The forbidden Child von Little-Cherry ================================================================================ Kapitel 8: The Advice --------------------- 8. The Advice   „Wir haben dir doch gesagt, dass es nicht klappen wird“, wurde er abrupt aus seinen Gedanken gerissen. Shikamaru hatte gerade das Haus verlassen, da erklang die Stimme von seiner rechten Seite und sagte ihm, dass er genauso unzufrieden aussehen musste, wie er sich fühlte. Eigentlich hatte er keine Erwartungen an diesem Gespräch gehabt und doch fühlte er sich enttäuscht und unzufrieden. Vielleicht hatte er sich tief in seinem Innersten doch etwas mehr erhofft …   „Du solltest Temari von nun an in Ruhe lassen. Das wäre besser für euch alle“, erklang es von seiner linken. Seufzend trat Shikamaru aus dem Türeingang heraus und blickte in die Gesichter der beiden Freundinnen Temaris.   „Ich entscheide selbst, wann ich Temari in Ruhe lasse. Zuerst möchte ich aber wissen, was hier gespielt wird“, erwiderte er ruhig.   „Du solltest dabei aber bedenken, Shikamaru, dass wir ganz einfach dafür sorgen können, dass du sie nicht mehr belästigst“, sagte TenTen drohend und fixierte ihn aus zusammengekniffenen Augen. Shikamaru erwiderte ihren Blick ruhig.   Lange sahen sie sich so feindselig an, bis Nana durch ihr leises Seufzen die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zog.   „Wenn du uns versprichst, dass du Temari nie wieder aufsuchst, werden wir dir erzählen, wie wir zu diesem Job gekommen sind, warum wir es noch immer machen und warum Temari Satsuki weggegeben hat“, schlug Nana ruhig vor.   „Also ist Satsuki von mir!“, rief Shikamaru sofort aus. TenTen und Nana konnten darüber nur die Köpfe schütteln.   „Shikamaru, du bist ein schlauer Junge. Das war dir doch schon klar, bevor du überhaupt hierhergekommen bist, oder nicht?“, erwiderte Nana tadelnd. „Also, was hältst du von meinem Vorschlag?“   Einen Moment lang dachte Shikamaru darüber nach, wog das Für und das Wider ab. Wie gerne wollte er endlich wissen, was hier vor sich ging? Wie sehr sehnte er sich nach Antworten? Aber wie könnte er dafür versprechen, dass er sie nie wieder sah? Wie könnte er das vor seiner Tochter verantworten? Es ging einfach nicht. Er könnte sie nicht einfach anlügen, keinen von ihnen.   „Es tut mir leid, Nana, aber das kann ich nicht versprechen. Ich kann nur versprechen, dass ich darüber nachdenken werde“, blieb er schließlich bei der Wahrheit. Nana und TenTen warfen sich kurze Blicke zu, nickten dann aber zu seinem Erstaunen.   „Das reicht uns. Danach wirst auch du zu dem Schluss kommen, dass es besser so ist, wenn du sie nicht mehr siehst“, erklärte TenTen ihm ihre Entscheidung und richtete ihren Blick auf Nana.   „Ich denke, wir sollten damit beginnen, warum wir das überhaupt machen“, erwiderte sie auf TenTens unausgesprochene Frage, die daraufhin nickte, womit sich die beiden wieder an Shikamaru wanden.   „Hat dir Temari schon mal irgendwas darüber erzählt, wie wir zu diesem Job gekommen sind?“, fragte Nana und sah ihn nachdenklich an. Shikamaru aber schüttelte den Kopf.   „Nein. Über diesen Teil ihres Lebens hat sie immer geschwiegen“, erklärte er ruhig. Eigentlich hatten sie nie über den Job geredet. Temari wollte das nicht und er konnte es immer verstehen.   „Dass Orochimaru eine miese Schlange ist, die schon viele üble Verbrechen begangen hat, dürfte dir vermutlich klar sein. Aber er benutzt diese kriminelle Energie und sein Geld, um neue hübsche Mädchen zu bekommen, denn kaum eins der Mädchen und Frauen ist freiwillig bei ihm“, begann Nana zu erklären.   „TenTen zum Beispiel wurde vor neun Jahren von ihren Eltern für viel Geld an ihn verkauft. Damals sind sie kaum über die Runden gekommen und meinten, es sei das Beste für TenTen. Mittlerweile leben sie in Saus und Braus, aber an ihre Tochter verschwenden sie keinen Gedanken. Damit ist sie aber nicht die einzige“, fuhr sie fort und beobachtete dabei Shikamarus Reaktion. Zu ihrer Zufriedenheit konnte sie das Entsetzten in seinen Augen sehen.   „Wurde Temari auch verkauft?“, fragte Shikamaru ruhig, wobei er innerlich geradezu aufgewühlt war. Nie hätte er gedacht, dass den Mädchen dort etwas so unmenschliches wiederfuhr. TenTen aber schüttelte den Kopf.   „Nein, Temari hatte ein ganz anderes Schicksal. Ich denke, für sie war das sogar noch schlimmer als verkauft zu werden“, erwiderte sie.   „Temari wurde entführt. Ihr Vater ist ein reicher Firmenchef aus Amerika. Orochimaru hat viel Geld verlangt. Ihr Vater hat die gesamte Summe bezahlt, aber Temari hat er nie wieder gesehen. Orochimaru hat ihr dann erzählt, dass ihr Vater nicht bezahlt hat, weil er sie als wertlos ansieht. Erst sehr viel später hat sie erfahren, dass alles nur gelogen war“, übernahm Nana für TenTen und erzählte die Geschichte weiter.   Blankes Entsetzen und Schock spiegelten sich in Shikamarus Gesichtszügen wieder. Er konnte einfach nicht fassen, was sich dieser Mann alles leisten konnte, was Temari und all die anderen Mädchen durchleben mussten …   „Hat man nicht versucht nach ihr zu suchen und Orochimaru hinter Gitter zu bringen?“, wollte er wissen, bemüht seine innerliche Unruhe nicht an die Oberfläche kommen zu lassen.   „Natürlich hat man sie gesucht, aber Orochimaru hat viele wichtige und einflussreiche Freunde. Er beherrscht fast die komplette Unterwelt und mit dem Geld, das er verdient, kauft er sich aus der Affäre. Temaris Vater hatte keine Chance …“, erwiderte TenTen aufgebracht. „Gegen Orochimaru kämpft man nicht an. Das solltest du dir merken!“   Nachdenklich sah Shikamaru die beiden an. Es musste doch einen Weg geben, wie man diesen Mann besiegen konnte. Niemand war unbesiegbar. Ein jeder Mensch hatte Schwächen. Das zeichnete ihre menschliche Natur aus. Es war nur nicht immer so leicht die Schwächen seines Gegenübers herauszufinden. Doch genau darin lag sein Spezialgebiet. Er würde sicher nicht so schnell aufgeben! Nicht bei dieser Sache. Es war einfach zu wichtig.   „Aber der Grund, warum Temari Satsuki weggegeben hat und keinen Kontakt mehr zu ihr haben darf, liegt in der Geschichte, wie ich hierhergekommen bin“, fuhr Nana fort und riss ihn so aus seinen Gedanken.   „Und die wäre“, fragte er leicht genervt. Dass die beiden es auch so spannend machen mussten. Konnten sie nicht endlich sagen, was das alles sollte?   „Nana wurde hierherein geboren. Ihre Mutter gehörte Orochimaru schon lange bevor Nana geboren wurde. Als sie schwanger wurde, hatte er ihr Nana weggenommen und sie aufgezogen. Ich würde ja sagen, er hat aus ihr das gemacht, was sie heute ist, aber dann wäre sie sicher nicht so nett. Klar ist auf jeden Fall, dass er ihr schon von klein auf diesen Job näher gebracht hat“, erklärte TenTen und senkte den Blick. Jede von ihnen kannte das Risiko. Trotzdem war es immer traurig so ein Schicksal  mitansehen zu müssen …   „Also hat Temari ihre Schwangerschaft verheimlicht und Satsuki weggegeben, damit sie ihm nicht in die Hände fällt?! Und damit er sie sich nicht irgendwann holt, verleugnet sie sie einfach?“, schlussfolgerte Shikamaru nachdenklich. Nana nickte.   „Einfach?!“, schnaubte TenTen abfällig. „Das ist alles andere als einfach für sie! Du hast gar keine Ahnung wie sehr Temari darunter leidet! Darum darfst du dich nie wieder hierher kommen. Das macht es einfacher für sie, für euch alle.“   „Du glaubst doch nicht, dass ich Temari nach dem ganzen wieder alleine lasse! Ich werde für sie kämpfen!“, erwiderte Shikamaru barscher als er beabsichtigt hatte.   „Wie oft soll ich es dir noch sagen?! Man kommt nicht gegen Orochimaru an. Er ist unbesiegbar!“, fuhr TenTen ihn an. Bevor Shikamaru aber was darauf sagen konnte, misch sich Nana in ihr Streitgespräch ein.   „Hört auf zu streiten! Das bringt doch absolut nichts!“, sagte sie nachdrücklich, womit sie sich an Shikamaru wand. „Pass auf, Shikamaru, das ist alles nicht so einfach. Hier bei uns gibt es nicht viele, aber wichtige Regeln. Wir müssen tanzen und strippen und unsere Körper verkaufen, solange wir jung und hübsch sind und gebucht werden, wobei natürlich die Nachfrage den Preis bestimmt. Werden wir älter und nicht mehr so oft gebucht, setzt er uns anderweitig ein, zum Beispiel als Barkeeperin oder Kellnerin. Dabei ist eigentlich nur eine Sache wichtig. Solange wir das machen, was er will, ist er eigentlich ganz human zu uns, wenn man das denn so nennen kann“, begann Nana zu erklären. „Dabei gibt es nur zwei Wege, um wieder aus seinen Fängen raus zu kommen. Entweder wir warten, bis alt sind und in seinen Augen nicht mehr attraktiv genug, um den Männern zu gefallen, dann lässt er uns nämlich wieder gehen, allerdings sind wir dann so alt, dass wir in unserem Leben keine Chance mehr haben. Die andere Möglichkeit ist es, sich freizukaufen, aber das ist für die meisten unmöglich. Kaum jemand hat so viel Geld, um es zu bezahlen, denn auch hier bestimmt die Nachfrage den Preis. Und der für Temari und TenTen ist noch immer am steigen“, erklärte Nana und senkte den Blick. Es tat ihr leid, dass die Chance ihre Freundinnen zu befreien momentan so schlecht standen.   „Ihr ratet mir also, dass ich Temari in Ruhe lasse, damit ihr Preis wieder sinkt, sodass ich sie dann freikaufen kann?!“, schlussfolgerte Shikamaru. TenTen aber schüttelte den Kopf.   „Wir raten dir das, damit ihr alle nicht mehr so leiden müsst und die Schlange Satsuki nicht finden kann, denn das wird er irgendwann, wenn du weiter Fragen stellst. Um alles andere kümmern wir uns“, erwiderte sie ruhig.   Lange sah Shikamaru die beiden einfach nur an und dachte über ihre Worte nach, wog das Für und das Wider ab. Doch kam er zu keiner Entscheidung. Wie sollte er auch in so wenigen Minuten eine so wichtige Entscheidung treffen? Es war unmöglich! Er müsste viel zu viele Faktoren berücksichtigen und abwägen, um die richtige Entscheidung treffen zu können, wobei er sich nicht mal sicher war, dass es wirklich die richtige Entscheidung gab. Klar war nur, dass er sich etwas einfallen lassen musste.   „… Danke …“, murmelte Shikamaru in Gedanken versunken, bevor er sich umdrehte, um zu gehen, allerdings kam er nicht besonders weit.   „Was hast du jetzt vor, Shikamaru?“, hielt Nana ihn auf, hoffend, dass es geholfen hatte, ihm die Wahrheit zu erzählen, sodass er verstand, warum es wichtig war, dass er nie wieder kam. Shikamaru aber zuckte mit den Schultern.   „Das überlege ich mir noch“, rief er zurück, womit er schließlich in der Dunkelheit verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)