The forbidden Child von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 11: The Decision ------------------------ 11. The Decision   „Ja! Tor!“, jubelte sie und rannte in ihre Spielhälfte zurück, um sich von ihren Freunden feiern zu lassen, schließlich hatte sie das entscheidende Tor geschossen. Das Tor, das ihnen den Sieg gebracht hatte. Doch konnten sie nicht besonders lange zusammen lachen und feiern.   „Satsuki?!“, durchbrach die Stimme ihrer Erzieherin das Jubeln. „Deine Oma ist da, um dich abzuholen. Kommst du bitte?“ Sofort löste sich Satsuki von ihren Freunden, um ihrer Erzieherin in die Kita zu folgen, wo ihre Oma sie bereits erwartete. Lachend fiel sie ihr in die Arme.   „Ich hab das letzte Tor geschossen, Oma. Darum haben wir gewonnen. Ist das nicht toll? Jetzt muss mir der blöde Akira seinen Nachtisch geben“, plapperte Satsuki munter drauf los, bevor sie wieder ernster wurde.   „Wo ist Papa?“   Entschuldigend erwiderte ihre Oma ihren Blick, wobei sie ihr sanft durch die blonden Haare strich.   „Dein Papa muss noch arbeiten, aber er hat versprochen, dass er dieses Mal eher nach Hause kommt“, erklärte sie ihr. „Solange machen wir uns einen schönen Tag. Was hältst du davon, wenn ich dir ein Eis kaufe und wir dann auf den Spielplatz im Park gehen?“   „Jaa!“, rief Satsuki sogleich Feuer und Flamme, wobei ihre Augen vor Freude strahlten. Ein Eis würde sie niemals ausschlagen. Da hatte sie fast schon wieder vergessen, dass ihr Vater sie versetzt hatte. Aber eben auch nur fast …   ~~~   Wohlig aufseufzend ließ sie sich auf der Decke zurücksinken und legte ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme. Verträumt blickte sie dabei gegen Himmel. Es war ein wirklich toller Tag und das nicht nur weil sie mal alle drei gleichzeitig frei hatten, was wahrlich eine Seltenheit war. Umso schöner war es nun für sie mit ihren Freundinnen hier zu sitzen und einfach mal die Zeit zu genießen. Das taten sie ja sonst nie.   „Will noch jemand eine Erdbeere?“, fragte TenTen, wartete jedoch keine Antwort ab, sondern nahm sich gleich die letzte Erdbeere und übergoss sie mit der Schokoladensoße, bevor sie sie aß. Temari aber hatte so oder so keine mehr essen wollen oder besser können. Nana hatte zu dem Anlass viele Köstlichkeiten gekocht, die sie zu dritt verschlungen hatten. Dabei hatte Temari so viel gegessen, dass sie nun keinen Bissen mehr herunter bekam. Doch das war egal. Sie wollte nur noch die Zeit mit ihren Freundinnen genießen.   ~~~   Lachend riss sie die Arme in die Luft, während sie die Rutsche hinunter rutschte. Nur um wenig später wieder auf das Klettergerüst zu klettern und erneut zu rutschen. Dabei machte es ihr gar nichts aus, dass sie schon seit einer ganzen Weile das einzige Kind auf dem Spielplatz war. Sie hatte auch alleine genügend Spaß, wobei es zu zweit natürlich noch besser wäre.   „Satsuki!“, rief ihre Oma irgendwann und erhob sich von ihrem Platz auf der Bank. „Es wird Zeit, dass wir gehen.“ Satsuki aber schüttelte den Kopf und kletterte das Klettergerüst rauf.   „Können wir nicht noch ein bisschen bleiben?“, fragte sie lieblich. Doch ihre Oma blieb hart.   „Es ist wirklich schon spät und ich bin mir sicher, dass dein Papa auch bald nach Hause kommen wird“, erwiderte Yoshino wissend, dass sie Satsuki immer mit ihrem Vater überreden konnte.   So war es auch dieses Mal. In Windeseile erklomm sie das Klettergerüst und rutschte die Rutsche wieder runter, bevor sie auf ihre Oma zu rannte. Bei dieser angekommen nahm sie die ihr gebotene Hand. Zusammen schlenderten sie so den Weg entlang, der sie direkt aus den Park hinaus führte. Doch lange gelang es Satsuki nicht einfach nur neben ihrer Oma herzulaufen. Sie war ein kleines Energiebündel, das immer Bewegung brauchte. So löste sie sich von der Hand ihrer Oma und tanzte, hüpfte und rannte vor ihr her, wobei sie sich immer mehr von Yoshino entfernte, deren Rufe, sie solle in der Nähe bleiben, in ihrem fröhlichen Summen unterging.   ~~~   „Müssen wir wirklich schon gehen?“, fragte Temari und warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Wiese zurück, auf der sie bis eben gelegen hatten.   „Ich hab euch ja gesagt, dass ihr nicht mit mir mitkommen müsst, aber ihr wolltet ja nicht hören“, verteidigte sich Nana.   „So was nennt man Solidarität. Wir können doch nicht hier Spaß haben, während du an deinem freien Tag wegen irgendeinen dummen Vorwand in die Hölle musst“, erwiderte TenTen und hakte sich bei Nana unter. Temari nickte zustimmend und folgte den beiden. Jedoch kamen sie nicht besonders weit.   Sie waren gerade ein paar Meter gelaufen und wollten in den kleinen Weg einbiegen, der sie zum Ausgang führte, da fiel ein kleines blondhaariges Mädchen direkt vor ihre Füße. Sofort übergab Temari Nana die Decke, die sie getragen hatte, um sich vor dem Mädchen zu knien und ihr zu helfen. Doch entgegen ihrer Erwartung rappelte sich das Mädchen alleine auf und lächelte verlegen, obwohl ihre Knie aufgeschürft waren.   „Alles ok bei dir?“, fragte Temari sie.   „Ja alles ok. Das passiert mir immer wieder“, lachte das Mädchen verlegen und blickte zu den dreien auf.   „Wo ist denn deine Mutter oder dein Vater?“, hakte Nana nach und beugte sich ebenfalls zu ihr hinunter.   „Mein Papa arbeitet und wo meine Mama ist, weiß nicht“, erwiderte die Kleine leichthin, wobei ein dunkler Schatten über ihr Gesicht huschte.   „Hast du dich verlaufen?“, mischte sich auch TenTen mit ein. Doch das Mädchen schüttelte den Kopf.   „Ich bin mit meiner Oma hier, aber di ist nicht so schnell. Meine Mama kenne ich nicht, aber mein Papa hat gesagt, dass sie bald wiederkommen wird“, erzählte sie den dreien, die sie daraufhin traurig musterten.   „Das tut uns wirklich leid für dich“, erwiderte Temari bedauernd, wobei sie sich auf die Unterlippe biss. „Es muss wirklich schwer für dich sein:“ Das Mädchen aber zuckte mit den Schultern und machte sich nichts aus dem Minenspiel der Frau vor sich.   „Es ist ok. Ich hab ja meinen Papa und meine Oma und mein Opa und ich weiß gar nicht wie es ist eine Mama zu haben“, meinte die Kleine schulterzuckend und stimmte Nana, TenTen und Temari so nachdenklich.   „Wie heißt du eigentlich?“, fragte Nana interessiert und lächelte sie freundlich an.   „Satsuki Nara und wie heißt ihr?“, stellte Satsuki lächelnd die Gegenfrage und bemerkte gar nicht, wie sich die fremden Frauen entsetzte und besorgte Blicke zuwarfen. Sie konnten nicht glauben, dass von allen Kindern dieser Welt gerade Temari Tochter vor ihre Füße fiel. Wie wahrscheinlich war das denn? Und doch stand sie hier vor ihnen und grinste sie breit an, unwissend, dass sie gerade mit ihrer verschollenen Mutter sprach.   Besorgt legte Nana Temari eine Hand auf die Schulter, doch Temari schüttelte diese ab und wand sich stattdessen schluckend an Satsuki.   „Mein Name ist Temari und das sind meine besten Freundinnen Nana und TenTen“, antwortete sie der Kleinen schließlich. „Aber weißt du, Satsuki, du solltest nicht so offen mit fremden reden. Hat die das dein Papa nicht gesagt?!“   „Doch ganz oft schon und Oma auch, aber du warst so nett, da hab ich gedacht, dass du bestimmt nicht böse bist“, lachte Satsuki und strahlte.   Plötzlich aber wandelte sich ihre Mine. Sie legte den Kopf schief, betrachtete Temari nachdenklich und ging ein paar Schritte auf sie zu, bevor sie über Temaris Wange strich.   „Warum weinst du denn jetzt?“, fragte Satsuki betrübt und wische die Tränen von Temaris Wangen. Temari selbst hatte gar nicht bemerkt, dass sie weinte. Erst jetzt spürte sie die Tränen auf ihren Wangen und den glasigen Blick, mit dem sie ihre Tochter betrachtete. Doch egal, was sie taten, die Tränen wollten einfach nicht verebben. Wie sollten sie das auch in so einer grotesken und traurigen Situation?   „Weißt du, …“, begann Temari stockend, stoppte sich jedoch selbst, um noch einmal tief Luft zu holen, bevor sie weiter sprach. „ich lebe bei einem sehr fiesen Mann, der mir nicht erlaubt ein Kind zu haben, darum musste ich meine eigene Tochter weggeben. Das war wirklich nicht einfach für mich und jetzt treffe ich dich. Das reißt bei mir alte Wunden auf. Du bist ihr nämlich sehr ähnlich und erinnerst mich an sie. Verstehst du das?“ Satsuki nickte und lächelte sie aufmunternd an.   „Dann musst du zur Polizei! Mein Papa sagt immer, Frauen, die bei bösen Männern leben, müssen sich melden. Dann hilft man ihnen. Das musst du auch. Dann kannst du deine Tochter bestimmt wieder haben“, sagte Satsuki zuversichtlich.   „Satsuki!“, erklang eine Stimme von weiter hinten, bevor Temari etwas erwidern konnte. Schnell erhob sich Temari und kehrte Satsuki den Rücken. Sie wusste, wer da kam und sie wusste, was passierte, wenn sie sie erkannte. Sie würde Shikamaru von dieser Begegnung erzählen, wodurch das alles nicht nur für sie sondern auch für ihn wieder schwerer machte. Dabei hatten sie es fünf Jahre geschafft, sich nicht zu sehen. Doch sie war zu langsam. Yoshino hatte sie bereits gesehen und erkannt, auch wenn sie sich ziemlich verändert hatte und eine lange Zeit zwischen ihrem letzten Treffen lag.   „Satsuki, ich habe dir doch schon tausendmal gesagt, dass du nicht so weit vorlaufen darfst und du sollst nicht mit Fremden reden!“, schimpfte sie, betrachtete sie jedoch Temari mit einem scharfen Blick, nicht wissend, was sie von dieser Situation halten sollte.   „Ich bin hingefallen und die netten Tanten haben mir geholfen“, verteidigte sich Satsuki und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Yoshino nickte verstehend und betrachte Temari ein wenig genauer, wobei sie die bebenden Schultern Temaris bemerkte, bevor sie seufzte.   „Danke, dass Sie meiner Enkelin geholfen haben. Das war sehr nett von Ihnen. Kann ich sie als Dank vielleicht auf einen Kaffee einladen?“, fragte Yoshino ruhig und hoffte, dass Temari verstand, dass sie gerne ohne Satsuki mit ihr reden wollte.   Temari selbst verstand die Nachricht, trotzdem schüttelte sie den Kopf. Sie hatte keine Lust darauf, dass ihre alten Wunden noch weiter aufgerissen wurden und sie wollte sich auch keine Moralprädigen anhören oder sich überreden lassen.   „Danke, aber wir müssen los“, erwiderte sie und setzte sich in Bewegung, um den Park zu verlassen. Bevor Nana und TenTen ihr folgten warfen sie Yoshino und Satsuki noch entschuldigende Blicke zu, wussten sie doch, dass es für keinen von ihnen einfach war. Wie sollte es das auch?   „Diese Begegnung ändert absolut gar nichts!“, sagte Temari scharf, als sie außer Hörweite waren, noch bevor TenTen oder Nana etwas sagen konnten, da sie wussten, dass die beiden mit ihr die Situation bereden wollten. Darauf hatte sie aber keine Lust. Sie wollte keine Wunden aufreißen. Darum sah sie auch zu, dass sie den Park verließ, sodass es TenTen und Nana schwer fiel, ihr zu folgen, damit sie keine Fragen stellen konnten. Für sie war das Thema damit abgehakt.   ~~~   Führsorglich deckte Shikamaru seine Tochter zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.   „Gute Nacht, Prinzessin“, hauchte er, doch Satsuki dachte gar nicht daran, den Gutenachtgruß zu erwidern. Vorher musste sie noch etwas Wichtiges sagen.   „Papa?“, sagte sie leise. „Du hast doch mal gesagt, dass du Frauen hilfst, die bei bösen Männern leben, oder?“, fragte sie in ihrer kindlichen Manier. Shikamaru nickte nur.   „Ich hab heute eine Frau kennengelernt, der du helfen musst! Sie lebt bei einem ganz bösen Mann und darum musste sie ihr Kind weggeben. Du musst ihr helfen!“   Shikamaru wusste nicht so genau wieso, doch bei den Worten seiner Tochter wurde er plötzlich hellhörig.   „Wie hieß diese Frau denn?“, hakte er nach und obwohl er so ein Gefühl gehabt hat, hatte er doch nicht mit der Antwort seiner Tochter gerechnet.   „Temari“, antwortete sie lächelnd, froh, dass ihr Vater sich um diese Angelegenheit kümmern würde. Shikamaru selbst nickte schluckend.   „Ich werde sehen, was sich machen lässt, aber du solltest jetzt erst mal schlafen“, erwiderte er, bevor er seiner Tochter noch einen Gutenachtkuss gab und das Kinderzimmer verließ.   „Du hast Temari getroffen und mir nichts davon gesagt?“, fragte Shikamaru seine Mutter scharf, kaum dass er das Wohnzimmer betreten hatte.   „Ich wollte es dir gerade sagen oder wäre es dir lieber gewesen, wenn wir vor deiner Tochter darüber gesprochen hätten, dass sie vor ein paar Stunden ganz unbeschwert mit ihrer Mutter gesprochen hat?!“, konterte Yoshino wetternd, was Shikamaru den Kopf schütteln ließ.   „W-was hat sie denn gesagt?“, fragte Shikamaru und setzte sich auf die Sessellehne seiner Mutter gegenüber. Yoshino aber seufzte.   „Ich weiß nicht, was sie zu der Kleinen gesagt hat. Mit mir aber wollte sie auf jeden Fall nicht reden. Sie ist geradezu vor mir geflüchtet …“, berichtete sie, wobei sie ihren Sohn besorgt betrachtete, der ihren Blick nachdenklich erwiderte, bis er den Blick abwand. Stöhnend fuhr er sich dabei durch die Haare und ging zum Regal, in dem er sein Handy platziert hatte, um dieses herauszuholen. Mit schnellem Wischen und Schieben suchte er die entscheidende WhatsApp-Gruppe und tippte drei Worte in das kleine Gerät, bevor er die Nachricht abschickte.   ES GEHT LOS!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)