sich aufzurichten, doch irgendetwas hinderte ihn daran. Er war nicht wirklich gefesselt und doch war seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Außerdem war ihm heiß auch wenn er ein offenes Fenster im Zimmer sehen konnte.   Halt. Ein Zimmer? Zoro hatte sich doch noch vor wenigen Augenblicken in einem Wald befunden! Jedenfalls dachte er, dass es wenige Minuten gewesen sein mussten. Hektisch sah er sich genauer um. Seine Augen weiteten sich. Er kannte das Zimmer! Aber wie kam er denn hierher? Er war doch Kilometer weit weg! Und wieder mit seiner Crew vereint! Also wieso befand er sich in Peronas Schlafzimmer in Mihawks Anwesen? Er war doch vor Monaten von der Insel gegangen und hatte sich mit seinen Nakama getroffen! Sie waren doch bereits ein der Neuen Welt unterwegs und hatten bereits einige Abenteuer erlebt!   Nun wusste er auch wieso er sich kaum bewegen konnte, als er an sich herabsah. Was auch immer nicht stimmte, Perona hatte es geschafft ihn wieder einmal in dieses dumme und schreckliche Bärenkostüm zu stecken, mit dem sie ihn regelmäßig folterte. Er versuchte aufzustehen, doch er stolperte in dem Ding und fiel der Länge nach hin zurück auf Peronas Bett und inmitten in eine Schar von Kuscheltieren, die Hauptsächlich aus Teddybären bestand. Und kein einziger davon würde Zoro einem Kind schenken wollen, so schrecklich sahen sie aus. Zombies! Das waren sie! Genau wie dieses Bärenkostüm, das auf die Müllkippe gehörte und nicht an seinen Körper.   Zoro bäumte sich auf und versuchte den hässlichen, wild zusammengeflickten Teddybären zu entkommen, als Perona ins Zimmer kam. Sie war leicht an ihrer unverkennbaren Stimme zu identifizieren, wenn sie lachte. Wie immer schnitt Zoro bei dieser Lache eine Grimasse, da es ihm in den Ohren schmerzte.   „Was zur Hölle ist hier los? Wie komme ich hierher? Und wo sind die anderen?“, wollte der Schwertkämpfer sofort wissen und blickte das Mädchen vor sich an, das sich zu ihm gesetzt hatte.   „Wovon redest du? Wir sind immer noch bei Mihawk. Und die anderen deiner Crew sind was weiß ich wo. Genau wie gestern, und vorgestern und vorvorgestern“, meinte Perona und sah Zoro an, als hätte er einen Schaden.   „Unmöglich! Ich war gerade eben noch bei ihnen und wir waren dabei eine Insel zu erkunden und der Koch und ich wir wurden…“ Zoro stoppte und runzelte nachdenklich die Stirn. Etwas stimmte nicht.   „Ich glaube Mihawk hat dir zu fest auf den Kopf geschlagen. Du hast sicherlich geträumt, denn die zwei Jahre sind erst in sechs Monaten um“, erklärte Perona und fischte einen ihrer unzähligen Teddybären aus dem Haufen. Wieso Mihawk ihr all diese Dinger gestattete, war ihm nicht klar.   „Ein Traum“, murmelte Zoro und versuchte seine Gedanken zu klären. Es war alles nur ein Traum gewesen? Die Insel, der mysteriöse Schatten und diese befremdliche Stimme? Und auch sein Geständnis dem Koch gegenüber? Er hatte alles nur geträumt?   Zoro stand auf um sich aus dem Kostüm zu schälen, doch das widerliche Gesicht eines der Bären wurde ihm dicht ans Gesicht gehalten und mit einem Schrei – den er bis ins Grab leugnen würde – sprang der Schwertkämpfer nach hinten und fiel wieder einmal in den Haufen Bären. Perona lachte sich darüber schlapp und versuchte Zoro zu quälen, indem sie ihm das hässliche Teil eines Stofftiers ins Gesicht hielt. Zoro protestierte lautstark und die Tür zum Schlafzimmer öffnete sich erneut.   „Was ist denn hier schon wieder los?“ Mihawk hatte sich zu den beiden gesellt und man konnte ihm deutlich ansehen, dass er nichts von dem ganzen Gebrüll hielt.   „Mihawk! Schmeiß dieses Gör endlich von der Insel! Sie und ihre verdammte Armee an Stoffunfällen!“, verlangte Zoro und Mihawk massierte sich die Schläfen. Bestimmt war wieder eine Migräne auf dem Weg, doch es kümmerte Zoro nicht.   „Es sind noch sechs Monate. Außerdem brauche ich sie noch, damit sie dich zur Insel zurückbringt, denn ich werde sicherlich nicht deinen Hintern bis dorthin begleiten. Ich habe Besseres zu tun“, antwortete Mihawk und massierte sich weiterhin die Schläfen.   „Hey! Ich bin doch nicht sein Babysitter!“, beschwerte sich Perona und schmiss den hässlichen Bären zurück aufs Bett.   „Dann hau doch ab! Ich finde auch alleine zurück“, murmelte Zoro, der nun endlich den Reißverschluss in diesem schrecklichen Kostüm gefunden hatte und dabei war sich zu befreien. „Wieso bin ich eigentlich in deinem Zimmer und in diesem verdammten Kostüm? Schon wieder?“, brummte er nicht wirklich erfreut weiter.   „Ich glaube du hast wirklich eins zu fest auf die Rübe bekommen. Mihawk hier hat dich bewusstlos geschlagen und ich durfte mich wieder um deinen jämmerlichen Hintern kümmern. Zumindest siehst du jetzt niedlich aus. Ein wenig“, antwortete Perona und schwebte zu dem jüngeren Schwertkämpfer hin um ihn daran zu hindern aus dem Kostüm zu klettern. Mihawk stand weiterhin im Türrahmen und beobachtete das Spektakel bis er sich seufzend umdrehte und wieder ging.   „Denkt daran, dass ihr noch kochen müsst. Ich will pünktlich essen“, sagte er nur noch und war dann auch weg. Er wollte sich diesen Wahnsinn einfach nicht weiter antun.   „Wir sind nicht deine Dienstmädchen!“, schallte es hinter dem besten Schwertkämpfer der Welt hinterher.   Und doch standen Zoro und Perona später zusammen in der Küche und versuchten mehr oder weniger etwas hinzubekommen. Wieso Mihawk sie beide immer wieder zum Kochen abkommandierte, konnten sie nicht verstehen, da der Älteste unter ihnen um Längen besser kochen konnte als sie. Wahrscheinlich wollte er ihnen nicht das Gefühl des Schnorrens auferlegen oder er wollte einfach nicht. Dabei durften sie neben dem Kochen auch noch Putzen, was Zoro besonders missfiel, da er ja auch noch nebenher ein Training absolvierte, das der Hölle glich, würde er an sie glauben.   „Mit einem Schwert kannst du ja ganz gut umgehen aber mit einem Kochmesser nicht so. Die Stücke sind doch viel zu groß“, beschwerte sich Perona, die neben Zoro stand und selbst dabei war Gemüse klein zu schneiden. Zoro grummelte vor sich hin und schwieg lieber. Wenn er so auf seine Karottenstückchen starrte, dann musste er wohl oder übel zugeben, dass sie doch recht groß für den geplanten Eintopf waren.   „Ich bin ein Schwertkämpfer und kein Koch!“, motzte er dann doch zurück und hackte wütend auf das Gemüse auf dem Schneidebrett vor ihm ein. Seit vorhin hatte er das Gefühl etwas vergessen zu haben. Und zwar etwas Wichtiges. Jedoch wusste er nicht was es war also widmete er sich dem Hier und Jetzt. Immerhin hatte er nicht mehr viel Zeit und er wollte noch so viel wie möglich lernen um seine Nakama besser beschützen zu können. Sechs Monate würden noch wie im Flug vergehen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)